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Kapitel 33.5 - Entschluss

Ein Paar Hände. Blutig, als seien sie gegen rauen Stein gescheuert worden. Flecken. Rot, blau und gelb, als hätte man sich geprellt. Die Nase: rosarot. Aber die Tupfer am Hemd erzählten die Geschichte dazu, die man zu vertuschen versuchte. Der Mund lächelte, war aber eher einem Wehklagen zumute und doch kämpfte es gegen jegliche Pein an. Einzig und allein, um jene zu beschützen, die ein Leben voll Glück und Freude zustand.

Antonio versteckte seine Wunden so gut es eben ging, setzte eine Maske auf, die sein Innerstes verbarg, als er Lovino auf den Treppen vor seiner Wohnungstür begegnete. Sichtlich überrascht, über sein Erscheinen, riss er die Augen auf. Was machte er denn bei seiner Wohnung? Antonio hatte ihn nicht eingeladen und rückblickend betrachtet, verwunderte es ihn, den Italiener überhaupt so schnell wiederzusehen.

Denn das letzte Mal...

Antonios Herz machte einen Satz.

Er würde doch nicht deswegen hier auf ihn warten, oder? Was, wenn er es anspräche? Sein Gesicht sah so ernst aus. Aber auch nur so lange, bis er dann eben doch Antonios Zustand erblickte und die Farbe entwich seiner Visage.

Oh, er las ihn viel zu schnell und dass, obwohl Antonio alles gab, um den Sonnenschein, ohne Probleme zu spielen.

"Antonio!", er war von seinem Platz aufgesprungen, stolperte zu ihm hin und fasste ihn an den Handgelenken. Er klang aufgebracht, von allen Dingen besorgt und Antonio spürte, wie es an seinem Herzen zerrte, als er die Verzweiflung in seinen Iriden aufblitzen sah. Oh, Lovino...

"Antonio, was ist passiert?! Du siehst richtig beschissen aus! Hat man dir etwas getan?"

Natürlich hatte man ihm etwas getan, sonst stünde er nicht so zugerichtet vor ihm.

"Tonio, sag es mir, wer war das? Was ist geschehen?"

Er antwortete nicht, neigte nur den Kopf beschämt zur Seite. Er konnte Lovino nicht in die Augen sehen. Nein, sonst würde er sofort in Tränen ausbrechen, denn diese sorgenvoll krächzende Stimme, zerstörte ihn bereits durch und durch.

"Tonio...Wo warst du?", Lovinos Stimme brach ab, milderte sich und verstummte letztendlich, sein wildes Herumgeziehe an seinen Armen, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen, stoppte und stattdessen überzog ein glasiger Glanz seine Bernsteinaugen. Er war den Tränen nah...

Oh, Lovinito...

"Du warst beim Institut...oder? Da, wo du gearbeitet hast...Da, wo ich dir den Schal gegeben hab, nicht wahr?"

Genau...Das muss es sein. Die Wurzel allen Übels ist dort. Lovino musste umgehend selbst dort hin. Antonio musste da raus, sonst käme er immer wieder in die Gewalt dieser Bestien...

Antonio nickte still. Er konnte ihn nicht anlügen. Es ging einfach nicht. Mit versteiften Fingern kramte er nach seinem Schlüssel, um die Tür aufzusperren, doch Lovino nahm ihm diesen ab. Womöglich sah er seine Schwierigkeit, das kleine Metallstück richtig in der Hand zu halten.

"Antonio. Sie sind es, die dir weh tun. Auch schon beim letzten Mal, nicht wahr? Warum hast du es nicht eher gesagt...?" Auch wenn Lovino sich hintergangen fühlte, weil Antonio ihm ein solches katastrophales Geheimnis verschwieg, bemühte er sich mit aller Kraft ruhig und verständnisvoll zu bleiben. Das ist es, was Antonio ihm am Beginn seines neuen Lebens in dieser Stadt gelehrt hatte.

Geschwind entsperrte Lovino die Tür, öffnete sie und hielt sie für Antonio auf. Doch dieser nuschelte nur ein leises "Tut mir leid..." Es brachte nichts, es weiter zu vertuschen. Diese Last, dieses schlechte Gewissen und die Schuld waren zu groß, um sie für immer geheim zu halten. Und nun hatte es keinen Sinn mehr Lovino anzulügen, er hatte mit offenen Karten zu spielen und in Lovinos erschüttertes Gesicht zu blicken, und ihm dabei nicht tröstende Worte zu überbringen oder die Wahrheit zu beichten, war ein Ding der Unmöglichkeit.

"Lovi, lo siento...", er schleppte sich müde wie ein alter Greis durch die Tür und drohte, wie eine Marionette zusammenzubrechen, wenn er sich nicht mit genügend Mühe auf den Beinen hielt, "Ich wollte nicht..." - "Shh." Warme Finger legten sich auf seine Lippen, ließen ihn verstummen und zu Lovino aufschauen. Auf einmal wirkte er anders...Seine bernsteinfarbenen Iriden funkelten nicht, sie waren kühl; so war auch sein puppenartiges, leeres Gesicht. "Setz dich erstmal hin. Ich säubere deine Wunden. Dann reden wir weiter", sprach Lovino und ging bereits vor, um in den Holzkästchen nach sauberen Tüchern und Alkohol zu suchen. Dann füllte er noch eine Schüssel mit Wasser auf und kehrte zu Antonio zurück, der sich widerwillig und dem ungeheuren Drang, sich bei Lovino für alles zu entschuldigen, was er dachte, falsch gemacht zu haben. Aber Lovino wollte im Moment nicht reden und zeigte das auch klar und deutlich, indem er selbst schwieg und seinem Freund nicht mehr in die Augen sah.

Kälte...
Oh, es war so unsagbar kalt in diesem Zimmer geworden.
Wasser plätscherte, tropfte in großen Mengen wieder in die Schüssel, als Lovino das Tuch auswrang. Linien zogen sich kreisrund darin, das klare Spiegelbild verschwamm...

Antonio presste die Lippen zusammen, fühlte sich so schrecklich, sodass er sich am liebsten direkt begraben hätte. Lovino hingegen verbrauchte seine ganze Energie dafür, ruhig zu bleiben und nicht zu einem eruptierenden Vulkan zu mutieren. Vorsichtig legte er das feuchte, kühle Tuch auf Antonios Schrammen, wusch sie vom Staub und Dreck der Straße rein, bis das strahlende Rot dahinter aufleuchtete.

Dafür, dass Lovino kein Wort über seine Lippen brachte und gänzlich abwesend und kühl wirkte, erzählten seine Taten etwas Anderes...Und Antonio hielt den Atem an. Schon hatte er erwartet, dass Lovino unsanft mit ihm werden würde, doch jedes Rubbeln und Tupfen ward geduldig, behutsam und mit Hingebung.

Auch, wenn Lovino sich noch immer verraten fühlte...Er wollte Antonio nicht weh tun...

Und erst, als er das zweite Stück Stoff in Alkohol tauchte und den Oberkörper erneut zu dem größeren Mann drehte, murmelte er. "Achtung."

Antonio zischte dennoch sofort auf, als der kühle, raue Stoff mit dieser scharfen, aber desinfizierenden Flüssigkeit über seine Wunden fuhr. Mit einer freien Hand hielt er das mit Wasser aufgesogene Tuch an seine warm pulsierenden, blauen Flecken und kühlte sie.

"Gleich vorbei." Lovino wischte ihm noch über die Schramme an seiner Wange und seiner Unterlippe. Sie waren nur oberflächlich, das war ein Trost...

Nickend antwortete Antonio ihm, schämte sich aber umso mehr, je länger er tatenlos rumsaß. Wie oft hatte Lovino ihn denn nun schon so verarzten müssen? - Viel zu oft.

Die Standuhr tickte.
Tick. Tack. Tick. Tack.
Und ihr Pendel bewegte sich mit ihr.
Bald würde es zur nächsten Stunde läuten...

Lovino atmete ein. Es hing ein leichter Hauch von Staub in der Luft. Er schimmerte leicht durch das einfallende Licht. Sich über die trockenen Lippen leckend, räusperte Lovino sich und strich sich einige längere Strähnen aus dem Gesicht, die ihn kitzelten.

"Tonio...Warum? Warum hast du es nie jemandem gesagt, hm?" Lovinos Stimme war kristallklar, aber überraschend sanft und weich. Antonio hatte schon Angst, dass er jeden Moment explodierte und seine andere Seite zeigte. Bestimmt war das eine Maske. Lovino war fuchsteufelswild! Je ruhiger er war, desto gefährlicher... Und Antonio spürte seinen Puls in die Höhe schießen.

"A-Also...", stotterte Antonio zunächst und grinste dämlich, um seine Nervosität zu verbergen. "Es...Ich wollte dir und den anderen keine Sorgen bereiten. Abel und ich, wir beide dachten, wenn wir es weitersagen, dann", er hielt kurz inne und atmete ein, legte sich seine Gedanken zurecht, "dann passiert euch vielleicht etwas oder wir werden euch zur Last oder ihr hasst uns..."

"Und wenn ihr beide Geheimnisse vor uns habt, denkt ihr, machen wir uns keine Sorgen, wenn ihr plötzlich dauernd so gestresst wirkt? Wir sind nicht blöd, Antonio." Lovino legte eine dünne Decke über Antonio. "Wenn ich ehrlich bin, haben Emma und ich ohnehin schon Vermutungen gehabt."

"Was? Wirklich?" - "Ja." Lovino antwortete prompt zurück und vergeudete keine Sekunde, setzte sich mit einem kleinen Abstand von Antonio weg. Dann starb das Gespräch schon ab. Die Standuhr tickte weiter. Tick - Tack. Tick - Tack. Und Lovino legte seine Hände auf seinem Schoß ab, lehnte sich laut ausatmend gegen die Couch. Antonios Härchen stellten sich auf und eine Gänsehaut übersäte ihn.

"Wie bist du überhaupt in diesen Scheiß hineingeraten, Tonio?!" Lovino sah ihn eindringlich an. Und Antonio geriet einmal mehr ins Schwitzen und hob die Hände an und bewegte sie. "Die Geschichte ist ganz alt, die ist gar nicht der Rede-"

"Erzähl sie. Auf der Stelle." Nun forderte der kleine Italiener mit Nachdruck und Antonio realisierte, dass er sich auch hier nicht rausreden konnte. Jedoch, als er Lovinos Frage für einen Augenblick durch seinen Kopf gehen ließ, stockte er.

Genau. Wie war er eigentlich zu dem Ganzen gekommen? Die ganze Zeit hatte er sich über die Zukunft und Gegenwart den Kopf entzweigebrochen, aber nie hatte er hinterfragt, wo diese Misere überhaupt seinen Anfang fand.
Seine Augenbrauen schoben sich zusammen und Antonio runzelte angestrengt die Stirn. "Ich glaube...Nein, ich weiß, dass ich zu der Zeit, als ich hierhergereist bin, mit jemandem geredet habe...Es war Erzsébets Mutter. Sie...Ich...Sie hat mir eine Stelle dort angeboten und ich hab sie angenommen...unter anderem aus Schuldgefühlen...", Antonio sah auf und die Worte kamen nur langsam von seinen Lippen. Es war, als entzündete jemand eine Kerze in der Dunkelheit und die finsteren Ecken eines schier unendlichen Raumes erfüllten sich mit Licht. "Ihre Mutter...ihr gehört dieses Gebäude. Ihr gehört das Institut, das heißt sie muss..."

"...Auch etwas mit der Sache zu tun haben?", beendete Lovino seinen Satz und legte den Kopf schief, seine Augen weiteten sich.

"Ja, aber zugleich habe ich sie nie dort gesehen." - "Das heißt nichts. Dennoch macht es sie verdächtig."

"Sí." Antonio nickte, starrte senkte aber den Blick auf seine Knie. "Oh, ich bereue es so, überhaupt so dumm gewesen zu sein, mich in das Ganze hineinziehen zu lassen! Ich bin so ein schrecklicher Idiot!" Seine Finger glitten durch seinen feuchtgeschwitzten Haaransatz und er beugte sich mit dem Oberkörper nach vorne, stützte die Unterarme an den Schenkeln ab. Dann legte er den Kopf in beide Hände. "Ich habe so viel falsch gemacht, Lovi. Es war dumm, mich so ausnutzen zu lassen. Ich war dumm, so lange in diesem Mist drin zu sein, ehe mir bewusst wurde, in was ich meine Energie steckte...Ich bin so dumm. So dumm, ich habe mich selbst in diesen Auftrag reingeritten, in dem ich dich-" Antonio hielt sofort an. Nein, das wollte er nun wirklich nicht aussprechen. Das war nicht für Lovinos Ohren bestimmt, doch natürlich hatte dieser genau da die Ohren gespitzt.

"Was? Was ist denn mit mir?", mit jedem Satz klang seine Stimme lauter, verärgerter, "Antonio? Was verheimlichst du mir denn noch?!"

Oh, Antonio, du plapperst immer zu viel, schalt er sich selbst und hätte sich am liebsten mit der flachen Hand gegen den Kopf geschlagen. "Ich...", begann er zunächst zögerlich, die Agonie lag immer schwerer in seiner Brust, "Erinnerst du dich an die Szene in der Gasse? Wo Asmodeus oder Andrés mich als Verräter bezeichnet hatte?"

Ungeduldig wie Lovino war, wippte er mit dem rechten Bein herum und sah genervt in die Luft. Dass man auch immer alles aus ihm rausquetschen musste! "Ja. Tu ich. Und jetzt spucks endlich aus, ich will dir nicht immer alles aus der Nase ziehen müssen."

Nickend bewegte er den Kopf zu Lovino, betrachtete ihn kurz, nur um dann den Blick wieder trist gegen den Boden zu richten. Er wollte das alles gar nicht erst erzählen. Er verursachte Lovino nur Ängste und Sorgen, aber wenn er es nicht beichtete, dann würde es ihre Freundschaft kosten und diese schätzte Antonio mehr als alles andere auf der Welt. "Asmodeus ist nur aufgetaucht, um dich zu töten. Weil...", er machte eine Pause, ein glasiger Film überzog seine sonst so hell strahlenden Iriden, "...ich dich nicht töten konnte und niemals töten werde..."

Lovino blieb der Mund offenstehen, starrte Antonio leeren Blickes an. Antonio konnte nicht ahnen, was im Kopfe seines Gegenübers vorging, aber was auch immer es war, es machte ihm eine Heidenangst und er schämte sich unglaublich sehr, sodass er am liebsten vom Erdboden verschwunden wäre. Lovino bewegte die Lippen, doch ehe ihm ein Wort einfiel, unterbrach ihn Antonio mit zitternder Stimme, ohne ihn anzusehen. "Ich...Sie hatten vorgehabt, dich zu töten...Du hast den Zugang zu ihrem Versteck im Wald entdeckt. Sie hatten deinen Namen und alle deine Informationen gefunden. Sie haben sieben Personen als Capi. Asmodeus, dieser Typ von der Straße, war einer davon. Er hätte dich sofort getötet, wäre ich...Wäre ich an diesem Tag nicht schon in diese Konferenz hineingeraten. Als ich deinen Namen gehört und dein Bild gesehen habe... Da war die gesamte Welt für mich am Einstürzen gewesen. Alle Säulen wurden brüchig, ich dachte, ich würde in dem Moment selbst sterben und ich wusste nicht mehr, was ich tat, ich wollte nur verhindern, dass man dir wehtut..." Schwer atmend von dem vielen und schnellen Reden, rollten auch einige Schweißperlen auf seiner Stirn herab; er hielt die Hand ans Herz; die Stimme bebte unsicher. "Ich hab mich gemeldet, dich übernehmen zu wollen. Dabei wusste ich, ich würde dir niemals ein Haar krümmen, aber ich dachte, so könnte ich Zeit gewinnen, mir eine Lösung einfallen zu lassen. An dem Tag bist du mir mit dem Schal aufgetaucht. Ich war so verwirrt und fertig mit dem Leben...Ich wusste nichts mehr...Deswegen fragte ich auch, ob du mit mir weglaufen möchtest. Aber du hast es als dumme Aussage verstanden..." Wieder fuhr er sich durch die feuchten Haare, der Puls hämmerte sogar bis in seinen Hals und seine Ohren hinein und er begrub Lovino immer weiter mit dieser Last, die er all die Wochen auf seinen Schultern trug. "Ich...Sie haben dennoch Asmodeus nach dir geschickt, mich dafür gefoltert, mich gegen sie zu stellen und dich zu beschützen. Sie haben mir geschworen, dir nichts mehr anzutun, wenn ich schweige, aber...weil wir Asmodeus, also Andrés, so sehr verletzten, hat Flavio deine Wohnung in Brand setzen lassen. Ich hab ihn heute deswegen konfrontiert und...wegen mir hast du alles verloren...Alles..." Nun lief sein inneres Fass endgültig über und Antonio schluchzte auf, der zerrende Schmerz in seinem Herzen zog sich wie eine langsam vollführte Narbe fort und er brach in Tränen aus. "Es tut mir alles so leid...Es ist alles meine Schuld...Alles...Überall wohin ich gehe...Jedem, der mir etwas bedeutet, tu ich weh. Jeder leidet, der mit mir zu tun hat, als wäre ich ein Todesengel...Es tut mir so unendlich leid, Lovino...Ich weiß, ich kann das nie wieder gut machen. Du darfst mich hassen, wenn du willst, du hast jedes Recht dazu!" Hysterisch klammerte er sich mit den Händen an die Schultern seines Freundes, und jede Mauer brach ein, die Welt zerbrach in Schutt und Asche, Antonio war nur ein Häuflein Elend, unfähig, sich allein wieder auf die Reihe zu bringen und sich aufzubauen... "Aber bitte...", wimmerte er mit dünner Stimme, "...bitte weiß, dass ich das nie mit Absicht tat...Ich wollte...", er schnappte nach Luft, aber sein Wehklagen schnürte ihm den Hals zu, "...alles, was ich wollte, war dich zu beschützen. Doch alles ging schief...einfach alles...Wenn dir etwas geschieht, dann...", er konnte Lovino vor sich nicht mehr erkennen. Seine Sicht war völlig von den Tränen verschwommen und es war ihm nicht möglich zu sehen, welches Gesicht er machte und wie viel Hass er wohl nun in sich trug.

Er hatte ihn doch so geliebt...Und erneut hatte er alles verbockt. Wieso erlaubte ihm das Leben nicht einmal...ein EINZIGES Mal, Glück und Freude zu haben?

"Wenn dir etwas geschieht, dann kann und werde ich mir niemals verzeihen können..." Nun war es raus. All der Frust all die Sünden, die auf ihm lasteten und Lovino kannte sie nun. Er kannte sie alle. In Antonios Ohren rauschte es. Stille. Nur sein Ächzen und das Ticken der Uhr gaben ein Lebenszeichen von sich, Lovino aber nicht. Allerdings spürte er seine Bewegung, wie er seine Hände von sich abstreifte und die Wärme, nach der sich Antonio gesehnt hatte, sich in eine Kälte wandelte. Lovino floh aus seinen Händen, wie feinste Sandkörner war er ihm entglitten. Und er hatte all das Recht dazu.

Er hatte das Recht dazu...

Oh.

Warum war die Welt nun plötzlich leer und grau?

Antonio sah noch nichts, greinte vor sich hin, aber die Geräusche, die er dann doch wahrnahm, kamen aus dem Gang. Lovino legte seine Jacke um sich, zog sich die Schuhe wieder an.

Nein...

Nun hatte er ihn wirklich verloren...

Und in Antonio war in jenem Augenblick etwas verstorben. Wie Gift schoss eine Leere durch seine Adern, die alle Emotionen mit einem Mal abtötete. Übrig blieb nur sein Klagen und eine Unvollständigkeit, die er mit nichts wieder füllen konnte.

Und doch hatte er genau das erwartet. Und es geschah ihm nur recht. Er hatte das zu akzeptieren.

Dennoch schaffte er es nicht, Lovinos Namen nicht noch einmal auszusprechen.

"Lovino..." - "Halt dein Maul. Halt einfach dein verdammtes Maul", zischte Lovino ihm voller Ärgernis zu und knöpfte die Jacke zu, "Ich geh da jetzt hin. Ich geh da jetzt GOTTVERDAMMT NOCHMAL hin. Ich hab' kein' Bock mehr auf den Scheißdreck."

"Was? Wohin?" Blitzschnell spitzte Antonio die Ohren und richtete sich auf, sodass er beinahe von der Couch fiel.

Was? Wohin will er gehen?!

"Wohin denn wohl, du Vollidiot?!", fuhr er ihn vom Gang aus an und stapfte zur Wohnungstür, legte die Hand auf die Klinke und knurrte, "Ich geh zu diesen gottlosen Hurensöhnen. Ich mach sie kaputt. Mir reicht es. Und ich werde auch die Carabinieri-"

Mit lautem Krach purzelte Antonio von der Couch, kämpfte sich auf die Beine und stolperte nach vorne. Ganz hysterisch und von Angst getrieben, streckte er die Hand nach ihm aus. Sein Herzschlag geriet in ungeahnte Höhen. "Lovino, geh nicht dorthin! Alles nur das nicht!"

Doch Lovino stand mit dem Rücken zu Antonio vor der Tür und gab nur kalte Worte zurück, die Antonios gesamte Welt einzufrieren drohten. "Wer soll mich jetzt noch aufhalten, Tonio?"

Und dann fiel schon die Tür ins Schloss und Antonio blieb allein und verängstigt in der Stille seiner eigenen vier Wände zurück...Und nur die Standuhr behielt ihr ruhiges, immerwährendes Ticken.

Es war das einzige Beständige jenes Tages.

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