Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 29 - Stell dich deinen Ängsten

Obwohl nichts Außergewöhnliches mehr passierte und ich mit Sehnsucht an Silvester letztes Jahr dachte, während ich meine Tage weiterhin mit Hermine in der Bibliothek verbrachte, waren die Ferien schneller vorbei, als erwartet.

Danach ging es weiter mit dem üblichen Unterricht. Die Lernsessions mit Hermine hatten sich wirklich ausgezahlt, denn während besonders in Alte Runen die anderen Schüler sich nicht genug über die Schwierigkeit des Stoffes beklagen konnten, hatten wir kaum Probleme damit. Es war mittlerweile sogar eines meiner Lieblingsfächer geworden.

Dafür mochte ich Wahrsagen immer weniger. Vom Teeblätterlesen waren wir mittlerweile zum Traumdeuten übergegangen und wurden gezwungen, ein Traumtagebuch zu führen. Wenn ich nicht gerade mitten in der Nacht geweckt wurde oder einen Albtraum hatte, konnte ich mich daran aber nicht mehr erinnern. Daher sog ich mir immer kurz vor den Stunden wirre Geschichten aus den Fingern, gerne auch von den Zwillingen unterstützt. Die dadurch sehr blutigen Erzählungen begeisterten Trelawney und sie hielt mich für eine ihrer besten Schülerinnen. Dass mir in dem eingeräucherten Turmzimmer regelmäßig kotzübel wurde und mein prophetischer Gesichtsausdruck eigentlich nur dadurch zu Stande kam, dass ich Dean mir gegenüber nicht anspucken wollte, verschwieg ich ihr lieber.

Einziger Lichtblick waren die versprochenen Privatstunden bei Lupin, damit Harry und ich uns gegen die Dementoren wehren konnten. Wenn ich sie erst von mir fernhalten konnte, würde mir Severus hoffentlich auch wieder die Besuche in Hogsmeade erlauben. Oder allgemein ein Leben außerhalb der Schlossmauern.

Nach der nächsten Verteidigungsstunde behielt Lupin uns zwei noch länger da, um uns Ort und Zeit der ersten Übungsstunde mitzuteilen. Die Zeit bis dahin konnte ich kaum abwarten. Ich wollte endlich meine Freiheit zurück.

Eines Abends verließen Harry und ich daher den Gemeinschaftsraum und gingen in eines der leeren Klassenzimmer, wo der Lehrer bereits auf uns wartete.

„Guten Abend, Mr Potter und natürlich auch Miss Black", begrüßte uns und stolperte mittlerweile bei meinem Nachnamen kaum mehr. Das bescherte mir ein kleines Lächeln, weil es hieß, dass sich alles normalisierte. Und ich nicht mehr auf die Machenschaften meines Onkels reduziert wurde.

„Hier ist gar kein Dementor", sprach Harry das Offensichtliche aus. Darin war er hervorragend. „Aber predigen Sie nicht sonst immer, dass man am besten in der Praxis lernt, Professor?"

„Sehr richtig, Harry", lobte ihn der Lehrer und zückte seinen Zauberstab. „Daher habe ich auch das ganze Schloss auf der Suche nach einem Irrwicht durchkämmt, da wir ja wissen, dass es bei Ihnen aufs gleiche drauf rauskommt. Allerdings mit deutlich weniger Gefahr."

„Und was ist mit mir?", wollte ich wissen. Schließlich wollte ich nicht schon wieder Sirius Black gegenüberstehen. Sinnvoll für die Verteidigung gegen Dementoren war das auch nicht.

Seine Augen verdunkelten sich. „Nun, vielleicht können wir Sie in etwas größerer Entfernung platzieren, sodass sich der Irrwicht in seiner Gestalt auf Harry konzentriert."

Nach einigen Sekunden des Überlegens nickte ich. Ich musste zugeben, dass der Plan zwar nicht fehlerfrei, aber dennoch gut war.

Erstmal mussten wir den nötigen Zauber aber ohne Zauberstab und Irrwicht üben. Nachdem aber unsere Aussprache von „Expecto Patronus" perfekt war und auch die Zauberstabbewegung, erklärte Lupin uns das, worauf es wirklich ankam.

„Ein Patronus-Zauber ist wirkungslos, wenn er nicht an eine starke, glückliche Erinnerung geknüpft ist", führte er aus und schritt wie im Unterricht hin und her. „Das ist in einem Stressmoment noch schwieriger, deshalb können Sie auch nicht erwarten, dass es bei den ersten Versuchen gelingt. Schließlich ist es ein hochkomplexer Zauber, den auch nur wenige erwachsene Zauberer und Hexen fehlerfrei ausführen können."

Das klang so, als würde mir mein Zauberstab hierbei keinerlei Vorteil bieten. Jetzt kam es ganz auf mich an. Aber welche Erinnerung war geeignet? Die Zeit bei den Malfoys konnte ich dabei weitestgehend ausklammern. Es hatte dort durchaus glückliche Momente gegeben, inzwischen waren aber auch diese Erinnerungen durchzogen mit dem eisigen Gefühl des Verrats. Schließlich hatte Lucius meine Vormundschaft aufgekündigt und hätte es zugelassen, dass ich ins Heim komme. Diesen bitteren Beigeschmack konnte ich nicht gebrauchen.

Also ein Moment aus der Zeit auf Hogwarts. Vielleicht mit Eva oder Dean? Denn mit ihnen hatte ich die schönsten Augenblicke verbracht? Deans Wangenkuss am Ende des ersten Jahres? Da hatten wir den Dunklen Lord gerade zum ersten Mal besiegt und den Hauspokal gewonnen. Wenn das nicht Glück pur war, wusste ich auch nicht.

Harry hatte die Stirn immer noch in Falten gelegt. Auch unser Verteidigungslehrer wirkte abwesend. Das flackende Licht der Fackeln erhellte sein Gesicht nur teilweise, wie er ausdruckslos aus dem Fenster auf den Halbmond starrte. Ich räusperte mich.

Er wachte aus seiner Starre auf. „Nun, seid ihr soweit?"

Harry und ich wechselten einen entschlossenen Blick und nickten. Man konnte gar nicht sagen, wer sich mehr gegen die Dementoren behaupten können wollte. Harry fing an und stellte sich vor die Truhe mit dem Irrwicht. Lupin versicherte sich, dass Harry bereit und sein Zauberstab gezückt war, dann öffnete er die Truhe mit einem Schlenker seines Zauberstabs. Augenblicklich erhob sich eine schwarze Gestalt in einem Umhang daraus und schwebte mit röchelndem Atem näher.

„Expecto Patronum!", rief Harry mit zittriger Stimme. Nichts passierte. Er wiederholte den Zauberspruch einige Male immer schwächerer und leiser. Schließlich kippte er zur Seite. Lupin sprang sofort hin, um ihm zu helfen. Wodurch ich die Einzige war, die den Irrwicht beachtete.

Er richtete seinen Blick auf mich und nahm mit einem fiesen, gelbzahnigem Grinsen das Aussehen meines Onkels an. Das Gesicht war sogar noch ausgemergelter als beim letzten Mal. Beharrlich schwieg er und schlich raubkatzenartig näher. Mein Gehirn war wie leergefegt. Erst als er so nahe kam, dass er nur noch seinen Arm nach mir ausstrecken brauchte, reagierte ich. „Riddikulus!"

In seinem Mund erschien Zahnweißlakritze, an der er fast erstickte. Röchelnd fasste er sich an den Hals und stolperte in die Truhe zurück. Glücklicherweise fiel sie ohne weiteres Zutun zu.

Harry hatte sich inzwischen wieder aufgesetzt. Er war aber immer noch sehr blass um die Nase, daran konnte auch die Schokolade nichts ändern, mit der ihn Lupin versorgt hatte.

„Du machst besser erstmal etwas Pause, solange kann Eleonora es ja probieren", schlug er vor. Eigentlich hätte ich nach der Begegnung mit meinem größten Albtraum auch etwas Pause gebrauchen können. Diese Blöße wollte ich mir aber nicht geben und konzentrierte mich daher ganz auf meine glückliche Erinnerung.

Ich hielt gerade so viel Abstand zur Truhe, dass der Irrwicht sich zuerst auf Harry fokussierte und zum Dementor wurde. Doch mit dem ersten Röcheln war es, als hätte er mit der Luft auch all mein Glück abgesaugt. Nur unter Aufbieten aller Kraftreserven schaffte ich es überhaupt, den Zauberstab zu heben. „Expecto Patronum!"

Mit aller Kraft dachte ich an den Moment in der Großen Halle, als Dean mich auf die Wange küsste und Dumbledore uns vor allen lobte. „Expecto Patronum!" All die Glücksgefühle, die mich damals durchströmt hatten. Sie kamen mir in diesem Moment so fern vor. „Expecto Patronum!"

Meine Umgebung verschwamm, nur undeutlich hörte ich Lupins Anweisungen. Stattdessen hörte ich andere Dinge. „Wie könnt ihr es wagen?", kreischte eine Stimme, eigentlich tief, nun aber in schwindelerregende Höhen getrieben. „Ihr seid nicht besser, als alle anderen! Ihr verdient es nicht! Niemand versteht mich!"

Unterdrücktes Weinen drang an mein Ohr, während mir die Knie wegsackten. Kurz vor dem Aufprall auf dem Boden fingen mich starke Arme auf und setzten mich behutsam neben meinen Mitschüler. Dann wurde mir ein großes Stück Schokolade in die Hand gedrückt und die Enge in meiner Brust verschwand.

„Ich habe sie gehört", sagte Harry neben mir mit leiser Stimme und entrücktem Blick, der in eine andere Dimension zu reichen schien. „Ich habe meine Eltern schreien und flehen gehört."

Lupins Blick wurde weich. Auch er brach sich etwas Schokolade ab und steckte es in den Mund. Einige Augenblicke lang kauten wir alle nur auf unseren Schokoladenbrocken herum und hingen unseren Gedanken nach.

Dann sagte ich in die Stille hinein: „Ich möchte es nochmal probieren."

„Das halte ich für keine gute Idee." Der Lehrer verfolgte mit besorgtem Gesichtsausdruck, wie ich mich aufrappelte. Auch Harrys Kampfgeist war geweckt.

Dass es mir inzwischen fast mehr darum ging, wieder diese Stimmen zu hören, um mehr darüber herauszubekommen, verriet ich nicht. Daher blieb ich auch bei der gleichen Erinnerung, während Harry sich eine andere aussuchte.

Er war wieder nicht erfolgreich und schaffte es noch, beiseite zu stolpern, bevor er endgültig umkippte. Jetzt war ich an der Reihe. Weil es mir um die Stimmen ging, machte ich mir erst gar nicht die Mühe, gegen die schlechten Gefühle ankämpfen zu wollen. Lange musste ich nicht warten.

Rühr sie bloß nicht an!", drohte eine Stimme, die ich schon einmal gehört hatte. Mit leicht amerikanischem Akzent.

Dunkles Männerlachen. „Sonst was? Dreht sich dein Freund sonst im Grab um, oder wie?"

„Halt deine verdammte Klappe!", schrie die Frau wieder und feuerte eine ganze Salve an Verwünschungen und Flüchen ab. Die männliche Stimme von eben stieß Schmerzenslaute aus.

Ein anderer Mann fragte gelangweilt: „Töten wir sie jetzt, oder was?"

Sanft rüttelte mich jemand an der Schulter. Ich hatte mich so auf die Stimmen konzentriert, dass ich gar nicht bemerkt hatte, wie ich in die Bewusstlosigkeit geglitten war.

„Du hast ja noch nicht einmal versucht, den Zauber auszuführen", stellte Harry fragend fest und ließ es gleichzeitig wie eine Frage klingen. Vielleicht der, ob ich entweder zu erschöpft oder lebensmüde war.

„Ich habe irgendwie die Erinnerung vergessen." Das stimmte sogar teilweise. Immerhin hatte ich aber auch nicht versucht, daran zu denken.

Lupin beugte sich zu mir hinunter und reichte mir Schokolade. Noch größer, als beim letzten Mal. Beim nächsten Mal bekam ich wohl gleich die ganze Tafel. Verlockend.

„Für heute ist Schluss", verkündete er und reagierte nicht auf unseren schwachen Protest. „Sonst bringe ich euch direkt in den Krankenflügel."

Die Drohung zeigte ihre Wirkung, Harry und ich wussten beide, wie schwierig es war, Madam Pomfreys Fängen wieder zu entkommen. Am Ende behielt sie einen gleich die ganze Woche da, uns sowieso. Und da ich zugegebenermaßen auch schon oft genug ausgebüxt war, hätte sie wohl ein zusätzliches Auge auf mich. Nicht ganz unbegründet. Aber lästig, wenn man ein so großes Freiheitsbedürfnis hatte wie ich.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro