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Kapitel 36 - Massenmörder und Dramaqueen Sirius Black

In meine Nase stieg muffiger Geruch. Vielleicht gab es hier unten eine Pilzfarm, die Umgebung würde zumindest passen. Ich rappelte mich auf und stieß mir prompt den Kopf an. Es dauerte einen Moment, bis sich nicht mehr alles drehte. Trotzdem war mir noch etwas flau im Magen, als ich mich behutsam und mit vorgerecktem, erleuchtetem Zauberstab vorantastete.

Ich war ja unsichtbar, dank des Mantels, aber wie ich gerade schmerzhaft feststellen hatte müssen, von der Unverwundbarkeit weit entfernt. Und durch den Zauberstab außerhalb des Umhangs konnte man meine schwebende Hand auch noch bewundern. Aber besser als nichts.

Wohin führte dieser Tunnel? Je länger ich ging, desto weiter musste ich mich wohl von der Schule entfernen. Es sei denn natürlich, er führte im Kreis. Soweit ich das aber beurteilen konnte, verlief er sehr gerade, wer auch immer ihn erbaut hatte, hatte wahrscheinlich ein festes Ziel vor Augen gehabt. Irgendwie erinnerte mich die Situation an eine andere, noch vor Weihnachten. Da waren Dean und ich durch die Kammer des Schreckens gelaufen und über einen Gang plötzlich im Gemeinschaftsraum der Slytherins gestanden. Wie lange das schon wieder her war.

Zum ersten Mal bereute ich es etwas, alleine losgezogen zu sein und eigentlich keine Ahnung zu haben, worum es hier eigentlich ging. Hätte ich nicht wenigstens Dean mitnehmen können? Allerdings wäre er ganz sicher nicht so begeistert davon gewesen. Zumindest in unserem Umgang mit Gefahr unterschieden wir uns absolut. Er war in dieser Hinsicht wesentlich besonnener als ich, wobei das keineswegs hieß, dass er nicht auch für seine Freunde eintrat oder gar feige war. Ich stürzte mich nur zuerst ins Abenteuer und überlegte mir erst dann so wirklich einen Plan.

Holz knarzte und das Echo hallte im Gang nach. Ich blieb stehen. In noch weiterer Ferne glaubte ich es auch, Quietschen zu hören, als würde eine rostige Tür immer wieder geöffnet werden. Vielleicht war es aber auch nur Einbildung.

Mit geschärften Sinnen ging ich weiter. Noch immer wusste ich nicht, was mich erwartete. Ein geheimes Treffen von Harry, Ron und Hermine, die einfach einen Ort zum Reden gesucht hatten? Aber woher hatten sie von diesem Gang erfahren? Und warum konnten sie das nicht einfach direkt im Tunnel tun?

Diese Möglichkeit schloss ich für mich also schon einmal aus. Nur, was wäre dann der Grund für diesen nächtlichen Ausflug? Mir fiel keine befriedigende Antwort darauf ein. Ich schluckte meine aufkeimende Angst runter und ging weiter.

Eine Männerstimme schrie auf. Mein Griff um den Zauberstab schloss sich noch fester. Das konnte nicht von Harry oder Ron gekommen sein. Auch nicht im Stimmbruch. Stattdessen musste es ein erwachsener Mann sein, voller Verzweiflung. Andernfalls hätte der Schrei nicht so animalisch geklungen.

Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Worauf um alles in der Welt hatte ich mich hier nur eingelassen? Womöglich folgte ich auch gar nicht Harry und Hermine. Hatte sie mir nur eingebildet oder sie verwechselt. Allerdings trug ich Harrys Tarnumhang, der mich als Einziges von der Realität der Situation überzeugte und ins Jetzt zurückholte.

Mir kam ein furchtbarer Gedanke. Welcher Mann wurde denn gerade von ganz Großbritannien gejagt? Auf wen gab es ein Kopfgeld, so hoch, dass die Weasleys ihren Kindern den gleichen Lebensstandard ermöglichen konnten wie die Malfoys? Wer hatte sowohl bei den Jungs, als auch bei mir im Schlafsaalgestanden? Mein Herz wummerte in meiner Brust.

Ich war kurz davor, umzukehren. Doch der Gedanke an Harry und Hermine trieb mich vorwärts. Die Beiden hätten den Umhang nicht einfach liegengelassen. Vermutlich befanden sie sich schon in der Gewalt meines Onkels. Wenn sie denn noch lebten. Sowohl das Eingangsportrait, als auch Rons Bettvorhänge zu zerschlitzen zeugte nun nicht gerade von einem ruhigen Gemüt. Wobei er mich aus welchen Gründen auch immer ausgespart hatte. Vielleicht Zeitmangel.

Jeder Schritt kostete neue Überwindung. Doch ich setzte weiterhin einen Fuß vor den anderen. Zwang mich vorwärts. So erreichte ich eine hölzerne Treppe, die nach oben führte. Was auch immer oben in diesem Fall war.

Es gab keinen Zweifel, irgendwo hier mussten sie sein. Ich konnte es nicht länger riskieren, mit hell erleuchtetem Zauberstab herumzurennen. Solange ich sie nicht blenden wollte, war ich damit schon viel zu bald erkennbar. Die Wände waren ebenfalls aus Holz und wiesen so große Löcher zwischen den einzelnen Platten auf, dass man ohne Weiteres einmal durch die gesamte Hütte blicken konnte. Wenn man den richtigen Winkel hatte.

Ich löschte das Licht meines Stabs nun endgültig. Hielt ihn aber weiter in Kampfstellung unter dem Umhang – bereit, jeden anzugreifen, der sich mir in den Weg stellte. Erstmal galt es aber, ohne allzu lautes Knarzen voranzukommen.

Dabei kam mir die jahrelange Erfahrung bei den Malfoys zugute. Als Kind hatte ich mich regelmäßig in die Küche zu den Hauselfen hinuntergeschlichen. Bei Holzdielen musste man möglichst nah an Wänden und Möbeln blieben, dann blieben die Bretter am Boden für gewöhnlich leise.

Laute Stimmen drangen an mein Ohr, gemischt mit dem Heulen des Windes, der durch das Haus zog, in dem ich mich nun offenbar befand. Der Staubschicht auf dem Boden und den fehlenden oder zerstörten Möbeln nach wohnte hier schon lange niemand mehr. Auch die Temperatur hatte sich nicht geändert, durch den Wind war es sogar eher frostiger geworden.

Doch all diese Empfindungen blendete ich aus und konzentrierte mich auf die Stimmen. Es waren verschiedene, offenbar mitten in einem Streitgespräch. Wieder war die raue Männerstimme darunter, begleitet von helleren, jugendlicheren Stimmen. Wenn das mal nicht die drei Gesuchten waren. Wobei der Mann wohl deutlich mehr gesucht wurde. Wenn es tatsächlich der war, den ich in ihm vermutete.

Ich folgte den Rufe in ein Geschoss weiter oben. Je näher ich kam, desto langsamer und vorsichtiger wurde ich. Noch lebten meine Freunde auf jeden Fall, aber das konnte sich schnell ändern. Besonders, wenn mein Onkel sie als Geisel hielt. Und vielleicht sogar damit gerechnet hatte, dass ich ebenfalls hier war. Mich hierher gelockt hatte. Mein Pate hatte hoffentlich soeben den Brief gelesen und schalt mich in Gedanken. Die Sommerferien würden unerträglich mit ihm werden. Ich bekam ein flaues Gefühl im Magen. Wenn ich sie denn erleben konnte.

Mittlerweile verstand ich das Gesagte deutlich, weit konnte es nicht mehr sein. Dazu passte auch das Licht, das durch die durch Witterung verzogenen Bretter zu mir hindurchschien. Da ich weiterhin unter dem Umhang verborgen war und im Haus so viel knarzte und quietschte, traute ich mich weiter ran.

Durch einen Spalt in der Wand erkannte ich die Silhouette eines großen Mannes. Von hinten wurde er erhellte und so zeichneten sich seine Konturen besonders gut ab. Die verfilzten Locken standen wild vom Kopf ab, sein Gewand war fransig und kaputt. Er stand mit dem Rücken zu mir. Es wäre so leicht gewesen, ihn einfach mit einem Spruch zu überrumpeln. Dank des Duelliertrainings mit Blaise letztes Jahr hätte ich es wahrscheinlich auch geschafft. Aus einem irrationalen Gefühl von Anstand heraus tat ich es aber nicht. Zumindest erklärte ich es mir hinterher so. In Wahrheit war ich einfach viel zu überrumpelt von seiner plötzlichen Anwesenheit. Erst jetzt wurde mir so wirklich klar, wer da eigentlich nur wenige Meter vor mir stand.

Der Mann, der mehrere Menschen auf dem Gewissen hatte und nach dem Massenmord lauthals losgelacht hatte. Der Mann, der aber auch meinen Vater als einer der ersten Menschen nach seiner Geburt gesehen hatte und wahrscheinlich noch jede Menge Erinnerungen an meinen Vater und die gemeinsame Kindheit hatte. Der Mann, mit dem ich so einiges gemeinsam hatte und doch den wesentlichen Punkt überhaupt nicht. Er hatte Menschen ermordet. Kaltblütig ohne weiteren Gedanken, nur im Auftrag des Dunklen Lords. Während ich sogar beim Basilisken letztes Jahr, einem mordenden Monster, alles versucht hatte, damit es nicht sterben musste. Doch was machte den Basilisken so anders in meinen Augen? Warum empfand ich nicht auch für meinen Onkel Mitleid und glaubte an seine Besserung?

Vielleicht waren diese Gedanken der eigentlich Grund dafür, dass ich den Zauberstab sinken ließ. Mich in den Türrahmen stellte, um handeln zu können, wenn die Lage weiter eskalierte. Aber eigentlich um den Mann zu beobachten, der meinem Vater wohl am ähnlichsten war. Der mir am ähnlichsten war.

Ich folgte ihrem Gespräch nicht wirklich, besah mir aber die Situation. Ron lag in der Ecke auf einem Bett und war seltsam blass um die Nase. Er wimmerte, wenn er sich bewegte. Harry und Hermine hingegen wirkten noch äußerst fit, obwohl beide kleine Verletzungen zu haben schienen. Sie standen nebeneinander und hielten ihre Zauberstäbe auf ihn gerichtet. In ihren Mienen stand tiefe Entschlossenheit und Zorn. Sie verachteten meinen Onkel und besonders bei Harry würde ich wohl für nichts garantieren können. So erzürnt hatte ich ihn noch nie gesehen. Nicht mal letztes Jahr, als wir gemeinsam Ginny vor dem jungen Dunklen Lord gerettet hatten.

Eigentlich unterschieden sich die Situationen kaum. Hermine war nicht versteinert, aber sonst passte eigentlich alles. Ron war verletzt und konnte daher nicht unbedingt helfen. Harry stellte sich direkt dem Bösewicht entgegen und ich beobachtete alles erstmal nur und wollte erst dann eingreifen. Bloß dass die Säule von letztem Jahr diesmal ein Türrahmen war. Und es hier auch deutlich weniger Schlangenmotive gab.

„Sie haben meine Eltern getötet!", rief Harry und richtete den Zauberstab direkt auf Sirius Herz. Sein ganzes Gesicht war so verbittert, so voller Hass, wie ich es einem Dreizehnjährigen niemals zugetraut hatte. Schon gar nicht Harry, der ja sonst auch nicht für Reizbarkeit bekannt war.

Ich konnte das Gesicht meines Onkels – gleichzeitig so bekannt wie unbekannt – nur halb sehen und es war noch dazu halb hinter den verfilzten Haaren verborgen. Dennoch erkannte ich den schuldbewussten, traurigen Ausdruck darin. Er hob leicht seine Hände in Harrys Richtung, als wolle er ihn beschwichtigen. Doch Harry kniff Augen und Lippen zusammen und Sirius ließ sie wieder sinken.

„Das will ich gar nicht leugnen", gab er zu und mir wurde es kalt ums Herz. Dass er nicht nur unzählige Muggel auf dem Gewissen hatte, sondern auch noch Harrys Eltern, war mir neu. Und es machte es auch nicht gerade einfacher, an seine Unschuld zu glauben. Oder ihn nicht nur als Verbrecher zu sehen.

„Du kennst aber nicht die ganze Geschichte", fügte er hinzu und ließ mich aufhorchen. Hoffnung keimte in mir auf. Hoffnung, dass ich vielleicht doch nicht mit einem Massenmörder verwandt war und er kein treuer Anhänger des Dunklen Lords. Und dass er nicht die Eltern eines meiner besten Freunde getötet hatte. „Wenn du es erlaubst, würde ich sie dir gerne erzählen."

In Harrys Augen flackerte etwas. „Wieso sollte ich Sie nicht auf der Stelle umbringen?"

Er lachte ein atemloses, bellendes Lachen. „Gute Frage. Verdient hätte ich es wohl. Aber dein Vater hätte wohl nicht gewollt, dass du meinetwegen zum Mörder wirst."

Sobald mein Onkel Harrys Vater erwähnte, versteinerte dessen Miene und er musste mit Mühe von Ron und Hermine davon abgehalten werden, sich auf ihn zu stürzen. „Reden Sie nicht über meinen Vater!", brüllte er. „Sie sind es nicht wert, über ihn zu sprechen nach allem, was Sie getan haben!"

Er hob seinen Zauberstab, doch Sirius war schneller. Aus seinem Jackenärmel holte er Rons Stab hervor und entwaffnete blitzschnell Hermine und Harry. Ich spannte mich an. Das hätte nicht passieren dürfen, jetzt war ich als Einzige außer meinem Onkel bewaffnet und musste daher den richtigen Moment abpassen. Hätte ich ihn nicht vorhin einfach niederstrecken können? Ich verfluchte meine Sentimentalität und Handlungsunfähigkeit, wenn es auch nur annähernd um meine Eltern ging.

Doch Harry war nur für einen Moment überrumpelt, dann ging er zum Angriff über. Mit ganzer Kraft warf er sich auf den gesuchten Massenmörder und brachte ihn zu Fall. Er drückte mit einer Hand die Zauberstäbe weg und schlug mit der anderen immer wieder auf meinen Onkel ein. Dieser stieß Schmerzensschreie aus und wand sich unter seinem Gewicht, aber machte erstaunlich wenig Anstalten, ebenfalls zuzuschlagen.

Ich vermutete, dass Harry sich diese Taktik letztes Jahr von mir abgeschaut hatte, immerhin hatte ich das Gleiche mit Tom Riddle gemacht. Nachdem er seinen Frust mit bloßen Fäusten in meinen Onkel hineingeprügelt hatte, schnappte er sich einen der Zauberstäbe, die beim Gerangel Sirius Griff entglitten waren. Damit drückte er auf die Kehle meines Paten und ließ ihm offenbar nur wenig Luft. Zumindest Sirius Gegurgel nach.

Schnell riss ich mir den Umhang vom Leib und sprang in den Raum. Vier aufgerissene Augenpaare starrten mich an.

„Hallo allerseits", begrüßte ich sie, während Blut durch meine Ohren rauschte. „Wenn du dann fertig bist, Harry, ich habe auch noch ein Hühnchen mit meinem Onkel zu rupfen."

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