Leon versuchte kurz die Gymnastikball großen Feuerkugeln abzuwehren, aber gab diesen Versuch schnell auf und sprang ein paar Schritte an die Seite.

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Sicht von Blake

"Das du auch immer übertreiben musst!" sagte ich per Mindlink zu Jane, während Leon wieder auf seine ursprüngliche Position zurück ging. "Ich und übertreiben? Ganz bestimmt nicht!" kicherte Jane zurück. "Hm... Dann hab ich mich wohl verwählt!" lachte ich und auch Jane musste grinsen.

Leon fauchte wütend und Jane musste noch mehr lachen. Sie war aber nicht die einzige. Auch Kate, Anna und ich lachten. Meine Eltern waren mit Jane's Leistung anscheinend relativ zufrieden, denn sie lächelten etwas. Aber es ist noch nicht vorbei. Nein. Noch lange nicht!

Leon warf eine riesige Feuerkugel. Jane machte einen Schritt zur Seite und plötzlich änderte die Kugel ihre Flugbahn. Janes Blick spiegelte für den Bruchteil einer Sekunde überraschung wieder, aber ihr Blick veränderte sich. Sie hatte einen Entschluss gefasst. Diesen Blick kannte ich nur zu gut: Sie hatte irgendeinen komischen Entschluss gefasst, den niemand außer ihr versteht. Was hat sie denn jetzt vor? Der Feuerball kam immer näher und Jane bewegte sich keinen Millimeter von der Stelle. Sie stellte lediglich ihren linken Fuß ein Stück nach hinten - als wollte sie sich stabilisieren. Sie überkreutzte ihre Arme und streckte sie etwas nach vorne.

Die Kugel prallte gegen ihre Unterarme und zersplitterte in viele kleine Flammen, welche noch ein paar Sekunden im Gras brannten und dann erloschen. Jane wurde von der Wucht des Aufpralls der riesigen Feuerkugel ein paar Zentimeter zurück geschoben. Jedoch blieb sie stehen und stellte ihre Füße wieder parallel nebeneinander und sah zu Leon, welcher sie erst verwirrt anstarrte und dann aus purer Wut und Verzweifelung eine weitere Welle aus Feuer in Janes Richtung schickte. Das hat er warscheinlich sonst auch immer gemacht wenn es nicht nach seiner Nase ging. Wahrscheinlich.

Jane schüttelte nur den Kopf und sagte: "Der letzte Angriff war schon besser als das hier." Leon fauchte aufgebracht. "Versuchs nochmal." sagte Jane und lächelte. Dann folgte wieder ihr entschlossener Blick. Sie stellte wieder einen Fuß nach hinten. Während dessen formte Leon eine neue - noch größere - Kugel aus Feuer und schickte diese auf den Weg zu Jane.

Jedoch kreuzte sie ihre Arme nicht wieder sondern es sah so aus, als wollte sie die Kugel auffangen. Ausweichen bringt ja eh nix! Jane streckte ihre Arme aus und fing die Kugel federnd auf. Der schwung der Kugel schob Jane einen halben Meter nach hinten und man sah die Spuren, die ihre Schuhe bei dem Rutschen über die Wiese hinterlassen hatten. Die Kugel schwebte ungefär fünf Zentimeter über ihren Händen. Trotzdem sah es so aus als würde sie sie wie einen normalen Ball festhalten.

Sie streckte ihre Hände zu beiden Seiten aus und die große Kugel teilte sich in drei kleinere Kugeln auf. Die drei schwebten in einer Reihe vor Jane. Dann war da wieder das kleine Lächeln auf ihrem Gesicht. Was hat sie vor?

Jane ließ die Kugeln aus drei verschiedenen Richtungen auf Leon zu fliegen. Dieser sah sich etwas ängstlich nach einem Ausweg um, aber es gab keinen. Er versuchte die Kugeln wie Jane aufzufangen, was ihm bei der ersten auch gelang, aber da war auch schon die Zweite!

Getroffen! Leon schwankte etwas, aber da traf ihn auch schon die dritte und letzte Kugel. Leon blieb am Boden liegen und bewegte sich nicht. Jane hatte gewonnen. Ich ging zu Leon und begann ihn zu heilen. Er war kaum verletzt. Seine Lippe war aufgeplatzt und es blutete etwas. Ansonsten war er nur ohnmächtig, weil es zu viel Energie war, die sich auf so kleinem Raum gebündelt hatte. Er schlug seine Augen auf und setzte sich dann aufrecht hin. "Geht es dir gut?" fragte ich. "Mir geht es gut!" fauchte Leon und stand auf. "Ist wirklich alles in Ordnung?" fragte meine Mutter nun. "Ja! Alles Gut!" brüllte Leon. 

"Du hast ja schon gegen Jane in einem Elementkampf verloren. Möchtest du jetzt auch noch in einem normalen Kampf gegen mich antreten, oder es direkt lassen? Oder willst du vorher noch eine Pause?" fragte ich.

"Ich brauche keine Paue! Wenigstens dich werde ich besiegen!" rief Leon. Dem geht es ja wirklich viel zu gut! "Werden wir ja sehen." sagte ich leise und wir entfernten uns ein Stück von den anderen.

"Wie wäre es, wenn wir es etwas spannender machen?" fragte Leon mit einem bösen Lächeln auf den Lippen. Ich sah ihn mit einem anfordernden Gesichtsausdruck an. "Wenn ich gewinne werde ich Kronprinz! Mir steht dieser Titel zu und nicht dir." sagte er. "Ok. Dann machen wir das ganze mal etwas spannender." antwortete ich und lächelte. "Blake..." begann meine Mutter, aber ich unterbrach sie: "Ich weiß was ich tue." Sie nickte etwas skeptisch. Vertrauen auf jeden Fall vorhanden. Wie auch?

"Na dann verwandell dich! Zeig mir deinen kleinen Panther." spottete Leon. "Mit vergnügen!" antwortete ich und lächelte wieder, aber dieses mal mit einem bösen lachen. Ich verwandelte mich in meinen schwarzen Panther. Ich hörte wie meine Mutter leise fragte: "Ist sie nicht ein Wolf?" "Unteranderem." antwortete Jane und ich hörte das fette Grinsen, was in ihrer Stimme mit schwang. "So klein?" lachte Leon. "Größe ist nicht alles." antwortete ich scharf. Er verwandelte sich auch und nun stand ein großer schwarzer Panther vor mir.

Warum genau sind alle so groß? Du bist in dieser Form einfach nur etwas... ähm viel kleiner. Das ist ja sozusagen dein Deckpanther und der soll ja möglichst unauffällig sein. Genau wie der Deckwolf.

"Mit oder ohne Element?" fragte ich. "Mit Element!" antwortete Leon sofort. "Kannst du dich etwa nicht anders verteidigen?" fragte ich und sah sofort die Wut in seinen Augen aufsteigen. "Natürlich kann ich mich auch anders verteidigen! Dann kämpfen wir eben ohne Element!" brüllte er. "Kluger Schachzug!" sagte Jane per Mindlink. "Danke!" antwortete ich. "Fangen wir an!" rief Leon und holte mich so aus meinen Gedanken zurück. "Natürlich." antwortete ich und meine Muskeln spannten sich automatisch an. Leon versuchte sich möglichst groß zu machen. Will er uns etwa einschüchtern? Ich glaube schon. Sollten wir ihm sagen, dass das nichts bring? Nein. Das wird er schon irgendwann selbst merken.

Er fauchte laut und hielt an seiner Einschüchterungstaktik fest. Das regt auf! Jetzt fauch einfach zurück. Ich tat was Kate sagte und fauchte mehr als nur laut zurück. Leon erschrak kurz und griff dann an, um dies zu verstecken. Er versuchte mir in die Pfote zu beissen, aber ich war schneller und zog meine Pfote weg. Mit den Krallen der anderen Pfote zog ich drei tiefe Furchen in seinen Nacken. Ich hatte mich noch kaum bewegt, aber er war verletzt. Er startete einen zweiten Angriff, der so ähnlich endete wie der letzte.

Er sprang auf mich zu und versuchte mich zu kratzen und in meinen Hals zu beißen, was ihm aber nur eine Bissverletzung einbrachte.
Er begann mich zu taxieren. Die erste vernünftige Entscheidung von ihm!

"Tu doch etwas! Sei nicht so defensiv! Greif mich an. Na los!" brüllte er "Oder kannst du doch nix? Erst große Klappe und jetzt?Mach schon! Greif entlich an! Oder traust du dich nicht kleines Prinzesschen?Komm zeig was du kannst!"

Ok! Es reicht! Gib mir die Kontrolle. Ich mache ihn platt! Platter als einen Pfannenkuchen unter einer dreißig Tonnen Dampfwalze! Er wollte es so!