Kapitel 15
Die nächsten Tage verbringe ich auch mit Sirius. Eigentlich trennen wir uns nur spät abends, wenn wir ins Bett gehen. Den Rest der Zeit sind wir immer zusammen. Wir fahren Schlittschuh, verzaubern Schneebälle, sodass sie Lehrer, die wir nicht mögen und andere Schüler treffen und spielen auch hin und wieder spontane Streiche. Das Problem ist, dass wir nicht die größte Opferauswahl haben.
Natürlich hat Sirius schon am 2. Tag herausgefunden, warum ich nicht zu Hause bin. Zum Glück nervt er mich nicht ständig damit, dass ich vielleicht reden will oder so. Ich kann es nicht ausstehen, wenn Jungs so etwas machen. Und eigentlich auch nicht, wenn Mädchen das tun. Jedenfalls ist die Zeit vor Weihnachten ziemlich schön. Auch mit Irina rede ich jetzt etwas mehr. Wir haben beide jetzt nicht mehr so viel Stress.
Am 23. dürfen dann nochmal alle nach Hogsmeade. Das tut sich ziemlich gut, denn ich habe noch für niemanden ein Weihnachtsgeschenk, denn ich mache das immer auf den letzten Drücker. Der Vorteil ist, dass Sirius ebenso noch kein Geschenk hat, also bin ich nicht die einzige. Wir gehen also zusammen nach Hogsmeade und besorgen erstmal die Geschenke. Danach machen wir uns auf den Weg zu den 'Drei Besen'. In diesem Pub bin ich noch nie gewesen. Das letzte Mal hat es schließlich nicht geklappt.
Der Pub ist sehr gemütlich und ich kann mir vorstellen, dass er immer rammelvoll ist, wenn die anderen auch da sind. Sirius und ich trinken dort beide ein Butterbier. Natürlich bezahlt er am Ende.
Danach zeigt mir Sirius noch ein paar Geheimgänge, die besten Läden, die fast keiner kennt und natürlich verbringen wir eine Halbe Ewigkeit in Zonkos Laden und im Honigtopf. Dort zeigt er mir ebenfalls die ausgefallensten Süßigkeiten. Diese sind zwar hin und wieder eher zum Streiche spielen gedacht, manche schmecken aber ziemlich gut.
Alles in allem ist der Tag vor Weihnachten ein sehr schöner Tag. Dieses Mal ist Hogsmeade etwas schöner. Als ich am Abend im Bett liege komme ich allerdings nicht um den Gedanken rum: Ich glaube, ich habe mich in niemand anderen, als Sirius Black verliebt. Also wirklich verliebt.
***
An Weihnachten dürfen wir endlich wieder Dad besuchen. Um 10 erscheinen Irina und ich in Dumbledores Büro. Mit dem Flohnetztwerk gelangen wir dann in St.-Mungo. Dort verbringen wir einen sehr schönen Tag mit Dad. Jetzt kann er schon wieder laufen und generell sieht er viel besser aus.
Sonst verläuft der Tag sehr ruhig. Die Zeit, die wir nicht im St.-Mungo sind verbringe ich mit Sirius. Ich stelle ihm Irina vor und sie beginnt, genauso wie Maria, Amelia und Marlene mich zu nerven, indem sie die ganze Zeit sagt das wir ein Traumpaar sind. Aber sie ist im Gegensatz zu den anderen dreien auch noch klein und darf das!
Am nächsten Morgen finde ich einen riesigen Stapel Geschenke vor meinem Bett. Da sind schon ein paar ziemlich colle Geschenke dabei. Und natürlich sehr viel Schokolade. Von Dad bekomme ich den neusten Sauberwisch. Endlich ein neuer Besen! Und dieser ist sogar laut Besentest unter den top 5 besten Besen.
Sirius und ich treffen uns dann sofort beim Frühstück. Wir erzählen uns von unseren Geschenken. Danach gehen wir nochmal Schlittschuh fahren. Das macht ziemlich viel spaß. Leider ist Sirius dieser Sache immer noch nicht gewant, und weil ich auch nur mittelmäßig fahre, gibt es ziemlich viele Unfälle.
Als wir dann zum Mittagessen gehen wollen, bemerken wir, dass wir es leider verpasst haben. Das Essen ist weg. Doch was jetzt?
,,Okay da gibt es eine Sache, die wir die noch nicht gezeigt haben. Die Küche. Dort machen Hauselfen das Essen und so und wenn man da hingeht, überfüllen sie dich damit. Lass uns einfach mal in die Küche gehen", schlägt Sirius vor.
Also machen doch die Hauselfen das Essen hier. Nur das diese es wahrscheinlich besser können, als die in Durmstrang.
Wir gehen also zusammen zur Küche. Genauer gesagt geht Sirius dort hin und ich folge ihm. In der Nähe vom Huffelpuffgemeinschaftsraum halten wir vor einem Bild von einer Obstschale. Warum halten wir vor diesem Bild? Ich dachte, dass wir zur Küche wollen. Und jetzt wird es noch ungewöhnlicher. Sirius beginnt mit seiner Hand die Birne zu kitzeln. Und die Birne beginnt auch noch zu lachen. Doch kurz darauf ist dort nicht mehr das Bild, sonder eine Tür. Das muss wohl der Eingang zur Küche sein.
Sirius öffnet die Tür und hält sie mir gentelmanlike auf. Oh, wie ich es liebe, wenn sich Jungen so verhalten. Okay warte, du wirst doch jetzt nicht zu diesen kitschigen Romantikern. Das ist ziemlich uncool.
Die Hauselfen sind wirklich sehr darauf epicht, uns mit Essen vollzustopfen. Wir erhalten dort ein dreigängiges Menü. Es sind so viele dort auf einem Haufen und alle wollen uns etwas anbieten. Als wir dann eine Stunde später die Küche verlassen, ist mein Magen überfüllt.
Den Rest des Tages verliere ich einige Runden Zaubererschach gegen Sirius. Das wundert mich allerdings nicht. Ich bin zwar besser als Amelia, aber das würde auch ein Bergtroll schaffen. Sagen wir es so, ich bin grottenschlecht darin. Am Abend falle ich dann übermündet (denn es ist sehr, sehr spät) und vom Essen überfüllt, aber trotzdem mit einem breiten Lächeln im Gesicht ins Bett.
***
Die restlichen Tage verbringen wir nach dem gleichen Muster. Ich erfahre noch mehr über das Schloss und über alte Geschichte der Schüler. Sirius ist anscheinend genau so wie Amelia und Maria an Gerüchten interessiert. Wir haben zwar eigentlich beide noch Hausaufgaben, diese schieben wir aber ständig auf. Mit Lily wären sie schon am ersten Tag fertig gewesen. Aber die Ferien sind schließlich als Pause da, also sehe ich es nicht ein da auch noch Hausaufgaben zu machen, oder sogar zu lernen.
Das Nächte etwas spannender Ereignis in den Ferien ist Silvester. Dumbledore hat deswegen extra eine Ankündigung gemacht. Es ist uns erlaubt, Feuerwerk zu machen, wir müssen uns allerdings eine Genehmigung holen. Aber da ich so oder so keins habe, brauche ich das auch nicht.
Da es in der großen Halle eine kleine Silvesterparty geben wird, dürfen wir uns mal wieder hübsch anziehen. Ich liebe feine Kleider. Ich stehe also gerade vor meinem Kleiderschrank und überlege, was ich anziehen soll. Es ist irgendwie schwieriger, alleine ein Kleid auszusuchen, als mit Freundinnen.
Dazu bin ich total aufgeregt, weil Sirius und ich dort zusammen hingehen wollen. Also als Begleiter. Deswegen möchte ich besonders gut aussehen. Letztendlich entscheide ich mich für ein nudefarbenes Kleid, das knielang ist. Ein Glück hatte meine Mutter, genau so wie ich einen Faible für Kleider. Deswegen hat sie mir sehr viele davon gekauft. Es gibt zwar Personen, die mehr Kleider haben, aber unzufrieden bin ich nicht.
Nachdem ich das Kleid ausgesucht habe, gehe ich erstmal duschen. Eigentlich wollte ich das Kleid schon früher, als auf den letzten Drücker aussuchen, das hat aber nicht geklappt. Nach dem Duschen beginne ich mit der schwierigsten Aufgabe: schminken.
Am Ende bin ich sogar gar nicht so unzufrieden mit meinem Make-up. Na gut, ich habe nur die Basics und einen leichten Liedstrich gezogen, aber das war trotzdem schwer genug! Ich bin und werde wohl nie ein Schmink-ass sein. Meine Haare locke ich nur und binde dann die vorderen Strähnen weg. Das Kleid angezogen, etwas Schmuck und zu letzt noch Ballerinas und fertig bin ich. Langsam mache ich mich auf den Weg in die große Halle.
Die große Halle ist sehr schön geschmückt. Statt den Haustischen stehen kleine, runde Tische herum. Es gibt eine Tanzfläche und eine Bar. Weil ich nicht weiß, was ich machen soll, weil Sirius und ich uns hier treffen wollen und ich ihn nicht sehen kann, gehe ich zur Bar. Dort nehme ich mir ein Butterbier.
,,Suchst du vielleicht jemanden?" Ich schrecke zusammen, drehe mich um und blicke in die schönsten grauen Augen. Sirius.
,,Kannst du mich das nächst mal bitte nicht so erschrecken?", fahre ich ihn schmunzelnd an.
,,Warum sollte ich?", fragt er darauf lachend, mustert mich von Kopf bis Fuß.
,,Weil ich dich darum bitte", antworte ich, als ob es ganz selbstverständlich wäre.
,,Und was krieg ich dafür?" Also frech kann Sirius schon ziemlich sein.
,,Das überleg ich mir noch."
,,Okay also was machen wir jetzt?" Das ist eine gute Frage.
,,Wann beginnen wir nochmal, zu Essen?", frage ich ihn, weil ich mir so etwas nie merken kann. Oder ich will er mir nicht merken.
,,Ähm, ich glaub halb acht."
,,Also jetzt ist es zehn vor halb acht. Lass uns einfach schon mal hin setzten. Dann bekommen wir mindestens gute Plätze."
,,So viele Leute sind hier nicht, da ist gar keine Rede von guten Plätzen."
Das ist ziemlich wahr. Wir setzten uns mit Irina und ein paar anderen Drittklässlern an einen Tisch. Am Anfang hält Dumbledore noch eine seiner tollen Reden und danach gibt es Essen. Das schmeckt, wie immer köstlich. Ein Glück isst Sirius auch nicht gerade wenig, also komme ich mir nicht soo komisch vor.
Danach tanzen wir noch sehr viel. Dumbledore hat sogar extra eine Band herbestellten lassen. Ich habe Leiber bereits den Namen vergessen. Laut Sirius ist die Band aber sehr populär in England. Das Tanzen mit Sirius macht sehr viel Spaß. Das habe ich aber auf der Weihnachtsparty schon gemerkt. Es sind zwar nicht so viele hier, die Stimmung ist jedoch trotzdem grandios. Es macht den ganzen Abend sehr viel spaß.
Um ca. halb 12 bedeutet mir Sirius, ihm zu folgen. Ich weiß zwar nicht, wieso er das will, folge ihm aber trotzdem. Wir gehen raus aus dem Schloss. Draußen sollte es eigentlich stockdunkel sein. Aber anscheinend haben die Lehrer hier extra ein paar Laternen hingestellt. Jedenfalls kann man immer noch relativ okay sehen.
,,Wohin gehen wir eigentlich?", frage ich Sirius nach einiger Zeit, in der wir nur gelaufen sind. Er sieht sich gerade fragend um. Danach wechselt er die Richtung und zieht uns weg vom Licht.
,,Lass dich überraschen", antwortet er danach geheimnisvoll auf meine Frage.
,,Ich hasse aber Überraschungen, willst du mir nicht sagen, wo wir hin gehen?"
,,Ich weiß, dass du Überraschungen nicht magst, aber das muss sein. Es ist zu deinem Wohl."
,,Haha, als ob ich dir das glaube. Da ist nichts zu meinem Wohl. Entweder macht es dir Spaß, mich zu nerven, oder du bist zu faul, es mir zu erklären."
,,Wie wäre es mit beidem?", fragt er jetzt und ich sehe, dass er dabei lächelt. Jedenfalls sind seine Mundwinkel ziemlich weit oben. An einer ziemlich dunklen Stelle bleiben wir stehen. Warum müssen wir denn ausgerechnet hier stehen bleiben? Eientlich wäre ich jetzt schon längst weggelaufen, wäre ich alleine. Wäre ich in Gegenwart von Freundinnen, hätte ich die gaze Zeit herumgemotzt, dass ich zurück will. Doch irgendwie strahlt Sirius so eine Wärme und Sicherheit aus, dass ich keine Angst habe. Also fast keine.
,,Wie viel Uhr ist es?", frage ich Sirius weil ich mal wieder keine Uhr anhabe. Und irgendwie versagt mein Zeitgefühl gerade, oder es war schon immer so schlecht. Leider weiß ich nicht, was von den beiden zutrifft. Dazu bin ich auch noch total aufgeregt, weil ich gerade mit Sirius so alleine bin und Silvester schließlich ein so romantisches Fest ist...
,,In einer vietel Stunde haben wir das Jahr 1976."
,,In einer viertel Stunde erst? Aber was machen wir so lange?"
,,Warten." Na schön, das ist ja mal ne Aussage. Mir ist kalt!
,,Mir ist ist aber kalt", beschwere ich mich deswegen. Eigentlich könnte ich auch selbst einfach einen Wärmezauber machen, ich will ihn aber nerven.
,,Ich werd dir jetzt aber nicht, wie in diesen kitschigen Liebesfilmen meine Jacke geben. Das ist bescheuert", meint er darauf. Danach nimmt er aber seinen Zauberstab und spricht schnell einen Wärmezauber aus.
,,Ein Glück findest du das auch kacke. Wenn Männer versuchen, einen auf Oberromantiker zu machen, es aber nicht sein können, finde ich das richtig peinlich."
,,Und ein Glück bist du auch nicht der Meinung, dass Männer Romantiker sein müssen. Das kotzt mich so richtig an, wenn das von mir verlangt wird." Jetzt brechen wir beide in großes Gelächer aus. Langsam wirkt auch der Wärmezauber.
,,Wurde das denn schon oft von dir verlangt?", frage ich, als wir uns wieder einkriegen.
,,Klar, von diesen dummen Mädchen, die nicht mal eins plus eins zusammen zählen können." Wieso war eigentlich fast jeder gutaussehende Junge schon mit solchen Mädchen zusammen?
,,Du hattest also schon ein paar solcher Freundinnen?", frage ich etwas belustigt, um nicht gekränkt zu wirken. Aber das bin ich auch nicht wirklich.
,,Ja so ein paar. Aber du bist jetzt nicht enttäuscht, oder?"
,,Nein, nicht wirklich. Das hab ich mir schon irgentwie gedacht. Und Goldstein hat in unserem Streit auch solche Andeutungen gemacht."
,,Echt? Dann kann dein Charakter ja doch mit deinem Aussehen mithalten.", meint er darauf lachend. Das sagt mir natürlich, dass es eher als Komliment gemeint ist, als Beleidigung.
,,Hey", sage ich trotzdem und stubse ihn in die Seite. Und wieder beginnen wir beide zu Lachen.
,,Es geht gleich los" teilt mir Sirius mit, nachdem wir uns wieder einkriegen. Zuerst kapiere ich das nicht, weil ich total vergessen habe, dass wir draußen sind und in wenigen Minuten das neue Jahr beginnt.
Und ein paar kurze Minuten später geht vor uns eine riesige Menge an Feuerwerksraketen los. Srius hat also doch Feuerwerk. Das Feuerwerk erhellt das ganze Umfeld und sieht wunderbar aus.
,,Ich hab es so verzaubert, dass es genau um 12 Uhr los geht", erklärt mir Sirius, sieht dabei mein staunendes Gesicht an.
,,Also wenn man es genau nimmt, ist das sogar ein bisschen romantisch."
,,Haha. Wieso war mir von Anfang an klar, dass du jetzt so einen Satzt bringst?"
,,Ich weiß nicht."
Und nur einige Sekunden später spüre ich überraschenderweise seine zarten Lippen auf minen.
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Also so ein kitschiges Kapitel hab ich noch nie geschrieben. Ich hoffe das stört euch nicht, aber manchmal muss ein bisschen zu viel Liebe sein. Ehrlich gesagt bin ich so glücklich darüber, dass Eleonora und Sirius sich endich geküsst haben. Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen! Oben sieht ihr Eleonoras Kleid.
Eure Anna <3
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