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Handmännchen statt Sandmännchen (16)

Etwas verschämt schließe ich die Haustüre und laufe in die Küche. Herr Wicodings hat auf dem kompletten Esstisch Unterlagen ausgebreitet und sortiert diese fleißig. "Setzen Sie sich doch bitte!" Der Anwalt deutet mit seiner Hand kurz auf die Eckbank, bevor er einen der Blätterstapel in die Hände nimmt und wieder in seiner Aktentasche verschwinden lässt.

"Danke, sehr nett von Ihnen", lasse ich ihm in einem gewissen Ton zukommen, der ihm deuten sollte, dass er einen Gang runter fahren muss, da ich hier wohne und nicht er. Leider lässt sich der Herr kein Stück beeindrucken. Nachdem ich Platz genommen habe, überlege ich mir schon, ob ich eine Getränkebestellung aufgeben soll, denn wenn er schon so gastfreundlich ist, gehört die Gewährleistung der Versorgung ebenfalls dazu. Der Anwalt lässt mich aber gar nicht erst zu Wort kommen und plappert gleich wieder drauf los: "Frau Hetkamp, ich brauche noch ein paar Informationen bezüglich des Besuchs von Frau.... Wie war der Name?" "Frau Straubing." Der Ältere zieht einen Kugelschreiber aus seiner Aktentasche hervor und macht sich auf einem der unzähligen Blätter eine Randnotiz. "Gut. Also, diese Frau Straubing kam gestern ohne Vorankündigung auf einen Besuch vorbei. Welche schwerwiegenden Anschuldigungen hat sie denn aufgeführt?" Herr W. setzt sich nun auch endlich mit seinem Hintern auf die Sitzfläche seines Stuhls und sieht mir dann direkt in die Augen. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich bei seinem Gesichtsausdruck denken, dass er mich zerfleischen und so richtig fertig machen will. "Nur mal so zum Verständnis: Sie stehen auf meiner Seite, oder?" "Ja, natürlich. Ihr Mann hat mich engagiert! Die Funktion eines Anwalts ist ihnen geläufig, oder?" Auch wenn er diese Frage völlig neutral ausspricht, könnte ich ihm ins Gesicht springen, da es für mich so rüber kommt, als würde er mich für dumm halten. "Ähm, das war mein Schwiegervater und ja, mir ist durchaus bewusst, weshalb es Menschen wie sie gibt. Sie sehen nur so aus, als ob sie mich gleich zu Tode verurteilen würden und darum muss ich klarstellen, ob sie für oder gegen mich arbeiten."
Der Herr wirkt kurz überrascht, lässt seine Gesichtszüge anschließend aber tatsächlich etwas weicher wirken. Damit er sich nicht erklären muss, knüpfe ich an seine zuerst gestellte Frage an: "Frau Straubing möchte mir nach der Geburt meine Kinder wegnehmen, da ich anscheinend keinerlei Interesse an deren Gesundheit zeige. Außerdem wirft sie mir vor, meinen Mann misshandelt zu haben." "Was ist der Auslöser des Ganzen? Also, wer oder was hat Frau Straubing auf sie aufmerksam werden lassen?"
Nach einem tiefen Atemzug erzähle ich mal wieder, was sich am gestrigen Tag zugetragen hat. Der Anwalt schreibt fleißig mit und hat nach meinem kleinen Vortrag fast zwei komplette Blätter beschrieben. Er lehnt sich zurück und schaut nachdenklich auf sein Gekrakel. Ich dachte immer, Alex hätte eine Sauklaue, aber der Anwalt übertrifft ihn um Welten.

"Was mich ein bisschen stutzig macht, Frau Hetkamp, ist das schnelle Erscheinen der Frau Straubing. Wissen Sie, normalerweise bekommt zuerst das Jugendamt einen Bericht des jeweiligen Arztes und dann werden die Familien angerufen und es wird ein Termin für ein Gespräch vereinbart. Man will ja eigentlich helfen, Probleme in der Familie zu lösen und nicht gleich alle auseinanderreißen. Das dauert im Normalfall ein paar Tage. Bei Ihnen lagen bestenfalls neun Stunden dazwischen. Das wiederum lässt mich schlussfolgern, dass dieser Dr. Marten und die Familienhelferin sich privat kennen müssen. Niemand sonst macht sich sofort auf den Weg, um eine Person derart an den Pranger zu stellen, wenn da nicht ein paar Gefallen eingefordert wurden oder womöglich noch irgendein Gefühlsding im Raum steht. Verstehen Sie, was ich meine?"

Leck mich am Socken... An sowas habe ich überhaupt noch nicht gedacht...

"Meinen Sie, dass die beiden zusammen in die Kiste springen?", frage ich frei heraus. "Wir wollen jetzt mal keine falschen Verdächtigungen aufstellen, es handelt sich nur um reine Theorie. Doch solch ein Techtelmechtel wäre ein gutes Motiv für die überaus schnellen Handlungsabsichten. Natürlich könnte Dr. Marten auch in anderer Weise behilflich gewesen sein und Frau Straubing möchte jetzt gerne diese Schulden begleichen. Wie dem auch sei, mit Spekulationen kommen wir nicht weit. Da werde ich ein paar Nachforschungen anstellen müssen, um hoffentlich einen Durchblick zu bekommen... Ich weiß leider nicht, inwieweit das Jugendamt hinter Frau Straubing steht, aber wir sollten für jeglichen Angriff gewappnet sein. Ich muss alles wissen, was ihre Kinder und die Beziehung zu ihrem Mann betrifft. Wirklich alles. Ich weiß, dass das ein starker Eingriff in die Privatsphäre darstellt, aber ich möchte jeden noch so kleinen Angriff abwehren und sofort reagieren können. Ich hoffe, das ist nicht zu viel verlangt."
"Ich habe nichts zu verheimlichen!", antworte ich mit fester Stimme und nicke ihm entschlossen zu. Wenn wirklich solch eine Intrige dahinter steckt und die Familienhilfe das alles nur für Dr. Marten veranstaltet, werde ich das auf keinen Fall durchgehen lassen und wie ein Löwe kämpfen.

"Sehr gut. Fangen wir mit banalen Dingen an. Wie ich sehe, haben sie schon Kinder?", stellt der Anwalt fest, was aber keine große Kunst darstellt, da die beiden Hochstühle direkt neben ihm stehen. Warum das dieser Frau Straubing nicht aufgefallen ist, ist mir ein Rätsel. "Ja. Zwillinge." "Sollen die beiden ihnen auch weggenommen werden?"
"Nein. Zumindest bisher nicht, da die Gute nicht einmal wusste, dass ich schon Mutter bin!", sage ich mit etwas abfälliger Stimme. Mein Gegenüber schüttelt den Kopf: "Soso. Da hat sich wohl niemand um die Vorgeschichte bemüht. Das ist schonmal ein Punkt für uns.... Ist Ihre Wohnung kindersicher?" "Nein, leider nicht. Bisher haben sie es immer wieder hier rein geschafft!" Ich kann mir diesen kleinen Joke nicht verkneifen und schaffe es sogar, dass sich heute schon zum zweiten Mal einer der Mundwinkel des grimmig aussehenden Herrn ganz leicht in die Höhe bewegt.

Während sich mein Rechtsbeistand etwas notiert, wird sein Grinsen immer breiter und ich muss zugeben, dass ihn diese Ausstrahlung viel attraktiver erscheinen lässt. "Wissen sie, sie erinnern mich an meine Enkelin. Die hat auch immer ein paar Sprüche auf Lager, mit denen sie jedes mal meine professionellen Mauern sprengt." "Wegen mir müssen sie mich nicht andauernd so grimmig anschauen. Ich glaube ihnen aufs Wort, wenn sie sagen, dass sie unsere Gegner mit einem Haps verschlingen. Womöglich wäre ich auch etwas lockerer, wenn sie die Sonne in ihr Herz lassen!"

Was redest du da?

Die Blicke meines Gegenüber sagen mehr als tausend Worte. "War ein bisschen zu viel des Guten, mh?", will ich wissen, denn dem Friedhofmodus wird er wohl nie ganz entfliehen können. Es scheint seinem Naturell zu entsprechen. Zumindest bei seinen Mandanten. "Ja. Etwas." "Okay, sorry. Wie wäre es mit Kaffee und dann werde ich auf jegliche Fragen eine normale Antwort liefern", schlage ich vor, denn die braune Brühe schlägt kein normaler Mensch aus. Das begeisterte "Da sage ich nicht nein!", macht den Herrn gleich nochmal etwas sympathischer.

In der nächsten Stunde rede ich mir gefühlt den Mund fusselig. Es gibt, außer meiner Konfektionsgröße und meinem Gewicht, nichts, was mein Anwalt nicht weiß. Ob man es glaubt oder nicht, ich habe heute das erste Mal einem Fremden von meinem Stalker erzählt, ohne mich zu schämen oder in Panik zu geraten. Dieses Thema habe ich aber auch nur angeschnitten, damit Herr W. weiß, dass ich in psychologischer Behandlung bin. Falls ein Gutachten benötigt wird, kann sich der Herr nämlich gleich an Adam wenden und muss nicht erst noch nach einem Seelenklempner suchen. Bei meinem Glück werden nämlich vom Jugendamt meine minimalistisch ausgeprägten psychopathischen Züge wahrgenommen und ich brauche in diesem Fall dann einen professionellen Fuzzi, der das ganze überzeugend widerlegen kann. Denn im Grunde genommen bin ich eine recht umgängliche Psychopathin und überhaupt nicht gefährlich. "Danke für Ihre Ehrlichkeit, Frau Hetkamp. Ich weiß, wie schwierig es ist, einem völlig Fremden sein Leben offenzulegen, aber glauben sie mir, wenn ich ihnen sage, dass sie sich damit den größten Gefallen getan haben. Jetzt würde ich gerne nur noch eins wissen: Wie kann man ihren Mann beurteilen?"

Genau in diesem Moment höre ich, wie die Haustüre geöffnet wird und gehe davon aus, dass Alex von seinem Arztbesuch zurückkommt. "Schatz? Wir sollten die kinderfreie Zeit nutzen. Wenn du immer noch so heiß bist wie gestern morgen, dann können wir sofort loslegen. Ich habe ganz viel Schmerzmittel intus und..." Als Alex die Küche betritt, verschlägt es ihm komischerweise die Sprache. "Beurteilen Sie ihn doch selbst", sage ich lachend und kann es kaum glauben, als ich den Anwalt ebenfalls lachen höre. "Oh mann. Entschuldigung.. Ich..", stottert Alex, da ihm die Sache total unangenehm ist. "Alles gut. Sie zeigen mir damit eigentlich nur, dass sie ihre Frau sehr lieben. Ich bin übrigens Szymon Wiczorek, ihr rechtlicher Beistand. Wenn sie sich noch etwas gezügelt bekommen, dann setzen Sie sich doch zu uns, damit wir das weitere Vorgehen besprechen können."
Mein Mann läuft knallrot an und würde sicherlich gerne aus der Situation flüchten. Da das aber nicht möglich ist oder eher gesagt, der Anstand ihm das verweigert, setzt er sich neben Herrn W. und starrt die Tischplatte nieder. "Herr Hetkamp. Wie würden Sie die Beziehung zu Ihrer Frau beschreiben?"
"Es gibt niemanden auf der Welt, den ich mehr liebe!", sprudelt es ohne zu überlegen oder zögern aus dem Mund des Notarztes. "Das nenne ich mal einen überzeugten Mann. Diese Verletzung in ihrem Gesicht sieht sehr schmerzhaft aus. Wenn ich mir das so anschaue, würde ich aber nicht als erstes davon ausgehen, dass das durch einen Schlag mit der Faust geschehen ist. Haben Sie das einen Arzt anschauen lassen?" "Es wurde mir auch keine körperliche Gewalt zugefügt. Ich war nach meiner Schicht einfach nur müde und total durch den Wind und bin, im Beisein eines Kollegen, gegen meine offene Spindtüre gelaufen. Wir haben diese Situation auch schon der Familienhilfe geschildert, doch die wollte das gar nicht hören. Sie hat eisern daran festgehalten, dass das meine Frau war. Ich komme gerade von einem Arzt, der sich das angeschaut hat und dieser hat sofort, ohne Hintergrundwissen, gefragt, was mir da in die Quere gekommen ist und hat keinerlei Vermutung zwecks einem Faustschlag oder dergleichen geäußert. Das Verletzungsmuster würde ganz anders aussehen, wenn mir jemand ins Gesicht geschlagen hätte", erklärt Alex und erholt sich langsam wieder von seiner kleinen Blamage, was mir das Neutralisieren seiner Gesichtsfarbe verrät.

"Meinen Sie, sie könnten mir einen ärztlichen Bericht zukommen lassen? Wenn wir solch eine Aussage schwarz auf weiß haben, wäre das ein enormer Vorteil für uns", bittet der Anwalt und überrascht mich immer mehr, da er wirklich an jede Kleinigkeit denkt. Mich würde interessieren, aus welchem Ärmel Christopher dieses Ass geschüttelt hat. "Natürlich, das ist kein Problem!", versichert ihm Alex und wirft mir einen komischen Blick zu. Wenn mich nicht alles täuscht, kann er seine lüsternen Triebe nur schlecht unter Kontrolle halten. Auch wenn ich absolut nicht nein sagen will, überlege ich, ob ich ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen und ihm später mitteilen soll, dass ich heute nicht in Stimmung bin.
"Frau Hetkamp?" "Ja? Entschuldigung. Haben Sie etwas gesagt?", frage ich leicht verunsichert und sehe meinen Mann im Augenwinkel dreckig grinsen. Er weiß, dass ich weiß was er will.
"Frau Hetkamp, nur um ganz sicher zu gehen: Sie haben noch nie Gewaltbereitschaft in der Öffentlichkeit gezeigt?" "Ne..", noch bevor ich das Wörtchen komplett aussprechen kann, fällt mir etwas ein, ".. na ja... Ich habe mal einer Ärztin eine Ohrfeige verpasst. Aber sie hatte es mehr als verdient!"
Der Anwalt furcht die Stirn und scheint meiner Aussage nicht ganz folgen zu können: "Wie meinen Sie das? Was waren die Beweggründe?" "Sie wollte mir meinen Mann ausspannen und war total unverschämt zu mir. Aber die anwesenden Personen haben mir applaudiert, also denke ich nicht, dass mich jemand mit einer negativen Aussage belasten würde, zumal diese Bitch eh einen schlechten Ruf hat!" Bevor die nächsten Worte gesprochen werden, räuspert sich Herr Anwalt und legt anschließend seufzend seinen Stift zur Seite: "Können wir uns darauf einigen, dass wir diesen Vorfall nicht absichtlich als Gesprächsstoff in die Runde werfen? Das würde als erhebliche Angriffsfläche dienen. Wenn diese Situation aus irgendwelchen Gründen von Seiten des Jugendamtes erwähnt werden sollte, würde ich es eher als Einsatz ihrerseits, damit sie ihren Mann nicht an diese Ärztin verlieren, darstellen. Das Wort "Bitch" streichen wir in diesem Fall dann aber aus unserem Wortschatz, ja?"
Mir gefällt es irgendwie, dass der harte Knochen jetzt doch etwas geschockt von mir ist. Hätte er mir wohl nicht zugetraut.

Warte mal... Könnte er das auch negativ auffassen und...

"Was denken Sie jetzt?", frage ich direkt nach, da ich keine Lust habe, in seinen Augen als Schlägertussi dazustehen. "Was ich denke, ist nicht wichtig. Die Gedanken der Gegenpartei sind von Bedeutung!", bringt er mir mit plötzlicher versteinerter Miene entgegen. "Ja, aber wenn sie mich jetzt verurteilen, etwas zu sein, was ich nicht bin, dann liefern sie, wenn auch ungewollt, ein falsches Bild von mir. Es ist nicht so, dass ich gleich zuschlage", versuche ich mich zu erklären und bekomme darauf sofort die nächste Frage zugeworfen: "Immer erst ein bisschen später?"
"Ja, genau... Was? NEIN. Ich habe in meinem Leben noch nie jemanden geschlagen. Bis auf Melissa eben, aber die hat es auch verdient."
Alex verzieht sein Gesicht und schüttelt langsam seinen Kopf. Was er jetzt für ein Problem hat, kann ich nicht genau nachvollziehen und ignoriere es, zumindest vorerst, da der Mensch mit dem unaussprechlichen Nachnamen von meiner nicht-aggressiven Art überzeugt werden muss.

"Was passiert, wenn ihr Mann Ihnen eines Tages eröffnet, dass er eine andere Frau liebt? Hat er dann auch einen Schlag verdient?", will der Anwalt wissen und treibt mich mit dieser Frage schon fast zur Weißglut, da sowas nie passieren wird oder besser gesagt, nie passieren darf. Gedanklich springe ich ihm an die Gurgel und würge ihn so lange, bis alles an Luft aus seinem Körper entwichen ist. In der Realität lehne ich mich mit verschränkten Armen zurück und nehme den Herrn ganz genau ins Visier: "Wenn mich dieser Mann verlassen wollen würde, dann würde ich alles tun, was in meiner Macht steht, damit er bei mir bleibt. Dazu gehören sicherlich keine Schläge. Das würde ihn doch erst recht von mir weg treiben. Wenn Sie denken, dass ich mich nicht beherrschen kann, dann befragen Sie doch... ähm... meinen Vater oder Stephan. Von mir aus auch meinen Bruder, aber der könnte befangen sein, da Geschwister sich gerne mal streiten und gewisse Dinge tun, die Außenstehende unter Umständen nicht nachvollziehen können." Ich rechne damit, dass ich weiter befragt werde und die juristische Person sehr tief graben wird. Doch dem ist nicht so. Die Gesichtszüge erhellen sich wieder und ein kleines Lächeln schleicht sich auf seine Lippen: "Keine Sorge, Frau Hetkamp. Ich denke nicht im geringsten daran, dass sie gewalttätig sind. Doch das Jugendamt könnte sie mit genau solchen Fragen konfrontieren. Ich wollte nur herausfinden, wie sie mit solch einem spontan eingeworfenen Vorwurf umgehen. Herr Hetkamp, auf sie würde ich das nächste Mal auch noch zurückkommen. Ihre Frau hat erzählt, dass sie mit der Klinikleitung gesprochen und ihrem Ärger sofort Luft gemacht haben. Können Sie mir bitte bis heute Abend einen ungefähren Verlauf des Gesprächs zukommen lassen? Eventuell könnte auch diese Information wichtig sein. Hier ist meine Karte. Schicken Sie mir den verfassten Text einfach als Email. Für heute habe ich aber alle Informationen, die ich benötige und würde mich jetzt auf den Weg machen, um ein klein wenig zu recherchieren." Herr W. zieht eine sandfarbene Visitenkarte, die mit goldenen Lettern bedruckt ist, aus seiner Aktentasche und legt sie vor Alex' Nase. Anschließend sammelt er die ganze Zettelwirtschaft zusammen, stopft alles in das lederne Transportmittel hinein und wirft mir einen amüsierten Blick zu: "Jetzt können Sie den Stier bei den Hörnern packen!" Nach einem festen Schulterklopfen, das bei Männern des Öfteren mal üblich ist, wenn sie sich ohne Worte viel Spaß bei dem sexuellen Vergnügen wünschen, murmelt der ältere Herr, dass er alleine den Ausgang findet und verschwindet schneller, als ich Abrakadabra sagen kann.

Alex und ich sitzen uns für einen Augenblick sprachlos gegenüber. Dieser Anwalt ist wirklich eine Marke für sich, wobei er sicherlich auch das gleiche von mir denkt. An seiner bisherigen Vorgehensweise und der mir vermittelten Professionalität kann ich aber wirklich nicht meckern und daher ist es mir auch egal, wenn er sich das nächste Mal wieder so benimmt, als wenn er hier wohnen würde. "Was hältst du davon...", raunt mir Alex zu und wackelt mit den Augenbrauen, ".. wenn wir beide uns jetzt ins Schlafzimmer verziehen und ich dich ein kleines bisschen verwöhne?"
Der sich ansammelnde Sabber in meinem Mund und das prickeln zwischen meinen Füßen machen es mir sehr schwer, die folgenden Worte über meine Lippen kommen zu lassen: "Sorry, Schatz. Ich bin gerade nicht in Stimmung und habe auch gar keine Zeit. Ich möchte gerne noch duschen und dann sollten wir aufs Revier, um unsere Aussage zu machen. Um achtzehn Uhr habe ich außerdem einen Termin bei Herrn Ildiko. Das müssen wir also auf einen anderen Zeitpunkt verschieben!"
Der treudoofe Dackelblick, der mir jetzt entgegen fliegt, macht mir meinen Entschluss nicht unbedingt leichter, aber der Herr braucht auch nicht zu denken, dass ich immer springe, wenn er pfeift. "Ich kann auch mit unter die Dusche kommen!"
"Nein. Du rufst jetzt bei Stephan an und erkundigst dich nach meinem Bruder. Er wollte sich eigentlich bei mir melden, aber bisher habe ich noch nichts gehört. Falls man Tom besuchen darf, würde ich das gerne noch dazwischenschieben."
"Ich hätte da auch noch etwas, was du dazwischen schieben kannst!" Alex muss es heute wirklich nötig haben, so penetrant wie er ist. "Schatzi womöglich musst du heute den Sandmännchenbesuch gegen einen Besuch vom Handmännchen eintauschen. Soll anscheinend auch sehr hilfreich sein", grinse ich ihm frech entgegen und erhebe mich von meinem Platz. Auf dem Weg ins Badezimmer bereue ich meine Worte schon fast, doch jetzt muss ich stark bleiben und hinter meiner Aussage stehen. Ich weiß aber jetzt schon, dass mein Mann es mich noch bereuen lassen wird, dass ich ihm eine Abfuhr erteilt habe. Er wird mich bei jeder Gelegenheit scharf machen und mich an den Rande des Wahnsinn treiben. Vielleicht freue ich mich darauf auch ein bisschen.

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-> Titel folgt noch 🙈 Hatte leider keine Zeit mehr, großartig zu überlegen. Mir ist heute die Zeit davongelaufen.
Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen. 💚💙 Wir lesen uns 💙💚

💚💙💚💙 Eure Rojo 💙💚💙💚

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