Jane und ich gingen auf unsere Zimmer.

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Sicht von Blake

"Ok, wir haben jetzt zwei Stunden Zeit. Ich denke wir brauchen eine, um uns fertig zu machen. Was machen wir in der Rest Zeit?" fragte Jane. Ich überlegte kurz und sagte dann: "Mir fallen da spontan nur drei Möglichkeiten ein.

Erstens: Wir gehen noch etwas in den Wald.
Zweitens: Ich zeichne und du liest.
Drittens: Wir spielen noch eine bisschen Karten."

"Ich wäre ja für die dritte Möglichkeit." sagte Jane. Ich nickte und ging zu meinem Nachtschränkchen. Ich öffnete die Schublade und zog ein Kartendeck heraus. "Fang!" rief ich und warf es Jane zu. Sie fing es geschickt auf und wir gingen auf den Balkon, wo wir einige Runden Karten spielten.

Nach ungefähr einer dreiviertel Stunde sagte Jane: "Sollen wir schon mal Kleider raussuchen?" Ich nickte und packte die Karten zusammen. Dann gingen wir in Janes Kleiderschrank. Es standen einige Kleider zur Auswahl. Jane entschied sich für ein Kleid in Rot mit orangen Dreiecken, die unten am Rock dicht an dicht nebeneinander waren und auf Höhe der Taille nur noch vereinzelt zu sehen waren. Es war ungefähr Knielang und hinten etwas länger als vorne. Das Kleid nahmen wir mit und legten es auf mein Bett. Dann widmeten wir uns meinem Kleiderschrank.

Ich fand schnell ein schönes Kleid. Es war schwarz und der Tüll Rock ging vorne bis zu meinen Knien, während er hinten bis zur Mitte meiner Waden hing. Das Oberteil hatte die Form eines normalen T-Shirts, aber die Schultern und die Hälfte des Rückens waren aus Spitze.

Jane band ihre schwarzen Haare zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen. Ich ließ meine Haare offen in weichen Locken über meinen Rücken fallen.

"Ich will mit auf die Party." sagte plötzlich Jules. "Ich auch." stimmte ihr Luisa zu. "Echt?" fragte ich überrascht. "Ja. Wir wollen mal gucken mit wem ihr so den ganzen Tag rumhängen müsst." lachte Luisa. "Ihr solltet euch dann aber besser etwas unauffälliger verhalten. Ich glaube nicht, dass die uns abkaufen Füchse als Haustiere zu halten." antwortete Jane ebenfalls lachend. "Wir sind praktisch unsichtbar!" sagte Luisa und wir alle brachen in Lachen aus.

Nachdem wir uns dann wieder beruhigt hatten gingen wir zum Rudelhaus, wo wir noch fünf Minuten warteten bis alle anderen da waren.

"Es gibt - wie immer - ein paar Dinge, die ihr beachten sollt, damit sich keiner ernsthaft in Gefahr bringt." begann ich, "Die übliche Grüppchen Regel bleibt bestehen. Ich möchte keine Einzelgänger und ihr sollt auf einander aufpassen. Falls es irgendwo Probleme mit anderen Rudeln oder Personen geben sollte wisst ihr ja wen ihr ansprechen sollt. Ich denke ich muss die Namen nicht nochmal nennen. Ich weiß nicht wie es dort mit Alkohol aussieht, aber ich möchte keinen sehen, der zu viel getrunken hat verstanden? Auch dabei sollt ihr aufeinander aufpassen. Ich will keinen erwischen, der irgendwo singend in der Ecke liegt. Ich hoffe das ist klar!"

Alle nickten und wir machten uns auf den Weg. Dorian erzählte mir, dass Collin auf diesen Partys meist zu viel trank und es oft in einem großen Streit endete. Hahaha! Warum lachst du so? Das ist bei dir meist kein gutes Zeichen... Die Chancen, dass das in einem Kampf gegen dich endet sind extrem hoch und wenn er dann auch noch betrunken ist... Hahaha! Oh man. Na das kann ja noch was werden!

Wir gingen zu den Anderen in die große Turnhalle, wo schon die Musik lief und die Party zu beginnen schien. Wir teilten uns in kleine Gruppen und gingen in verschiedene Ecken der Halle. Wir saßen in einer der hinteren Ecken, aus der ich fast alles sehen konnte. Naja, sagen wir viel.

Es war anfangs noch friedlich, aber nach knapp einer Stunde kamen ein paar Jungs aus den Parallelklassen auf die Idee Kämpfe sehen zu wollen. Mein Rudel verhielt sich so wie ich es mir erhofft hatte: Sie hielten sich aus der Sache raus und kämpften nicht. Einzelne Kämpfe fanden statt, aber die Kämpfenden glichen eher zwei zehnjährigen, streitenden Kindern. Es war nicht ansatzweise gefährlich.

Vanessa und Marleen nutzen diese Gelegenheit natürlich und stachelten einige dazu an Jane und mich zu einem Kampf zu zwingen. "Los jetzt seid ihr dran!" riefen die ersten und zeigten auf mich und Jane. Ich schüttelte den Kopf. "Wir kämpfen nicht!" rief ich zurück. So ging es noch ein paar Minuten bis Collin zu uns kam. "Ich will das ihr gegeneinander kämpft." knurrte er. "Wir kämpfen nicht gegeneinander!" knurrten Jane und ich gleichzeitig. Wir waren beide schon echt genervt und es war für uns beide klar, dass wir nicht gegeneinander kämpfen würden. "Wir wollen wissen wer von euch beiden stärker ist." sagte ein anderer. "Das tut nichts zur Sache." knurrte ich bedrohlich. "Wir kämpfen zu zweit gegen egal wie viele von euch, aber nicht gegeneinander." sagte ich laut. Jane nickte bekräftigend.

Die meisten ließen uns danach auch in Ruhe. Nur einige nervten uns noch, aber nach einem mehr als tödlichen Blick ließen sie uns auch alleine.

Die Musik wurde mit jeder Stunde lauter und lauter und ich bekam Kopfschmerzen. Ich ging mit Jules nach draußen an die frische Luft, wo auch schon einzelne andere Gruppen standen und sich unterhielten. Ich stand einige Minuten draußen, als ich von drinnen ein lautes Klirren hörte. "Blake. Bitte komm!" hörte ich eine Stimme, die ich nicht zuordnen konnte. Ich drehte mich trotzdem sofort um und ging ohne zu zögern in die Halle. "Jules, geh zu Luisa." flüsterte ich ihr zu. Sie verschwand sofort in Richtung von unserem Tisch. Ich sah mich um und erkannte einen dichten Kreis aus Personen, der sich auf der Tanzfläche gebildet hatte. Die Hälfte davon gehörte zu meinem Rudel. Die Andere zu Collins Rudel. Ich will nicht wirklich wissen was er angestellt hat. Ich schon. Dann finden wir hoffentlich einen Grund ihn fertig zu machen. Ok, hast mich überzeug.

Ich ging von hinten auf den Kreis zu. Ohne das ich mich erst bemerkbar machen musste machten mir alle, die in meinem Weg standen, Platz. "Was ist passiert?" fragte ich Jane auf dem Weg. "Collin hat eine kleine Gruppe aus unserem Rudel beleidigt. Die drei haben sich mit Worten verteidigt und Collin hat sie durch den halben Raum geschubst. Ich wollte dir gerade bescheid sagen, aber du warst schon auf dem Weg." erklärte Jane.

"Ich erteile Collin jetzt eine Lektion. Er wird dieses Rudel ab jetzt in Ruhe lassen." knurrte ich schon fast.