Die Woche verging ereignislos. Benita rief noch einmal an, um mir unter ein paar vielen Schluchzern mitzuteilen, dass sie doch nicht ein sondern zwei Babys bekommen wird. Sie wird Zwillinge bekommen. Ihr einziger Trost bei dem ganzen ist, dass ihr Freund ihr versprochen hat, ihr bei dem ganzen Beizustehen und vor allem dabei sein wird, wenn sie es unseren Eltern erzählt.

Als endlich Wochenende wurde war ich schon ganz aufgeregt, wie die Bewerbungsgespräche ablaufen werden.

Meine Geburtstags Feier habe ich auch schon fertig geplant beziehungsweise Gäbi hat sie geplant und es wird eine Überraschung. Ich habe kein Ahnung, wo ich meinen Geburtstag feiern werde und weiß auch nicht, wen Gäbi wohl alles einladen wird.

Als es an meiner Tür klopfte wurde ich aus meinen Gedanken gerissen „Sarah ich fahr jetzt. Wenn du nicht mit dem Bus fahren willst solltest du dich beeilen." rief mein Vater durch die verschlossene Tür.
Ich nahm meine Tasche, wo schon alles wichtige, wie Handy und Trinken drinnen war und ging die Treppe runter in den Flur.

Von der Tiefgarage führte ein Aufzug in das innere der Zentrale. Oben warteten auch schon David und sein Vater auf uns. Gemeinsam gingen wir in die Räumlichkeiten, die extra für die Bewerbungen vorbereitet wurden.
Es gab ein Zimmer mit Sitzgelegenheiten, von dem aus zwei Türen in zwei Räume mit jeweils einem Schreibtisch in der Mitte gingen. In einem Zimmer würde Mein Onkel sein und in dem anderen würde mein Vater sein.
Wir gingen noch einmal den Plan durch und sagten allen Leuten, die heute da waren Bescheid. Die Einzelheiten der Gespräche werden aus Sicherheitsgründen immer erst kurz davor bekannt gegeben.

Da wir noch ein bisschen Zeit hatten, bis ich die erste Person am Eingang abholen sollte, setzten wir uns auf die Sitzgelegenheiten und besprachen, was für Räumlichkeiten ich den Leuten in die Gedanken machen sollte, damit erst einmal niemand weiß, wie es hier wirklich aussieht.

David und ich werden uns abwechseln damit, die Bewerber zu unseren Vätern zu bringen. Da David kein Geist beherrscht, wird er den Leuten keine Illusionen in die Köpfe setzten aber wenn sie sich untereinander austauschen sollten, wären sie schon verwirrt.

Als es fast Zeit dafür war gingen David und ich zum Haupteingang, wo die ersten beiden Bewerber demnächst sein müssten.
Die ersten beiden waren zwei Jungen namens Jakob und Daniel. Jakob war schon ein paar Minuten früher da, weshalb David schon einmal mit ihm vor ging. Ich wartete noch ein bisschen auf Daniel.
Als dieser auch kam gingen wir zusammen rein.

Während ich in seinen Geist eindrang unterhielt ich mich ein bisschen mit ihm so, dass er auch ja nichts bemerken kann. „Und bist du schon aufgeregt? Es ist okay, wenn ich dich duze oder?" plapperte ich einfach mal drauf los. „Ich bin schon irgendwie aufgeregt. Das ist mein erstes Bewerbungsgespräch. Deshalb weiß ich gar nich wie so etwas abläuft." antwortete er mir. „Ich hatte auch noch nie ein Bewerbungsgespräch." gab ich ehrlich zu. Daniel schaute mich ein bisschen verwirrt an und fragte verwirrt: „aber du arbeitest doch hier oder?" „wenn du genommen wirst kann ich es dir erklären aber davor leider nicht. Tut mir wirklich leid."
Mittlerweile sind wir an dem Büro von meinem Vater angekommen, wo ich kurz klopfte und das Zimmer dann betrat.

Mein Vater erwartete uns bereits und erhob sich aus seinem Stuhl als wir den Raum betraten.
Ich verabschiedete mich wieder und verließ den Raum, um im Vorraum zu warten. David war auch schon da und wir unterhielten uns über alles mögliche.

Das Interview von meinem Onkel war zuerst vorbei und David begleitete Jakob zurück zum Ausgang und kam auch schon einen Moment später mit einem zierlichen Mädchen wieder. In dem Moment war auch schon mein Vater fertig und ich brachte Daniel zurück zum Ausgang. „Und wie lief es?" fragte ich interessiert. Er zuckte mit den Schultern „ich weiß es nicht. So ähnlich habe ich mir ein Bewerbungsgespräch schon vorgestellt aber ist es gut oder schlecht, wenn einem gesagt wird, dass sie sich bei mir melden werden?" ich zuckte die Schultern „Ich würde sagen, dass es neutral ist. Es ist immerhin keine sofortige Absage." sagte ich optimistisch.

Am Ausgang verabschiedete ich mich von Daniel.
Es wartete auch schon der nächste vor der Tür, den ich dann auch zu dem Büro von meinem Vater brachte. Auf dem Weg zum Büro wollte ich eigentlich ein normales Gespräch mit ihm zustande bekommen aber irgendwie konnte dieser Junge namens Alim wollte mir erst nicht glauben, dass ich hier arbeite und dann wollte er unbedingt meine Nummer haben.
Als wir endlich bei dem Büro von meinem Vater ankamen war ich heilfroh, dass ich ihn erst einmal los bin.

Während ich auf Alim wartete unterhielt ich mich mit David und machte mir während dessen ein paar Notizen zu Alim und Daniel.

Als das Interview von Alim fertig war musste ich ihn wieder zurück zum Eingang führen. Er wollte immer noch meine Nummer haben.

Am Eingang wartete auch schon die nächste Person. Dieses Mal war es ein nett aussehendes Mädchen mit dunkel braunen Haaren und den blauesten Augen, die ich je gesehen habe.
Sie war eine angenehme Person, die man irgendwie sofort ins Herz schließen kann.

Ich brachte sie zu dem Büro von meinem Vater und nach einer Weile auch wieder zurück und so ging es noch eine ganz Weile so weiter. Irgendwann verloren David und ich uns mehr oder weniger aus den Augen, weil wir mehrmals unsere Route änderten und die Interviews auch unterschiedliche lange dauerten.
So kam es auch, dass ich Jayden gar nicht zu Gesicht bekam. David sagte mir mal im Vorbeigehen, dass er Jayden zu seinem Vater gebracht hat aber mehr bekam ich auch nicht mit.

Als endlich alle Bewerbungsgespräch vorbei waren setzten wir uns alle zusammen, um unsere verschiedenen Eindrücke zu teilen. An sich hatte sich niemand total daneben benommen so, dass wir gesagt hätten das diese Person auf jeden Fall rausgefallen wäre.

Als wir mit allem fertig waren verkündete David, dass er mich zu meiner Party fahren wird, was irgendwie komisch klang.

10 Minuten später saß ich zusammen mit David im Auto und er fuhr mich zu meiner Party.