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Kapitel 2.2

Damit entfernte er sich und ließ mich – noch bevor ich ihn darum anflehen konnte, bei mir zu bleiben – mit den Männern allein. Ein beklemmendes Gefühl machte sich in mir breit, als der dunkelhäutige Mann zu mir trat und mit strengem Blick auf mich herab sah.

»Mein Name ist Magnus. Ich bin der Anführer der Freigeborenen und werde die Verfahren leiten.«

Er wartete nicht auf eine Antwort meinerseits, sondern trat vor mich und sprach mit einer kräftigen, lauten Stimme: »Hiermit erkläre ich die Verfahren als eröffnet. Moe wird wie immer beratend an meiner Seite stehen. Wie ihr wisst, soll die Verfahren über den Verbleib dieser Wächterin entscheiden. Ist sie schuldig, wird sie zurück an die Oberfläche verbannt. Sollte sie sich als unschuldig erweisen, steht ihr ein Platz unter den Freigeborenen zu.«

Mir schwirrte der Kopf und ich verstand nicht einmal die Hälfte von dem, was dieser Magnus da erzählte. Erstaunt stellte ich fest, dass das hintergründige Murmeln verstummt war. Mit nur wenigen Worten schaffte er es, hunderte Menschen zum Schweigen zu bringen.

»Ich weiß«, fuhr er fort, »ihr habt mehrere Tage darauf gewartet, endlich Antworten auf eure Fragen zu erhalten, seit unsere Leute angegriffen wurden. Doch ich bitte euch, in Ruhe zuzuhören und Gerechtigkeit walten zu lassen. Noch einmal möchte ich daran erinnern, dass wir nicht dieselben Wesenszüge annehmen sollten, die wir von den Städtlern bereits mehrfach erfahren mussten. Stattdessen wollen wir uns heute ein Urteil darüber bilden, was vorgefallen ist und dieser jungen Frau eine Chance geben, sich ihr Leben hier bei uns zu verdienen.«

Damit trat er beiseite und gab den Blick auf mich wieder frei. Mir war die Aufmerksamkeit, die mit einem Schlag erneut auf mir lag, unangenehm und ich zog den Kopf ein, in dem Versuch, mich vor ihnen zu verstecken – vergeblich.

»Nenne deinen Namen!«, forderte mich Magnus auf.

Ich öffnete den Mund, doch meine Stimme schien sich verflüchtigt zu haben. »Clove Whitefield«, krächzte ich leise, doch das schien Magnus nicht zu stören.

»Ihr Name ist Clove!«, wiederholte er laut für die Menge.

»Hat sie etwa ihre Stimme verloren, als sie unsere Soldaten getötet hat?«, rief eine wütende Stimme dazwischen.

»Genau! Sie soll lauter sprechen!«, stimmte eine Zweite mit ein.

Die Masse lachte höhnisch auf und ich spürte, wie mir das Blut in die Wangen schoss.

»Ruhe!«, brüllte Magnus. »Oder ich verweise euch des Platzes!«

Keiner stellte ihn infrage.

»Du warst Wächterin in der Stadt, ist das richtig?«

Ich nickte, erleichtert, nicht sprechen zu müssen.

»Entspricht es der Wahrheit, dass du mit einer sechsköpfigen Wächtergruppe unterwegs warst, als du dich in der alten Lagerhalle süd-östlich von Circle befandest?«

Ich musste mich anstrengen, um die Informationen zu verarbeiten.

»Ja, ich denke schon.«

»Bist du dir nicht sicher?«

Müde rieb ich mir die Stirn und kniff die Augen zusammen. »Ich bin mir sicher. Wir waren zu sechst.«

Magnus nickte zufrieden. Er war geduldig und ich war froh, dass er mich nicht drängte.

»Wie lauten die Namen der Wächter, die bei dir waren?«

Bei der Frage schluckte ich schwer. Es war Hochverrat, Namen von aktiven Wächtern an Fremde weiterzugeben. Doch wem machte ich hier eigentlichwas vor? Ich hatte schon längst Verrat begangen, indem ich den Befehl meines Commanders missachtet hatte. Ansonsten wäre ich nicht hier, sondern vermutlich in einem Beratungsraum zusammen mit Nik.

»Ähm ...«, hob ich mit zitternder Stimme an. »Commander Dax war, ich meine, istder Leiter des Teams. Sein Partner heißt ... Myron, glaube ich. Die zwei Frauen sind Lieutenant Lowe und Kane. Und dann war da noch Nik Hunt. Er war mein Partner.«

Mein Gesicht verzog sich zu einer grimmigen Miene.

»In welcher Funktion arbeitet Commander Dax?«

»Er war mein Ausbilder und Vorgesetzter.«

Ein Raunen ging durch die Menge. Anscheinend war sein Name hier nicht unbekannt, und dass er mich trainiert hatte, kam wohl nicht so gut an.

»Schildere uns bitte genau, was passiert ist.«

Ich nickte. »Wir sind mit einer Transportdrohne in die fünfte Zone geflogen und von dort aus zu Fuß zur Ruine gelaufen, weil Überwachungsdrohnen Aktivität aufgenommen hatten. Nik und ich sollten den hinteren Teil übernehmen. Als wir die Ruine betraten, griffen uns zwei Männer an. Wir kämpften miteinander und –«

Ich brach ab, weil ich begriff, worauf meine Beschreibung hinauslaufen würde.

»Und?«, hakte Magnus nach. Als ich hoch blickte, sah ich seinen auffordernden Blick, der mir zu verstehen gab, dass er auf meine Antwort beharren würde, bis ich sie ihm gab.

»Einer der Männer ...«, hob ich zögernd an. »Er konnte mich überwältigen. Wir sahen gleichzeitig meine Waffe, die er mir aus der Hand geschlagen hatte.«

Ich presste die Lippen aufeinander.

»Und dann hast du ihn erschossen?«, versuchte Magnus mir auf die Sprünge zu helfen.

»Nein!«, rief ich aus und schüttelte heftig mit dem Kopf. »Nein, ich habe ihn nicht erschossen.«

Magnus Blick wurde strenger. »Du weißt, dass du nur mit der Wahrheit verhindern kannst, zurück an die Oberfläche gebracht zu werden. Es würde nicht lange dauern, bis deine Leute dich finden. Und nachdem sie auf dich geschossen haben, würde es mich nicht wundern, wenn sie nicht sehr erfreut über die Tatsache sind, dass du noch lebst.«

Es war das erste Mal, dass seine Worte eine deutliche Warnung mit sich trugen.

Ich schluckte und nickte dann. »Der Mann, mit dem ich gekämpft hatte, bekam meine Waffe zu fassen. Doch mein Partner konnte vor ihm den Abzug drücken. Er hat ihn erschossen.«

Die Stille, die sich über den ganzen Platz legte, war schwer und erdrückend. Als würden alle Anwesenden im selben Moment über mich ein endgültiges Urteil fällen, weil ich den Wächtern angehörte.

»Was ist danach passiert?« Magnus Stimme war nicht laut, doch durchschnitt sie das Schweigen wie ein scharfes Messer, das durch die Luft sirrte, wenn man es nur schnell genug schwang.

»Nik und ich haben uns aufgeteilt. Er erkundete die erste Etage, während ich in den zweiten Stock lief. Ich habe einen Korridor erkundigt und einen Raum gefunden. Die Tür war verschlossen, also schoss ich das Schloss auf. Ein Mann richtete eine Waffe auf mich und ließ mehrere Schüsse los. Wir kämpften, ich wehrte mich und dann blieb mir nichts anderes übrig, als ihn ...«

Das Ende des Satzes blieb in der Luft hängen. Ich traute mich kaum, den Blick zu heben und in die Gesichter der Rebellen zu schauen. Doch als ich mich überwinden konnte, schlugen mir hasserfüllte, erschrockene, aber auch erstaunte Blicke entgegen.

Magnus senkte den Blick. »Du hast ihn getötet«, stellte er fest.

»Er ... er hat mir etwas erzählt, bevor er starb«, sagte ich schnell, als würde das etwas an der Tatsache ändern, ihn umgebracht zu haben.

»Was hat er dir erzählt?«

Ich blickte Magnus direkt in die Augen.

»Die Wahrheit – über Circle, die Regierung, den Nebel.« Geschafft fuhr ich mir mit beiden Händen über das Gesicht. »Commander Dax hat alles mitgehört.«

»Dann war er derjenige, der dir befohlen hat, den Soldaten Blake zu töten?« Magnus beugte sich erwartungsvoll zu mir.

Ich nickte. »Aber ich konnte es nicht. Er starb an der Verletzung, die ich ihm zugefügt hatte. Dann hat Dax meinem Partner einen Tötungsbefehl gegeben –«

»– und er hat auf dich geschossen«, beendete er den Satz für mich und nickte dabei nachdenklich.

»Ja, das hat er wohl«, murmelte ich leise vor mich hin und senkte den Kopf, weil ich spürte, dass Tränen in meine Augen traten und nutzte den kurzen Augenblick, um sie zurückzudrängen. Die Menschen hier mussten nicht sehen, wie ich weinte, sie hielten mich so schon für schwach.

Der Anführer der Rebellen stand mit in die Seiten gestützten Fäusten neben mir, lief dann zu dem alten Mann und flüsterte ihm etwas zu. Ich hörte nicht, was sie sagten, und als er erneut sprach, waren seine Worte nicht an mich gerichtet.

»Moe und ich sind der Meinung, dass wir genug gehört haben«, verkündete er, während alle Anwesenden erwartungsvoll den Blick auf ihn richteten. »Wir werden uns nun zurückziehen, um zu beraten, welches Urteil wir treffen.«

Er beugte sich nach vorn, und als ich den Kopf hob, beobachtete ich, wie er mit Ari sprach, der wohl die ganze Zeit über in der ersten Reihe gestanden haben musste. Der Junge nickte, dann traf sein Blick den meinen und mit einem ermutigenden Lächeln setzte er sich in Bewegung. Er lief um den Vorsprung herum und tauchte hinter mir auf.

Magnus beugte sich zu mir herunter, bevor Ari mich von der Plattform runter schieben konnte. »Ich danke dir für deine Ehrlichkeit. Sobald wir eine Entscheidung getroffen haben, wird Ari dich zu mir bringen.«

Seine langen Finger legten sich auf meinen Unterarm. Die Wärme, die von seiner Hand ausging, gab mir ein wohliges Gefühl und es fühlte sich für einen Moment so an, als könnte mir nun nichts mehr passieren.

»Es tut mir leid«, brach es aus mir heraus, denn ich hatte plötzlich das Bedürfnis, mich für all das zu entschuldigen, was ich und die anderen Wächter den Rebellen angetan hatten. »Ich wollte das alles nicht.«

Magnus braune Augen wurden von einem leichten Lächeln umspielt. »Ich weiß.«

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