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Der Dea


CW: Blut, Folter

Kurze Zeit später trat durch die selbe Tür, durch die die Soldaten wieder verschwunden waren, eine kleine, alte Frau in den Raum ein, die ein weißes, langes Gewand in ihren Armen hielt.

Durch den Schleier aus Schweiß und Schmerz hindurch nahm ich war, wie die Frau das Kleid auf einem Stuhl ablegte und den Zuber mit Wasser, den sie wohl auch mitgebracht haben musste, zu mir auf den Tisch stellte. Dann nahm sie ein dünnes Messer aus dem Bund ihres ausgeblichenen Rockes und beugte sich über mich. Hätte ich noch die Kraft gehabt, hätte ich geschrien, hätte um mich geschlagen, ihr das Messer aus der Hand gerissen. Alles, alles, nur nicht noch mehr Schmerz. Doch mein ausgelaugter Körper versagte mir den Dienst und blieb wie gelähmt und bewegungslos liegen.

Ich wappnete mich innerlich für die kommenden Qualen, aber der Schmerz blieb aus. Statt dessen hörte ich, wie Stoff zerschnitten wurde und spürte, wie die Frau mir das Kleid vom Körper zog. Wäre ich bei vollem Bewusstsein gewesen, hätte ich mich für meine Nacktheit geschämt und mich entblößt und erniedrigt gefühlt, aber so spürte ich nur die angenehme Kühle und das leichte Brennen, als sie meinen Körper mit einem nassen Tuch säuberte und mir das weiße Gewand, das sie mitgebracht hatte überzog.

Der Stoff färbte sich bereits wieder rot von den offenen Wunden, die darunter lagen, aber nicht mehr so schnell wie zuvor. Die Blutung ließ bereits nach und ich konnte spüren, wie der Fluch dafür sorgte, dass meine Haut wieder heilte, der pochende Schmerz war nicht mehr allgegenwärtig und meine Umgebung rückte mehr und mehr in den Vordergrund zurück. Aber noch bevor ich mich erholen konnte hörte ich, wie die Soldaten durch die Tür herein kamen und mich grob zurück in meine Zelle schleiften und die Tür hinter mir mit einem lauten Knall ins Schloss fiel.

Zurück in der Zelle knickte ich einfach auf dem Boden zusammen. Ich konnte mich nicht daran erinnern, eingeschlafen zu sein. Ich konnte mich an nichts mehr erinnern, alles was es gab, war der Moment, in dem ich mich befand. Was davor war und was danach kommen würde zählte nicht mehr. Viel zu früh kamen die Soldaten am nächsten Tag wieder und alles wiederholte sich von neuem. Gráinne, die Sanduhr, die Peitsche, die Blicke und der Absturz in die Tiefe meiner dunkelsten Vergangenheit.

Dieser quälende Ablauf wiederholte sich drei oder vier Tage lang. Jedes Mal behielt Gráinne mich eine Stunde bei sich und kein einziges Mal schrie ich, egal wie heftig Gráinne zuschlug oder wie lange sie mich mit ihren Blicken im Bann hielt.

Wenn ich dann am Ende kaum noch bei Bewusstsein war und das Schnalzen der Peitsche kaum noch wahrnahm brachten die Soldaten mich zu der alten Frau, die mich mit kühlem klaren Wasser wusch und meinen Durst stillte und mich in ein neues weißes Gewand kleidete. Sicherlich bereitete es der Hexe mehr vergnügen auf einer neuen Leinwand mit meinem Blut zu malen und so zerriss sie an jedem Tag mein Kleid von neuem.

Ich hatte in meinem Wahn aus Schmerzen vergessen, wie viele Tage ich bereits hier unten gefangen gehalten worden war. Wie viele waren vergangen? Wie viele blieben noch? Es waren zugleich die alles bestimmenden und unwichtigsten Fragen, die mich beschäftigten. In meinem vernebelten Kopf konnte ich keine Gedanken oder Wünsche oder Hoffnungen mehr zusammen fügen. Jede Nacht waren die Schreie der Sklaven und das Hacken ihrer Werkzeuge mein Wiegenlied. In gewisser Weise war ich inzwischen dankbar, die Qualen der Männer in meinen Ohren zu hören. Sie erinnerten mich daran, dass ich nicht allein war. Dass irgendwo dort unter der Erde noch weitere Leidende sich durch die Stunden der Arbeit quälten.

Doch dann zerschnitt ein neuer Eindruck dieses verschwimmende Wirrwarr aus ewiger, qualvoller Gleichförmigkeit. Die Soldaten, die inzwischen zu meinen treuen Begleitern mutiert zu sein schienen, brachten mich gerade in meine Zelle zurück. Ich konnte mich nicht mehr selbst auf den Füßen halten, so kraftlos war ich, weshalb die Soldaten mich unter den Armen hielten und meine nackten Füße einfach über dem rauen Steinboden schliffen. Meine Augen offen zu halten war beinahe unmöglich, weshalb ich alles nur noch durch einen unscharfen Schleier der Müdigkeit und der pochenden Schmerzen sehen konnte.

Und da sah ich ihn. Erst dachte ich, das Lichtspiel der Fackel an der Wand, die Cán hielt, hätte meinen Augen einen Streich gespielt, aber das hatte es nicht. Aus dem Dunklen des Ganges vor uns schälten sich drei Gestalten. Zwei Soldaten, die einen Gefangenen gewaltsam vorwärtszerrten. Es war das erste mal, dass ich hier unten einem weiteren Gefangenen begegnete.

Der Mann war jung, vielleicht ein, zwei Jahre älter als ich selbst. Er hatte blondes Haar, das ihm golden bis auf die Schultern fiel. Sein helles Hemd aus Leinen war zerrissen und gab den Blick auf seinen muskulösen Oberkörper frei. Seine Hände waren gefesselt und er hatte ein Stück Stoff im Mund, das ihn am Schreien hindern sollte. Seine Haltung war trotz der niederträchtigen Behandlung erhaben und aufrecht. Durch den Nebelschleier der meine Sicht umgab sah er beinahe aus wie ein Gott. Wie ein Dea.

Erschöpft blickte ich hoch, als die drei immer näher kamen. Ich strengte meine Augen an, offen zu bleiben und sich den Mann genauer anzusehen. Ich wusste nicht weshalb, aber es war mir wichtig, wichtiger als alles andere in diesem Moment. Der Mann blickte mich an. Es war ein so intensiver Blick, den er mir zuwarf, dass ich mich nun nicht mehr hätte abwenden können, selbst wenn ich es gewollt hätte. All die Gefühle, die sich in diesen wenigen Sekunden wieder spiegelten. Verwunderung. Hoffnung und vielleicht sogar eine Art Erkennen? Dann liefen wir aneinander vorbei und die Schwäche und der Schmerz kehrten wieder zu mir zurück.

Ich bemerkte erst, dass die Soldaten stehen geblieben waren, als sich die Schlüssel zu den Schlössern meiner Zelle quietschend drehten. Die Wachen stießen mich unsanft auf den Heuballen und schlossen hinter mir wieder ab.

Ich blieb einfach so liegen, wie ich hingefallen war, reglos. Finsternis. Erschöpfung. Schlaf.

Und kurz darauf wieder das klirren der Schlüssel im Schloss. Ich wurde hochgerissen und die Gänge entlang geschleift. Anfangs fragte ich mich noch, ob ich dem Mann wieder über den Weg laufen würde, doch je länger ich vor mich hin stolperte, desto sicherer war ich mir, dass er nur eine Einbildung gewesen war. Ein Traum. Ein Wunschbild. Ein Hoffnungsschimmer. Ein Nichts.

Doch als ich die Kammer von Gráinne betrat stand er gefesselt im Raum. Seine eisblauen Augen durchbohrten die meinen und ließen nicht einmal dann von mir ab, als Gráinne hinter dem zerrissenen Vorhang hervortrat. Mein Mund stand offen.

„Schön, du hast ihn also schon bemerkt?", raunte sie mit heißerer Stimme. Die Frage verwirrte mich, wie konnte man ihn nicht bemerken? Er stand schließlich mitten im Raum. War es überhaupt eine Frage gewesen, mein Kopf kam nicht mehr mit, doch mein Blick haftete immer noch auf dem Mann. Sein Hemd war inzwischen ganz verschwunden und offenbarte seinen sehnigen Oberkörper, seine Haut schimmerte golden im Licht der Fackeln.

„Oh, ja.", kicherte Gráinne auf meinen verunsicherten Blick hin. „Er ist in der Tat ein Prachtexemplar! Glaub mir, ich weiß wovon ich rede, nach 500 Jahren Lebenserfahrung. Aber viel Grips hat er leider nicht. Ist ganz einfach mitten am Tag auf das Gefängnis zumarschiert. Stimmt's, mein Süßer? War doch klar, dass ich ihn mir krallen musste."

„Aber warum? Was willst du jetzt mit ihm machen? Wie... Woher...", stotterte ich und wusste gar nicht wo ich anfangen sollte. Mein Kopf schmerzte bei den übereinander stürzenden Gedanken. Zu meinem Erstaunen gab mir Gráinne auf mein Gestammel tatsächlich eine Antwort „Also, du hast doch nicht allen ernstes geglaubt, du wärst die einzige? Wie süß!", Gráinne legte den Kopf in den Nacken und begann keckernd zu lachen.

„Die einzige? Die einzige... was?", ich konnte den Worten der Hexe nicht so recht folgen, meine Gedanken waren neblig und schwammig. Erneutes Lachen, mir taten die Ohren davon weh.

„Du hast ihn tatsächlich nicht erkannt. Ha! Du, Täubchen, bist nicht die einzige Dea! Verstanden?", krächzte sie. Mir blieb das Herz stehen, dann schlug es doppelt so schnell weiter. Ein Dea, ein weiterer Dea? Wie konnte das sein? Doch Gráinne hatte die Wahrheit gesagt. Die spitzen Ohren, die schlanke sehnige Gestalt, der breite Rücken.

„Naja, wie dem auch sei.", sprach die Hexe weiter, als ich keine Reaktion von mir gab. „Ich habe ihn nur für dich hergebracht! Wenn man dich nicht durch deine eigenen Schmerzen brechen kann, dann vielleicht durch die Anderer?"

„Das wagst du nicht!", rief ich entrüstet, die Worte der Hexenfürstin hatten meine Adern mit Adrenalin gefüllt und mich aus meiner Trance gerissen. „Das kannst du nicht ernst meinen!", ich ballte meine Hände vor unterdrückter Wut zu Fäusten und blickte die Hexe aus zusammengekniffenen Augen finster an.

„Oh, und ob ich das kann, meine Liebe! Das wirst du ja gleich sehen!", und mit diesen Worten drehte sich Gráinne von mir weg und dem Dea zu.

Sie lief wie jedes Mal auch jetzt erst zu dem Tisch, auf dem sie die Sanduhr umdrehte und wand sich dann ihrem Opfer zu.

Sanft strich sie ihm mit ihren Klauen über die Wange. „Das wird ein Spaß!", sagte sie und holte mit ihren scharfen Nägeln zu einem Hieb auf sein Gesicht aus. Es ging viel zu schnell, ich konnte nichts tun. Aber irgendetwas musste ich tun, er war nicht unsterblich, es gäbe keine Chance, dass er diese Stunde überleben würde. Ich hatte kein Recht auf seine Qualen nur für meine eigene Hochachtung. Vielleicht hatte Gráinne recht, vielleicht war das Leiden andere der einzige Weg, mich zu brechen, für ihn würde ich auf die Knie gehen und sie anflehen, all das zu beenden.

Doch schneller als ich gedacht hätte, dass irgendjemand je hätte reagieren können, lehnte er sich zurück und wich so ihren Nägeln aus. Überrascht stolperte Gráinne vor, fing sich jedoch schnell wieder und blickte den Mann nun vor Wut schäumend an.

Er kümmerte sich allerdings wenig um die vor Rachsucht keifende Hexe. Statt dessen sah ich etwas anderes. Sein Körper begann leicht zu zittern und die Adern unter seiner Haut traten für einen Moment stärker hervor und dann geschah es. Aus seinem Rücken brachen Federn hervor, die in dem goldenen Licht der Fackeln bläulich und grünlich schimmerten. Die Federn wurden immer mehr und wuchsen, bis sie schließlich zu Flügeln wurden. Kräftige, große Flügel, wie die eines Adlers vielleicht, nur hundert mal schöner und stärker.

Der Mann schwang sich in die Luft und trat mit seinen ebenfalls zusammengeketteten Beinen nach dem Gesicht der Hexe. Er traf. Ich hörte ein grässliches Knacken und sah das Blut von der Nase der Hexenfürstin fließen. Erschrocken wich ich den Tropfen schwarzen Blutes aus, die durch die Kammer spritzten und überall wo sie aufkamen ätzend das Brennen anfingen.

Der junge Kämpfer lies es allerdings nicht auf diesem einen Tritt beruhen, sondern kam wieder auf den Boden. Kaum stand er, holte er mit den vor der Brust zusammengebundenen Händen aus und schlug ihr in die Magengrube.

Erschrocken krümmte sich der knochige Körper der Hexe zusammen. Auch diese Reaktion nutzte er wieder aus und schlug ihr mit voller Wucht auf den Rücken. Gráinne ging in die Knie.

„Zünde das Bett mit einer der Fackeln an! Schnell! Mach schon!", brüllt er mich an. Total überfordert mit der Situation blickte ich mich suchend im Raum um. Dann stolperte ich, so schnell meine Kräfte es erlaubten los und nahm eine der Fackeln aus der Halterung. Ein Glück, dass die Wachen mir keine Fesseln mehr angelegt hatten, weil ich ohnehin zu schwach zum wegrennen gewesen wäre. Doch der Adrenalinstoß gab mir die nötige Kraft, die ich brauchte.

Während der junge Mann weiter auf die Hexe einschlug und ich noch ein, zwei Mal die Knochen knacken hörte, eilte ich auf das Bett zu und schmiss die Fackel mitten in die Decken. Funken stoben in die Luft und stiegen orange glühend zur Decke des Raumes. Eilig lies ich mich auf die Knie fallen, um das herumliegende Stroh einzusammeln und ebenfalls ins Feuer zu werfen. Es brannte erschreckend schnell, ehrfürchtig wich ich zurück.

Während ich gebannt den Flammen zusah, wie sie am Holz des Bettes leckten kam der Dea zu mir herüber. Sein Körper war klitschnass vom Schweiß und ein langer Kratzer zog sich über seine Wange. Die Handfesseln waren verschwunden. Wahrscheinlich hatte Gráinne sie in ihrem Zorn versehentlich mit ihren scharfen Nägeln durchtrennt. Gewaltsam schleifte er den dürren, verkrüppelten Körper der Hexe mit sich auf die Flammen zu. Sein Gesichtsausdruck war verbissen und seine Muskeln angespannt. Ich wich vor ihm zurück.

„Reiß den verdammten Vorhang runter!", würgte er angestrengt hervor, während er versuchte, die um sich kratzende Hexenfürstin unter Kontrolle zu halten. Ein Glück, dass die Wände dick genug waren, um ihr schrilles Kreischen zu dämpfen.

Ich blickte an den Vorhängen neben mir hinauf. Sie waren an einer hölzernen Stange an der Decke mit Eisenringen befestigt. Es müsste relativ einfach sein, den alten Stoff von den Eisenringen herunter zu reißen.

Ich packte ihn fest mit den Händen und zog mit aller Kraft. Es funktionierte nicht. Hektisch griff ich noch fester zu und stemmte mich mit aller Kraft, die ich aufbieten konnte, dagegen. Mit einem lauten Reißen trennte sich der Vorhang von der Decke und viel mit mir zu Boden.

Hastig rappelte ich mich wieder auf und stolperte zu dem Dea und Gráinne. „Na endlich!", stieß dieser zwischen zusammengebissenen Zähnen erleichtert hervor.

„Du musst sie damit einwickeln, sie irgendwie fesseln!", keuchte er, während er geschickt einem weiteren hieb ihrer Krallen auswich. Ich folgte seinen Anweisungen so schnell ich konnte. Ich nahm die lange Stoffbahn in beide Hände und warf sie über den Kopf der Hexe. Dann wickelte ich den Rest willkürlich kreuz und quer um ihren zappelnden Körper. Über die Arme, um die Beine, wieder um den Kopf; bis der gesamte Stoff aufgebraucht war.

Unfähig, sich noch weiter zu wehren, konnte Gráinne nichts mehr tun, außer markerschütternde Schreie von sich zu geben, die mir in den Ohren schmerzten. Nun deutlich erleichtert, schleppte der Dea ihren sich in dem Vorhang windenden Körper auf das brennende Bett zu. Ich verstand endlich. Er wollte sie verbrennen. Ich half ihm und nahm die Beine der Hexe in die Hände. Gemeinsam trugen wir Gráinne zum aufflackernden Feuer.

„Auf drei!", rief der Dea mir zu. Ich nickte. „Eins!", begann ich zu zählen. „Zwei!", schnaufte er und gemeinsam begannen wir den Körper hin und her zu schaukeln. „Drei!", gleichzeitig ließen wir los und der Körper wurde von den Flammen verschluckt.


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