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Die letzten Wochen waren mehr oder weniger ereignislos.
Ein Junge, der ein paar Jahren jünger war als ich, hatte in der Cafeteria einen Wutausbruch und hat wild mit Essen um sich geworfen. Der Grund ist bis jetzt ungeklärt.
Jayden und ich sind uns ab und zu über den Weg gelaufen, als er gerade bei David war aber sonst war da auch nichts nennenswertes.
David hat vor über drei Wochen seinen Abschluss gemacht und war dann erst einmal eine Woche mit Freunden Zelten.
Benita hatte das mit der Schwangerschaft immer noch nicht erzählt aber heute war unser traditionelles Familienessen. Immer bevor neue Agenten ausgebildet werden, traf sich unsere Familie zu einem Abendessen. Zu diesem Essen mussten immer alle kommen. Die einzige Person, die nie kam war meine Tante Veruka. Sie ist irgendwann vor meiner Geburt einfach verschwunden und niemand wusste, wo sie hin gegangen ist. Sie wurde zwar gesucht aber nie gefunden.
Ich kannte sie nur von Bildern und Erzählungen.
„Sarah bist du fertig wir wollen los!" rief meine Mutter. Ich zog mir noch kurz passende Ohrringe an, nahm meine Tasche und ging runter.
Im Auto diskutierten wir darüber, wegen wem wir wieder mal zu spät waren. „Also ich war der erste im Auto. An mir kann es nicht gelegen haben," verteidigte sich mein Vater, woraufhin meine Mutter sagte:„Effi hat es total verpennt. Hast du wieder mit Kopfhörern Musik gehört?" fragte meine Mutter meine Schwester, die sich wiederum verteidigte:„ich war direkt nach Papa im Auto."
Diese Diskussion führten wir schon seit Jahren aber wir kamen trotzdem immer zu spät. Mein Vater unterbrach uns :„Wir sind da. Bitte benehmt euch okay?" Effi und ich antworteten im Chor „was denkst du denn. Wir benehmen uns doch immer." Dabei grinsen wir uns verschwörerisch an. Effi und ich haben uns vor dem letzten Familienessen vor drei Jahren einen Eimer mit 25 kleinen Fischen gekauft. Jeder Fisch war vielleicht 1-2 cm lang und es war auch Tierquälerei aber die Gesichter von unseren Verwandten, als plötzlich kleine Fische in ihren Gläsern waren, waren trotzdem unvergesslichen. Das Problem dabei war, dass wir alle Fische wieder einsammeln mussten und ein Aquarium für sie kaufen mussten, das wir dem Restaurant als Entschuldigung gegeben haben. Ich glaube es wurde mittlerweile durch ein größeres ersetzt weil die Fische Kinder bekommen habe.
Im Restaurant saßen schon die meisten Verwandten. Ich setzte mich zwischen meine Oma und David.
Meine Familie war eigentlich ganz übersichtlich: Meine Urgroßeltern hatten zwei Kinder einmal meinen Opa und seine kleine Schwester. Mein Opa hatte drei Kinder meinen Vater, seinen Zwillingsbruder und Veruka.
Die kleine Schwester von meinem Opa hat einen Sohn bekommen, der als Arzt beim Geheimdienst arbeitet. Er hat eine vier Jährige Tochter aber seine Frau ist vor zwei Jahren bei einem Autounfall gestorben.
Ob Veruka Kinder hat weiß ich nicht. Ich weiß generell nichts über sie aber mein Onkel hat zwei Kinder: David und Mia und mein Vater hat vier Töchter.
„Wie geht es dir denn so Schatz?" fragte meine Oma. „Mir geht es gut," antwortete ich „Und was macht die Schule? Hast du viele Freunde? Und hast du nicht demnächst Ferien?" meine Oma wollte immer so gut wie möglich alles über das Leben ihrer Enkel wissen. „Ja ich habe Freunde und die Schule läuft eigentlich ganz gut aber zum Glück haben wir bald Ferien." „Wann habt ihr denn Ferien?" erkundigte sich meine Oma. „Ich habe jetzt eigentlich noch bis Donnerstag Schule aber am Donnerstag bekommen wir unsere Zeugnisse und davor schauen wir nur noch Filme oder spielen irgendwelche Spiele.
Der Kellner unterbrach unser Gespräch indem er uns die Speisekarten austeilte und wissen wollte, was wir trinken wollen.
Als wir alle etwas bestellt haben, nahm meine Oma das Gespräch wieder auf:„und wer ist denn der Junge neben neben Benita?" Meine Oma fuchtelte wild mit ihrem Arm in der Luft herum. „Das ist ihr Freund Joshua."
Der Kellner, der unsere Getränke brachte unterbrach uns erneut.
Während die anderen bestellten, las ich mir das Menü durch und bestellte mir dann den Hamburger mit Pommes und einem kleinen Salat.
Während wir auf unser Essen warten, hielt mein Opa eine kleine Ansprache, in der es darum geht, wie stolz er auf diese Familie geht und was wir schon alles erreicht haben. Zum Glück kam dann der Kellner, der das Essen brachte.
Während dem Essen hielten wir alle Smalltalk.
Als dass Essen dann fertig war, fuhren wir wieder nach Hause. Benita, Joshua und Ruby sind schon vor einer Weile zusammen mit Rubys Auto nach Hause gefahren.
Zuhause saßen Ruby, Benita und Joshua zusammen auf dem Sofa und unterhielten sich. Sie wirkten ernst. Meine Mutter setzte sich mit besorgter Mine zu ihnen auf das Sofa und fragte:„Was ist den Los? Ihr wirkt, als ob jemand gestorben ist." scherzte sie halb. Ich wollte gerade hoch gehen, blieb aber im Türrahmen stehen, um noch zu hören was sie sagten.
Mittlerweile hat sich auch mein Vater zu ihnen gesetzt, während Effi einfach verschwunden ist.
„Wollt ihr uns jetzt erzählen, was passiert ist?" fragte mein Vater jetzt auch. Benita war sichtlich nervös, was ich noch nicht so oft erlebt habe. Normalerweise hatte Benita immer alles geplant und wusste, was sie macht. Sie drückte einmal Joshuas Hand und wendete sich an unsere Eltern. „Ich muss euch etwas sagen. Ich bin schwanger."
Meine Eltern waren zuerst verwirrt, dann fassungslos und dann fragte meine Mutter ein bisschen wütend „Wie konnte das den passieren? Und wer ist überhaupt der Vater?" daraufhin meldete sich Joshua zu Wort:„Ich bin der Vater." danach herrschte Stille. „Habt ihr nicht verhütet oder habt ihr nicht daran gedacht?" fragte mein Vater immer noch wütend. „Wir waren betrunkene." sagte Benita, die irgendwie leicht verloren in der ganzen Situation wirkte. „Wie wäre es, wenn wir erst einmal eine Nacht darüber schlafen und morgen weiter reden? Es ist nämlich schon halb eins." unterbrach Ruby die Stille.
Alle Nickten und verließen schweigend den Raum.
Ich ging auch hoch in mein Zimmer und legte mich in mein Bett aber ich konnte einfach nicht einschlafen. Also beschloss ich, mir etwas zum trinken zu holen.
In der Küche füllte ich mir ein Glas mit Wasser und ging wieder nach oben in mein Zimmer. Auf dem Weg nach oben kam ich an dem Zimmer von meinen Eltern vorbei. Als ich hörte, dass sie sich unterhalten blieb ich stehen. „Aber ich fühle mich nicht so, als wäre ich bereit, Oma zu werden." hörte ich meine Mutter sagen „ich doch auch nicht aber sie braucht jetzt unsere Unterstützung. Sonst passiert womöglich das selbe, was Veruka gemacht hat." sagte mein Vater ein bisschen besorgt woraufhin meine Mutter sagte:„ wir wissen nicht, was zu dem Zeitpunkt los war und was genau deine Eltern damit zu tun haben." sagte meine Mutter, während ich leise in mein Zimmer zurück ging.
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