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Christopher parkt gerade vor Finn's Praxis, während meine Augen die Uhr in der Mittelkonsole betrachten.

Acht Uhr Sechsundvierzig. Ich habe noch ganze vierzehn Minuten Zeit!

Der Motor des Autos verstummt, worauf sich Christopher ohne Umschweife aus dem Auto schwingt. Von jetzt auf gleich wird mir kotzübel, was meine Schweißproduktion auch wieder auf unnatürliche Weise stimuliert. Mein Puls schießt in Sekundenschnelle in die Höhe, mein aufkommendes Zittern gleicht fast schon einer Rüttelplatte, die auf den Baustellen benutzt wird, um den Untergrund zu ebnen.

Die Beifahrertüre wird geöffnet: "Komm, Josi. Gehen wir rein. Ein paar Minuten früher macht Finn bestimmt nichts aus!"

Aber mir! Ob es schlimm ist, wenn ich in den Fußraum des Mercedes kotze?

Ich will meinem Schwiegervater antworten, irgendetwas sagen, das unser Vorhaben hinauszögert, doch meine Lippen verlässt kein Wort. Es scheint fast so, als hätte ich das Sprechen verlernt und ebenso die restliche Funktionalität meines Körpers nicht mehr im Griff. Christopher geht neben mir in die Hocke und legt eine seiner Hände auf meinem Oberschenkel ab: "Wir probieren mal etwas. Versuche deinen kompletten Körper, so fest wie möglich, anzuspannen!" Ich weiß nicht, wie ich diesen körperlichen Wackelpudding in eine feste Masse zurückverwandeln soll, denn für meinen Körper scheint das Wort Körperspannung gerade ein absolutes Fremdwort zu sein. "Josi? Hey, du musst dich zuerst entspannen. Dann schließt du die Augen und spannst deine gesamte Muskulatur an. Probiere das mal aus!"

Ich kann es einfach nicht. Mein Körper gehorcht mir in keiner Weise, möchte lieber auf dem Beifahrersitz zerfließen und sich mit dem Unterboden des Autos verschmelzen.

"Vielleicht musst du dafür auch liegen. In dieser sitzenden Position scheint das nicht zu funktionieren!" Christopher schnappt sich meine Hand und versucht mich dazu zu animieren, aus dem Auto auszusteigen.

Wenn wir die Spritzen weglassen, dann klappt die Sache mit meinem Körper. Aber so? Nein...

Dass mein Körper mittlerweile dermaßen abdreht, macht mir ehrlich gesagt wahnsinnige Angst.

Josi! Du wolltest das selber, niemand hat dich dazu gezwungen! Jetzt reiß dich zusammen und beweg deinen Arsch aus dem Auto!

Ich atme tief durch, löse den Sicherheitsgurt mit der linken Hand und nicke Alex' Vater zu, damit er mich komplett aus dem Auto ziehen kann.
Unter meinem Brustbein bildet sich ein dicker Klos, der unangenehm auf meine Lungen drückt.

Ganz ruhig, du schaffst das!

Als ich auf beiden Beinen stehe, merke ich den Wackelpudding erst richtig. Christopher steht vor mir und legt seinen Kopf etwas schief: "Deine Körperreaktion gefällt mir gar nicht! Das ist schlimmer, als ich gedacht habe!"

Was du nicht sagst...

Der einsetzende Tunnelblick erschwert mir natürlich zusätzlich meinen Gang in Finn's Praxis. Ich fühle mich jetzt schon, als wäre ich den New York Marathon gelaufen und hege die Vermutung, dass ich es erst gar nicht bis in das Behandlungszimmer schaffe. Meine Unterstützung packt mich an meinem Arm und lenkt mich den Gehweg, bis zur Haupteingangstüre entlang. Als wir diese beschreiten, habe ich große Mühe, mein Würgen zu unterdrücken. Meine Atmung wird zunehmend flacher, nimmt allerdings rasant an Geschwindigkeit zu.

"Ja, guten Mor..." Finn öffnet gerade die Türe und unterbricht, bei meinem Anblick, direkt seinen Satz. Ich kann ihm nicht in sein Gesicht schauen, meine Nackenmuskulatur verweigert gerade ihren Dienst. Die Männer reden irgendetwas miteinander, wovon ich absolut kein Wort verstehe. Die Beiden scheinen so weit weg zu sein, dass ihre Worte komplett in der Luft verschwimmen und überhaupt nicht bis an mein Ohr gelangen. Eine weitere Hand packt mich an meinem noch freien Arm, worauf ich erbärmlich zusammenzucke, da ich damit nicht gerechnet habe. Mit meinem Blick auf den Boden gerichtet, werde ich in das Innere der Praxis gezogen.

Als wir neben dem Empfang stehen bleiben, wird mir zunehmend schwindelig. Die Umrisse, der Gegenstände um mich herum, verschmelzen nahtlos miteinander und bewirken ein taumelndes Gefühl in mir. "Kann ich kurz auf's Klo?", mir ist es egal, dass die Beiden gerade miteinander reden und ich ihnen ins Wort falle. Ich verstehe sowieso nichts von dem Geschwafel. Die beidseitig festen Griffe lockern sich und kurz darauf tragen mich meine Füße direkt zu dem Patienten-Wc.

Kaum habe ich die Türe abgeschlossen und mich ein paar Schritte in den Raum bewegt, fällt mein Körper seitlich gegen die Wand und gleitet auf direktem Weg auf den Boden hinunter. Mein Zittern verstärkt sich. Kälte benetzt meinen kompletten Körper. Tränen füllen meine Augen und bahnen sich ihren Weg über meine Wangen. Meine Arme umfassen meine angewinkelten Beine, während mein Kopf auf meinem Knie zur Ruhe kommt. Automatisch fängt mein Körper an, sich hin und her zu wippen, um sich selbst etwas zu beruhigen.
Ich bin gefangen. Gefangen in meiner Angst.

Harte Faustschläge gegen die Türe verdrängen den Nebel, der mich vollkommen eingenommen hat. "Mach die Türe bitte auf", dringt eine Stimme durch das dicke Holz, das mich vor den zwei Männern, die mich mit den Nadeln quälen wollen, beschützt. "Josi? Sag mal bitte irgendwas! Bist du wach?" Die nächste verwaschene Stimme dringt zu mir durch.

Meine Angst wächst und wächst, mit jedem einzelnen Wort, das die Münder der Ärzte vor der Türe verlässt. Die aufsteigenden Kopfschmerzen fressen sich durch jede einzelne Gehirnwindung und verbreiten sich rasant. Das Klingeln meines Handys macht mich nur noch nervöser.
Es klingelt eine halbe Ewigkeit, verstummt und kreischt anschließend wieder nach meiner Aufmerksamkeit. "Alex!", flüstere ich mir selbst zu, um mich vielleicht aufraffen zu können, den Anruf entgegenzunehmen. Doch ich schaffe es nicht. Ein ekelhaftes Kribbeln breitet sich in meinem Körper aus, als wenn sämtliche Gliedmaßen von Ameisen besetzt werden würden.

Ob die Hände, die plötzlich an meinem Handgelenk angelegt werden, Einbildung oder Realität sind, weiß ich nicht. Ob die Stimmen, die viel zu laut durch den Raum huschen, tatsächlich von irgendwelchen Menschen stammen, kann ich nicht sagen. Es gibt nur noch mich und meine Angst, die mich immer mehr verschlingt und mich langsam aber sicher in den Abgrund zieht.

Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen ist, ob Minuten oder Stunden. Mein Körper hat sich komplett runtergefahren, hängt am seidenen Faden der Lebendigkeit und verweigert nach und nach seine Dienste. Die Dunkelheit legt sich über mich, breitet sich wie verschüttete Tinte auf einem Blatt aus und löscht alles aus, was es erreichen kann.

Plötzlich tauchen Hände an meinem Körper auf und reißen mich nach hinten. Arme umschließen meinen Körper und drücken mich fest gegen einen warmen, angenehm riechenden Gegenstand. "Schatz?" Ich gehe davon aus, dass mich jetzt schon Halluzinationen heimsuchen, da ich mir so sehr Alex an meine Seite wünsche. "Schatz! Ich bin da! Entspann dich, es wird keine Nadel an deinen Körper gelangen”, der Druck um meinen Körper nimmt zu und scheint meinem Verstand den Weg in das Hier und Jetzt weisen zu wollen.
"Josi, bitte sag irgendwas! Ich bin da! Hörst du? Ich bin da!" sanfte Lippen treffen auf meine Schläfen. "Alex?", kommt es leise und kratzig aus meinem Mund. "Ja! Ich bin hier!", genau nach diesen Worten, durchströmt ein seltsam warmer Schauer meine Gliedmaßen und löst langsam aber sicher meine Starre auf.
Sobald meine Arme wieder bewegungsfähig sind, bahnen sie sich ihren Weg um den Körper meines Verlobten.

"Ist sie wieder da?", irgendjemand platziert sich neben uns und streicht mir über den Teil des Rücken, der nicht durch Alex' Arm eingenommen wird. "Halbwegs. Was habt ihr euch dabei gedacht? Ihr solltet beide so viel Verstand besitzen, so etwas in professioneller Anleitung durchführen zu lassen! Josi ist doch kein Experiment. Das hätte auch total schief gehen können, verdammt!" Alex ist stinksauer, sein kompletter Körper bebt vor Zorn. "Das konnte doch keiner ahnen, dass es so schlimm geworden ist. Wenn sie auf dem Level vom letzten Mal stehen würde, hätten wir das auch anders in den Griff bekommen!" Finn hört sich etwas trotzig an und versucht, sich schnell zu verteidigen.

"Es tut mir leid!", flüstere ich an Alex gewandt, worauf dieser meinen Kopf etwas fester an seine Brust drückt. "Muss es nicht. Du wolltest ja eigentlich nur an deiner Angst arbeiten. Die beiden Ärzte hätten ihren Grips etwas früher einschalten sollen!" Ich will nicht, dass mein Verlobter sauer auf Finn und Christopher ist, denn das Ganze ist ja auf meinem Mist gewachsen. "Meine Schuld! Sei nicht sauer!" Meine Kräfte reichen nicht ansatzweise aus, um vollständige Sätze zu bilden.

Alex seufzt kurz auf: "Sorry!" "Passt schon!", lässt Finn ihn wissen und fummelt nun an meinem Handgelenk herum. "Sollen wir sie in die KaS zum Durchchecken bringen?" Christopher scheint sich auch irgendwo in diesem Raum aufzuhalten, zumindest hört es sich so an. "Nein. Wir fahren jetzt nach Hause und dort soll sie sich ausruhen. Die KaS würde ihr jetzt vermutlich den Rest geben. Das kann ich soweit verantworten!" Diese Worte sind wie Musik in meinen Ohren, doch ich stelle mir die Frage, wie ich überhaupt zu Christopher's Auto kommen soll. Mein Körper hat die Kontrolle noch nicht wieder voll erlangt und ich bezweifle, dass überhaupt ein halbwegs funktionierender Kreislauf auf die Schnelle in mir vorzufinden ist.

"Okay, ich trage Sie euch zum Auto!" Finn schiebt einen Arm unter meine Beine und legt den anderen an meinem Rücken an, worauf mich Alex aus seiner Umarmung freigibt. Nachdem ich in die Lüfte gehoben wurde, fällt mein Kopf schlaff gegen Finn: "Es tut mir leid!" "Nein. Mir tut es leid. Alex hat schon recht. Wir sprechen die Tage darüber, jetzt bringt das nichts. Du erholst dich und hältst dich von Nadeln erst einmal fern!", der Stimmlage nach zu urteilen, scheint mein Gynäkologe wirklich nicht sauer zu sein, was mich erleichtert aufatmen lässt.

Christopher öffnet die hintere Türe seines Mercedes, damit Finn mich auf der Rückbank absetzen und anschnallen kann. Kurz darauf erscheint Alex neben mir und greift nach meiner Hand, damit sich unsere Finger miteinander verschränken können.

Die Fahrt über kämpfe ich penetrant gegen die Müdigkeit an, schaffe es aber nicht, meine Augen offen zu halten.

Nachdem das Auto zum Stehen gekommen ist, dauert es lange, bis meine Türe geöffnet und mein schlaffer Körper aus dem Auto gezogen wird. Mir ist klar, dass das weder Christopher, noch Alex sein können, da die zwei sich ganz anders anfühlen.

"Ich bring Sie hoch. Christopher, fang du Phil ab, wenn er aus dem Badezimmer kommt. Der duscht momentan. Alex, du gehst auch abmarsch ins Bett, du bist noch nicht sonderlich fit!" Die brummige Stimme, die die Befehle austeilt, hört sich ganz nach meinem Bruder an. Als er die Treppen mit meinem Ballast erklommen hat, führt uns sein Weg direkt in Alex' und mein Zimmer. Dort legt er mich im Bett ab, zieht mir meine Schuhe von den Füßen, öffnet meine Jacke und versucht, diese ungeschickt von mir zu entfernen. Ich bin leider keine große Hilfe, denn ich vegetiere ausnahmslos vor mich hin.

"Verdammt, was ist denn passiert?" Die aufgeregte Stimme von Phil nähert sich in enormer Geschwindigkeit.
"Christopher und Finn wollten Josi bei der Bekämpfung ihrer Spritzenphobie behilflich sein, allerdings ging das total nach hinten los!" Alex erscheint jetzt ebenfalls in diesem Raum und entlockt Phil mit seiner Aussage ein lautes Zischen. "Warum hat Josi nichts gesagt? Zumindest wissen wir jetzt, was der Auslöser für den halben Sterbevorgang heute Nacht war!", brummt Phil neben meinem Ohr und scheint mir ein Pulsoxy an den Finger zu klemmen. "Was für ein halber Sterbevorgang?" Da Alex von den Geschehnissen noch keinen Wind bekommen hat, ist seine verwirrte Reaktion nachvollziehbar. "Leg dich neben Josi, ich erzähl dir dann, was heute Nacht passiert ist!" Phil's Worte sind die letzten, die zu mir durchdringen, denn kurz danach werde ich von Alex in dessen Arme gezogen, was mich sofort sicher fühlen und somit auch endgültig einschlafen lässt.

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