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Angriff

CW: Blut, Tod

„Kein Druck.", ich lachte. „Nein, gar kein Druck.", versicherte Helena und stimmte mit in mein Lachen ein. Vermutlich waren wir beide einfach schon total durch mit unsere Nerven.

Liam kam zu uns herüber und unser Lachen legte sich wieder. „Und? Habt ihr zwei Spaß?", fragte er scherzhaft und verzog seine Lippen zu dem mir inzwischen komplett vertrauten Grinsen, dass dieses eine Grübchen in seiner Wange zum Vorschein brachte.

„Ach ja. Aber ich wollte jetzt dann eigentlich auch mal wieder schauen, wie die allgemeine Lage aussieht.", meinte Helena bereits im Aufstehen. Finster Blickte ich zu Liam hinüber, ich wusste genau, dass sie nur aufgestanden war, um uns etwas Privatsphäre zu geben, hätte er sich nicht einfach ganz normal zu uns setzten könne? Helena ging hinter der Barrikade hervor und verschwand aus meinem Sichtfeld, vermutlich schickte sie einen Boten los, um in Erfahrung zu bringen, wie weit mein Bruder bereits vorangekommen war.

„Liam.", wand ich mich dennoch halb sauer an ihn. „Hast du nicht gesehen, wie erschöpft sie ist? Ich wüsste gerne mal, wann sie die letzte Nacht durchgeschlafen hat. Garwin hat sie sicherlich die letzten Wochen Tag und Nacht beschäftigt gehalten."

„Entschuldige Prinzessin.", aus seiner Stimme sprach nur zur Hälfte ein schlechtes Gewissen. Er ließ sich auf meiner anderen Seite auf den Boden gleiten, sodass sich unsere Schultern berührten und ließ seine große Hand auf meinen Oberschenkel gleiten. Ich legte automatisch meine Hand auf seine und fuhr mit meinen Fingern über die raue Haut seiner Hände. „Nein, ich muss mich entschuldigen.", nahm ich meine kurz angebundenen Worte von eben wieder zurück. „Ich bin wohl in letzter Zeit etwas reizbar.", meinte ich und wand mich mit einem schwachen Lächeln zu ihm herüber.

„Sind wir das nicht alle.", er lächelte zurück und küsste mich dann auf die Stirn, was wohl so viel wie schon vergessen bedeutete.

Lange saßen wir so nebeneinander. Manchmal machte ich einen Scherz und er lachte oder er erzählte mir irgendetwas und ich hörte ihm zu. Die meiste Zeit über waren wir allerdings beide still und blickten schweigsam vor uns hin, beide in die eigenen Gedanken versunken, nur verbunden, durch unsere Hände, die wir hielten. Die Soldaten um uns herum taten es uns entweder gleich oder gingen unentwegt auf und ab. Zogen probehalber ihre Schwerter oder schwangen sie durch die Luft. Die Anspannung lag schwer in der Luft und alle schienen wir nur zu warten. Zu Tode gelangweilt in diesem steinernen grauen Saal festsitzend und gleichzeitig ununterbrochen unter der Energie eines Blitzes stehend. Irgendwann hielt ich die angespannte Stimmung nicht mehr aus, ich fühlte mich bereits komplett gereizt. Nichts war schlimmer als zu warten. Um mich selbst zu beruhigen und abzulenken begann ich das Schlaflied zu summen, dass ich von meiner Mutter gelernt hatte und das ich vor erst wenigen Tagen selbst Sina vorgesungen hatte. Es fühlte sich an, als lägen diese Ereignisse bereits Jahre auseinander. Zu Beginn nahm noch niemand Notiz von meinem Lied doch mit der Zeit blieben immer mehr der Wachen stehen und lauschten meiner Stimme. Die Aufmerksamkeit verunsicherte mich und ich schloss die Augen, um alles um mich herum auszublenden. Es gab nur noch mich, meine Stimme und die lieblich warme Erinnerung an meine Mutter, die mir über die Haare strich und mir von einem sicheren Ort erzählte. Einem Ort, an dem ich glücklich sein konnte und keine Angst zu haben brauchte.

Und dann läuteten die Glocken. Es waren die selben wie vor einigen Stunden, als ich das erste mal das Heer meines Bruders in der Ferne gesehen hatte und doch fühlte sich ihr dunkler vibrierender Klang nun um ein tausendfaches bedrohlicher an. Um mich herum begann ein Getuschel und Geraschel, schnelles Fußgetrappel und das leise Geräusch von Pfeilen, die aus ihren Köchern gezogen und in Bögen eingelegt wurden. Gemeinsam standen Liam und ich. Unsere Hände immer noch ineinander verschränkt. Meine Knöchel traten bereits weiß hervor, so fest drückte ich seine Hand. Dann zogen wir gemeinsam unsere Schwerter. Stille legte sich erneut über die große Halle, eine erdrückende lauschende Stille, die lediglich von dem Nachhall der Warnglocken durchbrochen wurde. Helena stellte sich auf meine andere Seite. Das Schwert ebenfalls gezogen. Ein Fuß nach vorne gestellt, den Kopf leicht gesengt. Lauschend.

Schreie. Grelle Schreie und schmerzerfülltes Kreischen. Klingen, die aufeinander trafen. Und dann: Fußgetrappel. Nur von einem einzigen Mensch. Keuchen. Röcheln. Durch ein Sichtloch in der Barrikade blickten wir hindurch in die gähnende Schwärze des Ganges. Eine Gestalt kam in den Saal gerannt und ein Pfeil hätte den Mann fast getroffen, wurde von seinem Schützen aber gerade noch rechtzeitig aus der Bahn gelenkt. „Halt!", schrie Helena mit durchdringender Stimme und erhob die Hand.

„Sie kommen. Sie kommen!, rief der Mann. „Sie sind da, sie reiten auf den Adlern, es sind viele.", dann brach der Soldat in sich zusammen, ein schwarze Pfeil ragte grotesk aus seinem Rücken heraus und glänzte von dem Blut des Mannes rötlich. Stille. Niemand ging, um den Mann hinter die Barrikade zu ziehen und in Sicherheit zu bringen. Alle standen sie wie erstarrt da und warteten. Wut stieg in mir auf, dieser Bote hatte es nicht verdient so ehrenlos in der Mitte des Saales zu sterben. Soldaten würden über seinen Körper hinweg trampeln. Entschlossen machte ich ein paar Schritte auf ihn zu, um ihn zu uns hinter die Barrikade zu ziehen, doch ruckartig wurde ich am Arm zurück gehalten, sodass ich fast das Gleichgewicht verlor. Wütend Blickte ich mich nach hinten um und wollte Liam schon zu zischen, er solle mich sofort los lassen, als ich erkannte, dass nicht er sondern Helena mich zurück gehalten hatte.

Ihr Blick bohrte sich starr in meinen. „Eloen.", sagte sie mit fester und bestimmter Stimme, ohne meine Hand eine Sekunde aus ihrem Schraubstockgriff freizugeben. „Du kannst ihm nicht helfen. Er ist tot. Er ist für dich gestorben."

Ihre Worte ließen meinen Arm hinunter sacken und sie ließ mich los, als sie merkte, dass die Wut aus mir gewichen war. Für mich. Ich hatte das Gefühl, mich erbrechen zu müssen. Ich wollte das Blut dieses Mannes nicht an meinen Händen haben. Aber dafür war es nun wohl schon zu spät. Ich hatte all ihr Blut an meinen Händen. Das Blut jedes einzelnen. Es war schon lange zu spät.

Keine Sekunde später war ich Helena über alles dankbar, dass sie mich zurück gehalten hatte, als einer der riesigen Dämonenadler, wie wir einen auf der Ebene gesehen hatten durch den gang zu uns herein stob. Wild schlug er mit den Flügeln um sich und federn flogen rabenschwarz und zu Staub zerfallend durch die Luft. Sein grauenvolles Kreischen und Krächzen hallte in meinen Ohren wieder und bereitete mir Kopfschmerzen. Dann ergoss sich ein Hagel aus spitzen Pfeilen und Speeren auf das Tier nieder und in einem letzten gequälten Aufschrei viel es Knapp neben dem Boten zu Boden und landete mit einem lauten Aufprall in einer riesigen Staubwolke, lediglich der eiserne Panzer blieb als Überrest in dem Haufen Asche silbrig glänzend zurück. „Was zum Teufel war das?", hörte ich die Stimme eines entgeisterten Soldaten. „Ein Dämon. Es werden noch mehr von ihnen kommen. Tötet sie, bevor sie euch töten.", befahl Helena kurz angebunden, zog ihren eignen Bogen mit Pfeilen vom Rücken und stellte sich vor das Loch in der Barriere um dem nächsten Angreifer selbst schaden zufügen zu können. Eine Sekunde herrscht noch Stille. Dann kamen sie Herein. Erst einer dann zwei, dann waren es schon zehn, dann zwanzig. Sie strömten herein, wie Wasser in einer reißenden Quelle. Nicht einmal die Hälfte gelangte in die Nähe unserer Barriere, doch Liam ließ es sich trotz allem nicht nehmen, mich hinter sich zu ziehen und mit seinem eigenen Körper zu schützen. Mein Herz schlug mir bis in den Hals. Dumm, so dumm. Sterben konnte von uns beiden nur er, ich sollte ihn beschützen und genau dass schrie ich ihm auch über den Lärm des Kampfes vor uns zu. Das Zischen der Pfeile durchschnitt die Luft eisig und schnell und aus dem Augenwinkel nahm ich war, wie Helena einen Pfeil nach dem anderen aus ihrem Köcher zog, als wäre er mit einer unendlichen Menge gefüllt, dabei war er bereits jetzt schon fast leer.

„Pfeile, Pfeile! Noch mehr Pfeile!", gellten auch schnell die Rufe von allen Seiten zu uns herüber und ich ließ den Streit mit Liam sofort fallen und rannte zu unserem Vorrat an Pfeilen, um sie den Schützen zu geben. Gerade reichte ich eine Handvoll hinauf zu einer stämmigen Frau, da fiel vor mir ein Mann zu Boden. Ein schwarzer Pfeil steckte in seiner Stirn, sein Blick war starr und leer. Ich schrie. Und dann griff jemand nach den Pfeilen in meiner Hand und ich erinnerte mich, dass ich keine Zeit hatte, Angst zu haben und rannte weiter um noch mehr Soldaten mit weiteren Pfeilen zu versorgen.

Wir waren in der Unterzahl, eindeutig waren wir zu wenige, doch die Schützen waren gut und hielten unsere Gegner wacker in Schach. Aber wie lange würde das noch gut so gehen? Ich konnte es nicht sagen und hatte Angst vor der Antwort.

Eigentlich müsste ich so schnell wie möglich zu meinem Bruder, doch wo der war wusste ich nicht, sicherlich hinter einer guten Front aus Goll und tollwütigen Dämonenadlern. Von der Magie spürte ich noch nichts und ich war mir nicht sicher, ob das so sein sollte, oder ob bei dem Fluch damals vielleicht doch irgendetwas schief gegangen war. Die Unsicherheit machte mir am meisten Angst. Ich wusste, was ich zu tun hatte, aber ich konnte nicht sagen wie ich es tun sollte.

Eine Weile hielt unsere Verteidigung die Angreifer in Schach und ich fing schon an Hoffnung zu schöpfen, doch dann überwand der erste Goll unsere Barrikade. Helena sprang mit einem zornigen Schrei auf ihn und versenkte ihr Schwert in seiner modrig grünen Brust noch bevor er selbst den Krummsäbel erheben konnte. Doch unsere Verteidigung schien damit gebrochen zu sein, weiteren Angreifern gelang der Weg über die Mauer und zwei unserer Soldaten stürzten tödlich getroffen von ihren Posten. Darunter war die muskulöse Frau, der ich noch vor einer halben Stunde die Hand mit Pfeilen gereicht hatte. Nun lag sie stöhnend auf dem Leichnam des Mannes unter ihr. Als der Soldat der sie getroffen hatte über die Mauer hinter ihr her sprang stöhnt sie schmerzerfüllt auf. Er riss seinen Speer aus ihrer Brust heraus und stach ein weiteres mal zu. Schlaff fiel ihre Hand zu Boden und ihr Kopf dreht sich leblos zur Seite. Ich Keuche auf bei dem grauenvollen Anblick.


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