Mein Gegenüber nickte nur und ließ mich dann ausruhen. Auch meine Tiere bekamen eine Pause.

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Sicht von Blake

Nach der Pause ging es dann wie abgesprochen mit dem Wasser weiter. Ich sollte zuerst wieder, wie bei dem Eis, mich damit vertraut machen, bis ich eine leichte Verbundenheit spürte. Das dauerte aber schon länger. Ich hatte mich noch nicht wirklich genug mit den anderen Elementen beschäftigt, um sie auch nur ansatzweise so gut zu kontrollieren wie das Eis.

Nach einiger Zeit begann Elenore dann auch wieder mir mit ihrer Magie dazwischen zu funken. Leicht genervt davon fing ich an leise zu knurren, aber machte weiter und behielt das Wasser noch unter Kontrolle. Es kostete viel mehr Energie und Konzentration als bei dem Eis, aber war dennoch machbar. Dann machten wir mit ähnlichen Aufgaben weiter wie mit dem Eis. Ich war schon wieder echt fertig, aber es ging immer weiter. Immer mehr Dinge zeigte sie mir und auch wann ich was zu nutzen hatte.

Bevor wir dann auch zum nächsten Element über gingen sah ich zu meinen und Elenores inneren Tieren. Beide Wölfinnen und beide Pantherinnen trainierten gerade wieder das Kämpfen. Während die Panther in der Nähe des Stammes über Wurzeln und teilweise auch Äste stürmten, rangelten die Wölfinnen am Rand auf glatter Fläche.

Bei allen war es klar zu erkennen, dass Liesbet und Martha überlegen waren. Sie hatten ja auch mehr als 400 Jahre Übungszeit! Das gleiche galt ja auch für Elenore und mich.

Nach der Pause ging es dann mit der Luft weiter. Wieder war es das gleiche Trainingsprinzip, wenn auch mit unterschiedlichen Übungen und Methoden. Darauf folgten dann die Pflanzen und zum Schluss Feuer. Das konnte ich wenigstens noch!

Die ganzen Übungseinheiten waren zusammen so anstrengen, dass ich nachdem Elenore das Training beendet hatte sofort an den Stamm der Trauerweide gelehnt einschlief.

Als ich dann wieder aufwachte spürte ich, wie Kate und Anna sich an mich gekuschelt hatten. Wir lagen hier alle zusammen an dem Stamm. Elenore saß bereits wach zwischen den hohen Wurzeln. Gerade als ich mich etwas bewegte sah Anna auf.

Auch mal wach? Ja. Siehst du doch. Auch wieder wahr. Ist Kate wach? Nein. Aber die liegt auf dir und nicht auf mir. Also ist mir das auch egal. Sie grinste mich kurz an und stand dann auf, ohne Kate zu berühren. Anscheinend hatte die aber gespürt, dass ihre Wärmequelle verschwunden war und hob den Kopf noch verschlafen. Ist was? Nein. Alles gut. Kannst weiter schlafen. Die Wölfin richtete sich nun auch auf und sah mich an. "Könnt ihr so eigentlich auch laut reden?", fragte ich. "Ja. Da sehe ich jetzt aber keinen Sinn hinter." Kate nickte nur.

"Seid ihr schon alle wach?", fragte nun auch Elenore. Als wäre das nichts bereits offensichtlich gewesen. "Ja.", antwortete ich trotzdem. "Dann kommt mal alle her. Wir trainieren heute zusammen.", sagte sie. Ich stand auf und ging zu ihr und ihren inneren Tieren. Kate und Anna folgten mir. "Wir versuchen es heute nochmal mit dem Aufteilen und ganz wichtig auch dem wieder zusammen zu finden von euch dreien.", erklärte sie kurz. Ich nickte erstmal nur und hoffte auf weitere Informationen dazu. Ich hatte es schließlich noch nie gemacht. Wir auch nicht. Ihr gehört zu mir. Auch wieder wahr.. trotzdem haben wir das noch nicht gemacht...

"Setzt euch am besten nebeneinander hin. Das wird anstrengender als das Aufteilen.", riet sie. Ich überlegte nicht lange und setzte mich im Schneidersitz auf den Boden. Die weiße Wölfin setzte sich links von mit hin und die Pantherin rechts. "Ihr müsst genau das Gegenteil tun wie bei dem Teilen. Es geht um das Gefühl. Es sollte sich genau andersherum anfühlen. Als würdet ihr zusammen gedrängt.", erklärte sie weiter. Sofort konzentrierte ich mich auf das Gefühl und versuchte mich daran zu erinnern wie es denn beim Teilen gewesen war, um das Gegenteil auch zu erkennen und zu erreichen. Zuerst passierte nicht viel, aber nach ein paar Minuten spürte ich, wie ich von etwas eingeengt wurde. Dann spürte ich auch die Präsenz meiner inneren Tiere wieder stärker. Das mussten sie sein!

Wir drängten uns geistig immer weiter zusammen, bis wir wieder zu verschmelzen schienen. Es funktionierte!

Dann war plötzlich der Druck weg. Ich viel nach vorne und konnte mich gerade noch mit meinen Händen abstützen. Schwer atmend legte ich mich auf die Seite und sah auf. Erst jetzt spürte ich die extreme Anstrengung, die auf mich oder eher jeden von uns gewirkt hatte. Ich konnte weder Kate noch Anna sehen. Wir sind wieder da! Es hat funktioniert? Beim ersten Versuch? Ja hat es!

Erleichtert atmete ich aus und schloss die Augen wieder. Als ich merkte, wie Elenore sich neben mir nieder ließ, sah ich zu ihr. "Ihr habt es beim ersten Versuch geschafft! Das ist beeindruckend! Wirklich! Ich habe sehr viel mehr Übung gebraucht.", sagte sie lächelnd. Sie schien stolz zu sein und ich war es auch. "Irgendwann wird es einfacher, aber anstrengend wird es bleiben.", ergänzte sie noch. Ich nickte und legte mich auf den Rücken, um in das dichte Geäst der Weide zu schauen. Ich musste mich erstmal wieder erholen!

Gib mir die Kontrolle. Du kannst dich solange erholen. Sofort überließ ich Kate die Kontrolle, die sie auch sofort ergriff. So konnte ich mich wohl wirklich besser erholen. "Warum ist uns das vorher nicht aufgefallen? Sich einfach aufteilen zu können muss man doch herausfinden können.", fragte sie an Elenore gerichtet. "In der Außenwelt habt ihr das zwar versuchen können, aber es hätte nur mit sehr, sehr großer Anstrengung funktioniert. Dieser Ort erleichtert euch alle magischen Vorgehen. Dazu zählt auch das Aufteilen und ebenso wie Elemente. Es macht sie einfacher zu kontrollieren und besser zu trainieren, da ihr hier der Magie näher sein könnt." "Das heißt außerhalb von den Ästen dieser Weide ist es noch schwerer?" "Richtig, aber der Anfang ist ja bekanntlich am schwersten. Mit jedem Mal wird es einfacher. So einfach, dass es irgendwann auch in der Außenwelt funktioniert." Kate nickte verstehend. "Also kommt noch einiges an Training auf uns zu, hab ich Recht?" "Ein paar Mal müsst ihr das schon noch machen, aber so schnell wie ihr bis jetzt alles gelernt habt sollte das nicht mehr sehr lange dauern. Höchstens einen Tag." Wieder nickte Kate.

Einen ganzen Tag das immer und immer wieder machen schaffe ich aber auch nicht! Du bist doch schon die stärkste in dem Bereich! Na und? Heißt ja nicht, dass ich das können muss. Du merkst ja selbst wie anstrengend das ist!

"Aber ich glaube ich lasse euch erstmal eine Pause. Oder soll es sofort weiter gehen?", fragte Elenore. Sofort schüttelte Kate den Kopf. Eine Pause war nötig! Und das sehr dringend. "Okay."

Nach einiger Zeit forderte ich die Kontrolle über meinen Körper zurück, welche mir dann auch sofort überlassen wurde. Ich setzte mich wieder auf, um ein Stück weiter zu dem umgelenkten Back zu rutschen. Ich ließ ihn frieren und spielte wieder etwas mit dem Eis. Wenn es nicht gerade ein anstrengendes Training war, bei dem ich gegen Elenore arbeiten musste, war es sehr entspannend. Fast so sehr wie zu Zeichnen.

"Kann es weiter gehen?", fragte nun Elenore, welche weiter trainieren wollte. Ich nickte und drehte mich zu ihr um. "Es ist eine reine Übungssache. Ihr müsst euch wieder und wieder trennen, um dann wieder zusammen zu finden. Dafür haben wir heute den ganzen Tag Zeit. Danach versuchen wir es außerhalb. Bis es auch da klappt."

Also dann verschwindet mal wieder aus meinem Körper ihr beiden! Ich bin auch viel lieber in meinem! Macht echt mehr Spaß, auch wenn du zwischendurch mal lustig bist. Und du bist zwischendurch mal gruselig. Also los wir müssen das lernen!

Dann trainierten wir wirklich den ganzen Tag. Meistens klappte es auch, aber nicht immer beim ersten Versuch. Mit der Zeit wurde es auch wirklich einfacher und es ging schneller. Zum Abschluss versuchten wir es auch einmal außerhalb und es funktionierte auch dort. Zwar war es wie zu erwarten kraftraubender, aber es funktionierte!

Nach der letzten Trainingseinheit war ich wieder komplett fertig und schlief an den Baumstamm gelehnt ein.