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Torsten und ich schweben auf einer Wellenlänge. Er hat ein außerordentliches Talent, schon im Vorfeld zu erkennen, ob das Kleid an mir gut aussehen wird oder nicht. Wir haben mittlerweile alle auserwählten Kleider durch und schließen Wetten über die restlichen Kleidungsstücke ab, die anschließend natürlich allesamt anprobiert werden müssen. Die Quote liegt neunzig zu zehn. Für Torsten.

Wir haben zwar zwischenzeitlich wahrgenommen, dass es draußen stockfinster ist, lassen uns in unserer kleinen Brautmodenshow aber keinesfalls ausbremsen.

Torsten ist zwischenzeitlich ziemlich ins Schwitzen gekommen und hat deshalb schon längst keine Weste mehr an, sein Hemd hochgekrempelt und bis zur Hälfte geöffnet. "Das hier wird am Hintern super sitzen, deinen Oberkörper aber wie einen Schrank aussehen lassen!", der Blick des Verkäufers wechselt zwischen mir und dem Kleid hin und her, worauf er letztendlich voller Überzeugung nickt und auf ein Statement meinerseits wartet. "Hmmm, ich schätze, dass ich oben viel zu viel Luft haben werde und die Naht an meinem Arsch reißen wird!" Bei diesem Modell habe ich wirklich Bedenken, dass es die Anprobe überleben wird. "Finden wir es doch einfach heraus!" Torsten nimmt das Kleid von dem Ständer und wirft es mir elegant zu. Nachdem ich es so unelegant wie möglich aufgefangen habe, möchte ich mich gerade wieder den Umkleidekabinen zuwenden, werde aber durch das Öffnen der Haupteingangstüre davon abgehalten.

Dort erscheint ein Vieh von einem Mann, der einen bitterbösen Gesichtsausdruck aufgelegt hat.
Seine obere Körperpartie ist bestimmt zwei Meter breit und voller Muskeln besetzt, die gut durch das Muskelshirt zu sehen sind. Die kurzen braunen Haare stehen in alle Richtungen ab, während seine Augen zu kleinen Schlitzen gezogen sind.

Ist der gerade erst aufgestanden?

Auf mich hat der Typ eine leicht bedrohliche Wirkung und es beruhigt mich keineswegs, dass Torsten sich bewegungslos an Ort und Stelle hält. Als der Unbekannte in der Hosentasche seiner Jogginghose herumkramt und einen größeren Gegenstand hervor zieht, weiß ich, welche Stunde für mich geschlagen hat. Blitzschnell lasse ich das Brautkleid zu Boden fallen, worauf ich beide Arme in die Höhe strecke und versuche, keinen Laut von mir zu geben. Mr. Überfall visiert mich scharf an und legt seinen Kopf etwas schief, bevor er Torsten ins Visier nimmt: "Schatz, was macht die Frau da?"

Ob der nur die Einnahmen mitnimmt und uns in Ruhe lässt? Ich hoffe wir... warte mal… Hat der gerade Schatz gesagt?

"Mensch Elias, guck doch mal, wie du hier herein gestürmt kommst. Du siehst so aus, als würdest du uns gleich auffressen wollen. Ist doch klar, dass sie Angst bekommt!", brummt Torsten dem Schatz-Mensch entgegen. "Kannst die Hände wieder runter nehmen!", kurz darauf zieht Elias ein Handy aus der Hosentasche und läuft schnurstracks auf Torsten zu. Kurz vor dessen Nase bleibt der namentlich nicht mehr Unbekannte stehen und drückt sein Handydisplay in Torstens Gesicht: "Hast du mal auf die Uhr geguckt oder mal daran gedacht, auf eine Nachricht oder einen Anruf von mir zu antworten? Normalerweise schließt du den Laden um achtzehndreißig und wir haben es dreiundzwanzig Uhr!"

Ach du scheiße, so spät schon?

"Darf ich mich kurz bewegen? Ich muss auf mein Handy schauen.” Mein Puls steigt mir fast in den Kopf, da ich schwer vermute, dass mich zuhause dieselbe Reaktion erwarten wird.
Mindestens in zweifacher Ausführung. Zumindest sind die Kerle zuhause nicht ganz so bedrohlich wie dieser Elias. "Natürlich kannst du dich bewegen. Ich muss ihm hier nur den Kopf waschen", mit einem leichten Grinsen schüttelt Elias seinen Kopf und faltet anschließend sein Schatzi weiter zusammen.

Ich hingegen laufe zittrig zu meiner Tasche und versuche mein Handy zu finden: "Verdammt, wo ist denn dieses Mistding?" Vor lauter Verzweiflung leere ich meine komplette Tasche aus und durchforste den Inhalt.

Feuchttücher, Geldbeutel, Tempos, Kaugummi, Labello, Kugelschreiber, Airpods… Einen kompletten Blister Ibuprofen, super und ich suche mich zuhause dumm und dämlich... Hausschlüssel, Taschenkalender, oh einer meiner verlorenen Ohrringe, Pflaster. Kein Handy!

"Josi, dein Handy ist doch bei mir in der Hosentasche. Habe ich ganz vergessen! Sorry!” Dieses Mal beißt sich Torsten auf die Unterlippe, worauf er mein Handy zückt und mir überreicht. "Warum hast du ihr Handy?" Elias ist reichlich verwirrt und kann sich vor lauter Fragezeichen über seinem Kopf kaum retten. "Josi hat mir auf einem Foto ihre Schuhe gezeigt und da ich sie darauf zum umziehen geschickt habe, ist das Ding aus Versehen in meine Hosentasche gewandert!"

Als ich das Display erleuchten lasse, stockt mir der Atem. Sechsundvierzig verpasste Anrufe.

Auweia, das gibt Ärger. Also weißt du Josi, du bist ohne eine Nachricht aus dem Haus gegangen und warst den ganzen Abend spurlos verschwunden.
Dieser Satz heiße Ohren ist mehr als gerechtfertigt.

Laut meiner Telefonliste haben Alex, Tom, Stephan, Susi und Nico versucht, mich zu erreichen. Damit die Sorge um meine Wenigkeit etwas abflacht, schreibe ich eine schnelle Sammelnachricht an die Herrschaften.

Ich, 23.07 Uhr
Huhu. Sorry, dass ich mich jetzt erst melde 🙈 Hatte mein Handy nicht gehört. Mir geht es gut und mir ist nichts passiert 😁 Ich bin bald zuhause!

Ich befürchte, dass die Nachricht keinesfalls auch nur eine Woge glätten wird, aber zumindest ist der Angst-Faktor ausradiert.

"Na, so wie du das Gesicht verziehst, wirst du zuhause auch die volle Bandbreite abbekommen, mh?" Elias hat seine Gesichtszüge etwas entschärft und seine Augen nun auch normal geöffnet. Jetzt sieht er schonmal gar nicht mehr so bedrohlich aus. "Du triffst voll ins Schwarze. Nur werde ich eventuell fünffach gesteinigt. Aber egal, ich bin Profi und kann das ab. Meine Laune ist heute unzerstörbar! Weißt du eigentlich, dass Torsten es geschafft hat, dass ich tatsächlich ein Kleid finde?" "Ist sein Job!" "Ja schon. Allerdings hasse ich Kleider, ziehe nie welche an und habe mir im Leben noch nie eins gekauft. Ich war schon der Meinung, dass ich nie eins finden werde, aber dieser Mann hier hat es geschafft und mich überzeugt!" Torsten schüttelt den Kopf und erhebt den Zeigefinger: "Nein, ich habe dich nicht überzeugt. Du hast ganz einfach DEIN Kleid gefunden!" "Wegen mir. Im Grunde wollte ich diesen bezaubernden Mensch nur in Schutz nehmen, da er sich für mich völlig aufgeopfert hat!", mit ein paar Wimpernschläge und meinem Hardcore-Hundeblick, schaffe ich es tatsächlich, dass Elias wieder runterfährt und seinem Schatzi nicht mehr böse ist.

"Willst du nochmal über deine Entscheidung nachdenken und eine Nacht darüber schlafen?", ich glaube fast mich verhört zu haben: "Bist du verrückt? Das erste Kleid, das ich anhatte, nehme ich! Aber ich werde trotzdem die nächsten Tage nochmals vorbeikommen, da ich noch für das Standesamt etwas brauche. Da bringe ich dann aber meine Freundinnen mit, bevor die noch beleidigt sind!" Ich bin mir so sicher wie noch nie, dass ich dieses Kleid unbedingt haben möchte. "Du wirst die Wahl nicht bereuen. Super, dann können wir an dem anderen Tag auch noch die Sache mit dem Schleier, Haarschmuck und dem restlichen Drumherum besprechen. Außerdem sollte ich die Länge noch etwas anpassen. Da wir gut in der Zeit liegen, müssen wir aber nichts überstürzen!" Torsten hüpft schon fast zu den Sektgläsern, aus denen wir zu Beginn einen Schluck getrunken haben und kehrt mit diesen zu mir zurück. "Lass uns auf den Erfolg anstoßen! Heute war einer der unbeschreiblichsten Arbeitstage, die ich jemals hatte! Danke für die bezaubernden Stunden!" "Das Kompliment kann ich nur zurückgeben. Ohne dich hätte ich womöglich meine Suche irgendwann aufgegeben", ich leere mir zeitgleich mit meinem Retter die abgestandene Plörre in den Rachen und verziehe auch im selben Moment wie er, mein Gesicht. "Willst du noch etwas prickelndes zum Nachspülen?" Torstens Körper schüttelt sich komplett durch, ihm scheint die leichenwassergleiche Brühe nicht sonderlich gut zu bekommen. Ich schüttle meinen Kopf, da ich jetzt wirklich meine Klamotten wechseln und mich auf den Weg machen sollte. Auch Elias ist ganz meiner Meinung und scheucht mich somit in die Umkleidekabine.

Als ich wieder in meinem normalen Outfit stecke, überreiche ich dem Herrn Verkäufer den Wonderbra: "Den muss ich unbedingt haben! Koste es, was es wollte!"."Hahaha. Gut! Ich werde ihn zu deinem Kleid dazuhängen!"

Das penetrante Vibrieren in meiner Handtasche erinnert mich daran, dass ich vor dreißig Minuten meine baldige Ankunft angepriesen habe. Um weiteren Ärger zu vermeiden, krame ich mein Handy aus der Tasche und nehme den Anruf an:

Ich: "Jaaaaa?"
Tom: "WO ZUM TEUFEL STECKST DU?"
Ich: "Ähm, ich bin praktisch schon auf dem Weg."
Tom: "Kannst du dir eigentlich ein Bild davon machen, wie uns hier allen die Düse geht, weil wir nicht wissen wo du abgeblieben bist?"
Ich: "Sorry, das war wirklich keine Absicht!"
Tom: "Sag mir, wo du steckst, dann hole ich dich ab!"
Ich: "Brauchst du nicht, bin bald zuhause!"

Im Hintergrund höre ich ein paar männliche, aufgeregte Stimmen wirr durcheinander reden. Jedoch vermiest mir nicht einmal das die Stimmung. DENN: Ich habe ein Brautkleid gefunden!

Tom: "Wenn du bis in fünfzehn Minuten nicht zuhause bist, lasse ich dein Handy Orten und ziehe dich an deinen Haaren in die WG!"
Ich: "Jo, chill mal deine Base, Bruderherz! Ganz so derbe müssen wir nicht werden!"

Wenn man jetzt die Atemfrequenz, die sich deutlich hörbar steigert, bewusst wahrnimmt, kann man davon ausgehen, dass mein Bruder nicht ansatzweise seine Base chillen wird.

Ich: "Je länger wir quatschen, desto länger kann ich mich nicht auf den Weg machen. Deshalb werde ich jetzt..."
Tom: "Stört dein Handy deine Körperfrequenz oder seit wann kann man mit diesem Gerät am Ohr nicht mehr laufen?"
Ich: "Punkt für dich! Trotz allem lege ich jetzt auf. Bis gleich"

Schwer aufatmend beende ich das Gespräch und schaue in zwei mitleidig dreinblickende Gesichter: "Halb so schlimm. Darin bin ich erprobt. Jungs, so leid es mir tut, ich muss jetzt los!"
Ich schnappe mir noch schnell meine Jacke von dem Stuhl, ziehe sie mir über und will eigentlich Richtung Ausgang laufen. "Bist du mit dem Auto da?" Elias packt mich an der Schulter und verhindert somit meinen Aufbruch. "Nein. Aber es ist nicht so weit. Das kleine Stück..." "Kommt überhaupt nicht in Frage! Ich fahre dich nach Hause. Glaubst du, ich lasse um diese Uhrzeit eine Frau alleine durch Köln laufen?" Torstens Freund scheint es wirklich ernst zu meinen, denn der hat wieder seinen Killerblick aufgelegt und auch der Verkäufer selbst sieht nicht so aus, als ob er über mein Vorhaben glücklich wäre. "Bevor ich in den nächsten Streit schlittere, nehme ich dein Angebot an. Danke!", tief im Inneren bin ich sogar mehr als Dankbar über dieses Angebot, denn den Rückweg hätte ich niemals in fünfzehn Minuten geschafft. Das bemerkt auch dieses schnuckelige Pärchen, das wenige Minuten später auf den vorderen Sitzen eines Kia thront: "Josi, jetzt mal im Ernst! Solche Strecken läufst du bitte nicht mitten in der Nacht. Wer weiß, was für Gesindel sich hier auf den Straßen herumtreibt und nur auf so junge weibliche Opfer wie dich wartet!" "Ach Torsten. Wenn die Kidnapper mich im Auto sitzen haben, schmeißen die mich freiwillig nach fünf Minuten wieder raus, da ich denen die Ohren blutig rede!", ich versuche ganz einfach die Situation etwas schön zu reden, doch Elias zieht mir einen gewaltigen Strich durch die Rechnung: "Wenn die dich k.o. geschlagen oder geknebelt haben, dann is nichts mit reden, Süße!" Da mich die Sache dann doch irgendwie an Lukas erinnert, wie er mich damals mit diesen wunderbaren Tropfen lahmgelegt hat, halte ich einfach den Mund und konzentriere mich auf die von der Dunkelheit der Nacht eingehüllten Straßen Kölns.

Zehn Minuten später hält das Auto direkt vor der WG. An der Küchenscheibe tauchen sofort Toms und Stephans Gesicht auf, die nicht grimmiger aussehen könnten, als sie es tun. "Vielen Dank fürs Fahren. Ihr habt was gut!", ich klopfe den beiden als Dank auf ihre Schultern und bekomme noch ein "Keine Ursache, jederzeit wieder!" mit auf den Weg geschickt.

Die Elito's, mein Shipping Name für das Pärchen, wartet natürlich solange, bis ich in Sicherheit bin und ich nicht zufällig aus einem Hinterhalt, noch vor der Haustüre abgefangen werde. Das die potenzielle Gefahr eigentlich hinter der Haustüre lauert, scheinen die Herren vergessen zu haben. "Hi", ich signalisiere sehr leise mein Eintreffen, das leider nur mit einem giftigen "KÜCHE!" von Tom kommentiert wird.

Tief durchatmen und auf in den Kampf!

Kaum haben meine Schuhe den Küchenboden berührt, werde ich am Arm gepackt und auf einen der Esszimmerstühle verfrachtet. Mir gegenüber sitzen Grinch Sindera und Zornigel Hetkamp, während Sturmtief Paul und Tornado Tom durch den Raum fegen. "Weißt du eigentlich, was wir uns hier für Sorgen gemacht haben? Du bist plötzlich verschwunden und niemand weiß, wo du zu finden bist! Wir haben halb Köln abtelefoniert....", während mein Bruder die selbe Leier wie früher runterrattert, versuche ich, meine Mundwinkel in Schach zu halten. Diese miesen Verräter wandern immer wieder in die Höhe, da mir mein Gehirn im Sekundentakt mit einer leuchtenden Reklametafel verdeutlicht, dass ich ein Brautkleid gefunden habe. ".....und du weißt ganz genau, wie schnell sowas passieren kann. Mensch Josi, du bist Mutter und solltest...." Paul löst meinen Bruder zwischendurch immer mal wieder ab, da diesem zeitweise die Luft ausgeht und die Predigt flüssig und in einem Stück zu hören sein sollte. Mein Blick wandert kurz zu Alex und Stephan, die mir beide mit verschränkten Armen gegenüber sitzen und komischerweise gar nicht mehr so böse aussehen. Sie analysieren mein Gesicht und meine Reaktionen. Unter Umständen ist es auch für mich nicht normal, bei solch einer geballten Ladung Ärger, immer noch wie die festgetackerte Lachfresse dazusitzen. Die zwei Männer flüstern sich immer wieder etwas zu, worauf ab und zu ein Nicken oder ein Kopfschütteln die jeweilige Meinung ausdrückt.

"....Und jetzt würde ich wirklich gerne wissen, was du getrieben hast, dass du nicht einmal eine kurze Nachricht an einen von uns schicken kannst!" Tom steht direkt neben mir, worauf ich meinen Kopf in den Nacken legen muss, damit ich ihn anschauen kann:
"Ich habe Brautschuhe und ein Brautkleid gekauft!" "Ach und auf einer Shoppingtour kann mal nicht... Warte! Du hast was?" Herr Mayer zweifelt gerade etwas an seiner Fähigkeit zu hören, doch ich kann ihn sofort beruhigen: "Du hast richtig verstanden. Ich, Josi Mayer, habe ganz alleine meine Brautschuhe und ein Brautkleid gekauft. Naja, gekauft noch nicht wirklich, aber bestellt, in Auftrag gegeben, reserviert... Wie auch immer!" Da mich Alex' Gesichtsausdruck jetzt doch mehr interessiert, als der meines Bruders, drehe ich meinen Kopf in dessen Richtung. Während Stephan blöd aus der Wäsche guckt, kann sich Alex anscheinend in seiner Gefühlswelt nicht festlegen. Er wirkt überrascht und doch irgendwie glücklich. Der Zorn scheint zumindest bei ihm verflogen zu sein.

"Hast du wirklich ein richtiges Brautkleid gefunden?" Alex flüstert schon fast, da er bestimmt Bedenken hat, ob ich mich hier nicht mit einem Joker aus der Gefahrenzone retten will. "Ja, im Brautmoden-Outlet. Der Verkäufer war so toll und hat meiner Meinung nach einen siebten Sinn für Brautkleider. Wisst ihr, eigentlich wollte ich nur eine kleine Runde spazieren gehen...", da früher oder später eh tausend Fragen aufgetaucht wären, erzähle ich die Geschichte gleich komplett, damit die Männer im Bilde sind und um sie durch die Ablenkung wieder etwas zu besänftigen. Schon nach fünf Minuten sitzen auch die Weltuntergangs-Botschafter neben mir am Tisch und hören aufmerksam zu, wie ich meine Schuhe gefunden und mich durch gefühlt hundert Brautkleider durchprobiert habe.
Gegen Ende meiner Erzählung lachen die WGler sogar, als ich die Situation mit Elias schildere.

"... Und dann haben die zwei mich vor der Türe abgesetzt. Das war's. Es lag also wirklich nicht in meiner Absicht, euch in irgendeiner Weise Kummer zu bereiten, aber ich war so in diese Anproben vertieft... Ich habe schlichtweg die Zeit vergessen. Als ich das Haus verlassen habe, wäre mir nie im Traum eingefallen, dass ich länger als ein Stündchen unterwegs bin und dann auch noch den größten Punkt auf meiner To-Do Liste abhaken kann!", ich zucke leicht mit den Schultern und strahle immer noch wie ein Honigkuchenpferd, da sich die Glückshormone direkt in mein Hirn eingebrannt haben. Stephan lehnt sich ein Stück weit zu Alex und fängt selbst an zu grinsen: "Da kann man doch gar nicht mehr böse sein, oder? Wir sollten eigentlich ein Foto von ihr machen, denn im Zusammenhang mit einem Kleid, werden wir diese Frau nie wieder so glücklich sehen!" "Hahaha. Das stimmt. Also gut, vergessen wir das ganze Theater und freuen uns lieber, dass meine Zukünftige weder im Bademantel, noch im Gorilla-Kostüm heiraten wird!" Alex freut sich genauso wie ich, das sehe ich ihm an. Obwohl er noch etwas blass um die Nase wirkt, sieht er zum Anbeißen aus.

"Gut. Schwamm drüber. Ich hau mich jetzt aufs Ohr!" Tom drückt mir einen Kuss auf den Kopf und macht sich seufzend auf den Weg in sein Zimmer. "Ich dampfe ebenfalls ab!" Auch Paul erhebt sich von seinem Stuhl, wuschelt mir durch die Haare und verpasst mir noch einen kleinen Klaps auf den Hinterkopf. "Ey, was soll das?", ich reibe mir sofort die misshandelte Stelle, obwohl es nicht wirklich weh getan hat. "Musste sein. Jetzt fühle ich mich schon besser!", mit diesen Worten verschwindet auch Paul in sein Bettchen. "Das ist schon unglaublich! Da bist du einmal alleine unterwegs und wirst sofort fündig..." Stephan schüttelt ungläubig seinen Kopf und lehnt sich etwas gemütlicher in seine Stuhllehne zurück. "Ich schätze, dass es genau so kommen musste. Aber die Mädels können mit mir immer noch etwas für das Standesamt aussuchen, das dürfte sich hoffentlich weniger schwierig Gestalten. Außerdem brauchen alle drei ebenfalls Kleider für die Hochzeit!"  "Alle drei?" Stephan wirft mir einen verwirrten Blick zu, worauf ich nur die Augen verdrehe: "Susi, Tammy, Cora. Eins, zwei, drei. Sind wir des zählen nicht mehr mächtig?" "Doch schon, aber....", ich weiß ganz genau, was er jetzt sagen möchte. Doch während ich mich von meinem Stuhl erhebe und Alex meine Hand entgegen strecke, um ihm zu verdeutlichen, dass wir jetzt ins Bett gehen, verdrehe ich übertrieben die Augen: "Ach Stephan... Glaubst du wirklich, dass ich dich alleine auf unserer Hochzeit antanzen lasse und deine Freundin zuhause rumsitzt? Wohl kaum!" Herr Hetkamp steht mittlerweile direkt neben mir, sein Gehirn hat die Aufforderung verstanden. "Aber wir sind noch gar nicht..." Herr Sindera hat das Offensichtliche anscheinend noch nicht kapiert, aber was will man erwarten, haben Männer in dieser Hinsicht doch des Öfteren eine lange Leitung: "Genau... ihr seid nicht zusammen, morgen regnet es Lutscher und der Osterhase legt seine Eier selbst. Die Einladung bekommt sie beim nächsten Wiedersehen. Schlaf gut!"  Mein bester Freund wird einfach sprachlos zurückgelassen, denn der hat jetzt genügend Stoff zum Nachdenken.

"Ich muss noch schnell duschen. Bei den Massen an Kleidern die ich heute anprobiert habe, weiß ich nicht, was ich alles an mir kleben habe!" Ich ziehe meinen Verlobten einfach hinter mir her und bremse mit ihm im Badezimmer ein. "Kein Problem, ich warte auf dich!" Alex schenkt mir einen sanften Kuss, den ich sofort erwidere. Als er sich von mir lösen will, schnappe ich ihn an seinem Hoodie Kragen und ziehe ihn wieder direkt an mein Gesicht: "Nichts da. Du kommst schön mit! Ich hätte da noch etwas überschüssige Energie, die unbedingt abgebaut werden möchte." "Mhhhh, natürlich werde ich dir dabei sehr gerne behilflich sein!"


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