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Wenn Worte Wirkung zeigen (34)

Toms Sicht

Seit Nico vor einer halben Stunde die Klinik verlassen hat, fühle ich mich sehr seltsam. Es hat gut getan, ihm mein Problem offenzulegen, aber die Sache mit Tammy, die er mit seinen Fragen aufgewirbelt hat, macht mir jetzt noch mehr zu schaffen als zuvor. Mir ist bewusst, dass meine Aktion irgendwie unfair war, aber ich wollte sie doch nur schützen, damit sie sich nicht vor die Wahl stellen muss, ob sie mit mir zusammen bleiben soll oder nicht.

"So, Herr Mayer. Heute bekommen Sie von mir persönlich das Frühstück geliefert, da sie vorhin beschäftigt waren", flötet mir Dr. Ontsheim zu und kommt mit einem Tablett in den Händen hereinspaziert. Nachdem er das Klapptischchen meines Nachttisches in Position gebracht hat, stellt er das Transportmittel aus Hartplastik darauf ab und nimmt auf dem Besucherstuhl Platz. Meine Begeisterung über das Essen hält sich immer noch in Grenzen, was den Oberarzt überhaupt nicht glücklich stimmt: "Herr Mayer. Ich kann den Hang zur Appetitlosigkeit in gewissem Maße nachvollziehen, aber Sie müssen endlich wieder mehr zu sich nehmen. Im Normalfall könnte ich sie auf die Normalstation verlegen lassen, aber sie sind dermaßen entkräftet, dass ich sie nicht guten Gewissens gehen lassen kann." Tief durchatmend starre ich die Haube an, unter der zwei Brötchen und verschiedene Aufstriche darauf warten, vernichtet zu werden. "Konnten Sie sich Herrn Holzapfel gegenüber öffnen?", will er wissen, da von mir keinerlei Reaktion kommt. Mit einem Kopfnicken bestätige ich seine Frage. "Gut. Das ist schon mal der erste Schritt. Nehmen Sie mir die Frage nicht krumm, aber denken Sie, dass sie durch diese Diagnose weniger Mann sind als zuvor?"
Ohne den Arzt anzuschauen, nicke ich wieder, denn er hat den Nagel so ziemlich auf den Kopf getroffen.
"Sie sind immer noch der gleiche Mensch wie zuvor. Nur weil sie voraussichtlich keine Kinder zeugen können, nimmt ihnen das kein bisschen ihrer Männlichkeit. Lassen Sie sich gründlich von einem Urologen durchchecken und besprechen Sie alles weitere mit ihm. Wenn man körperliche oder hormonelle Probleme feststellt, könnte das behoben werden und sie haben sich umsonst einen Kopf gemacht. Wenn nicht, dann gibt es viele andere Optionen, die sie in Anspruch nehmen können, wenn sie dennoch Kinder möchten. Ich weiß, dass im ersten Moment alles verloren scheint, aber man muss sich wieder von dieser Negativität befreien, aufstehen und kämpfen. Sie machen mir nicht den Eindruck, als wenn sie sonst den Kopf in den Sand stecken und alles Geschehen lassen. Befreien Sie Ihr normales Ich und kämpfen Sie sich zurück. Es lohnt sich ganz sicher!", schmettert er mir entgegen, lächelt mich an und verlässt kurz darauf das Zimmer. Überfordert von dieser Ansprache, starre ich eine Zeit lang das Tablett nieder. Die ganzen gesprochenen Dinge huschen mir durch den Kopf und ich könnte mich für manche meiner Gedanken wirklich schlagen. Eigentlich haben Nico und der Arzt recht. Ich bin immer noch der Gleiche. Es kommt darauf an, was ich aus der Sache mache.

Fest entschlossen mich wieder in eine normale Spur zu lenken, greife ich nach der mit Tee gefüllten Tasse und genehmige mir ein paar Schlucke. Anschließend zwinge ich mich, die beiden Teigerzeugnisse zu vernichten, denn ich möchte nicht noch länger als nötig auf der Intensiv liegen. Nachdem mein Magen gefüllt ist starre ich eine Zeit lang aus dem Fenster. Mir wird jetzt erst so richtig bewusst, wie arschig ich mich gegenüber meiner Verlobten und meiner Familie verhalten habe. Die Angst, dass ich es zumindest mit Tammy total verbockt habe, übermannt mich. Ich hätte niemals so blöd sein sollen, meiner Traumfrau den Laufpass zu geben. Denn wenn ich ehrlich bin, könnte ich es nicht ertragen, wenn sie mit einem anderen Mann zusammen wäre.

Ob sie heute arbeitet?

Meine Finger greifen nach dem Schwesternknopf, der direkt neben meinem Kopf liegt. Obwohl ich auch eine gewisse Angst verspüre, muss ich mich der Situation jetzt stellen, bevor Tammy sich mit meinen Worten abfindet und mir keine Chance mehr gibt, mich zu erklären. Kurze Zeit später werde ich von einer älteren Dame beehrt, die Zielstrebig auf mich zugelaufen kommt: "Herr Mayer? Wo drückt der Schuh?" Ihr besorgter Blick wandert zu dem Tablett, auf dem sich nur noch ein paar Krümel finden lassen, was Ihre Mine allerdings sofort erhellt. "Wenn sie jetzt von Übelkeit heimgesucht werden, dann brauchen sie sich nicht zu wundern. Meine Kollegin hat berichtet, dass sie die letzten Tage kaum gegessen haben!" "Nein, das ist es nicht. Kann ich vielleicht aufstehen und kurz etwas auf einer anderen Station erledigen?", frage ich hoffnungsvoll, doch ich sehe schon, dass die Frau mich eher für verrückt hält, als dass sie mir eine Zusage geben würde: "Ich bin froh, dass sie endlich etwas gegessen haben, aber das reicht wirklich noch nicht aus, um große Sprünge zu machen. Ihren Ausflug müssen Sie noch zwei, drei Tage verschieben!" "Nein! Das könnte dann schon alles zu spät sein. Bitte... Ich setze mich auch in einen Rollstuhl und komme sofort wieder!", flehe ich die Schwester schon fast an, doch sie will sich einfach nicht erweichen lassen: "Auf keinen Fall. Ihr Kreislauf ist nicht stabil genug, ganz zu schweigen von ihrer Kraft, die sich erst wieder durch eine regelmäßige Nahrungszufuhr regenerieren muss. Sie bleiben schön liegen und keine Widerrede!" Die Dame will anscheinend nicht weiter mit mir diskutieren, denn sie schnappt sich das Tablett und verlässt schnellen Schrittes den Raum.

Am liebsten würde ich jetzt einfach aufstehen und mich trotz Verbot auf den Weg zu Tammys Station machen, aber leider muss ich doch einsehen, dass ich selbst auf Krücken nicht weit kommen würde. Mein Blick fällt auf die Sporttasche, die mir meine Verlobte gebracht hat und ich frage mich, ob sich auch mein Handy darin befindet.

Bis zur Tasche werde ich es ja wohl schaffen, oder?

Als ich mich mit einem Blick zur Türe versichert habe, dass niemand kommt, schlage ich die Bettdecke zurück und atme einmal tief durch. Zuerst entferne ich den Keil unter meinem gebrochenen Bein, der dafür sorgt, dass es höher gelagert ist und schmeiße ihn auf den Boden. Anschließend befördere ich den Gipsfuß mit Hilfe von beiden Händen, seitlich aus dem Bett. Als auch der andere Fuß in die Tiefe hängt und ich an der Bettkante sitze, wird mir leicht übel. Das schneller werdende Piepsen des Monitors erinnert mich daran, dass ich vor dem Aufstehen die Kabel von mir entfernen sollte, damit ich mich überhaupt an das andere Ende des Zimmers bewegen kann.

Kaum sind die Verbindungen vom technischem Gerät zum Körper entfernt, lasse ich mich langsam mit meinem Hintern von der Bettkante rutschen und versuche auf meinem gesunden Fuß halt zu finden. Die umherschwirrenden Sternchen sind etwas suboptimal, doch durch das wiederholte zusammenkneifen meiner Augen verschwinden sie wieder relativ schnell. Es ärgert mich ein bisschen, dass meine Krücken nirgends zu finden sind, doch mein Ehrgeiz ist groß genug, um die paar Schritte auch ohne Unterstützung hinter mich zu bringen.

Aufstehen und kämpfen!

Noch bevor ich die Hälfte des Raumes hinter mich gebracht habe, werde ich fest am Oberarm gepackt. "Bist du eigentlich von allen guten Geistern verlassen worden? Du kannst hier doch nicht einfach ohne Hilfe durch den Raum humpeln!"
Überrascht wende ich mich meinem Kumpel zu: "Stephan?" "Live und in Farbe, ja. Jetzt erzähle mir mal, was das hier werden soll!"
Ich bin dermaßen überrumpelt von der Anwesenheit des Polizisten, dass ich überhaupt nicht auf seine Frage eingehe: "Was machst du hier?" Der Schwarzhaarige verdreht schmunzelnd die Augen: "Du glaubst doch wohl nicht, dass ich dich hängen lasse, nur weil du gerade den sturen Bock spielst. Komm, leg dich wieder hin! Ich habe keine Lust, dass du stürzt und dir noch weitere Knochen brichst." Mit Herrn Sinderas Hilfe humpele ich zurück zu meinem Bett und setze mich auf die Matratze. Ich muss zugeben, dass die paar Schritte mich enorm viel Kraft gekostet haben und ich mich eher so fühle, als wenn ich einen Marathon gelaufen wäre.

"Herr Mayer! Warum sind Sie nicht mehr mit dem Monitor verbunden?", huscht die gereizte Stimme der älteren Schwester durch den Raum. Da kann ich froh sein, dass sie nicht früher hier war und mich bei meiner Wanderung überrascht hat. "Entschuldigen Sie bitte. Das war meine Idee. Ich wollte ihm behilflich sein, etwas Frisches anzuziehen, da er vollkommen durchgeschwitzt ist", sagt Stephan und rettet meinen Arsch vor einer saftigen Standpauke. "Das nächste Mal sagen sie mir bitte vorher Bescheid. Dann werde ich den Monitor vorübergehend ausschalten und dem Herrn eine Waschschüssel bringen, damit er sich etwas frisch machen kann!"
"Das wäre nett", bringe ich ihr grinsend entgegen und schenke meinem Kumpel einen dankenden Blick. Stephan begibt sich daraufhin zu meinem Kleidungsaufbewahrungsbehälter und entnimmt diesem ein T-Shirt, das er anschließend neben mir auf die Matratze legt.

Sobald die Schwester wieder weg ist, nimmt mein Kumpel direkt vor meiner Nase auf dem Stuhl platz und mustert mich eine Zeit lang. "War Nico schon da?", will er wissen, worauf ich meinen Kopf verschämt zur Seite drehe. "Hey. Ich will dich nicht ärgern. Mir ist es nur wichtig, dass du endlich mal mit jemandem geredet hast und nicht alles in dich reinfrisst!" Ich seufze leicht auf und gebe mir einen Ruck, jetzt gleich reinen Tisch zu machen, da ich hoffe, dass mein Kumpel mir bei der Sache mit Tammy behilflich sein kann: "Es tut mir leid, dass ich mich so abweisend verhalten habe, aber... Stephan, ich kann womöglich keine Kinder zeugen und das hat mir im ersten Moment den Boden unter den Füßen weggezogen. Irgendwie hat auf einen Schlag nichts mehr Sinn gemacht." "Was? Ach du Scheiße!", kommt es entsetzt aus Stephans Mund, der mich in der nächsten Sekunde in eine feste Umarmung zieht. Wir verharren einige Zeit in dieser Position, bis mein Kumpel mich wieder freigibt und mir mitleidig ins Gesicht schaut: "Warum denkst du denn, dass du mit solch einer belastenden Nachricht alleine fertig werden musst, mh?" Ich zucke mit den Schultern, da ich es selbst nicht so genau weiß. "Tom. Ich kann mir vorstellen, wie schrecklich diese Nachricht für dich gewesen sein muss, aber anstatt alle von dir zu stoßen, hättest du uns gleich informieren sollen. Wir hätten dich nicht im Stich gelassen und dich von Anfang an unterstützen können!" "Jaaa. Weiß ich mittlerweile auch, aber... Ich.. Ich hab mich auch irgendwie geschämt. Weil..." Langsam steigt der Wasserpegel wieder in meinen Augen an und ich muss meinen Satz unterbrechen, um nicht wieder lauthals loszuschluchzen. Mein Gegenüber streicht mir über den Kopf und drückt anschließend mein Kinn in die Höhe, um mich zu zwingen, ihn anzuschauen. "Du musst dich deswegen nicht schämen! Du kannst nichts dafür. Verurteile dich nicht für etwas, was nicht in deiner Hand liegt."
Ich atme tief durch und nicke leicht vor mich hin.

"Nicht erschrecken, die Herren. Ich bin wieder da. Herr Mayer, Sie können schon mal ihr Oberteil entfernen und...", erschreckt uns die Schwester und stellt die Waschschüssel auf dem Nachttisch ab. "Ich kann das selbst", protestiere ich sofort und werfe ihr einen kritischen Blick zu. "Jetzt stellen Sie sich doch nicht so an. Den Rücken erreichen Sie alleine nicht!", meckert die Ältere sofort los und deutet Stephan mit einer fuchtelnden Handgeste, dass er zur Seite rutschen soll. "Ich kann ihm helfen. Sie können sich so lange anderen Dingen widmen!", wirft der Polizist ein, schiebt die Dame sanft zur Seite und schnappt sich den Waschlappen, der in dem warmen Wasser liegt. Unter skeptischer Beobachtung ziehe ich mein Oberteil aus, was mich mehr Kraft kostet, als ich gedacht hätte. Vermutlich wäre ich vorhin kurz vor der Sporttasche zusammengebrochen und hätte mir tatsächlich mehr Schmerzen zugefügt als gewollt.

Als Stephan mir den Frotteelappen ins Gesicht drückt, zieht die Dame der Runde endlich ab und lässt uns wieder alleine. "Jetzt gib schon her. Ich habe schließlich keine gebrochenen Arme", nörgele ich vor mich hin und versuche den nassen Lappen zu fassen zu bekommen. "Nichts da. Lass mich mal machen. Ich habe dir die Wascheinlage eingebrockt und werde das jetzt auch ausbaden! Du musst aber wirklich wieder mehr essen, mein Freund. An dir ist fast nichts mehr dran. So wird das sonst nichts mit dem gesund werden!" "Danke, habe ich heute auch schon gesagt bekommen." "Doppelt hält besser. Bei dir sowieso", kommentiert mein Kumpel und taucht den Waschlappen wieder in das warme Nass, um ihn anschließend über meine Haare gleiten zu lassen. Zugegebenermaßen ist das die reinste Wohltat und ich kann es kaum erwarten, bis ich wieder unter einer normalen Dusche stehen kann.

Kaum hat Herr Sindera seine Mission beendet, zieht er mir ein T-Shirt über den Kopf und drückt mich zurück auf die Matratze. "Tom. Ich möchte deine Gefühle nicht wieder aufwirbeln, aber es gibt da etwas, was ich unbedingt ansprechen muss. Du liebst Tammy doch eigentlich, oder?", will er wissen, schüttelt meine Bettdecke auf und legt sie auf meinen Körper. "Ja, natürlich liebe ich sie und das möchte ich ihr auch sagen. Ich wollte vorhin auf ihre Station in der Hoffnung, dass sie arbeitet. Aber die lassen mich nicht gehen!"
Stephan sieht auf einen Schlag erleichtert aus: "Dann war das nur eine Kurzschlussreaktion?" "Natürlich. Ich Idiot dachte einfach, dass es besser ist, wenn ich sie gehen lasse, anstatt sie vor die Wahl zu stellen, ob sie mit mir überhaupt noch eine Zukunft haben will!", erkläre ich und reibe mir mit den Händen über mein Gesicht, da mich auf einen Schlag die Müdigkeit übermannt. "Du bist wirklich ein Idiot, Tom. Pass auf: Du ruhst dich jetzt ein bisschen aus und ich werde mal schauen, ob Tammy da ist und ob ich sie überreden kann, dich nach ihrer Schicht mit ihrer Anwesenheit zu beehren", schlägt er vor und stimmt mich damit sehr glücklich: "Du bist der Beste, danke. Du hast was gut bei mir!"
"Ich erinnere dich daran, wenn wir die nächste Schicht zusammen auf dem Revier schieben müssen. Schlaf ein bisschen und dann bringst du das mit Tammy wieder in Ordnung!", befiehlt mein Kumpel schon fast und klopft mir auf die Schulter, bevor er das Zimmer verlässt. Obwohl ich mir gedanklich noch ein paar Worte zurechtlegen möchte, schaffe ich es nicht, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Ich bin viel zu müde von dem bisschen Action gerade und gebe mich einfach dem schwarzen Nichts hin, das mich innerhalb von Sekunden in seinen Bann zieht.

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