30
„Leute, ich hab's gefunden," rief ich mit einer Spur Aufregung in der Stimme und lief direkt zu dem Tisch in der Mitte. „Wieso mussten wir eigentlich genau dieses Tagebuch suchen?" fragte Alex. „Echt so," stimmte Rayla ihm zu. „Ein Tagebuch ist wirklich das Letzte, in dem ich nach Informationen über dieses Schwefeleisen suchen würde," stimmte Liva den anderen zu. „Dieses Tagebuch ist so bedeutend, weil Aramis von Vache ein Agent hier war. Auf einem seiner Einsetze hat er das Schwefeleisen entdeckt und dieses Tagebuch hat er während dessen geführt. Nach dieser Mission hat er das Schwefeleisen erforscht und es in diesem Buch dokumentiert," erklärte ich.
Wir setzten uns alle an den Tisch und nach langem hin und her beschlossen wir, dass Liva als erste das Tagebuch lesen sollte. Wir anderen machten es uns mit anderen Büchern bequem. „Hast du nicht vorhin gesagt, dass auf der Empore die Dokumentation zu jeder Mission ist?" fragte Rayla mich. „Ja soweit ich weiß schon," antwortete ich und überlegte, worauf sie hinaus wollte. „Ist dort auch die Mission von Aramis von Vache?" fragte sie mich. „Eigentlich müsste es da sein," überlegte ich. Warum war ich nicht früher auf die Idee gekommen? „Wollen wir nachschauen?" fragte ich sie, woraufhin sie nickte und wir aufstanden. Alex schaute nur kurz von seinem Band Magische Waffen und ihre Entstehung auf. Liva war so vertieft in das Tagebuch, dass sie gar nicht bemerkte, dass Rayla und ich aufstanden.
Auf der Empore suchten wir nach dem Regal mit der richtigen Jahreszahl. Als wir bei dem richtigen Regal angekommen waren, suchten wir nach einer Akte mit dem Namen Aramis von Vache. Das Papier hier war bereits sehr vergilbt und man konnte nicht mehr alles lesen. „Sind hier wirklich alle Missionen oder gibt es noch ein Archiv, in dem noch mehr Akten gelagert werden?" fragte Rayla während sie einen Stapel vergilbter Blätter durchblätterte. „Es gibt einen Raum, in dem die Berichte über die nicht abgeschlossenen Missionen gelagert werden. Allerdings bestehen viele von ihnen nur aus wenigen Seiten, da die Agenten in den meisten fällen gestorben sind," sagte ich, während ich ebenfalls Stapel aus vergilbten Papieren durchsuchte. „können wir dort vielleicht nachschauen?" fragte Rayla. „Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass es diesen Raum gibt aber ich war noch nie dort," sagte ich schulterzuckend. „Woher weißt das ganze hier überhaupt? Wissen alle Agenten hier so gut über alles Bescheid?" fragte Rayla mich. „Ich bin hier sozusagen aufgewachsen, genauso wie meine Geschwister und mein Cousin," erklärte ich ihr. „Wieso? Und warum waren deine Eltern damit einverstanden?" fragte sie mich ein bisschen verwirrt. „Ich wurde mein Leben lang hier ausgebildet und für meine Eltern war das kein Problem. Mein Vater ist hier genauso aufgewachsen und meine Mutter hat eingesehen, dass es so das Sicherste ist," sagte ich ihr. Das ganze war ein bisschen komplizierter, als die meisten vermuteten und ich wusste selber nur einen Teil davon. „Aber Jaydens Vater ist hier ebenfalls Agent und er ist ganz normal aufgewachsen," sagte Rayla Verständnislos. „Bei Jayden ist es von Anfang an anders gewesen als bei mir," sagte ich. Sein Vater war zwar Agent aber seine Familie hat das hier nicht gegründet. „Hä." War das Einzige, was Rayla von sich gab. „Ich weiß auch bei weitem nicht alles aber ich weiß, wofür ich ausgebildet wurde. Außerdem gibt es ein paar Geheimnisse, die zu gefährlich sind, sie aufzuschreiben. Bei meiner Familie wurde es von daher Tradition, dass nur wir in einige Dinge eingeweiht werden. Wir haben Kooperationen mit sehr vielen verschiedenen Regierungen und deshalb ist es am sichersten, wenn nur Familienmitglieder in einige Dinge eingeweiht werden," sagte ich. „Also gehörst du sozusagen zum inneren Kreis von diesem Unternehmen?" fragte Rayla. „Ich würde es nicht direkt so ausdrücken aber so ungefähr kann man es sich vorstellen," sagte ich wage.
Ich glaubte, zu hören wie Rayla irgendwas von Wo bin ich hier nur gelandet murmelte. „Fakt ist, dass es hier etwas wie eine Rangordnung gibt. Das stammt noch aus der Zeit, als das hier eine Art Privatarmee war, die von einem Adligen gegründet wurde. Diese Rangordnung wird nicht unbedingt von den Kampffähigkeiten bestimmt sondern wie sehr der Boss von dem ganzen hier dir vertraut," sagte ich zu ihr. Rayla sah daraufhin ein bisschen verängstigt aus. „Also vertraut der Boss dir?" fragte sie. „Ich habe keine Ahnung wie sehr er mir im Moment vertraut, weil es lange her ist, seit ich das letzte Mal in seinem Geist war," sagte ich und zog einen weiteren Stapel von vergilbtem Papier heraus. Mein Vater hat mich im Element Geist trainiert und dabei war ich oft in seinem Geist aber ich bin nie wirklich tief eingetaucht. Allein die Tatsache, dass er mich überhaupt in seinen Geist gelassen hat, bedeutet, dass er mir vertraut. Wie weit dieses Vertrauen im Zweifelsfall reichen würde, konnte ich allerdings nicht sagen.
Ich schaute die Vergilbten Papiere durch. Es waren Berichte von irgendwelchen Agenten, die irgendwelche Adlige beschützt haben.
„Wie viel Uhr ist es eigentlich?" fragte ich. „Es ist kurz vor 2," sagte sie. Es war schon mehr Zeit vergangen, als ich dachte.
Um zu schauen, wer alles noch in diesem Gebäude war, lies ich meinen Geist durch das Gebäude schweifen. Ich spürte Liva und Alex, die immer noch in der Bibliothek saßen. Ein Agent trainierte im Trainingsbereich. Außerdem saß mein Vater immer noch in seinem Büro. Bei weiterer Suche spürte ich ein paar Läute in der Cafeteria.
Als ich endlich gefunden hatte, wen ich gesucht hatte, fragte ich im Geist „Ilias?" Ich spürte, die Überraschung, die Ilias verspürte, als er meine Stimme hörte. Sein Geist war nicht wirklich geschützt, weshalb ich nicht rein musste, um mit ihm zu reden.
Man könnte es sich vielleicht so vorstellen, dass ich auf der Türschwelle stehen blieb und dadurch nur vereinzelte Gefühlsregungen mitbekam.
„Ich bin in deinem Kopf. Also so gut wie. Ich höre nur das, was du auch laut aussprichst," dachte ich. Ich hörte, wie Ilias leicht verängstigt fragte „weißt du, was ich denke?" „Nein," antwortete ich ihm in Gedanken. „Wieso bist du in meinem Kopf?" fragte er. „Ich bin nicht direkt in deinem Kopf. Ich bin eher am Eingang davon und ich wollte eigentlich nur fragen, ob du schon etwas nennenswertes gefunden hast?" fragte ich ihn. „Also ich habe herausgefunden, dass es tatsächlich schon in der Vergangenheit ähnliche Fälle gab. Damals hat man mehrere Personen und eine Sekte verdächtigt, der man allerdings nichts nachweisen konnte. Es gibt aber ein Paar Informationen, die geheim gehalten wurden wie zum Beispiel Informationen zu den Opfern. Ich habe aber auch schon Filicity gefragt, ob ich Zugang zu den nicht offiziellen Informationen bekomme," sagte Ilias. „Ok. Wenn du willst, kannst du Feierabend machen. Es gäbe auch die Möglichkeit, hier zu übernachten aber das hier ist nicht so ein Notfall, bei dem du hier schlafen müsstest. Wir treffen uns morgen oder besser gesagt heute wenn David und Jayden bei der Polizei waren. Es wäre also nice, wenn du so gegen 10 Uhr wieder hier bist. Ich weiß nämlich echt nicht, wie lange die beiden brauchen werden," sagte ich. Daraufhin antwortete Ilias nur noch ok und ich zog mich wieder in meinen Körper zurück.
Ich hatte Jahre gebraucht, meine Gabe so zu beherrschen, dass ein Teil von mir in meinem Körper bleibt, damit ich nicht einfach umfiel, wenn mein Geist meinen Körper verlies.
Kurze Zeit später schickte ich auch Rayla, Liva und Alex nachhause. Liva wollte unbedingt noch das Buch fertig lesen, weshalb ich ihr erlaubte, es mitzunehmen allerdings musste sie mir Versprechen, es niemandem zu zeigen und es am nächsten Morgen wieder mitzubringen.
Ich wusste genau, was sie meinte. Das Tagebuch war richtig spannend geschrieben und man erfuhr alles über das Schwefeleisen, was man nur wissen konnte.
Nachdem ich mit den drei in den Eingangsbereich gefahren bin, verabschiedeten wir uns voneinander und die drei gingen Richtung Ausgang.
Ich fuhr anschließend in die Etage zu dem Büro von meinem Vater. Nachdem ich geklopft hatte, betrat ich den Raum. „Oh hallo Sarah, was gibts?" fragte mein Vater und schaute mich überrascht an. „Diese Mission. Ich will die Wahrheit wissen," sagte ich. Mein Vater seufzte resigniert. Er wusste, das ich nicht gehen würde, bevor ich nicht die Wahrheit wissen würde . „Du weißt ja, dass unsere Familie schon seit Generationen die Aufgabe hat, die Orte zu bewachen, an denen Schwefeleisen abgebaut werden kann," fing mein Vater an zu erzählen. „Wir spüren außerdem Leute auf, die in den meisten Fällen aus versehen im Besitz von Schwefeleisen sein könnten," sagte er. „Das weiß ich aber diese Morde kann doch niemand verübt haben, der zu unserer Familie gehört," sagte ich „und erzähl mir bitte nicht, dass es Vampire gibt, die diesen Opfern das Blut ausgesaugt haben könnten," fügte ich augenverdrehend hinzu. „Soweit ich weiß gibt es keine Vampire," sagte mein Vater, wobei ich ihn unterbrach „Lenk bitte nicht ab. Du weißt, wer diese Morde verübt hat und aus irgendeinem Grund willst du es mir nicht erzählen, dabei hast du mir aber aus irgendeinem Grund diese Mission gegeben," sagte ich und lies mich auf das Sofa fallen.
„Das ganze ist eine lange Geschichte und deine Mutter will eigentlich nicht, dass du es so erfährst," sagte mein Vater. „Fang einfach vom Anfang an," versuchte ich ihm zu helfen. Mein Vater schloss kurz seine Augen. Vermutlich überlegte er, wo der Anfang von dieser Geschichte war.
„Als ich ein bisschen älter war als du es jetzt bist, haben mein Vater und sein jüngerer Bruder dieses Unternehmen hier geleitet. Mein Vater hatte mich, meinen Bruder und meine Schwester Veruka. Mein Onkel hatte keine Kinder aber das änderte sich auch schon kurze Zeit später als er heiratete. Seine Frau wurde nach kurzer Zeit Schwanger und bekam letztendlich zwei Töchter. Dilara und Flavia. Ich hatte nicht viel mit ihnen zu tun weil sie sehr viel jünger waren als ich und sich Raya bereits bei uns ankündigte. Eigentlich war dies eine recht schöne Zeit weil alle Glücklich waren aber ein paar Jahre später begangen die Morde. Veruka und ich wollten sie unbedingt lösen aber unser Vater war dagegen. Unser Bruder also dein Onkel war in der Zeit sehr beschäftigt, weil es Komplikationen um Davids Geburt gab und er dann etwas Zeit mit seiner Familie verbringen wollte. Deine Mutter hatte in der Zeit keine Missionen sondern hat sich um Ruby und Benita gekümmert. Während diese Morde ihren Lauf nahmen, verschlimmerte sich das Verhältnis zwischen Veruka und unseren Eltern, das immer schon sehr angespannt war. Sie stritten fast durchgehend und diese Morde haben das ganze kein Stück besser gemacht. Ich habe versucht, einen kühlen Kopf zu bewahren aber ich wollte trotzdem noch für meine Familie da sein. Irgendwie wurde Veruka mit der Zeit immer komischer. Sie verschwand einfach für Tage und wollte mit niemandem reden. Ich war mir fast sicher, dass sie irgendwas wusste. Da sie eine der schlausten Personen war, die ich je gesehen hatte, wusste ich aus Erfahrung, dass sie den Leuten um sich herum immer einen Schritt voraus war. Sie hat immer alles durchgedacht und ich vertraute ihr komplett. Irgendwann hat sie mich gebeten, das ich rum erzählen sollte, dass meine Frau wieder schwanger wäre, was natürlich nicht stimmte. Sie meinte, dass es zu einem ihrer Pläne gehörte, bei dem sie hoffte, dass sie ihn nie brauchen würde. Wir hatten geplant, dass wir ein paar Monate später von einer Fehlgeburt reden würden. Ich dachte, dass sie das Thema mit der Schwangerschaft aufkommen lassen wollte, damit unsere Eltern nicht rausfinden würden, dass wir die Mordfälle aufklären wollten. Unterdessen untersuchten wir den Fall in alle Richtungen, wobei Veruka immer öfters einfach für längere Zeit verschwand und die Streitereien zwischen unseren Eltern und Veruka wurden immer schlimmer. Irgendwann stritt sie sich auch mit unserem Onkel und dessen Frau. Eines Tages verschwand Veruka dann einfach. Ich überlegte schon, zu erzählen, dass meine Frau eine Fehlgeburt hatte und anschließend alleine in den Mordfällen weiter zu ermitteln. Als es in einer Nacht an unserer Haustür klingelte. Vor unserer Türe lag ein Baby und ein Brief. Ich habe den Brief immer noch," sagte mein Vater. Er wühlte eine Weile lang in einer Schublade herum und reichte mir dann einen Brief.
Lieber Bruder,
Das Baby ist meine Tochter und sie trägt den Namen Sarah.
Ich hatte schon von Anfang an die Ahnung, das ich sie nicht behalten kann und es zerbricht mir das Herz. Ich habe dir übrigens aus diesem Grund gesagt, dass ihr die Geschichte von der Schwangerschaft erzählen sollt. Bei mir wäre sie im Moment nicht sicher und ich weiß auch nicht, ob sie das jemals sein wird.
Du hast dich sicher schon gefragt, über was ich mit unseren Eltern gestritten habe. Sie haben irgendwie herausgefunden, dass ich Schwanger bin und wollten, dass ich das Kind abtreiben lassen soll (für Einzelheiten ist hier kein Platz). Irgendwann haben unser Onkel und unsere Tante es auch herausgefunden, die unsere Eltern dann in allem unterstützt haben.
Ich habe so ein Gefühl, dass unsere Eltern oder unser Onkel und seine Frau mit den Morden in irgendeiner Weiße Zusammenhängen. Mindestens einer von den vier weiß mehr als der oder diejenige zugeben will.
Außerdem wollte ich ihnen auch nicht sagen, wer Sarahs Vater ist (aus Sicherheitsgründen) aber er ist die Liebe meines Lebens.
Ich werde unseren Eltern in etwa einem Monat einen Brief zukommen lassen, in dem stehen wird, dass mein Kind bei der Geburt gestorben ist.
Wegen den Morden, habe ich alles durchgedacht und es ist das beste, wenn ich von der Bildfläche verschwinde. Wenn du willst, kannst du weiterforschen, wer der Mörder sein könnte aber wenn meine Überlegungen eintreffen, werden noch zwei weitere Morde passieren, bei denen du es vermutlich nicht schaffen wirst, sie zu verhindern und dann werden erst einmal keine weiteren Morde passieren.
Vielleicht werden in ein paar Jahren wieder Morde passieren und vielleicht kann meine Tochter dann mehr ausrichten als ich.
Ich hoffe nur, dass ich meine Tochter irgendwann einmal kennen lernen darf obwohl ich jetzt schon das Gefühl habe, sie in und auswendig zu kennen.
Ich wünsche dir und deiner Familie alles Glück der Welt und hoffe, dass du meine Tochter genauso liebst, wie ich es tue.
Deine Schwester
Veruka
Nachdem ich diesen Brief mindestens dreimal gelesen hatte, schaute ich meinen Vater an. „Du bist vielleicht nicht mein biologischer Vater aber du hast mich immer wie deine Tochter behandelt und natürlich würde ich meine biologischen Eltern gerne kennen lernen aber du und Mama werdet immer einen Platz in meinem Herzen haben," sagte ich, da ich nicht wusste, was ich sonst hätte sagen können und sich diese Worte irgendwie richtig anfühlten. Mein Vater schluckte einmal „Du erinnerst mich oft an meine Schwester. Sie hatte ein Talent dafür immer das richtige zu sagen und du wirst auch immer meine Tochter bleiben," sagte mein Vater.
Danach schwiegen wir erst einmal und ich überdachte das, was ich eben gelesen und gehört hatte. Es könnten Einige Stunden vergangen sein aber vielleicht waren es auch nur ein paar Minuten, als ich mich räusperte.
„Wie ging es weiter? Hatte sie recht mit den zwei weiteren Morden?" fragte ich. Ich brachte es einfach nicht über mich, sie meine Mutter zu nennen. „Ja. Die erste Person war Verukas beste Freundin Josephine. Sie also Josephine hatte erst zwei Jahre zuvor Daniel geheiratet. Du weißt schon den Agenten. So weit ich weiß war Veruka damals die Trauzeugin," sagte mein Vater. „Warte mal. Dann ist Jayden ihr Sohn?" fragte ich und mein Vater nickte. Ich war erstaunt, dass Jaydens Mutter ermordet wurde. „Weiß Jayden von der Todesursache seiner Mutter?" fragte ich. „Keine Ahnung ob Daniel es seinem Sohn gesagt hat," antwortete mein Vater schulterzuckend.
„Und wer war die zweite Person?" fragte ich nach ein paar Minuten des Schweigens. „Die zweite Person war mein Onkel. Das ganze war ein bisschen kompliziert und ich hatte fest damit gerechnet, dass Veruka wenigstens zu seiner Beerdigung kommen würde. Vor allem auch, weil alle sie beschuldigten, für die Morde verantwortlich zu sein. Die Wahrscheinlichkeit bestand natürlich und es wurde bei meinem Onkel auch eine Waffe mit Verukas Fingerabdrücken gefunden. Wir haben daraufhin auf der ganzen Welt nach ihr gesucht, sie aber nicht gefunden. Es gibt von daher mehrere Möglichkeiten. Entweder hat Veruka hinter den Morden gesteckt, was ich persönlich stark bezweifle weil sie nicht die Art Mensch war, die ihre beste Freundin töten könnte. Eine andere Möglichkeit könnte auch sein, dass sie letztendlich hinter die Morde gekommen ist, der Mörder sie aber auch getötet hat und sie hat verschwinden lassen um ihr das ganze in die Schuhe schieben zu können. Allerdings könnte es auch sein, dass es ganz anders verlaufen ist," erzählte mein Vater. „Letztendlich wurde entschieden, dass Veruka für alles verantwortlich war und sie wurde mit der Zeit zum Tabu Thema," sagte mein Vater, der rein biologisch gesehen gar nicht mein Vater war. „Und las mich raten. Du hast nicht geklaubt, dass Veruka hinter irgendwas davon stecken konnte, sondern dass entweder deine Eltern oder deine Tante dahinter gesteckt haben. Also hast du von da an alles dafür gegeben, dass zuerst du und später noch dein Bruder die Chefs hiervon wurden, da du sonst niemandem trauen konntest?" fragte ich meinen Vater mit hochgezogener Augenbraue. Er nickte kaum merklich. „Aber was ist mit der Frau und den zwei Töchtern von deinem Onkel passiert?" fragte ich. Ich hatte sie nämlich noch nie gesehen oder irgendwas von ihnen gehört. „Mit Amanda, der Frau meines Onkels haben wir uns alle zerstritten. Sie hat ein Jahr später das Land verlassen. Ich habe sie vor ein paar Jahren einmal besucht und wir haben unsere Streitereien zum größten Teil klären können. Ihre zwei Töchter sind ein paar Jahre älter als Ruby und haben sich soweit ich weiß ein eigenes Leben aufgebaut. Allerdings meinte Amanda, dass sie mit dieser ganzen Welt nichts mehr zu tun haben will," erzählte mein Vater mir.
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