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Kapitel 8

Ich war etwas stutzig, ob ich heute Abend wieder raus gehen sollte. Ich wollte schließlich nicht, dass Tyler wieder da sein würde. Wieso hatten wir uns gestern eigentlich nicht gestritten? Wahrscheinlich lag das an dem Sonnenuntergang. Irgendwie hatte er mich in Gegenwart von Tyler beruhigt.

„Madison!", rief meine Mutter, als ich mich gerade wieder gemütlich in mein Bett gesetzt hatte.

„Ja? Was ist?" Da sie natürlich nicht antwortete, stand ich seufzend von meinem Bett auf. Meine Mutter spielte mit unfairen Mitteln. Erst rief sie mich und dann antwortete sie nicht.

„Was?", fragte ich erneut und schlenderte in die Küche, wo meine Mutter mich schon erwartete.

„Hast du Hunger?" Meine Mutter suchte etwas in einem kleinen Schrank. Was für eine Frage. Natürlich hatte ich Hunger.

„Klar." Ich setzte mich an den Tisch, bis meine Mutter mit einem Kärtchen zu mir kam.

„Super, dann bestell dir was. Ich bin weg." Sie legte den Zettel auf den Tisch.

Irritiert sah ich sie an. „Ich kann mir auch selber was kochen?"

Eine Sekunde später bereute ich die Antwort schon. Was gab es besseres, als sich etwas liefern zu lassen?

„Schön, dann brauchst du offensichtlich kein Geld von mir." Und schon steckte meine Mutter die Scheine wieder zurück in ihr Portemonnaie und ich vermisste sie jetzt schon. Schon waren sie verschwunden, meine Schätze.

„Ich will doch was bestellen", schmollte ich und nahm die Karte wieder in die Hand.

Meine Mutter legte genervt das Geld auf den Tisch und murmelte noch etwas Unverständliches, bevor sie wieder die Wohnung verließ. Wahrscheinlich ging ich ihr unfassbar auf die Nerven, aber das war doch mein Job als ihr Kind.

***

Ich stieß die Eingangstür unten auf und machte mich auf den Weg in den Park. Zuerst war ich etwas unsicher darüber, ob ich wirklich gehen sollte, aber sowas würde ich mir sicher nicht wegen Tyler entgehen lassen. Außerdem ging ich schon länger in den Park als Tyler. Nur weil er jetzt dort anfing, Basketball zu spielen, würde ich ganz sicher nicht aufhören, in den Park zu gehen.

Ich ließ mich gut gelaunt auf die Bank fallen, da ich keinen Tyler weit und breit bemerkte. Der Himmel strahlte in den schönsten Orangetönen, während ich verträumt hoch starrte und immer noch nicht fassen konnte, was für ein wahnsinniges Wunder das jeden Tag war.

Ein Duft stieg nach einer Weile in meine Nase und ich hatte das Gefühl, dass Tyler hier war. Jemand setzte sich auf die Bank, doch ich ließ mich nicht ablenken. Er konnte doch nicht jedes Mal auftauchen und erwarten, dass wir beide hier eine entspannte Plauderstunde abhielten. Dafür war ich sicherlich nicht hergekommen.

„Hey", hörte ich eine bekannte Stimme und war mir nun mehr als sicher, dass es Tyler war. „Madison?", hakte er verwirrt nach, da ich nicht antwortete. Was hatte er denn erwartet? Er seufzte nur und sagte kein Wort mehr.

Irgendwie war die Stille zwischen uns komisch. Ich wusste nicht, was er hier zu suchen hatte und ich hatte das Gefühl, dass er irgendwas von mir wollte.

„Wieso machst du keine Fotos?", wollte er wissen, da der Sonnenuntergang bald vorbei sein würde.

Mein Blick fiel auf ihn, während er sich durch die Haare fuhr. Er sah wirklich gut aus, doch das würde ich ihm niemals sagen. Ich hatte schließlich auch noch meinen Stolz. Ich lächelte ihn an, irgendwie mochte ich es, dass er hier mit mir saß und die ganze Zeit gewartete hatte, um mich das zu fragen.

„Ich hab keine Kamera", antwortete ich ihm und sah ihn abwartend an. Was hatte er denn gedacht? Als ob ich mir eine leisten könnte.

„Und deine Handykamera?" Verwundert sah er mich an.

„Mit einer vernünftigen Kamera ist alles viel schöner, glaub mir."

„Aber woher weißt du das, wenn du keine Kamera hast?", hinterfragte er ein weiteres Mal. Ich schluckte. Ich wollte nicht an meinen Vater denken. Jedenfalls nicht, wenn Tyler direkt neben mir saß.

„Mein Vater hatte mal eine, aber die ist kaputt gegangen", krächzte ich und räusperte mich anschließend. Eigentlich wollte ich nicht über meinen Vater reden, niemals.

„Wieso kauft er dann keine neue?"

Mein Herz zerfiel in tausend Stücke bei dieser Frage. Ich konnte nicht fassen, dass er das gesagt hatte. Ich spürte, wie ich mich anspannte und den Tränen nahe war. Ich blinzelte schnell und eine Träne fand den Weg aus meinem Auge, doch ich wischte sie schnell weg.

„Alles okay?" Tyler sah mich mitleidend an und ich stand schnell auf.

„Wie kannst es wagen, sowas zu fragen?!!", schrie ich rasend und er blickte mich stirnrunzelnd an.

„Was ist denn jetzt dein Problem?" Er stand ebenfalls auf und sah mich verwirrt an.

„Hast du's immer noch nicht gerafft, oder was? DU! Du bist mein Problem!" Ich tippte mit meinem Zeigefinger auf seine Brust und wollte mich gerade umdrehen, als Tyler mich erneut am Handgelenk anfasste.

„Madison-"

„Nein!", unterbrach ich ihn und riss mich aus seinem Griff.

Ich machte mich auf den Weg nach Hause und fing an zu schluchzen. Hier war kein Mensch weit und breit, also konnte ich meinen Tränen freien Lauf lassen. Ich wollte nicht, dass Tyler mich weinen sah. Gott, niemals sollte er mich so sehen. Ich war doch nicht so. Das durfte alles nicht passieren.

Jeder Mensch hatte wohl eine Schwachstelle und ich musste mir eingestehen, dass auch ich sie hatte. Und die war mein Vater.

***

Es war Montag und meine Laune war so schlecht wie schon lange nicht mehr. Das lag größtenteils an Tyler. Ich konnte einfach nicht fassen, was er gesagt hatte. Wusste er etwa nicht, dass mein Vater gestorben war? Oder hatte er es vergessen?

„Madison?" Emily setzte sich neben mich und ich biss gelangweilt in mein Brötchen.

„Was willst du?!", gab ich unhöflich von mir und sah sie genervt an.

„Möchtest du Schokolade?", bat sie mir an und legte eine Schokoladentafel auf den Tisch. „Schokolade macht glücklich." Sie schob die Tafel zu mir und sah mich erwartungsvoll an. Sie hatte echt nicht so eine schlechte Freundin wie mich verdient.

„Sorry", murmelte ich und fing an die Schokolade zu trennen.

„Schon gut, jeder hat mal einen schlechten Tag." Sie holte ihren Apfel raus und biss rein. Verwirrt sah ich sie an. Zuerst aß sie Schokolade und dann einen Apfel? Getrennt voneinander? Warum nicht gleich zusammenwerfen?

„Dann hab ich kein allzu schlechtes Gewissen", lachte sie, da sie offensichtlich meinen Blick sah und ich musste grinsen. An so einem schrecklichen Tag konnte sie es tatsächlich schaffen, mich noch zum Grinsen zu bringen. Normalerweise hätte ich jetzt jeden in meiner Nähe geköpft.

Ich war erleichtert, dass wenigstens Tyler nicht da war, da er bis Mittwoch von der Schule suspendiert worden war, wegen der Sache mit den Strippern. Er hatte es so verdient. Schade, dass seine Haare nicht mehr rot waren, die Tönung hatte leider nicht so lange gehalten, wie ich gedacht hätte.

„Kommst du?" Emily stand vor mir und sah mich erwartungsvoll an.

„Wohin?" Desorientiert guckte ich hoch.

„Na zum Unterricht?", lachte sie und ich schaute auf die Uhr. Die Mittagspause war tatsächlich schon zu Ende, allerdings hatte ich nur noch zwei Stunden und dann konnte ich nach Hause gehen.

***

Nachdem ich endlich aus der Schule war und auch das Nachsitzen hinter mich gebracht hatte, machte ich mich auf den Weg nach Hause. Ich war allerdings alleine, da Emily nur eine Woche Nachsitzen hatte und ich zwei Wochen.

Als ich zu Hause ankam, dachte ich, dass ich endlich wieder in mein Loch kriechen konnte, allerdings wurde mir der Wunsch nicht erfüllt. Meine Mutter hatte einen Zettel geschrieben auf dem stand, dass ich gewisse Sachen einkaufen sollte. Seufzend schmiss ich ihn auf den Boden. Das konnte doch nicht wahr sein! Konnte der Tag noch schlimmer werden? Ich verließ sauer die Wohnung und machte mich auf den Weg zum Laden. Wieso konnte ich nicht weitere Geschwister haben, die die Drecksarbeit erledigen würden?

Ich betrat den Laden und wäre am liebsten direkt wieder raus gegangen, als ich Tyler sah. Es konnte wohl doch noch schlimmer werden. Ich wollte doch nur meine Ruhe von ihm haben, wenigstens einen Tag. Warum immer ich? Warum?

Ich versuchte nicht aufzufallen und ging an ihm vorbei, ohne dass er mich sah. Schnell suchte ich alle Zutaten zusammen und wollte mich gerade an die Kasse begeben, als Tyler vor mir stand.

„Können wir mal reden?" Fragend sah er mich an und ich ging an ihm vorbei.

Reden? Ich war der letzte Mensch auf der Erde, der freiwillig mit Tyler reden würde. Also bitte, was erwartete er denn? Tyler sagte zum Glück nichts mehr und ich ging an die Kasse, um zu bezahlen.

Als ich den Laden verließ, drehte ich mich ein letztes Mal um und sah, dass er noch an der Kasse stand. Wenn ich Glück hatte, würde er mich nicht mehr sehen und somit konnte er sein Reden vergessen. Ich wollte ihn nicht sehen, er tat mir jedes Mal weh.

„Madison!", rief jemand, doch ich ignorierte ihn. Natürlich war es Tyler. Sicherlich kein Obdachloser von der Straße, der meinen Namen kannte. Das wäre mir allerdings lieber gewesen.

Er zog mich zurück, doch ich schubste ihn von mir weg. „Lass mich in Ruhe!" Aufgebracht sah ich ihn an und er schaute schockiert.

„Du regst mich so auf, Tyler! Kannst du das nicht verstehen? Fass mich nie wieder an, rede nie wieder mit mir und sieh mich nie wieder an. Sonst vergesse ich mich!" Wutentbrannt ließ ich ihn auf dem Parkplatz stehen und beschleunigte mein Tempo.

Ich hasste ihn so sehr dafür, dass er mir immer weh tat und er merkte es noch nicht einmal. Jedes Mal, wenn ich ihn sah, erinnerte es mich an meinen Vater und dass er der Grund für seinen Tod war, ich konnte nicht anders. Er wollte doch damals, dass ich ausziehen sollte, das hatte er selber gesagt. Aus dem Grund hatte sein Vater doch alles in die Gänge gebracht. Es war alles Tylers Schuld. Und dabei waren wir doch angeblich Freunde gewesen. Seitdem bedeutete Freundschaft mir gar nichts mehr.

Ich hörte, wie jemand hinter mir lief und ich schloss kurz meine Augen. Ich hoffte, dass das nicht Tyler war. Doch leider wollte das Schicksal mir mal wieder keinen Gefallen tun. Ich sah Tyler nach Sekunden wieder vor mir stehen. Er stellte sich mir in den Weg und ich blieb ebenfalls stehen. Ich konnte nichts mehr sagen, ich hatte keine Kraft mehr. Es nützte doch alles nichts. Am liebsten hätte ich jetzt hier losgeheult und wäre auf den Boden gefallen.

Da ich mich nicht mehr halten konnte, setzte ich mich schnell auf die Bank an der Bushaltestelle. „Madison? Alles okay?" Tyler blickte mich verwirrt an.

„Natürlich, mein Leben ist toll", erwiderte ich ironisch und sah auf den Boden.

Tyler setzte sich neben mich und wir schwiegen eine Weile, bis er die Stille wieder mal brechen musste. „Rede doch mit mir", flehte Tyler mich an und ich seufzte.

„Was ist mit dir los? Wo ist der Fuckboy?", spottete ich und sah ihn missmutig an.

„Der Fuckboy ist nicht zu jedem ein Fuckboy." Seine Augen fixierten meine und ich brach den Augenkontakt ab. Das war mir definitiv zu unangenehm.

„Zu mir warst du aber einer", murmelte ich und sah in die Ferne. Ich wollte doch einfach nur in mein Bett. Einfach nur meine Ruhe haben und keinen Tyler sehen. Nur einen einzigen Tag.

„Aber nur, weil du mich behandelt hast wie Dreck", gestand er und bückte sich nach vorne, um mich anzusehen.

„Das hast du verdient", blinzelte ich eiskalt und zuckte mit den Schultern.

„Was redest du für einen Müll? Ich habe dir damals sogar noch geholfen, aus dem Haus auszuziehen und seitdem bist du wie ausgewechselt!"

Ich stand aufgebracht auf. „Du hast mir geholfen?!", schrie ich fassungslos und Tyler lehnte sich wieder zurück. Seine Augen weiteten sich und er stand auf. „Du hast mein Leben deswegen zerstört!"

„Bist du dumm?" Tyler sah mich verwirrt an.

„Bist du dumm?", stellte ich die Gegenfrage. „Ich hasse dich so sehr, Tyler!", schrie ich und wollte gerade gehen, als Tyler mich am Arm festhielt.

„Was ist-"

„Fass mich nicht an! Mein Vater ist doch nur wegen dir gestorben!", kam es aus mir heraus, bevor ich überhaupt darüber nachdenken konnte.

Tylers Augen weiteten sich und sein Griff löste sich von meinem Arm. „Was, aber ich-"

„Halt die Klappe!", schnauzte ich ihn ein letztes Mal an und beschleunigte meinen Gang, um endlich wegzukommen. Er hatte mir damals geholfen?! Der hatte sie ja wohl nicht mehr alle! So ein Arschloch. Ich musste mich echt beherrschen, nicht wieder zurück zu laufen und ihn fertig zu machen.

Als ich endlich zu Hause ankam, schmiss ich die Tüte in die Ecke und ging direkt in mein Zimmer. Ich ließ mich weinend auf mein Bett fallen, mein Herz schmerzte und ich fragte mich, ob dieses Gefühl jemals aufhören würde. Oder sollte das für immer so weiter laufen? Denn ich wollte nicht ständig weinen, wenn jemand meinen Vater erwähnte. Ich wollte nicht so schwach sein.

Ich wollte doch nur ein vernünftiges Leben haben, so wie die meisten Jugendlichen. Mit beiden Elternteilen. Genau das wollte ich, aber leider war es ausgerechnet die eine Sache, die ich niemals bekommen würde. Nie wieder. Und das zerstörte mich, denn war es wirklich zu viel von mir verlangt, einen Papa zu haben? War es das?

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