Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

50

"Ich habe jetzt wirklich langsam die Faxen dicke, Frau Mayer! Raus! Sofort!" Oli scheint kurz vor dem Gipfel der Explosion zu stehen. Ich versichere mich mit einem kurzen Blick, ob es ihn vor Zorn schon zerrissen hat, aber ich muss feststellen, dass er immer noch in dem Türrahmen steht. Ich seufze laut auf und wende mich wieder Alex zu: "Ich muss dann wohl!"

"Mensch Oli, mach doch nicht so einen Riss!", meckert jetzt Alex, da er nicht möchte, dass ich gehe. "Alexander! Wenn du hier mit Pest, Cholera und Malaria liegen würdest, würde diese Frau immer noch nicht hören und das geht so nicht! Wenn wir sagen, dass hier Besuchsverbot herrscht, dann hat man sich daran zu halten! Auch wenn man Josi Mayer heißt!" "Mensch Oli, so ein bisschen kotzen würde ich verkraften, habe es schließlich auch neun Monate lang überlebt!", ich drehe mich grinsend zu Herrn Dreier, aber als ich die bitterbösen Gesichtszüge sehe, vergeht mir das Lachen schlagartig. "Raus jetzt! Wenn ich dich hier noch einmal erwische, dann rufe ich die Polizei und lasse dich abholen!" Ich frage mich, ob dieses Rot in Oli's Gesicht noch an Intensität zunehmen kann oder ob das Farbspektrum schon voll ausgeschöpft ist.

Morgen muss ich wirklich verdammt vorsichtig sein!

"Ich liebe dich!", meine Lippen treffen auf Alex' Stirn, worauf dieser sehnsüchtig aufatmet und mir über den Kopf streicht. Schnell lasse ich meinen Mund noch zu Herrn Hetkamps Ohr wandern: "Bis morgen!" Alex lacht leise, als ich mich augenzwinkernd von ihm abwende und mich anschließend zu Oli drehe, um jetzt ebenfalls einen verbissenen Gesichtsausdruck aufzulegen.

Als wir den Flur langlaufen, schnaubt meine Eskorte unaufhörlich vor sich hin, was mich nur den Kopf schütteln lässt. "Du brauchst überhaupt nicht stinkig zu sein! Freddy und ich haben dir oft genug gesagt, dass du dich fernhalten sollst! Aber nein, Frau Mayer ist ja High Society und kann tun und lassen was sie will."

Wenn er doch weiß wo der Hase langläuft, warum regt er sich denn dann noch auf? Hahaha

"Du kommst jetzt mit in ein Behandlungszimmer, dann check ich dich kurz durch und dann verlässt du auf direktem Weg die KaS!",  diese Ansprache passt mir so gar nicht in den Kram: "Seit wann bist du Gynäkologe? Ich mach bestimmt vor dir nicht meine Beine breit! Ich werde jetzt meine Sachen holen und dann gehen. Schönen Tag noch!", ich kratze so schnell wie möglich die Kurve und renne direkt ins Treppenhaus. Dass Oli lauthals meinen Namen brüllt, hört man sicherlich noch vor der KaS, aber das tangiert mich gerade nicht wirklich. Auf der Entbindungsstation angekommen, bedanke ich mich Tausendmal bei Tabea und Sandra, worauf die mir abwinken und mir versichern, das dieser Tag seit langem mal wieder außerordentlich lustig war.
Nachdem ich all meine Sachen zusammengepackt habe, schaue ich an mir runter und stelle fest, dass ich so garantiert nicht durch halb Köln laufen kann.

Vor der KaS wähle ich Stephan's Nummer, in der Hoffnung, dass der Herr auch rangeht:

Stephan: "Sindera"
Ich: "Wo bist du?"
Stephan: "Hi Josi. Auf Streife. Ist was passiert?"
Ich: "Fuck! Mit wem bist du unterwegs?"
Stephan: "Mit Robin, warum?"
Ich: "Okay, der ist ja auch schon einiges gewohnt. Ihr müsst mich an der KaS abholen, bitte!"
Stephan: "Echt jetzt?"
Ich: "Ja. Du weißt dass ich dich nicht bitten würde, wenn ich keinen Grund dafür hätte!"
Robin: "Musst du wieder Schwangerschaftstests kaufen?"
Ich: "Stephan! Hast du Lautsprecher drin?"
Stephan: "Hahaha. Ja, sorry"
Ich: "Also gut, wenn ihr es genau wissen wollt: Ich habe meine fucking Periode bekommen, alles vollgeblutet und jetzt laufe ich in kompletter Op-Kleidung hier rum und habe keine Lust, dass mich halb Köln angafft wie eine Bescheuerte. Ist das Grund genug?"
Stephan: "Wir sind in zehn Minuten da!"
Ich: "Danke!"

Geht doch! Dass man auch immer erst so direkt werden muss!

Die Herren schaffen es sogar in acht Minuten und bremsen scharf vor der Haupttüre der KaS ein. Im Eiltempo hüpfe ich auf die Rückbank des Streifenwagen und ordere an, dass Robin am nächsten Drogeriemarkt einbremsen soll. "Wenn aber ein Einsatz reinkommt, dann müssen wir sofort los!" Robin scheint mich erinnern zu wollen, dass die Beiden  noch arbeiten müssen. "Ja, wird schon schief gehen!", ich winke ihm ab und überlege, wieviel Packungen Hygieneartikel ich kaufen soll. Wenn man bedenkt, wie das Leck tropft, sollte ich den gesamten Vorrat leer kaufen. "Alles gut? Du bist ein bisschen blass!" Stephan dreht sich zu mir nach hinten und mustert mich kritisch. "Blute du mal die Hälfte deines Körpervolumens zwischen den Füßen raus!", gebe ich schnippisch von mir, was ich aber im nächsten Moment sofort bereue: "Sorry...Ich wollte jetzt nicht so pissig sein. Heute ist schon wieder so viel passiert... Weißt du, ich habe einen Abstecher bei Finn gemacht und wurde dort schon von Jacqueline angeblafft. Anschließend hatte ich einen totalen Gefühlssturm, als ich meinem Vater begegnet bin und wir uns auf einen Kaffee verabredet haben. Danach habe ich mich innerhalb von Sekunden vollgeblutet. Dann war ich bei Alex, konnte ihn nicht so knutschen wie ich wollte und wurde dann von Oli hochkant rausgeschmissen. Achja, falls morgen jemand von der KaS anruft, reagiert einfach nicht. Das bin nur ich!" "Wie, du gehst mit deinem Vater einen Kaffee trinken?" Stephan schürzt seine Lippen und wirft mir einen ungläubigen Blick zu. "Nicht mit Hannes, falls du das denkst. Der ist überhaupt nicht mein Vater. Ich gehe mit Nico in ein Café. Also denke ich mal...", diese verdammte Unsicherheit macht mich auch noch total fertig.

"Welche Sorte soll ich mitbringen?" Stephan grinst mir verschwörerisch entgegen, worauf Robin mir einen fragenden Blick durch den Rückspiegel zuwirft. "Tiramisu wäre cool. Aber Schoko oder Stracciatella wäre auch okay. Eigentlich ist alles geil...", voller Vorfreude auf eine riesige Portion Eis, lehne ich mich gegen die Rückenlehne und beobachte die hektischen Menschen, die durch die Straßen Kölns wuseln.
Herr Sturm bremst irgendwann unerwartet scharf ab. Ich schaue mich um und stelle fest, dass wir vor einem Drogeriemarkt stehen. "Also, hopp hopp! Oder müssen wir mit zur Beratung?" Robin hält sich wohl für besonders witzig heute, doch Stephan bremst ihn mit einem Seitenhieb ganz schnell aus. Herr Sindera weiß eben wie man Frau Mayer zu behandeln hat. So renne ich schnell in den Laden und bremse direkt vor den Hygieneartikeln ab.

Was nehme ich jetzt mit?Hmmmm..... Am besten alles!

Ich packe mir alles mögliche in die Arme, bis die tatsächliche Belastungsgrenze ausgereizt ist und laufe zu der Kasse, an der ich kritisch beäugt werde.

Sorry, das rote Meer ist eben in Köln eingetroffen....

Nachdem ich alles in einer Tasche verstaut habe, die ich hier auch noch gekauft habe, begebe ich mich wieder vor die Türe und stelle fest, dass der Streifenwagen nicht mehr da ist. "Leck mich doch am Arsch!", da ich nicht weiß, wie lange ich noch eine blaue Hose besitze, die nicht von roten Verzierungen heimgesucht wird, laufe ich den restlichen Weg eben doch nach Hause.

Mein Handy scheint mir etwas Ablenkung verschaffen zu wollen, denn das klingelt fröhlich vor sich hin, bevor ich den Anruf entgegen nehme:

Ich: "Mayer?"
Franco: "Na, du pulssteigernde, ungehorsame Frau!"
Ich: "Hat er dich ernsthaft angerufen?"
Franco: "Oh ja, und er war... Ich weiß gar nicht, wie ich mich ausdrücken soll.... Du bist auf jeden Dall Schuld, dass ich jetzt mit einem Tinnitus zu kämpfen habe!"
Ich: "Boah, weißt du, ich versteh nicht warum der sich so aufführt! Der übertreibt total..."
Franco: "Warum kannst du denn nicht einmal auf das hören, was man dir sagt?"
Ich: "Dafür wurde ich nicht geboren!"
Franco: "Das bringst du Oli mal schön selbst bei!"
Ich: "Im nächsten Leben dann!"
Franco: "Ne, heute noch. Der kommt nach Dienstschluss hier her!"

Ist das zu fassen? Da soll einer nochmal sagen, Frauen wären nachtragend!

Ich: "Aha!"
Franco: "Wo bist du gerade?"

Scheiße.... Wo flüchte ich hin? Ich sollte aber nach Hause, meine Kinder warten und ich brauche dringend eine Hose! Aber Oli... auf den habe ich absolut keine Lust!

Franco: "Josi?"
Ich: "Ja?"
Franco: "Was machst du?"
Ich: "Ich überlege!"
Franco: "Musst du überlegen, wo du bist oder was?"
Ich: "Ja. Ich habe mich verlaufen!"
Franco: "Dann benutze Google Maps, machst du doch sonst auch immer!"
Ich: "Hab schon gefragt, Google hat auch seine Orientierung verloren!"
Franco: "Hahaha, genau... Das zeigt dir deinen Standort an!"
Ich: "Dann verschwinde aus der Leitung! Bis später!"

Ob ich bei Christopher im Hotel schlafen kann? Aber dann verpasse ich das Eis mit Stephan. Wie ungerecht das doch ist...

Susi's Sicht

Ich stehe schon fünfzehn Minuten unter der Dusche und schrubbe meinen kompletten Körper. Nervlich stehe ich schon kurz vor einem Zusammenbruch, da sich tausend Gefühle in meinem Inneren vermischen: Eigentlich hasse ich Frauenarztbesuche, doch diesmal freue ich mich auch irgendwie. Natürlich nur zwecks der Aussicht auf das Kind, das da seit neuestem in meinem Bauch entsteht.

"Susi? Was machst du denn so lange unter der Dusche? Wir müssen bald los!" Phil kommt ins Badezimmer gestürmt und bleibt direkt vor der Dusche stehen. "Was macht man wohl unter der Dusche?", ich verdrehe lächelnd die Augen, da ich weiß, dass Phil einfach auch nur nervös ist.
Herr Funke dreht sich seufzend zu dem Spiegel, über dem Waschbecken, der schon längst durch den heißen Dampf des Wassers beschlagen ist.
Mit seinem Zeigefinger fährt er auf der glatten Oberfläche herum und verlässt anschließend wieder den Raum.

Natürlich bin ich jetzt neugierig und muss mir anschauen, was er da hingeschmiert hat und beende somit meine Dusch-Session. Nachdem ich die Glastüre der Dusche geöffnet habe, schnappe ich mir mein Handtuch vom Badewannenrand und lasse meinen Blick zu dem Spiegel gleiten. Meine Mundwinkel schießen sofort in die Höhe, als ich sehe, dass Phil zwei große und ein kleines Herz auf den Spiegel aufgemalt hat.
Gerade könnte ich vor Freude platzen.

Vor der Türe platzt anscheinend auch bald jemand, nur nicht vor Freude, sondern vor Nervosität: "Schnuckelchen, ich will echt nicht meckern, aber....", ich unterbreche Phil in seinem Satz und rufe ihm lachend entgegen: "Dann mecker auch nicht. Bin fast fertig, okay?" Darauf ist nur ein lautes Brummen zu hören. Ich beeile mich jetzt wirklich mit dem Abtrocknen und dem Anziehen und stehe in Rekordzeit von zehn Minuten vor der Nase meines Freund: "Wir können los! Aber nur wenn du mich ohne Schminke ertragen kannst. Ansonsten musst du nochmal fünfzehn Minuten warten!" Phil streicht mir vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht und legt anschließend seine Lippen sanft auf meine. Ohne sich von mir zu lösen, nuschelt er auf meine Lippen: "Du bist wunderschön, so wie du bist!"

Man könnte meinen, wir sind in ein illegales Autorennen verstrickt, denn Phil brettert gnadenlos über die Straße und rauscht sogar durch eine, wie er sagt, dunkelgrüne Ampel durch.
"Du Phil, darf ich Dich daran erinnern, dass du hier keinen Notfall hast, der mit Sonderrechten ins Krankenhaus gebracht werden musst? Wir haben noch fünfzehn Minuten Zeit und brauchen höchstens noch fünf. Bitte fahr langsamer und entspann dich! Es bringt keinem was, wenn wir nachher einen Unfall haben oder die Polizei uns anhält!" Meine Hand legt sich auf Phil's Hand, die ziemlich verkrampft auf der Schaltung liegt.

Was macht er, wenn das Kind auf die Welt kommt? Mit einem Monstertruck alles platt walzen?

"Sorry... Ich bin wirklich aufgeregt und habe nicht auf die Geschwindigkeit geachtet!" Herr Funke passt sein Tempo dem vorgeschriebenen Tempolimit an und versucht, sich etwas zu entspannen. "Ich weiß..Geht mir doch genauso...." Ich versuche schon die ganze Zeit meinen nervösen Fuß unter Kontrolle zu halten, um Phil nicht weiter zu triggern, aber lange halte ich das nicht mehr aus. Darum bin ich auch froh, dass wir zwei Minuten später vor der Frauenarztpraxis parken.

Als wir ausgestiegen sind, wischen wir uns synchron unsere Handflächen an unseren Hosen ab, bevor wir unsere Hände miteinander vereinen und durch die Eingangstüre hindurchlaufen.

An der Rezeption herrscht anscheinend dicke Luft. Eine der Arzthelferinnen meckert ununterbrochen vor sich hin, während ihre Kollegin versucht, sie etwas zu beruhigen: "Jetzt reg dich doch ab. Es ging doch wirklich schnell und hat den Verlauf nicht gestört!" "Ja... Wenn der Tussi das nächste Mal etwas einfällt, kommt sie wieder ohne Termin angestürmt. Ich finde es ein Unding, dass unser Chef das auch noch so unterstützt hat. Der hätte auch mal sagen können, dass sie nicht einfach so hier hereinplatzen kann. Aber diese Frau hat ja eh Sonderstatus, da sich ihr Mann und Finn kennen. Sowas regt mich einfach auf!" Die Arzthelferin, auf deren Namensschild Jacqueline steht, beachtet uns kein Stück, während ich mich frage, ob hier von Josi die Rede sein könnte. Phil wirft mir einen fragenden Blick zu, da er wohl auch diese Vermutung im Kopf hat, doch ich zucke nur mit den Schultern.

Nachdem sich Phil geräuspert hat, werden wir endlich wahrgenommen: "Oh, Hallo. Haben Sie einen Termin?" Die Bissigkeit ist sehr gut aus der Stimme herauszuhören und damit die gute Frau sich nicht noch weiter aufregen kann, schiebe ich ihr sofort mein Krankenkassenkärtchen zu und nicke ihr entgegen. Während meine Karte eingelesen wird, wendet sich die Arzthelferin wieder der Meckertussi zu:
"Ich gehe kurz fragen, ob wir irgendwas in der Patientenakte vermerken müssen. Wie hieß die noch gleich?" Augenverdrehend gibt diese Jacqueline den Namen "Josi Mayer" preis, woraufhin sich ihre Kollegin auf den Weg in eine der Behandlungsräume macht.

Phil und ich werfen uns nur einen Blick zu und grinsen uns an. Josi schafft es doch immer wieder, überall Gesprächsthema zu sein. "Sie dürfen hier gleich einmal mit diesem Becher auf die Toilette und Ihre Begleitung bitte ins Wartezimmer!" Die Arzthelferin schafft es tatsächlich noch, einen netteren Ton aufzulegen und deutet mir mit der Hand in Richtung der Toiletten.

Die Wartezeit bringt Phil und mich fast um den Verstand. Wir sitzen schon seit dreißig Minuten auf diesen unbequemen Stühlen und zermatschen uns fast gegenseitig die Hände. Außer uns sind keine weiteren Patienten anwesend, nur ab und zu erscheinen ein paar offensichtlich schwangere Frauen, die aber sofort irgendwo hingebracht werden.

"So, Hallo! Darf ich bitten?", in der Türe des Wartezimmer erscheint ein ziemlich gut aussehender Mann, in weißem Kittel, der vor Positivität und Freude fast zu platzen scheint. Ich finde es wirklich wunderbar, wenn Ärzte nicht die Fresse bis zum Boden hängen lassen, aber der Herr könnte seine Sonne auch wieder etwas weiter in den Arsch zurückschieben. Phil und ich stehen auf und trotten dem Arzt, in einen der Behandlungsräume, hinterher.

"Nehmen Sie doch Platz!", während er sich gegenüber von uns, auf seinen Stuhl niederlässt, grinst er uns weiterhin wie ein Clown auf Koks an: "Was kann ich denn für Sie tun?" "Ich hatte einen positiven Schwangerschaftstest!", mein Gestammel ist mir furchtbar peinlich, aber ich bin einfach so nervös und kann mich einfach nicht zusammenreißen. Phil lacht neben mir und wirft mir einen Blick zu: "Genau genommen fünf positive!" Ich verdrehe die Augen und verstehe nicht, warum er das jetzt hier vor dem Arzt preisgeben muss: "Das war ja wohl nicht meine Idee. Josi fand es sicherer, gleich ein paar Tests zu machen und wenn ich dich erinnern darf, war einer der vier auch negativ!" "Ist doch nicht schlimm, ich wollte damit nur ausdrücken, dass wir... Ach, egal!" Phil scheint gerade mit sich selbst nicht klar zu kommen und winkt mir einfach ab. "Josi Mayer?" Der Arzt ist natürlich sofort hellhörig geworden, denn ich schätze, dass er nicht allzu viele Josi's als Patientinnen hat. "Ja, genau. Das ist meine Freundin und mein Nebenmann hier, wohnt ebenfalls in der WG, in der Sie und Alex mit den Kindern wohnen!", ich erkläre schnell das Verhältnis, damit unser Gegenüber auch im Bild ist. "Ahja. Sehr schön. Also, dann wollen wir doch mal schauen, ob sich da bei Ihnen jemand untergemietet hat!" Herr Gröhlich erhebt sich und läuft in einen angrenzenden Raum, worauf wir zwei ihm folgen. Dort darf ich mich dann von meiner Hose befreien und es mir direkt vor Finn's Nase, auf dem wohl unliebsamsten Stuhl der Welt, bequem machen. "Dann werden wir zuerst einen vaginalen Ultraschall durchführen. Gibt es irgendwelche nennenswerte Probleme?" Die Gesichtszüge des Arztes neutralisieren sich und diesmal fühle ich mich sehr viel wohler, als wenn er mit so einem Dauergrinsen vor mir sitzt. "Nein, nicht wirklich. Ich könnte mich rund um die Uhr mit Schokolade vollstopfen, aber das ist ja nicht wirklich was schlimmes!" Jetzt muss ich leicht grinsen, während Phil nach meiner Hand greift und unsere Finger miteinander verschränkt.

Wir starren beide sehr gespannt auf den kleinen Monitor und können es kaum erwarten, darauf etwas zu sehen. "Sie sollten sich ein bisschen entspannen. Nicht so verkrampfen!" Herr Gröhlich legt einen prüfenden Blick auf mich, worauf ich gefühlsmäßig die Farbe eines Feuerlöscher annehme, da ich gar nicht gemerkt habe, wie sehr ich mich verkrampfe. Nachdem ich tief durchgeatmet habe und zumindest versuche, etwas locker zu lassen, bekomme ich ein "So ist es besser!" zugeworfen.

Ich hasse das rumgerühre mit diesem blöden Ultraschall, da mir das auf der linken Unterleibsseite immer relativ stark schmerzt. Doch kaum hat der Herr Doktor "Da haben wir unseren kleinen Mitbewohner!" ausgesprochen, ist alles andere vergessen. Der Herr Doktor dreht den Monitor weiter in unsere Richtung und drückt irgendein Knopf an dem Kasten darunter, worauf Herztöne durch den ganzen Raum zu hören sind. Phil reißt neben mir die Augen weit auf: "Sind das schon die Herztöne von unserem Kind?" "Ja, genau. Herzlichen Glückwunsch! Ich vermesse jetzt noch ein paar Dinge und dann kann ich ungefähr sagen, wie weit der kleine Zwerg schon ist!"

Ich starre den Monitor an und bin mir ziemlich sicher, dass ich schon eine ganze Weile schwanger sein muss. Man kann schon den Kopf und den Körper erkennen, was mich total aus den Socken haut. Vor lauter Überwältigung schießen mir Tränen in die Augen und ich erschrecke fast zu Tode, als Phil mir einen Kuss auf die Backe aufdrückt. Als ich mich zu meinem Freund drehe, sehe ich, dass er ebenso Tränen in den Augen hat.

"So, also hier gibt es schon mal das erste Bild des Sprösslings für den Papa." Doktor Gröhlich reicht das Ultraschallbild an Phil weiter, der dieses Stück Papier, wie einen kostbaren Schatz, entgegennimmt.
"Danke!", flüstert der überwältigte Mann vor sich hin und starrt grinsend auf das Ultraschallbild. Aus meinem Unterleib wird jetzt auch zum Glück alles entfernt, was da normalerweise nichts zu suchen hat und ich darf mich kurz darauf wieder anziehen.

An unserem vorherigen Sitzplatz angekommen, schnappt sich Phil sofort meine Hand und sieht jetzt ebenso wie ein Clown auf Koks aus. Aber er hat auch allen Grund dazu. "Laut meinen Berechnungen, kommen wir nächste Woche schon in den vierten Monat. Hatten Sie vorher gar keine Anzeichen bemerkt?" Mir fallen fast die Augen aus dem Kopf: "Bitte was? Vierter Monat?" "Ja, da haben Sie richtig gehört! Sie sind somit schon über die kritische Phase hinweg. Wann hatten Sie denn das letzte Mal ihre Periode?" "Pffff. Keine Ahnung. Wenn ich Stress habe, bleibt sie auch mal ganz gerne aus und in letzter Zeit, gab es davon nicht wenig. Dass ich etwas zugenommen habe, war mir bewusst, aber wenn Sie wüssten, wie viel Schokolade ich in mich rein geschaufelt habe, dann würden Sie sich garantiert nicht wundern! Aber hat man im vierten Monat nicht schon einen offensichtlichen Bauch?", ich schaue auf das genannte Körperteil und vergleiche gedanklich Josi's damalige Kugel mit meiner. "Da kann man gar keine einheitliche Aussage darüber fällen. Bei den einen sieht man schon ziemlich früh etwas und bei anderen erst recht spät. Mit Frau Mayer dürfen Sie sich da sowieso nicht vergleichen, denn sie hatte ein Doppel im Bauch!" Der Frauenarzt grinst wieder leicht vor sich hin und füllt irgendetwas in einem Heftchen aus.

Kann der jetzt auch Gedanken lesen?

Ich überlege nochmal selbst, ob mir irgendetwas aufgefallen ist, aber es gibt rein gar nichts, das auf eine Schwangerschaft hingedeutet hat. Klar, die Schoki Sucht und die ausbleibende Periode, aber sonst nichts. "Keine Übelkeit, kein Übergeben, keine Abneigung gegen irgendwelche Lebensmittel! Gar nichts! Oh mein Gott, Phil!", ich packe den Genannten fest am Arm, während mir alle Gesichtszüge entgleisen. Herr Funke bekommt schon fast Panik und schluckt schwer: "Was ist denn?" "Wie mache ich das mit dem Kleid für Josi's Hochzeit? Das passt mir doch dann gar nicht mehr bis dahin! Wenn die Hochzeit stattfindet, dann rolle ich wahrscheinlich schon neben dir her!"  "Ist das jetzt wirklich dein Ernst?" Phil fällt fast vom Glauben ab, obwohl er auch wirklich erleichtert wirkt. "Ja, natürlich!" Ich verstehe nicht, warum Herr Funke jetzt mit dem Kopf schüttelt und mich total entgeistert ansieht. "Hahaha. Sicher, dass sie nicht die Schwester von Frau Mayer sind?", der Mann hinter dem PC findet sich auch wahnsinnig lustig, während ich hier mit einem echten Problem zu kämpfen habe. "Susi, das können wir doch auch später besprechen. Ich denke, dass sich auch dafür eine Lösung finden wird!" Phil hat gut Reden, er muss sich um sein Outfit auch keine Sorgen machen, aber ich stimme ihm zu, dass man das auch später besprechen kann.

Ich muss morgen, wenn wir auf der Brautkleid Jagd sind, nach einem Kleid Ausschau halten...

Ich werde von dem Arzt noch über die Einnahme der Folsäure aufgeklärt, bekomme meinen Mutterpass ausgehändigt und darf bald wieder antanzen, um eine Blutabnahme durchführen zu lassen. Des Weiteren wird mir nahe gelegt, jetzt etwas mehr auf meine Ernährung zu achten und nicht tonnenweise Schokolade in mich reinzuschaufeln.

Wieder an der frischen Luft angelangt, zieht mich Phil sofort in eine Umarmung: "Ich bin immer noch so aufgeregt, aber unbeschreiblich glücklich!" "Mir wäre fast die Kinnlade auf den Boden gefallen, als er gesagt hat, dass ich nächste Woche schon im vierten Monat bin. Das geht dann jetzt alles recht schnell!”, irgendwie bekomme ich jetzt wirklich weiche Knie, obwohl ich mich natürlich wahnsinnig freue. Phil drückt mich ein Stück von sich weg und schenkt mir sein breitestes Lächeln: "Mach dir nicht so viele Sorgen! Jetzt genießt du einfach deine Schwangerschaft und den Rest bekommen wir hin, okay? Susi, ich liebe dich über alles und ich freue mich wahnsinnig auf unser Kind! Wenn du möchtest, ziehe ich zu dir und wir bauen uns da ein schönes kleines Nest für uns drei!" Zuerst denke ich, dass ich mich verhört habe und starre Phil ungläubig an. "Nicht gut?", mein Freund mustert mich skeptisch und wirkt plötzlich unglaublich unsicher. "Du willst zu mir ziehen?" "Ja.... Ich dachte, das...", ich unterbreche Phil, indem ich meine Lippen auf seine drücke und mich fest an ihn klammere. Er scheint verstanden zu haben, denn er wird wieder lockerer und erwiderte diesen Kuss. Eigentlich hätte ich damit gerechnet, dass es eine große Diskussion geben wird, da er bestimmt nicht aus der WG ausziehen möchte und mir dieser Trubel täglich einfach zu viel ist. Allerdings geschehen manchmal doch noch Wunder!

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro