Kapitel 17
Die Wochen vergehen ziemlich schnell. Die Lehrer stressen uns noch mehr, wegen der ZAGs und dazu treffe ich mich eigentlich zu oft mit Sirius. Wenn man es also genau nimmt, bin ich entweder mit Lernen, Quidditch spielen oder mit Freunden treffen beschäftigt. Dennoch bin ich irgendwie unglaublich glücklich.
Das Generve von Marlene, Maria und Amelia lässt auch langsam nach. Na gut, Sirius und ich sind jetzt schon seit fast einem Monat zusammen und wenn man das bedenkt, dann muss ich sagen, dass die drei ziemlich lange gebraucht haben, um das zu verkraften.
Es nervt aber wirklich, ständig so zu tun als wären Sirius und ich nur 'Freunde'. Vor allem weil entweder er von irgendwelchen Mädchen abgebaggert wird und sagen wir es so ich werde auch nicht selten abgebaggert. Und dazu ist es schwer in Sirius' Anwesenheit sich so zu sagen zurückzuhalten. Wir überlegen uns schon lange, ob wir nicht einfach zeigen sollten, dass wir zusammen sind.
Natürlich treffen wir uns trotzdem jeden Tag. Also nicht nur als 'Freunde'. Genauso wie jetzt gerade eben. Ich bin gerade auf dem Weg zum Raum der Wünsche. Es ist eigentlich nachts und dort streifen nie irgendwelche Lehrer herum, dennoch verstecken wir uns lieber im Raum. Das ist auf jeden Fall sicherer.
Nach einiger Zeit komme ich dann endlich im Siebten Stock an. Dort steht Sirius und wartet auf mich. Schnell laufe ich auf ihn zu und drücke ihm erstmal einen Kuss auf den Mund.
Gerade als wir uns lösen wollen, erschreckt uns eine gehässige Stimme: ,,Aha, was haben wir denn da? Miss-ich-bin-neu-und-lasse-mich-auf-jeden-ein und Mister-ich-schnapp-mir-jede-die-ich-kriege-egal-wie-hoch-der-IQ-ist? Schön euch zu sehen. Oder eher gesagt, schön euch hier und genau jetzt zu sehen."
Scheiße. Diese Stimme kenne ich doch. Und zwar leider zu gut. Mark Goldstein. Wie er mich aufregt. Hat er denn nichts besseres zu tun, als andere zu terrorisieren? Wie habe ich es nur geschafft mit ihm so lange zusammen zu sein?
Sofort stellt Sirius seinen schützenden Körper vor mich. Wie ich es liebe, wenn er das macht. Dann sieht er immer so unglaublich sexy aus. Aber warte, um über so etwas nach zu denken ist jetzt wirklich nicht der beste Zeitpunkt.
,,Was willst du hier Goldstein?", pflaumt Sirius ihn selbstbewusst an. Eigentlich sind wir eher die Erwischten.
,,Ich glaube, das sollte ich eher euch fragen. Warum seid ihr denn nicht in euren Betten. Ich bin echt enttäuscht von euch. Das sogar du Regeln brichst, El." Sein Ton ist sowas von arrogant und nervig. Wäre ich, genauso wie Sirius größer und stärker als er, hätte ich ihm schon längst eine rein gehauen. Sirius sieht allerdings auch so aus, als wäre er kurz davor.
,,Wehe du wagst es noch einmal, sie bei ihrem Spitznamen zu nennen!", droht Sirius ihm mit zusammengebissenen Zähnen. Ich dachte er hasst diese Abkürzung. Er nennt mich nämlich immer noch beim vollen Namen. Aber das muss Goldstein ja nicht wissen.
,,Aha, fahren wir jetzt den Beschützerinstinkt aus, Black? Das kannst du stecken lassen. Ich ziehe am längeren Faden. Ich bin Vertrauensschüler und muss hier gerade durch die Gänge streichen. Das heißt, dass ich hier sein darf. Das im Gegensatz zu euch. Ja, ich werde das melden. Ihr bekommt beide Punkte abgezogen und ein paar schöne Strafarbeiten. Ach und ja, ich glaube morgen wird jeder in der Schule wissen, dass Eleonora Kolesnikow einen Liebestrank an Sirius Black angewendet hat. Das gibt Gerüchte! Also, wollt ihr mir jetzt bitte folgen?"
Man, gibt es ein größeres Arschloch, als das, das vor uns steht? Wie kann er nur solche Lügen verbreiten wollen? Das ist echt nicht fair!
Während wir ihm folgen, weil wir müssen, beginnt er wieder mit seinem Gefasel: ,,Oder ich erzähle rum, das Sirius Black bei Eleonora Kolesnikow, der armen, neuen Gewalt angewendet hat und sie damit bestochen hat, dass er ihre Freunde tötet, wenn sie nicht mit ihm geht. Das klingt doch auch gut, oder?"
,,Das ist ein bisschen unlogisch, Goldstein", zicke ich ihn an. ,,Nämlich wäre die Beziehung dann nicht geheim, das hätte keinen Sinn gemacht." In solchen Fällen klingt meine Stimme aber auch ziemlich arrogant. Aber das hat er verdient!
,,Dann eben doch lieber, dass die bösartige Eleonora Kolesnikow, dem armen und unschuldigen Sirius Black mit Liebestrank betrinkt und er darauf reinfällt. Das klingt letztendlich dann doch besser, oder?"
,,Wie wäre es damit, dass der bösartige und starke Sirius Black, dem größesten uns schwächsten Arschloch der Welt eine reinhaut?", fragt Sirius mit zuammengebissenen Zähnen.
,,Und wer ist dieses Arschloch? Du selbst? Es ist ziemlich schwer sich selbst eine rein zu hauen."
,,Hast du wohl schon oft geübt, oder?"
***
So geht das die ganze Zeit weiter, bis wir endlich (oder auch nicht) an McGonagalls Büro ankommen. Goldstein öffnet mit einem hönischen Grinsen im Gesicht die Tür. Dort sitzt McGonagall mit einem Haufen Aufsätze an ihrem Schreibtisch.
,,Mister Goldstein, was ist denn passiert?", fragt sie sehr verwundert
,,Die beiden (er zeigt auf uns) habe ich im siebten Stock gefunden. Knutschend." Noch mehr Wut breitet sich in mir aus. Nur weil Sirius so viel besser darin ist, als du muss du na nicht sofort eifersüchtig werden!
,,Mister Black, schon wieder sie! Jede Woche stehen sie und Mister Potter hier und ich muss ihnen irgendwelche Strafarbeiten aufbrummen. Kennen sie denn keine Grenzen? Und Miss Kolesnikow, so etwas habe ich nicht von ihnen erwartet. Gucken sie doch auf die Uhr! Morgen ist Schule!" Irgendwie habe ich sofort ein schlechtes Gewissen. Ich mag Professor McGonagall so sehr und sie zu enttäuschen ist irgendwie nicht das, was ich möchte.
,,Goldstein war doch auch draußen", beschwert sich darauf Sirius ziemlich taktlos.
,,Mister Black, machen sie die Situation nicht noch schlimmer, als sie es schon ist!"
,,Ja, Professor."
,,Ich muss ihnen beiden je 50 Punkte abziehen. Also für Gryffindor und Slytherin 50 Punkte weniger
Dazu muss ich euch beiden Strafarbeiten geben. Wann und wo das sein wird, werde ich sie noch informieren. Und jetzt gehen sie bitte in ihre Betten. Mister Goldstein sie ebenfalls."
Ein bisschen übertrieben sind 50 Punkte schon etwas, aber na gut, das ist jetzt schon passiert. Hoffentlich wird das Nachsitzen nicht allzu schlimm. Wir verlassen Mcgonagalls Büro. Immer noch hat Goldstein dieses Grinsen aufgesetzt. Wenn das s weiter geht, dann schlage ich wirklich noch zu!
Wir schlagen sofort die gegengesetzte Richtung von Goldstein ein. Sirius besteht darauf, mich noch zurück zu meinem Gemeinschaftsraum zu bringen. Irgendwie süß.
Zum Abschied drückt er mir noch einen Kuss auf den Mund. Einen ziemlich leidenschaftlichen ehrlich gesagt. Als ob wir uns nie wieder sehen würden. Danach verschwinde ich im Slytheringemeinschaftsraum. Ich achte garnicht auf die paar Anwesenden, sondern gehe sofort zum Schlafsaal. Dort mache ich mich bettfertig und schlafe dann sofort ein.
***
,,Mama, ich will hier bleiben, warum müssen wir hier weg?", fragt das kleine Mädchen. Irgendwie tut es mir Leid. Es hat ganz vereinte Augen und auch der Teddy in ihren Armen ist durchnässt. Anscheinend werden sie umziehen.
,,Das hab ich dir erklärt. Wir müssen weg weil...weil es hier böse Menschen gibt und wegen denen müssen wir weg."
,,Aber Sili ist doch gar nicht böse. Ich will hier bleiben!"
Sili ist wohl ihre beste Freundin. Es ist wirklich schwer, umzuziehen. Das weiß ich.
,,Schatz, wir müssen gehen. Papa hat schon ein neues zu Hause für uns. Das ist ein großes Haus. Dort wirst du dich wohl fühlen und deine kleine Schwester auch." Oh wie süß, sie hat eine Schwester. Das Mädchen würde ich so auf 3 schätzten, also sollte die Schwester ja noch ein Säugling sein.
,,Komm jetzt, mein Schatz. Dein Papa und deine Schwester sind schon vorgegangen. Wir müssen uns beeilen..."
Ich fahre hoch. Schon wieder so ein komischer Traum und dazu noch so traurig. Wie mir dieses kleine Mädchen Leid tut. Aber wieso habe ich wohl darüber geträumt?
Ich gucke auf die Uhr und bemerke, dass es erst 4 Uhr nachts ist und ich eigentlich noch schlafen sollte. Also lege ich mich wieder hin.
***
Zum Glück bin ich heute Nacht dann nochmal eingeschlafen. Irgendwie bin ich heute aber trotzdem ziemlich müde. Und schon gar nicht freue ich mich auf den heutigen Tag. Wie soll ich das nur ausstehen? Vielleicht sollten Sirius und ich uns in der großen Halle küssen, damit jeder sieht, dass wir zusammen sind und dann Goldstein nicht glaubt?
Nein, das ist unlogisch. So werden sie ihm das noch mehr abkaufen. Also bleibt uns nichts anderes als warten übrig. Na toll!
Am Frühstückstisch setzte ich mich extra mit Amelia zu den Rumtreibern, damit ich noch mal schnell mit Sirius reden kann. Natürlich habe ich ihr schon auf dem Weg dorthin alles erzählt.
Doch schon dort wurde ich von ein paar Ravenclaw blöd angeguckt. Wahrscheinlich wissen die schon etwas von Goldsteins Lüge. Sirius macht allerdings keine Anstalten, mit mir über dieses Problem zu reden. Er ist einfach so fröhlich, wie immer.
,,Bist du echt so niveaulos Kolesnikow?", ruft mir irgendein Ravenclaw zu, den ich noch nie gesehen hat. Scheiße, ich glaube Goldstein hat das mit dem Zaubertrank genommen. Sirius allerdings ignoriert ihn einfach, also tue ich das auch.
Doch das sollen nicht die einzigen Dinge sein, die bei diesem Frühstück passieren. Fünf Minuten später kommen, wie immer Montagmorgen die Eulen und eine ist für mich dabei. Der Brief ist von Dad. Allerdings finde ich keine Zeit, ihn zu lesen, weil ich kurze Zeit später zum Unterrichtet muss.
Amelia und ich stehen also auf und verabschieden uns. Zu meiner Überraschung allerdings steht Sirius auch auf und küsst mich. Vor allen. Ist er den wahnsinnig geworden? Weil ich aber nicht wiederstehen kann, erwiedere ich den Kuss. Also dieser Tag kann ja heiter werden. Hoffentlich hat sich Sirius was dabei gedacht und dieser Plan geht auf.
***
Der Unterrichtet läuft abgesehen davon, dass mich ziemlich viele komisch angucken ziemlich gut. In der Pause kann ich dann endlich Dads Brief lesen:
Liebe Eleonora,
ich hoffe dir und Irina geht es gut und ihr hattet schöne Ferien in Hogwarts. Ich wurde heute aus dem St.-Mungo entlassen. Endlich! Es tut mir unglaublich Leid, dass ihr wegen mir eure Ferien in Hogwarts verbringen musstet. Schreibst du mir, wie es dort war? Jedenfalls darf ich ab nächster Woche endlich wieder mit bei den Auroren arbeiten. Leider werde ich erstmal auf langweilige Aufträge geschickt. Aber das wird schon. Sonst habe ich nichts zu sagen, ich würde mich sehr auf eine Antwort freuen.
Dad
Kaum habe ich das gelesen, reißt mir jemand den Brief aus der Hand. Es ist Maria. Von Privatsphäre hat sie anscheinend noch nichts gehört.
,,Danke, dass du gefragt hast."
,,Jaja, komm so wichtig kann das gar nicht sein."
***
Die Tage danach, muss ich sagen, bekomme ich ziemlich oft bescheuerte Blicke ab. Oder dumme Bemerkungen. Wenn Sirius dabei ist und jemand solche Bemerkungen abzieht, wird dieserjenige sofort verhauen. Jedenfalls wenn alles nach Sirius gehen würde. Ich lasse das meistens nicht zu. Meistens.
Der Vorteil ist, dass Sirius und ich uns jetzt öffentlich küssen können. Das ist schon ziemlich erleichternt. Gegen die Blicke kann man leider aber nichts machen. Ständig bekomme ich solche ab. Das nervt! Ich kann nicht einmal in Ruhe mein Essen genießen!
Naja, man kann fast nichts gegen die Blicke machen. Ich versuche, sie immer zu ignorieren. Amelia muntert mich dann immer auf, woraufhin es mir besser geht.
Maria dagegen ist der Meinung, sich über die Leute, die so blöd gucken, lustig machen zu müssen. Ständig ruft sie wenn man wieder jemanden tuscheln hört, irgendwas wie zum Beispiel: ,,Passt bloß auf, dass sie euch nicht auch noch vergiftet", oder ,,Da kommt das Badgirl und bringt euch alle um. Rennt weg."
Ehrlich gesagt ist das nicht die schlechteste Methode, so jemanden loszuwerden. Und man muss davon immer lachen.
Drei Tage nach dem Besuch in Mcgonagalls Büro kommt ein Brief von ihr bei mir an. Gebauer gesagt bringt ein kleiner Schüler ihn mir. Dort steht drin, dass ich am Mittwoch, also heute um 17 Uhr am Klo der Maulenden Myrthe in bequemer Kleidung erscheinen soll. Dort müssen Sirius und ich es putzen, denn es hat immer noch Schäden von der erst kürzlichen Überschwemmung.
Also machen Sirius und ich uns um viertel vor fünf auf den Weg dort hin. Ich hab gar keine Lust, dieses Klo zu putzten. Wieso müssen wir denn so einen Pech haben? Allerdings hat Sirius noch mehr Pech, als ich. Ich erinnere mich noch, wie mir James erzählt hat, dass Mythe...nun ja...ihn sehr mag. Aber irgendwie werde ich ihm da schon helfen können.
Schon von weitem sehen wir den Hausmeister vor dem Klo stehen. Er hat einen Einer mit Putzmittel und anderen Dingen in der Hand. Kaum sind wir da drückt er ihn Sirius in die Hand.
,,Ja, also putzt das Klo. Und entfernt den Schimmel an den Wänden. Aber das ohne Zauberei. Gibt mir bitte eure Zauberstäbe. Ich gib sie euch wenn ihr fertig seid zurück. Ich werde jede Stunde kommen, um zu kontrollieren, ob ihr alles richtig macht. Tschüss." Und schon ist er verschwunden.
Das Klo zu putzten macht sogar mehr Spaß, als wir es beide dachten. Myrthe habe ich von uns ferngehalten, indem ich sehr stark betont habe, das Sirius mein fester Freund ist. Danach hat sie uns in Ruhe gelassen.
Es ist wirklich lustig, Sirius zu erklären, wie man zum Beispiel den Boden wischt oder mit einem Lappen umgeht. Und immer wenn ich mich über seine Ungeschicklichkeit lustig mache, spritzt er mich nass. Das ist dann letztendlich der Grund, warum wir beide fast durchnässt die Toilette verlassen. Immerhin ist diese jetzt sauber.
Und irgendwie ist so ein Abschiedskuss in nasser Kleidung schon ein bisschen romantisch...
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Und ich melde mich überraschender Weise ein zweites Mal heute mit einem Kapitel. Keine Ahnung, wie ich das geschafft hab. Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat!
PS: Oben das Bild ist Marlene
Eure Anna <3
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