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Toms Sicht
Kurz nachdem wir in Paris gelandet sind, werden wir natürlich sofort in eine Kontrolle gezogen. Der Beamte mit sehr guten Deutschkenntnissen führt uns in einen separaten Raum, in dem uns noch zwei weitere Männer erwarten. Ich komme ganz schön ins Schwitzen, da ich Angst habe, dass die Beamten die Ringschatulle vor Tammy's Augen öffnen und meine morgige Überraschung somit platzt.
Als wir unsere Trollys auf die Tische gelegt haben, starten die beiden Männer die Durchsuchung des Inhalts. "Warum sind Sie denn so nervös?", ertönt hinter mir die Stimme des dritten Anwesenden, der direkt vor der Türe steht. Tammy nimmt mich ebenfalls ins Visier, worauf ich sie nur schwach anlächle und ihr ein "Alles gut!" zuflüstere. "Ich habe Sie etwas gefragt!", der Herr hinter uns kommt ein paar Schritte näher und ich bin mir sicher, dass, wenn ich jetzt nichts sage, zusätzlich eine Leibesvisitation durchgeführt wird. Darauf kann ich allerdings gut verzichten. Der Herr fordert gleich darauf unsere Ausweise, die wir ihm unverzüglich aushändigen. Mein Französisch ist nicht das Beste, aber ich versuche mir ein paar entsprechende Worte zusammen zu basteln, da Tammy diese Sprache nicht spricht und somit mein Problem eventuell gelöst werden könnte: "il y a une bague de fiançailles dans ma valise (In meinem Koffer ist ein Verlobungsring)". Der Herr, der meinen Koffer durchwühlt, stoppt seine Handlung und wirft einen Blick auf uns. "Avez-vous un reçu avec vous? (Haben Sie eine Quittung dabei?)", ertönt die Stimme hinter mir, worauf ich mich umdrehe und als Bestätigung nicke. Zwei der drei Männer scheinen unschlüssig zu sein, was sie jetzt tun sollen. Der dritte, der mit der Durchsuchung von Tammys Trolly fertig zu sein scheint, schließt das Reise Behältnis und kommt auf meine Freundin zugelaufen: "Könnten Sie bitte kurz mitkommen?" Verunsichert wendet Tammy ihren Blick zu mir: "Was ist hier los, Tom?" "Du musst dir keine Sorgen machen! Geh einfach kurz mit. Ich komme auch gleich!", ich drücke ihr einen schnellen Kuss auf den Mund und schiebe sie dem Beamten entgegen.
Wie soll ich das nachher nur erklären?
Nachdem ich mich nur noch mit den zwei Beamten in dem Raum befinde, entspanne ich mich auch wieder etwas. "So gefallen sie mir schon besser. Gibt es außer dem Ring noch etwas, das wir wissen sollten?", will der Kofferwühler wissen. "Nein, sonst gibt es nichts. Ich hatte meinen Überraschungs Antrag nur schon innerlich abgeschrieben!", gebe ich ehrlich zu und entlocke dem Herrn ein breites Grinsen. Während er nun den Rest aus meinem Gepäcktransportstück ausräumt, frägt er mich ein wenig aus: "Wo findet der Antrag statt? Ganz Klischeehaft auf dem Eiffelturm?" "Nein, ich habe eine Bootsfahrt gebucht. Das hat mir mehr zugesagt!" "Gute Idee. Geben Sie mir bitte die Quittung für den Ring!" Ich fummle meinen Geldbeutel aus der rechten Hosentasche und krame in dem Geldscheinfach nach dem benötigten Papier. Der Herr hinter mir stellt sich an meine Seite und beäugt meine Handlung ganz genau, als wenn ich gleich eine Schrotflinte aus dem kleinen Lederbehältniss herausziehen würde. "Hier!", ich reiche dem Beamten das geforderte Papier, dass er genau unter die Lupe nimmt.
"Schöner Ring! Ihre Partnerin wird sich sicherlich freuen!" Der blonde Mann an meinem Reisegepäck schließt gerade wieder die Schatulle des Verlobungsring und verstaut ihn so, dass er nicht sofort entdeckt werden kann, wenn der Koffer geöffnet wird.
"Gut, dann sind wir durch! Für morgen wünsche ich Ihnen viel Erfolg und einen schönen Aufenthalt. Ihre Freundin wird im Wartebereich sitzen!"
"Danke!", ich schnappe mir meinen Trolly und verlasse den Raum, der fast meine Überraschung zunichte gemacht hätte. Nach ein paar Schritten erreiche ich den Wartebereich, in dem Tammy auf einem der Sitzen umher rutscht und sich immer wieder unsicher umsieht. Kurz bevor ich sie erreiche, nimmt sie mich wahr und springt mir sofort um den Hals: "Oh mein Gott. Was war denn los? Ich hatte solche Angst, dass die dich verhaften!" "Hahaha. Nein. Alles in Ordnung. Die haben gerade besondere Sicherheitsvorkehrungen und wollten mich nur noch etwas genauer überprüfen. Jetzt lass uns endlich in unser Wochenende starten!", ich schnappe mir Tammy's Hand und verlasse mit ihr zusammen den Flughafen. Mit einem Taxi fahren wir in das gebuchte Hotel "Villa Nicolo".
Tammy's Sicht
"Wow, übernachten wir hier?", mir bleibt der Mund offen stehen, da dieses Hotel aussieht, als kostet eine Übernachtung ein kleines Vermögen. "Ja. Ich hoffe es gefällt dir!" Tom grinst mich zuckersüß an und nimmt unsere beiden Trollys, um auf die Haupteingangstüre zuzulaufen. Als wir die Eingangshalle betreten, komme ich aus dem Staunen nicht mehr raus. Die Wände bestehen aus einer alten Holzvertäfelung, die in Petrol erstrahlt und eine gemütliche Atmosphäre entstehen lässt. Der Empfangstresen ist minimalistisch gestaltet und leuchtet uns in einem dunklen, warmen Rot entgegen. Während Tom sich um den Check-In kümmert, werfe ich einen Blick in einen der offenstehenden Nebenräume. Hier befindet sich eine große Bar mit vielen bequem aussehenden Hockern und inmitten des Raums stehen mehrere Ledersofas und Sessel zum gemütlichen Verweilen.
"Gefällt es dir hier?" Tom schlingt seine Arme um meinen Bauch und zieht mich fest an seinen Körper. "Sehr... Aber es hätte wirklich kein so nobler Schuppen sein müssen!", wenn ich daran denke, wie viel das alles kostet, bekomme ich sofort ein schlechtes Gewissen. "Mach dir darum keinen Kopf, okay? Wir haben es auch mal verdient, uns verwöhnen zu lassen. Es ist ja nicht so, dass wir das andauernd machen würden!" Tom drückt mir einen kleinen Kuss auf die Schläfe und zieht mich anschließend zu den Aufzügen. "Unser Gepäck!" "Hahaha. Das wird uns gebracht! Unglaublicher Service hier." Tom zwinkert mir zu und betritt mit mir zusammen den Metallkasten, der uns in die fünfte Etage bringt. Dort angekommen, laufen wir einen langen Flur entlang, bis wir vor einer fein verschnörkelten Holztüre zu stehen kommen. Mein Freund zieht eine Schlüsselkarte aus der Hosentasche und öffnet die Türe.
Wir betreten einen riesigen Raum, der allem Anschein nach eine Art Wohnzimmer darstellt. Auf einem Tisch, der neben dem dunkelblauen Ledersofa steht, wurden eine Flasche Sekt, zwei Gläser und ein großer Strauß roter Rosen bereitgestellt. Tom erkundet schon einen der weiteren Räume: "Also in dem Bett haben wir mehr als genug Platz!" Seine Aussage macht mich etwas neugierig, worauf ich ebenfalls in das Schlafzimmer laufe und mir sofort das Kingsize-Bett ins Auge sticht: "Wer kommt noch alles zum übernachten? Hahaha" "So ein Bett sollten sich Josi und Alex zulegen, dann hätten in Zukunft alle sechs darin Platz!" "Das stimmt! Ich hoffe da schläft man auch gut!", nur um die Beschaffenheit der Matratze vorab schon mal zu testen, nehme ich Anlauf und werfe mich mit einem Hechtsprung auf die Matratze. Herr Mayer stützt sich mit seinen Händen auf der Matratze ab und mustert mich amüsiert: "Und? Werden wir morgen früh Kreuzschmerzen haben oder im siebten Himmel schweben?" "Siebter Himmel, würde ich sagen!" "Sehr gut! Möchtest du noch ein bisschen die Gegend erkunden?" "Auf jeden Fall! Los geht's!", ich krabbel aus dem Bett und bin total aufgeregt, da ich noch nie woanders als in Köln war und auf die neue Umgebung gespannt bin.
Da der Eiffelturm nicht weit entfernt ist, laufen wir direkt dorthin. Ich muss immer wieder die Grinsebacke neben mir anschauen, da er schon lange nicht mehr so entspannt und gelassen gewirkt hat. "Was ist?" Tom legt einen Arm um meine Schultern und zieht mich nah zu sich. "Es freut mich, dass du auch mal wieder so ein Strahlen im Gesicht hast!" "Die letzten Tage waren einfach ein bisschen anstrengend und haben an den Kräften gezehrt. Ich bin froh, wenn nächste Woche dann auch endlich unsere Sachen in der neuen Wohnung sind und wieder Normalität einkehren kann!" "Normalität?" Dieses Wort besteht eigentlich gar nicht im Zusammenhang mit der WG-Bande. "Hahaha. Du weißt schon, was ich meine. Ohne Renovierung und Kisten schleppen und solche Dinge eben. Mit dem normalen Chaos komme ich klar! Aber wir sollten viel öfter mal raus und uns etwas Ruhe gönnen!"."Das stimmt. Aber du wirst bald mehr Ruhe haben, als dir lieb ist. Das wird bestimmt auch eine große Umstellung am Anfang, wenn nicht andauernd irgendwelche Leute durch die Bude rennen!" "Weißt du, es sind trotzdem fast alle da und wir können uns jederzeit sehen. Vielleicht tut es manchmal auch ganz gut, wenn man einfach mal die Türe hinter sich schließen kann und niemanden um sich herum hat" "Naja, ab nächster Woche hast du dann mich dauerhaft an der Backe!" "Und darauf freue ich mich am meisten!" Tom's strahlende Augen verdeutlichen mir, dass er seine Aussage wirklich ernst meint und schafft mir ein unbeschreiblich kribbelndes und warmes Gefühl in meiner Bauchgegend. Den restlichen Weg legen wir zwar wortlos, aber wie zwei verliebte Teenager zurück. Tom's Lippen haften in Dauerschleife an meinen und ich genieße diese zärtlichen Zuwendungen unheimlich, da mir in letzter Zeit ein klein Wenig unser nächster Schritt zu schaffen macht. Manchmal kommt in mir die Sorge auf, ob Tom es wohl dauerhaft mit mir aushält. Ich merke, dass er mich liebt, er zeigt es mir mehr als oft und doch schleichen sich immer wieder kleine graue Wolken in meinen Kopf, die mir zuflüstern, dass es mit dem zusammen wohnen nicht klappen könnte. Dabei stelle ich mir so oft mehr mit ihm vor, denn für mich ist er einfach der Richtige.
Selbst zu späten Abendstunden ist am Eiffelturm einiges los. Es tummeln sich massenhaft Leute um dieses Gebilde und schießen ein Foto nach dem anderen. Es sind auch viele Fotografen unterwegs, die die perfekte Kulisse für ihre Shootings nutzen. Durch meine leichte Höhenangst habe ich gar nicht das Bedürfnis den Eiffelturm zu erklimmen und begnüge mich nur allzu gerne mit der Ansicht vom Boden aus. Tom organisiert uns ein paar Macarons, die wir auf unserem restlichen Rundgang gemeinsam vernaschen.
Zurück im Hotel, schnappt sich Tom gleich die Sektflasche: "Wie wäre es, wenn wir auf unser schönes Wochenende anstoßen würden?" "Sollen wir auf den Balkon?" Ohne auf seine Bestätigung zu warten, öffne ich die zweiteilige Balkontüre und verschaffe mir einen kurzen Überblick. Als ich auf der linken Seite einen Whirlpool entdecke, kommt mir glatt eine Idee: "Wie wäre es mit ein bisschen wohltuender Wärme?" "Inwiefern?" "Hier gibt es einen Whirlpool, der unbedingt benutzt werden will!", ich freue mich fast wie ein Kleinkind und steuere aufgeregt auf Tom zu, der mit der Sektflasche und den Gläsern auf den Balkon zugelaufen kommt.
"Wir haben keine Badeklamotten dabei!" "Och... Hast du keine Unterwäsche an?", ich ziehe meine Augenbrauen nach oben und sehe ganz genau, wie Herrn Mayers Gehirn anfängt zu arbeiten. Da mir die ganze Sache etwas zu lange dauert, nehme ich ihm die Flasche und die Gläser ab und stelle alles auf dem kleinen Tischchen neben dem Whirlpool ab.
"Muss ich dir beim Ausziehen helfen?", da Tom immer noch wie angewurzelt dasteht und mich mit einem seltsam nachdenklichen Blick mustert, schreite ich einfach zur Tat. Meine Finger umfassen den unteren Saum seines Oberteils, das ich langsam in die Höhe ziehe und somit seinen Oberkörper freilege. Während das Kleidungsstück den Weg über seinen Kopf findet, küsse ich ihn an seinem Schlüsselbein entlang, da ihn das immer wieder um seinen Verstand bringt. Die Wirkung zeigt sich sofort, indem er seine Bauchmuskeln anspannt und eine leichte Gänsehaut über seinen Körper fegt. Das Kleidungsstück werfe ich einfach neben uns und lasse kurz darauf meine Handflächen zärtlich über jeden Zentimeter seiner freigelegten Haut streichen. Tom genießt es sichtlich, denn er schließt seine Augen und ist mucksmäuschen still. Meiner Finger machen sich als Nächstes an seinem Gürtel zu schaffen, den ich in Null Komma nichts geöffnet habe. Im Anschluss muss auch der Kopf, sowie der Reißverschluss daran glauben, damit ich Tom langsam von seiner Hose befreien kann. Als ich ein paar Küsse über dem Bund seiner Boxershorts platziere, brauchen Herr Mayers Lungen plötzlich etwas mehr Luft als ein paar Sekunden zuvor. "Wenn du so weitermachst, dann wird das mit dem Badevergnügen heute nichts mehr!", knurrt er mir mit heißerer Stimme entgegen und lässt seine Finger durch meine Haare gleiten. Da meine spontan gereiften Pläne etwas anderes vorsehen, lasse ich von seinem Körper ab und ziehe mich selbst auch noch schnell aus.
"Du bist so schön, Schatz!" Nachdem ich ebenfalls nur in Unterwäsche dastehe, zieht mich Tom in seine Arme und küsst mich voller Leidenschaft. "Ich liebe dich!", nuschele ich ihm während unserem Kuss entgegen, was er ebenso erwidert und kurz darauf mit seiner Zunge sanft über meine Lippen streift. Ich gewähre ihm Einlass und somit vertiefen wir uns in einen langen und gefühlvollen Zungenkuss. Von mir aus könnte genau jetzt jemand die Zeit einfrieren und diesen Moment somit auf ewig festhalten.
Ein paar Minuten später schält Tom den Whirlpool ein und ich kümmere mich um die Verdrängung der Leere in den Gläsern. Sobald das Blubberbad bereit ist, steigen wir in das wohltuende Nass und setzen uns, mit Blickrichtung auf die Stadt, eng nebeneinander. "Auf uns und unser Wochenende!" Tom hält sein Glas in meine Richtung, worauf ich meines vorsichtig dagegen stoße: "Auf uns!" Eine Zeit lang liege ich einfach in seinen Armen und beobachte unsere Umgebung, die langsam von der Dunkelheit verschlungen wird.
"Wie Viele Kinder möchtest du mal haben?" "Wie kommst du jetzt da drauf?", verwundert drehe ich mich zu Tom, der in den Himmel starrt und leicht mit den Schultern zuckt: "Weiß nicht. Ist mir halt gerade so in den Sinn gekommen". "Mhhhh. Eins auf jeden Fall. Alles andere würde ich einfach auf mich zukommen lassen. Du?" "Wenn es sich einrichten lässt, würde ich zwei schon ganz toll finden. Und einen Hund würde ich auch gerne irgendwann anschaffen!" "Einen Hund?" "Ja. Ich wollte als Kind schon immer einen haben, aber mein Vater hat uns nicht mal einen Hamster erlaubt. Die Vorstellung, dass die Kinder mit einem Tier aufwachsen, gefällt mir irgendwie... Was meinst du?" Ich grinse nur vor mich hin, da ich gerade gar nicht weiß, was ich darauf erwiedern soll. Dass Tom in gewisser Weise schon die Weichen für unsere spätere Familienplanung legt, ist schön und unreal zugleich.
"Warum sagst du denn gar nichts? Lieber keinen Hund?" "Hahaha. Keine Ahnung. Gegen Tiere habe ich eigentlich nichts einzuwenden. Ich habe mir darum aber ehrlich gesagt noch nie Gedanken gemacht!" "Nicht schlimm. War auch nur so ein spontaner Gedanke!" So spontan kommen mir seine Gedanken nicht wirklich vor. Vielmehr macht es den Anschein, dass Tom ganz genau weiß, was er will und somit herausfinden möchte, ob unsere Vorstellungen von der Zukunft zusammenpassen.
"Wäre schön, wenn wir jeden Abend so ausklingen lassen könnten.... Daran könnte ich mich gewöhnen!" Herr Mayer stellt das leere Sektglas auf den Boden, neben den Whirlpool, und nimmt mir auch mein leeres Glas ab, das sich kurz darauf neben seins gesellt. "Dann wäre es aber irgendwann nichts besonderes mehr!", mein Einwand scheint Tom einzuleuchten, denn er nickt vor sich hin und zieht mich dann völlig unerwartet rittlings auf seinen Schoß.
"Mit dir ist jeder Tag etwas Besonderes!" Tom umfasst mit beiden Händen mein Gesicht und küsst mich vorsichtig, als wenn er es noch nie zuvor getan hätte. Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie ist er heute so anders. Nicht im schlechten Sinne.
Irgendwie sinnlicher. Seine Hände begeben sich langsam auf Wanderschaft und streichen meinen Hals entlang, über meine Brüste, weiter über meine Hüfte und kommen an meinem unteren Rücken zur Ruhe.
Mit sanften Druck schiebt er mich etwas weiter zu seiner Mitte und seufzt leicht auf, als ich an der richtigen Stelle ankomme. "Sollen wir rein gehen?", flüstere ich in sein Ohr und beiße leicht in sein Ohrläppchen. "Ja!", schneller als ich reagieren kann, platziert sich seine rechte Hand an meinem Hintern, während seine linke Hand sich an den Rand des Wasserbehältnis klammert, um uns beide nach oben zu ziehen. Ich schlinge schnell meine Füße und Arme um seinen Körper, damit ich nicht herunterfalle. "Keine Angst, ich hab dich!", mit mir als Klammeräffchen, steigt Tom aus der Wärmequelle aus und bringt uns in das Schlafzimmer, in dem er mich vorsichtig auf dem Bett ablegt und über mich klettert.
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Als ich meine Augen öffne, dringt Tageslicht durch den dicken Vorhang an unserem Fenster. Tom schläft noch tief und fest und daher beschließe ich, in aller Ruhe duschen zu gehen und mich für unseren bevorstehenden Tag fertig zu machen. Im Badezimmer stehen Unmengen von von kleinen Shampoo- und Lotion Fläschchen, die das Hotel für seine Gäste bereit stellt, die ich mir natürlich sofort unter den Nagel reiße. Nach einer ausgiebigen Dusche, schminke ich ein klein bisschen meine Augen und mache mich dann auf den Weg ins Schlafzimmer, um mich anzuziehen.
Herr Mayer befindet sich immer noch im Land der Träume, als ich komplett fertig bin, was ich natürlich ganz schnell ändern muss. Zuerst ziehe ich die Decke von seinem Körper und erfreue mich an dem nackten Anblick, der sich mir da bietet. Vorsichtig setze ich meine Lippen an seinem Nacken an, küsse mich die Wirbelsäule hinunter und beiße ihn abschließend sanft in seinen Hintern. "Hey, was machst du da?" "Dich wecken! Guten Morgen!" Tom dreht sich grinsend um:
"Das gefällt mir außerordentlich gut! Da fällt einem das Aufstehen doch gleich viel leichter!" "Hahaha. Na los! Schieb deinen Hintern aus den Federn! Ich habe hunger!" "Schon gut! Darf ich noch schnell duschen?" Mein Freund schwingt seine Füße aus dem Bett und gähnt erst einmal ausgiebig, bevor er nach meinem "Ja!" den Weg ins Badezimmer einschlägt. Zum Glück ist Tom mit seiner morgendlichen Instandsetzung schnell durch und so stehen wir dreißig Minuten später vor dem aufgebauten Frühstücksbuffet. Während ich mit Croissants, Nutella und Obstsalat den süßen Weg einschlage, ist Tom heute eher auf der deftigen Schiene und hat seinen Teller mit Brötchen, Salami und Käse bestückt. Die Getränke werden direkt an den Tisch gebracht, was uns einen weiteren Laufweg erspart. Da die Temperaturen noch recht angenehm sind, ist die Terrasse noch geöffnet und wir nutzen die Gelegenheit natürlich sofort, um unter freiem Himmel zu frühstücken.
"Hast du schon einen Plan für heute?", frage ich neugierig den gut aussehenden Mann, der mir gegenüber sitzt. Tom nickt vor sich hin und nimmt einen Schluck Kaffee zu sich, bevor er mir antwortet: "Ich habe mir gedacht, dass wir uns Fahrräder leihen und ein paar Sehenswürdigkeiten ansteuern. Der Verkehr soll hier teilweise sehr übel sein und deshalb ist es wahrscheinlich schlauer, mit dem Fahrrad zu fahren. Wir könnten am 'Arc de Triomphe de l'Étoile' vorbei, dann die Kathedrale Notre-Dame besichtigen und zuletzt eine Tour durch die Katakomben mitmachen. Um achtzehn Uhr müssen wir aber wieder hier sein, uns umziehen und zu einer kleinen Überraschung aufbrechen!" Dass Tom sich schon solch einen Plan zurecht gelegt hat, überrascht mich, da ich eher damit gerechnet habe, dass er das alles eher spontan macht. "Wenn du irgendetwas nicht sehen möchtest, können wir das auch streichen und was anderes machen!" "Nein, nein. Hört sich gut an! Wohin gehen wir dann heute Abend? Brauche ich da dann mein Kleid, das ich einpacken sollte?" Tom hat mich beim Kofferpacken gebeten, eines meiner Kleider einzupacken. Sein angegebener Grund war eigentlich nur, dass ich ihm in dem Kleid sehr gut gefalle, aber anscheinend hat es doch noch einen anderen Grund. "Genau. Was wir machen, verrate ich nicht. Da musst du dich schon bis heute Abend gedulden!" "Das ist gemein!" "Nein. Überraschungen sind da, um jemanden zu überraschen und nicht um im Vorfeld schon alles zu verraten!" Ich strecke dem Herrn meine Zunge entgegen, da er genau weiß, wie sehr ich seine gelegentliche Klugscheißerei hasse. "Hahaha. Jetzt iss endlich, damit wir bald wegkommen. In genau zehn Stunden siehst du des Rätsels Lösung!"
Ich muss sagen, der Tag heute ist einfach wundervoll. Auch wenn das viele Fahrradfahren gegen Ende richtig anstrengend wird, haben wir viel mehr gesehen und wahrgenommen, als wenn wir mit dem Auto unterwegs gewesen wären. Bei Tom merkt man die Dauerlauf-Einheiten, denn er ist keinesfalls so schnell außer Puste gewesen wie ich. Wir haben mit unseren Handys sehr viele Erinnerungsfotos geschossen und auch gleich ein paar in die Chatgruppe geschickt, damit alle wissen, dass wir noch Leben. Tom ist heute wirklich sehr verschmust und überhäuft mich mit Küssen, Umarmungen und vielen liebevollen Gesten. Ab und zu scheint er etwas nervös zu sein, doch ich könnte mich auch einfach nur täuschen und gehe deshalb gar nicht weiter darauf ein.
Wir schaffen es tatsächlich, fünf Minuten nach sechs Uhr zurück in unserem Hotel zu sein. Wir springen beide nochmals unter die Dusche, da die sportliche Betätigung einige Spuren hinterlassen hat und ziehen uns im Anschluss schnell um, da Tom ein wenig Hektik verbreitet. Mich wundert es etwas, das er ein Hemd und eine dunkelblaue Chino Hose trägt, denn das tut er sonst nie: "Sag mal... Hast du irgendetwas bestimmtes vor?" "Wieso?" "Weil du normalerweise nicht in diesem Klamottenstil herumläufst!" "Sieht es nicht gut aus?", auf seinem Gesicht verbreitet sich sofort Unsicherheit und das kommt mir dann doch etwas spanisch vor: "Tom, du siehst super aus! Das steht dir total! Aber..." Als scheint ihm spontan ein Grund einzufallen, unterbricht er meine Worte: "Da wo wir jetzt hingehen, müssen wir einfach etwas schicker angezogen sein und darum solltest du auch dein Kleid mitnehmen!" Ich mustere den Herrn Polizisten noch eine kurze Zeit lang, da er nervös mit den Fingern auf seinen Oberschenkeln herum trommelt, denke aber, dass er sich einfach viel zu unsicher mit seinem Outfit sein könnte. "Du siehst wirklich gut aus! Könntest du öfter anziehen!" Nach einem kleinen Kuss ziehe ich noch schnell meine Schuhe an und bin dann auch wirklich so weit, um aufzubrechen.
Tom läuft noch ein paar Mal an mir vorbei und beißt sich andauernd auf seiner Unterlippe herum. "Alles okay?"
"Mh?" "Ob alles okay ist, habe ich gefragt!" "Jaja. Können wir?", mit einem schiefen Grinsen reicht er mir seine leicht feuchte Hand und zieht mich hinter sich her.
Was ist nur los mit ihm?
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