2. Kapitel
Rose' point of view
Fanny ließ die beiden Frauen herein und führte sie ins Wohnzimmer, ich huschte unauffällig hinter ihr her. Was war, wenn das nur ein gemeiner Trick war, und ihre Komplizen gerade durch das Toilettenfenster in unser Haus stiegen und uns beklauten? Mit einem Kopfschütteln verbannte ich dieses kuriose Bild aus meinem Kopf. Das konnte nicht sein! Warum sollten diese Frauen dann unsere Namen kennen?
Die Damen nahmen auf unserem Sofa Platz und diejenige, die uns eben so nett begrüßt hatte, stellte sich vor: „Ich bin Jolina, die Auserwählte vom Natio-Aqua der Natii-Elemento. Und das ist - “
„ – Ja, ich bin Ronja, Auserwählte vom Natio-Flamma der Natii-Elemento“, unterbrach sie nun die andere Frau forsch und rasselte ihren Satz in einem schnellen Tempo herunter, so, als wäre sie genervt davon, über solche Banalitäten reden zu müssen. Dann fuhr sie genauso forsch fort: „Seid ihr allein Zuhause?“
Wir nickten und sie fragte wieder: „Bis wann? Wir brauchen mindestens 2 Stunden!“
Fanny – die wie immer das Reden übernahm – ergriff vorlaut das Wort: „Ja, wir sind allein zuhause und das bis heute Abend, aber könnten wir bitte erstmal klären, warum sie hier so plötzlich hereinplatzen und unsere zeit beanspruchen? Wir haben nämlich noch andere Sachen zu tun!“
Sie warf den beiden Frauen wütende Blicke zu und verschränkte misstrauisch die Arme vor der Brust. Jetzt war sie anscheinend wieder voll in ihrem Element, nachdem sie sich von der Überraschung erholt hatte.
Doch Jolina lachte gutmütig, während Ronja genervt die Augen verdrehte und anfing zu erzählen: „Nun, ihr habt eine lange Geschichte vor euch. Vor vielen hundert Jahren entstand ein Volk, das sich Natio-Elemento nannte. Es bestand aus Leuten, die eine bestimmte Affinität, oder eine besonder Verbindung zu einem der vier Elemente Wasser, Feuer, Erde und Luft hatte. Solche Menschen gibt es gar nicht so selten, das Verhältnis ist ungefähr eins zu hundert. Da ihr jedoch zweieiige Zwillinge seid, habt ihr beide diese Gabe geerbt. Aber wieder zurück zum Thema. Diese Leute lebten also zusammen und gingen ihrem Glauben nach, einem sehr strengen Glauben. Sie glaubten an Lucina, die Göttin des Lichts, die auch tatsächlich existiert. Jedenfalls entstanden nach einer bestimmten Zeit einige Streitigkeiten und Machtkämpfe. Wer hatte die Fähigkeiten, die besser ausgereift waren, welches Element war das Bessere, das Stärkere, das Magischere? Die Leute steigerten sich über Jahre hinweg immer mehr in diese Streitigkeiten hinein, bis sie sich sozusagen verfeindeten. Weil die Auserwählte, die Anführerin des Stammes keine Lösung mehr wusste, befragte sie das erste mal das Orakel. Nie hatte es jemand zuvor getan, niemand hatte je gewusst ob das tatsächlich klappt. Bei der Orakelbefragung traf sie unsere Göttin Lucina. Sie riet ihm, aus einem Stamm, dem Natio-Elemento, vier Stämme zu machen. Der Natio-Aqua entstand für die Leute mit einer Affinität zum Wasser, der Natio-Flamma für das Feuer, der Natio-Aura für die Luft und der Natio-Terra für die Erde."
"Warum 'Natio'? Was heißt das?", fragte ich vorsichtig.
"Das ist Lateinisch und bedeutet Volk oder Stamm. Jedenfalls teilte sich der Stamm auf und es gab vier einzelne Stämme, die endlich wieder friedlich beieinander lebten. Jeder Stamm hat sein eigenes Territorium und verteidigt es, doch alle zwei Monate treffen sich die Auserwählten in Frieden um Neuigkeiten auszutauschen und zu besprechen und um Sachen abzuklären. Der Natio-Aqua ist sehr zurückhaltend und still, man könnte auch sagen scheu, alle sind dort sehr höflich und gutmütig und gehen besonders freundlich miteinander um. Der Natio-Flamma ist listig und immer voller Überaschungen, die meisten sind zudem sehr temperamentvoll, sodass es innerhalb des Stammes schonmal zu Streitigkeiten kommen kann. Der Natio-Aura ist schlau und clever, er stellt ausgeklügelte Pläne auf und innerhalb des Stammes spielen besonders die Kinder sich sehr gerne Streiche. Der Natio-Terra ist sehr besonnen und bodenständig und ausgeglichen, will nichts überstürzen, der Stamm ist sehr meditativ und ist am strengsten gläubig.
Innerhalb eines Stammes sind die Stammesmitglieder nochmal unterteilt. An der Spitze eines Stammes sind die Auserwählten, das sind die Anführer, sie sind immer weiblich. Dann gibt es die normalen Bürger, die sich mit der Zeit zu Familien entwickelt haben. Die Frauen müssen die Hausarbeit machen und die Männer gehen jagen. Sie - “
„Was?! Sie gehen jagen?! Seid ihr Steinzeitmenschen oder sowas?“, unterbrach Fanny sie.
„Nein, wir sind keine Steinzeitmenschen oder ähnliches. Ihr werdet das alles noch genauer erfahren“, erwiderte Ronja mit Nachdruck und fuhr fort, als wäre sie gar nicht unterbrochen worden. „Sie verteidigen außerdem ihren Stamm und ihre Familie. Die Kinder werden ab einem bestimmten Alter Leuten zugeteilt, die sie dann lehren. Es gibt außerdem noch die Stammesältesten, das sind die Leute, die zu alt für die normale Arbeit sind und die außerdem verwitwet sind. Der oder die älteste wird 'der/die Weise' genannt, weil derjenige einmal im Monat zum Lucinafelsen - das ist der Ort an dem sich auch die Auserwählten alle zwei Monate treffen - reist um dort mit Lucina zu sprechen und ihre Botschaften zu empfangen. Das war es soweit von der Aufteilung. Den Rest werdet ihr erfahren und lernen wenn wir zuhause angekommen sind."
"Zuhause? Angekommen? Wir sind zuhause. Warum erzählen sie uns das alles? Ich glaube sie machen sich gerade einen großen spaß daraus, uns auf den Arm zu nehmen", stellte Fanny mit hochgezogenen Augenbrauen fest und lachte spöttisch.
Doch Jolina schaute uns ernst in die Augen und sagte mit fester Stimme: "Wir nehmen euch definitiv nicht auf den Arm. Sonst wären wir nicht den weiten Weg gereist. Aber wir haben das Orakel befragt. Ihr beiden seid die neuen Auserwählten des Natio-Aqua und des Natio-Flamma."
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So das zweite Kapitel nach langer Zeit. Ich setze die Story jetzt auf *slow Updates* weil ich mit diesem Kapitel irgendwie die Lust gekriegt habe, weiter zu schreiben, aber noch nicht weiß wie schnell ich das schaffe, weil meine Fanfiction viel Zeit beansprucht. Dieses Kapitel widme ich @hallituia weil nur sie mich dazu animiert hat, weiter zu schreiben und ich deshalb wieder lust auf die Story bekommen habe :)
LG Paulalovley :)
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