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Die Macht der Mutigen

CW: Blut

„Den kleinen Zwerg hier braucht du doch sicher nicht mehr, der reicht ja nicht einmal als Putzlumpen.", spottete der Soldat mit einer rauen Stimme und packte den Jungen um die Taille. Er hob den Kleinen hoch und warf ihn sich über die Schulter, als ob er nicht mehr als eine Feder wiegen würde. Die Hand des Jungen, die ich gerade eben noch gehalten hatte, entglitt mir. Er blickte mich aus vor Schreck weit aufgerissenen Augen an und streckte mir seine Arme entgegen. Als hätte er mich noch nicht aufgegeben, als verlangte er von mir, dass ich nicht einfach so aufgeben würde, dass ich weiter kämpfte. Für ihn. Für sie alle.

Ich rappelte mich auf, stolperte beinahe über den Saum meines Kleides und boxte mir meinen Weg durch die dichte Menge, hinter dem Jungen her. Ich hatte es versprochen und ich würde dieses Versprechen verdammt noch einmal halten. Prinzessin von Eldora, Beschützerin der Schwachen.

Der Soldat der, wenn man länger darüber nachdachte, bestimmt ein Halbriese war, war bereits vor dem Podium angekommen und setzte den Jungen unsanft auf seinen dünnen Füßen ab. Mit seiner riesigen Pranke schubste er ihn zu den anderen weinenden und ängstlich schreienden Kindern, direkt auf das Feuer zu.

Der kleine landete genau neben der Schwester des Wäschemädchens. Die beiden blickten sich aus weit aufgerissenen Augen an und schienen in diesen wenigen Sekunden eine stumme Übereinkunft zu schließen. Sie fasten sich an den Händen und gaben sich Halt und Kraft.

Immer mehr Kinder wurden vor der Tribüne zusammengedrängt. Es waren bestimmt schon zwanzig oder dreißig von ihnen. Gráinne saß während all der Zeit nur auf dem Thron und betrachtete das Spektakel, das zu ihren Füßen Gestalt annahm. Das Blut des toten Säuglings an ihren Händen war bereits getrocknet und zog sich als fast schon schwarze Kruste über ihre bleiche Haut. Doch als sie sah, wie die beiden Kinder sich an der Hand nahmen, huschte ein kleines Lächeln über ihre Lippen, sie hatte ihr nächstes Opfer ausfindig gemacht.

Ich keuchte auf, das konnte einfach nicht passieren, das war zu viel Pech auf einmal. Aber es geschah, gerade in diesem Augenblick. Die Hexenfürstin stieg gemächlich von ihrem Thron herab und schritt durch die Menge, die sich vor ihr selbstständig teilte. Direkt auf die beiden Kinder zu.

Die Absätze ihrer Schuhe schlugen unnatürlich laut auf dem Marmorboden auf und halten über das hysterische Flüstern und Flehen der Menge hinweg. Das Rascheln ihrer Kleider, die hinter ihr herschleiften, kam immer näher.

Als Gráinne schließlich vor den beiden zum stehen kam, war ihr Blick voll von Gier. „Was haben wir den da?", zischte sie mit ihrer trockenen Stimme und fuhr dem Mädchen mit den langen Krallen über das zarte Gesicht. „Ein Bündnis um sich gegen mich aufzurichten? Oder doch eher eine innige Liebesbeziehung?", auf eine Antwort wartend starrte die Hexe den beiden ins Gesicht. Die Kinder hatten jedoch aus Angst vor dem folternden Blick die Gesichter gesengt und starrten krampfhaft und zitternd auf dem gefliesten Boden.

„Keines von beidem.", antwortete der kleine Junge nach einer Weile schließlich herausfordernd und mit fester Stimme. Er lies die Hand des Mädchens keinen Augenblick los und meine Gefühle schwankten zwischen Bewunderung und Verachtung für diese kindlicher Dummheit.

Ebenfalls überrascht über die dreiste Antwort des Jungen weiteten sich die schwarzen Augen der Hexe. Doch schlussendlich steigerte sie sich in ein amüsiertes Gelächter, das schrill durch den Saal hallte. Für sie war das alles nur ein Spiel und je mehr sich ihr versuchten zu widersetzten desto interessanter wurde es für sie.

„Und was ist es dann deiner Meinung nach, kleiner Mann?", wollte sie nun doch von ihm erfahren, den Blick bereits gierig auf die nackte Brust des Mädchens gerichtet. Speichel rann ihr das Kinn hinab.

„Freundschaft.", antwortete das Mädchen an der Stelle des Jungen und blickte Gráinne direkt in die Augen. „Arg! Freundschaft, rede keinen Blödsinn, kleine Göre!", schrie Gráinne wütend. Böse funkelte sie die Kleine an. Von einer plötzlich aufkommenden Schmerzwelle überflutet riss es das Mädchen von den Füßen. Auf dem Boden liegend krümmte sie sich zu einem kleinen Ball zusammen. Schluchzend wurde ihr Körper, der durch den Schmerz unkontrolliert zu zucken begann, geschüttelt.

„Nein!", riefen der Junge und ich im selben Moment. Ich lief die letzten Meter auf die drei zu; so schnell es die dicht stehende Menge erlaubte. Doch der Kleine war schneller. Er hatte sich bereits mit aller Kraft gegen die Hexe geworfen, die daraufhin von dem Mädchen abgelassen hatte, und war ihr auf den Rücken gesprungen.

Ich hatte die beiden inzwischen auch erreicht, musste mich jedoch vor den Krallen der Hexenfürstin ducken, mit denen diese versuchte den Jungen von ihrem Rücken zu ziehen. Die Soldaten standen teilnahmslos daneben und betrachteten das Geschehen nur stumm, keiner wollte Gráinne in diesem Zustand in die Quere kommen. Die Hexe hatte den Jungen gerade eben zu fassen bekommen und zerrte ihn grob von ihrem Rücken herunter. Ihre scharfen Fingernägel gruben sich tief in seine Haut und er verzog schmerzerfüllt das Gesicht.

„Dass du es wagst, dich mir in den Weg zu stellen!", keifte sie ihn an und Tropfen aus Spucke flogen ihr dabei aus dem Mund. In der Raserei ihrer Wut kreischte ihre Stimme hysterisch durch den Saal und lies die restlichen Sklaven noch ein wenig mehr zurückschrecken.

„Dafür wirst du büßen! Ich bringe dich um! Ich bringe dich um!", während sie das schrie holte ihre andere Hand aus, um dem Jungen das Gesicht zu zerkratzen. Der Kleine suchte verzweifelt nach einem Ausweg, wobei seinen Blick den meinen traf. Flehend sah er mich an. Ich hatte es ihm versprochen. Versprochen. Versprochen. Versprochen.

Ich hastete die letzten Meter nach vorne und warf mich vor den Jungen, der dem eisernen Griff der Hexe entglitt und zu Boden viel. Ein eiskalter Schmerz durchzuckte meinen Rücken. Die Krallen der Hexenfürstin gruben sich in mein Fleisch, durchschnitten es wie Butter und hinterließen eine blutige Spur. Ich keuchte vor Entsetzen auf und wandte mich der Hexe zu. Von nahem sah die Haut der Hexenfürstin krankhaft und fleckig aus. Die Umrisse ihres schwarzen Schädelknochens traten noch extremer hervor und verzehrten ihr Gesicht zu einer mörderischen Fratze.

„Du", brüllte die Hexe mir ins Gesicht. „Bald wirst du keinen derartigen Aufstand mehr veranstalten, bald bin ich dich endlich los.", ein irrer Blick huschte bei diesen Worten über Gráinnes Gesicht.

„Lass die Kinder am Leben, sie sind unschuldig, du hast kein Recht sie zu töten!", kam ich mit fester Stimme zur Sache. Die Hände hatte ich zu Fäusten geballt um mir zumindest etwas Halt zu geben.

„Zu schade, dass du unter Artenschutz stehst. Ich habe schon so lange keine Dea mehr mit den Zähnen in ihre Einzelteile zerrissen!", krächzte Gráinne ohne auf mich einzugehen. „Ich frage mich, wie du wohl schmeckst. Süß und zart, wie die Dea, die ich von früher noch in Erinnerung habe? Oder eher zäh von der harten Arbeit?"

Wutschnaubend schüttelte ich den Kopf. Das Adrenalin floss durch meinen Körper und machte mich furchtlos. Suchend blickte ich mich nach etwas um, dass ich als Waffe benutzen konnte. Ich wollte Gráinne bluten sehen, so wie deren Opfer geblutet hatten. Ein wenig verstört von meiner Rachsucht trat ich ein, zwei Schritte zurück. Nur um ein Schwert im Licht des Feuers aufblitzen zu sehen, das in der Scheide eines nahe stehenden Soldaten steckte.

„Ich sagte, lass die Kinder gehen! Lass sie frei, wenn sie schon keinen Nutzen für dich haben, außer sinnlos abgeschlachtet zu werden!", brüllte ich Gráinne entgegen und wich noch ein paar Schritte zurück, immer näher auf die Schwertscheide des Soldaten zu. Ablenken, ich musste sie nur lange genug ablenken, um an die Waffe zu kommen.

„Weißt du...", begann die Hexe nachdenklich. „Ich bin beinahe gewillt, deiner Aufforderung nach zu kommen. Du hast recht, alle auf die gleiche Art und Weiße abzuschlachten verliert nach fünf, sechs Kindern auch seinen Reiz."

Ich war bereits fast in Reichweite des Schwertes angelangt, es fehlte nur noch ungefähr ein Meter. Ich würde den kleinen Jungen und all die anderen schutzlosen Kinder verteidigen. Ich hatte es versprochen.

„Ich frage mich, was du wohl davon hältst, wenn ich sie aus ihrer Gefangenschaft befreie? Wenn ich sie laufen lasse?", köderte Gráinne mich mit zuckersüßer Stimme.

„Und wo ist der grausame Haken in deiner Großzügigkeit?", fragte ich verächtlich. Die Klinge war in Reichweite. Ich riss das Schwert blitzschnell aus der Scheide des überraschten Soldaten, hob es über den Kopf und eilte so schnell ich konnte auf die Hexenfürstin zu, bereit die Klinge mitten in das schwarze Herz dieser bösartigen Kreatur zu stoßen.

Doch Gráinne war schneller. Die Hexe wich der Klinge erstaunlich flink aus und packte mich. Sie drückte mir so lange auf das Handgelenk, bis ich die Klinge gezwungener Maßen fallen lassen musste. Laut klirrend schlug die Waffe auf den Fliesen auf und schlitterte zur Seite.

„Weil", flüsterte Gráinne mir von hinten mit einem faul stinkenden Atem ins Ohr „ich gerne mit der Hoffnung anderer Spiele. Es ist die stärkste Emotion, die man am besten zerstören kann."

Krallen schlossen sich um meinen Hals und pressten mir die Luftröhre ab. Das Flackern der Flammen, die erschrockenen Sklaven, die entsetzen Gesichter der beiden Kinder wurden unscharf, verschwammen.

Ich keuchte nach Luft. Spürte, wie sich meine Lungen noch ein paar Mal krampfhaft zusammen zogen. Wie sich endlich der klammernde Griff von meinem Hals löste und mein Gesicht den kalten Marmor des Bodens berührte. Dann spürte ich nichts mehr.


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