"Ja. Drei meiner Rippen waren gebrochen." sagte Collin nickend. Meine Eltern sahen sich etwas überrascht an.

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Sicht von Blake

"Wie waren denn die Regeln?" fragte meine Mutter nach einer kurzen Zeit. "Bis einer ohnmächtig wird oder aufgibt." nannte ich die einzige Regel, die aufgestellt wurde. "Und wer hat das so entschieden?" fragte sie und zog ihre Augenbrauen etwas zusammen. "Ich habe Collin die Möglichkeit gegeben die Regeln auszusuchen." sagte ich und sah zu ihm. Auch seine Mutter sah in seine Richtung. "Stimmt das? Hast du das entschieden?" fragte sie und sah ihn mit großen Augen an. Er nickte. "Ich durfte die Regeln aussuchen." bestätigte er was ich zuvor schon gesagt hatte.

"Und dann hast du Collin besiegt?" fragte sein Vater. Ich nickte und sagte bestätigend: "Richtig." Er schien etwas enttäuscht davon, dass Collin diesen Kampf gegen mich verloren hatte. Wenn es ein Alpha gewesen wäre, wäre das bestimmt nicht ansatzweise so schlimm gewesen!

Weiterhin mussten wir alles von dem Kampf erzählen. Collins Vater schien immer enttäuschter zu werden, während meine Eltern, als die den Ablauf des Kampfes hörten, nur erleichterter und teilweise auch stolz wirkten. Sie waren allen Anschein nach mit meinem Handeln zufrieden oder zumindest einverstanden.

Nach einer Ausgiebigen Unterhaltung über den Kampf gingen Collin und seine Eltern wieder. Kurz darauf traf ich mich mit Jane. Ich erzählte ihr genau was alles passiert war und sie lachte viel. Als ich geendet hatte prangte ein breites Grinsen auf ihrem Gesicht.

Über das Wochenende war dann nicht mehr viel passiert. Wir hatten angefangen für die Alphakämpfe zu trainieren und ich hatte mein gewöhnliches Training mit den Wachen wieder ganz aufgenommen.

Die neue Schulwoche hatte bereits begonnen. Bis jetzt war es friedlich geblieben und die Abmachung mit Collin hatte auch funktioniert. Es gab noch keinen Streit zwischen den Rudeln. Die haben einfach nur alle Angst vor dir und trauen sich nicht einen Streit anzufangen. Berechtigte Angst. Die meisten von ihnen waren ja auf der Party mit dabei und haben gesehen was passieren kann wenn man sich mit diesem Rudel und ganz besonders uns anlegt!

Viele aus Collins Rudel fanden es befremdlich, dass ich das Rudel leite. Trotzdem hatten sie Respekt vor mir und behandelten mich - soweit ich es zuließ - wie eine Alpha. Collin schien sich auch daran zu halten nicht der ganzen Schule von meinem Parallelen als Prinzessin zu erzählen. Er selbst hielt sich anscheinend von mir fern, da ich ihn außerhalb der letzten sechs Schulstunden nicht einmal gesehen hatte.

Der Gong läutete die letzte Stunde dieses Schultages ein.

"Heute werden wir über die Elemente sprechen." begann die Lehrerin ihren Unterricht. Jane sah mich an und grinste. "Das wäre die perfekte Möglichkeit zu zeigen wer ich bin." sagte sie per Mindlink. Ich nickte. "Wenn du willst. Ich denke ich bleibe noch ein bisschen unauffällig." antwortete ich immer noch nach vorne blickend. "So unauffällig wie du als Prinzessin und Alpha eben sein kann." grinste Jane. Ich lächelte sie leicht an und nickte bestätigend in ihre Richtung. "So lange sie es nicht selbst merken." ergänzte ich noch und drehte meinen Kopf dann wieder vollständig nach vorne.

Die Lehrerin erzählte erstmal die grundlegenden Dinge über die Elemente. Dann nahm sie ihre Tasche von dem Stuhl und zog eine Flasche Wasser hervor. "Ihr könnt euch sicher schon vorstellen für welches Element diese Flasche steht. Für uns ist es einfach nur Wasser, aber ein Wasserelementwolf oder Panther kann damit alles tun." sagte sie dazu in einem ganz leicht ehrfürchtigen Ton. Danach holte sie eine Rose aus der Tasche und sagte etwas Ähnliches dazu. Dann kam ein Bild von einem Tornado, der die Luft darstellen sollte. Als letztes zog sie eine rote Kerze aus ihrer Tasche und stellte sie neben die anderen Dinge. "Jedes dieser Dinge kann von genau zwei Personen kontrolliert werden." sagte sie und deutete auf die vier Dinge, die sie mitgebracht hatte und nun auf dem Pult standen. Naja, fast. Von genau drei Personen.

Die Lehrerin ging nun wieder hinter ihr Pult und wirklich jeder im Raum hatte freie Sicht auf die vier Dinge. "Showtime!" flüsterte Jane so leise, dass nur ich es hören konnte und machte eine winzige Handbewegung unter dem Tisch. Der Docht der Kerze begann zu brennen und ein paar Mädchen in der ersten Reihe schrien auf.

"Blake?" fragte Dorian per Mindlink. Seine Stimme klang etwas aufgeregt. "Nein Jane. Sieh einfach zu." antwortete ich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Dorian atmete erleichtert aus, aber blieb dennoch angespannt.

Alle sahen sich geschockt um. "Was war das?" fragte die Lehrerin und sah sich leicht hektisch und mit großen Augen um. Jane machte eine weitere Handbewegung und die Flamme wurde immer größer. Die Lehrerin nahm schnell die Kerze und stellte sie in das Waschbecken unseres Klassenraumes. Sie drehte den Wasserhahn auf und Wasser lief über die Kerze, doch die Flamme erlosch nicht. Feuer von einem Elementwolf eben!

Die Lehrerin erschrak. "Das... Das ist das Feuer von... von einem der Feuerelemente!" stotterte sie und starrte wie gebannt auf die Kerze. Genauer gesagt auf die Flamme am Ende des Dochtes. Die ersten misstrauischen Blicke landeten bei mir und Jane, aber keiner traute sich etwas zu sagen.

"Richtig. Ein Feuer aus meiner Hand lässt sich nicht so einfach löschen." sagte Jane und alle starrten sie an. Wildes Getuschel brach aus. "Du bist ein Elementwolf?" fragte die Lehrerin und es wurde um uns herum wieder etwas leiser. "Die Elementwölfin des Feuers." antwortete Jane und machte eine Handbewegung, die nun für alle sichtbar war. Die Flamme erlosch augenblicklich.

"Du bist eine der acht mächtigsten Personen dieser Welt!" sagte die Lehrerin leise und mit weit aufgerissenen Augen. "Fast." sagte Jane und sah kurz zu mir. "Zeig was!" brüllte plötzlich irgendein Junge. "Was möchtest du denn sehen?" fragte Jane und sah ihn mit einer erhobenen Augenbraue an. "Brenn das an!" rief er und hielt ein Blattpapier aus einem Collegeblock hoch. Jane feuerte einen winzigen Feuerball von nur etwas mehr als einem Zentimeter Durchmesser ab, der das Blatt zum Brennen brachte.

Der Junge erschrak und ließ das Blatt fallen. Es landete auf dem Tisch, aber das Feuer blieb bei dem Blatt und verbrannte den Tisch nicht.