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Mit überdimensional guter Laune starte ich den Motor des Mercedes.

Tzzzzz, wie können die nur um diese Uhrzeit so betrunken sein, dass man die in eine Zelle sperrt? Eigentlich sollte man Tom einen Pokal verleihen, denn es schafft wirklich kaum ein anderer Mensch, mich in dieser Hinsicht zu übertrumpfen.

Als ich den Bauernhof verlasse, überlege ich schon, wen ich zuerst runterlaufen lasse und merke recht schnell, dass das ziemlich anstrengend werden könnte. Drei Abreibungen sind dann vielleicht doch etwas anspruchsvoll. Da mir in den Sinn kommt, dass Stephan wohl der Schlimmste ist, scheue ich mich nicht davor, seine Freundin zu informieren.
Ich fahre rechts ran, auf einen Parkplatz und ziehe mein Handy aus der Hosentasche, um Cora anzurufen:

Cora: "Josi?"
Ich: "Hallihallo. Hast du schon Feierabend?"
Cora: "Ja, ich laufe gerade zu meinem Auto und fahre dann in die WG!"
Ich: "Nene, komm aufs Revier!"
Cora: "Was will ich denn da? Stephan ist doch zuhause!"
Ich: "Wenn die Ausnüchterungszelle Stephans neues Zuhause ist, dann ja!"
Cora: "Was?? Ich versteh nur Bahnhof!"
Ich: "Dein Freund, mein Bruder und Franco müssen vom Revier abgeholt werden, da die besoffen waren und in die Ausnüchterungszelle gesteckt wurden. Dein Typ war wohl der Schlimmste!"
Cora: "Hast du mal auf die Uhr geguckt? Wann haben die denn zu saufen angefangen? Heute Morgen?"
Ich: "Jup!"
Cora: "Gib mir fünf Minuten! Bis gleich!"

Ich werfe mein Handy auf die Beifahrerseite und ordne mich wieder in den fließenden Verkehr ein. Ein kleines bisschen tut mir mein bester Freund schon leid und im Normalfall würde ich keinen großen Wirbel bei ihm veranstalten, da er auch immer zu mir hält. Allerdings nicht, wenn man seine Freundin jedes Mal wegen Alkohol anschnauzt und dann am helllichten Tag selbst rotzevoll ist.

Nachdem ich Christopher's Wagen geparkt habe und ausgestiegen bin, trifft auch Cora ein. Ihr Gesichtsausdruck spricht Bände und ich hoffe insgeheim, dass Stephan schon nüchtern genug ist, um die Worte, die in wenigen Minuten auf ihn einprasseln, richtig in sich aufzunehmen. Damit es dann auch wirkt. Schneller als ich gucken kann, betreten Cora und ich die Wache.

Am Empfang legen wir einen kurzen Stopp ein, passen unsere Gesichtsausdrücke der Situation an und warten darauf, dass wir von irgendeinem Herrn begrüßt werden. Es kommt aber keiner.

"PALIM PALIM!!", schreie ich durch die Räumlichkeiten, um den Männern die Chance zu geben, reagieren zu können. Ansonsten stürmen wir einfach die Büros, hätte ich auch kein Problem damit. Wir hören in dem hinteren Gang eine Türe knallen, dem kurz darauf zwei Stimmen folgen.
Ausgelassen lachend schlendern Marc und Moritz, denke ich jedenfalls aufgrund der Stimmen, den Gang entlang und biegen um die Ecke. Als sich unsere Blicke treffen, grüßen die zwei uns freundlich, laufen noch ein paar Schritte und frieren dann sofort in ihrer Bewegung ein. Das Grinsen stirbt in beiden Gesichtern und eine sanfte Blässe umspielt die Nasen der Polizisten. Völlig geschockt räuspert sich Herr Westerhoven und kommt langsam auf uns zu: "K-Kann ich euch irgendwie behilflich sein?"
"Oh ja. Definitiv! Zuerst würde ich gerne wissen, was hier genau abgelaufen ist, dass Herr Sindera, Herr Mayer und Herr Fabiano mitten am Tag stockbesoffen sind. Dann möchte ich gerne aufgeklärt werden, warum Moritz am Telefon so blöd nach mir gefragt hat und zu guter letzt wäre ich euch sehr dankbar, wenn ihr uns zu den Schätzchen bringen könntet, damit wir sie liebevoll ins Auto zerren können!", mein stechender Blick nimmt zwischendurch Kontakt mir dem Sehorgan des Herrn Breuer auf, der sich immer wieder durch die Haare fährt und nicht weiß, wie er reagieren soll. Marc zupft ein paar mal an seinem Hemdkragen herum, was mich ganz irre macht: "Wenns am Hals zu eng wird, würde ich mal ein paar Knöpfe aufmachen!" "Mach ich gleich. Vielleicht gehen wir kurz nach hinten. Muss ja nicht jeder mitbekommen!" Marc deutet mit der Hand an, dass wir ihm folgen sollen und führt uns in Tom's Büro. Moritz folgt uns ebenfalls in die besagten vier Wände, hält jedoch einen gebührenden Abstand zu uns.

Cora mustert den Blondschopf mit zusammengezogenen Augenbrauen: "Was machst du dir so in die Hose? Hast du die drei abgefüllt?" "Nö. Nur eingesammelt!", antwortet Moritz wie aus der Pistole geschossen. "Was bist denn dann so angespannt? Die einzigen Köpfe, die rollen werden, sind die drei, die auf den versoffenen Körpern festgewachsen sind!" Cora's Versuch, die Lage für die Polizisten etwas zu entschärfen, scheitert kläglich..Die wollen sich kein bisschen entspannen. "Naja. Tom wollte nicht, dass Josi herkommt.... und jetzt... steht sie da. Der bringt uns um!", erklärt Moritz, an Cora gerichtet, die leichte Überforderung der beiden Männer. Ich winke ihm ab und lache leise: "Kann er nicht, weil er davor schon stirbt. Also chill. Der hat echt Angst vor mir? Hahaha. Geil!" "Du darfst aber nicht rumschreien. Klaus weiß nichts davon. Falls der doch noch zufällig hier einbremst, das Gebäude betritt und dich dann schreien hört.... Ich will es mir gar nicht ausmalen!" Marc's Worte leuchten mir ein und ich versuche, das in meinem Gehirn abrufbereit an vorderster Front zu stellen. Im Nachhinein will ich nicht Schuld daran sein, wenn der Herr Bruder noch eine Abmahnung bekommt oder gar sein Kumpel und Kollege. "Kommt Tom's Freundin auch noch?", ich könnte mich bei Moritz' unsicherem Gesichtsausdruck vor Lachen kringeln, doch schüttel nur den Kopf: "Nö. Den Spaß wollte ich mir selber gönnen. Die kann ihn dann später immer noch fertig machen! Also, raus mit der Sprache. Was ist hier vorgefallen?"

Herr Westerhoven lehnt sich mit dem Hintern gegen den Schreibtisch, verschränkt die Arme und seufzt laut auf: "Dein Bruder ist mit eins Komma eins Promille hier aufgetaucht, wohlgemerkt ist er selbst gefahren und dachte, dass er uns an der Nase herumführen kann. Wir haben allerdings das Bier gerochen. Zur Strafe haben wir ihn nach unten in die Zelle gebracht. Er war nicht aggressiv, beleidigend oder irgendetwas. Der kleine Denkzettel musste allerdings sein!" "Der ist mit Alkohol gefahren? Mein Bruder? Tom Mayer?", ich kann es fast nicht glauben, was mein Gegenüber mir hier erzählt. "Ja, leider. Du weißt selbst, dass es ab null Komma fünf Promille eine Ordnungswidrigkeit darstellt und wir in Teufelsküche kommen, wenn das jemand rausbekommt. Keine Ahnung warum er so unvernünftig war!", zuckt Marc mit den Schultern und wendet seine Aufmerksamkeit auf Cora:
"Stephan hingegen war ein ganz anderes Kaliber! Der ist zwar nicht Auto gefahren, hatte dafür aber fast zwei Promille beisammen. Außerdem hat er sich mit Franco an einer Tankstelle zugesoffen. Wie so zwei Penner, die kein Zuhause haben. Kooperativ war er nicht gerade und wir mussten ihn das ein oder andere Mal etwas härter anpacken. Also wenn er jammert, ist das irgendwie gerechtfertigt. Die haben allesamt auf nüchternen Magen getrunken und Stephan hat heute morgen anscheinend eine Tablette genommen". "Ist ja noch schöner. Nichts essen, Medikamente, Alkohol.... Wann habt ihr ihn eingesammelt?" Cora kocht schon fast vor Wut und scharrt mit den Hufen. "So gegen zwei sind wir an der Tankstelle angekommen, glaube ich." Marc ist es sichtlich Unrecht seine Kollegen und Kumpels so an uns auszuliefern, aber er lässt uns brav die geforderten Informationen zukommen. "Wie sieht es mit dem Italiener aus?", will ich letztendlich noch wissen, da ich mir vorstellen kann, dass es bei ihm eher die Kategorie Frustsaufen war. "Der war total chillig. Hat gemeint, dass es was zum Feiern gäbe. Zuerst wollte er sein Auto nicht an der Tanke stehen lassen, aber Moritz konnte ihn dann doch überzeugen. Wie viel Promille der Intus hatte, weiß ich nicht. Er hat gepennt und ich wollte ihn nicht wecken. Allerdings wird das vermutlich im ähnlichen Rahmen wie bei Stephan liegen!" "Dann hätten wir einen, der betrunken zur Arbeit gekommen ist und am Straßenverkehr teilgenommen hat. Einen, der, weil er betrunken war, nicht zur Arbeit erschienen ist und einen krankgeschriebenen, der total aufmüpfig war. Prima, die Liste der Vergehen wird immer länger", ich fasse die Situation einmal schnell zusammen, damit alle wissen, dass ich aufgepasst habe und klatsche in die Hände: "Dann führen Sie uns doch mal zu den Herrschaften, bitte!"

Marc nickt mir zu und beschreitet zuerst den Weg in den Keller. Wir zwei Frauen und Moritz folgen ihm bis zu der Zellentüre. Cora fasst Marc an die Schulter und zieht ihn ein Stück zurück: "Vielleicht bleibt ihr aus der Schusslinie und verkrümelt euch. Den Weg nach draußen finden wir auch alleine. Danke für eure Ehrlichkeit!" Herr Westernhoven scheint im ersten Moment etwas perplex zu sein, doch nach wenigen Sekunden nimmt er grinsend das Angebot an, öffnet die Türe und winkt uns durch.

Als wir den Raum betreten, kann ich es nicht verhindern, kurz zu schmunzeln. Auf der rechten Pritsche liegen zwei Männer, die sich zu einem Knäuel ineinander verschlungen haben. Tom liegt unten auf der Matratze und Stephan mit dem kompletten Oberkörper auf ihm drauf, während Herr Sinderas rechter Fuß um Tom's Oberschenkel geschlungen ist. Mein Bruder hält meinen besten Freund mit beiden Armen fest. Die Gesichter scheinen fest miteinander verschmolzen zu sein und ich hoffe sehr stark, dass die Beiden nicht schon an Luftnot verstorben sind.

Der Geruch von Alkohol liegt in der Luft und beschert mir eine leichte Übelkeit. "Bevor du irgendetwas machst, warte noch kurz!" Cora zückt ihr Handy und schleicht sich an das eng umschlungene Pärchen an, um ein paar Fotos zu schießen. "Boah, bist du fies, hahaha", ich bin froh, dass Cora bei mir ist, denn ich hätte jetzt glatt vergessen ein paar Fotos zu schießen. "Nein, das ist nur Beweissicherung und eine 'Du kommst aus dem Gefängnis frei' - Karte!" "Wie jetzt?", ich verstehe nicht so ganz, was Cora damit meint. Diese dreht sich mir zu und verdreht belustigt die Augen: "Mensch Josi. Wenn einer der Beiden jemals wieder ein großes Maul hat, weil wir ein bisschen über den Durst getrunken haben, dann halten wir denen diese Bilder unter die Nase. Die werden sich hüten, uns jemals wieder anzuschnauzen, denn das übertrifft alles!" "Wir müssen das dann noch Tammy schicken!", merke ich freudig an, denn die soll ja auch was von dem Freifahrtschein haben.
"Jaja. Aber ihr müssen wir die Story erst erzählen und dann das Foto zukommen lassen. Stell dir mal vor, du würdest so ein Bild ohne Erklärung bekommen. Mich würde es total aus der Bahn werfen. Ich meine, guck dir das doch mal an!" Wir starren eine Weile die Männer an, bis sich auf der linken Pritsche etwas zu regen beginnt. Franco liegt in Embryostellung zusammengerollt auf seiner Matratze, scheint aber langsam aufzuwachen.

Darauf setze ich mich in Bewegung, lehne mich über Stephan und klatsche Tom ein paar Mal auf die freie Wangenseite. Mein Bruder brummt laut auf, macht aber keine Anstalten seine Augen zu öffnen. Erst als ich einmal lauthals "Tom!" zische, öffnen sich seine Augen mit Lichtgeschwindigkeit und er starrt mich ungläubig an. Meine Augenbrauen ziehen sich zusammen, während ich meine Arme ineinander verschränke:
"Na? Rausch ausgeschlafen?" "Was machst du hier?", fragt er mich völlig entgeistert und merkt erst jetzt, das Stephan schon fast mit seiner rechten Gesichtshälfte verwachsen ist und versucht, seinen Kopf etwas von dem Schlafenden wegzuziehen. "Meinen versoffenen und gesetzeswidrigen Bruder vom ausnüchtern abholen. Und du so?.... Ach warte... DU bist ja der versoffene und gesetzeswidrige Bruder!", schnauze ich sofort los, worauf dieser die Augen verdreht: "Ach Josi, das kann doch mal vorkommen. Ich...." "Ach... Bei Mr. vorbildlicher Bruder kann das mal vorkommen? Darf ich dich mal daran erinnern, wie du mich jedes mal angeschrien hast, wenn ich betrunken war? Und ICH war zu angemessenen Uhrzeiten betrunken, ICH bin nicht mit eins Komma eins Promille Auto gefahren und ICH bin auch nicht besoffen zur Arbeit gegangen!" Tom seufzt laut auf und zieht seine Augen zu Schlitzen. Wie es scheint hat er gewaltige Kopfschmerzen oder es macht ihm zu schaffen, dass Stephan ihn komplett belagert. Wir beobachten Herrn Mayer dabei, wie er versucht, sich von seinem Kumpel zu befreien, es jedoch nicht schafft. "Könnt ihr mir bitte helfen?" "Ach, besoffen Auto fahren kann man, aber seinen Kumpel bekommt man nicht von sich runter, oder wie?", ich mache keine Anstalten, ihm auch nur ansatzweise zu helfen.
Cora kommt ihm etwas entgegen, nimmt ihre Finger in den Mund und lässt einen schrillen Pfiff los, was dem Mayer-Kopf nicht gut zu bekommen scheint. Zumindest bewirkt es aber, dass die anderen zwei Saufziegen aus ihrem Koma erwachen.

Franco stöhnt laut auf und wirft einen Blick über seine Schulter: "Heilige Mutter Maria!" Schneller als wir gucken können, vergräbt dieser seinen Kopf zwischen den Armen. "He, Saufziege! Aufstehen!", ruft Cora ihm zu, worauf Franco nur wieder ein Stöhnen von sich gibt.

"Was war das?", hören wir jetzt Stephan nuscheln, der sein Gesicht von Tom's Backe löst. "Kannst du entweder aufhören zu atmen oder in eine andere Richtung deine alkoholischen Ausdünstungen verbreiten? Das wäre echt nett von dir!", murmelt mein Bruder vor sich hin, da Stephan's Mund dicht an seiner Nase klebt. "Sorry. Wir..." "Nicht reden, Stephan! Bitte halt den Mund!" Tom lockert eine seiner Hände und drückt den Kopf des Schwarzhaarigen beiseite. "Hahaha. Oh, Fuck. Mir brummt der Schädel. Wo sind wir hier?", im Zeitlupentempo nimmt mein zweitliebster Lieblingspolizist seine Gliedmaßen von meinem Bruder und versucht, nicht Rückwärts von der Pritsche zu fallen.

"In der Ausnüchterungszelle!", antwortet Cora und verschränkt die Arme vor ihrer Brust. "Danke, Äffchen!", nuschelt er vor sich hin und bemerkt erst nach ein paar Sekunden, dass irgendetwas faul ist: "Tom? Hab ich Halluzinationen oder habe ich wirklich Cora's Stimme gehört?" "Dreh dich um, dann weißt du es!" Ruckartig wendet sich Stephan's Körper unserer Gestalten zu und verliert somit den Halt auf der Schlafgelegenheit. Der Aufprall auf dem Boden hört sich etwas schmerzhaft an, doch das darauffolgende Stöhnen vermittelt uns, dass er noch lebt. Tom rollt sich bis an die Kante vor und schielt in den Abgrund hinunter: "Alles okay?" "Mhm. Ich schätze aber nicht mehr lange!", stellt Stephan richtig fest und reibt sich mit den Händen durch das Gesicht.

"Kannst du mir mal erklären, was ihr euch bei dem ganzen hier gedacht habt?", wettert Cora los und läuft ein paar Schritte auf ihren Freund zu. "Nich so laut Äffchen. Mein Kopf platzt sonst. Ich schätze, dass die Ausnüchterungszelle nicht unsere Idee war. Weiß nicht mehr so genau!", flüster Stephan vor sich hin. "ICH WILL WISSEN WIE ES ÜBERHAUPT DAZU KOMMT, DAS MEIN FREUND IN SOLCH EINER ZELLE LANDET!!" Cora schreit schon fast, was dem Herrn auf dem Boden ordentlich zu schaffen macht. "Heee, Mädels. Seid doch nicht so streng!" Ich lasse Franco gar nicht ausreden, sondern fahre ihm gleich übers Maul: "Halt die Klappe! Du bist nachher auch noch dran!" Herr Fabiano verzieht sein Gesicht und rollt sich wieder zu einer Kugel zusammen.

"Cora. Schatz. Das war ein Ausrutscher", versucht jetzt auch Stephan die Tour, die vorhin bei Tom schon gescheitert ist. "Mag sein, Stephan. Allerdings durfte ich mir wegen einem Glas Wein eine Standpauke reinziehen, die über mehrere Minuten ging und weswegen du sogar noch pampig warst....Ich merke nochmal an: EIN. GLAS. WEIN! So. Herr Sindera säuft sich morgens an einer Tankstelle zwei Promille in den Kopf, obwohl er krankgeschrieben ist und wird noch aufmüpfig gegenüber seinen Kollegen. Aber das war ja nur ein Ausrutscher.... halb so schlimm... WILLST DU MICH EIGENTLICH VERARSCHEN?" Cora bekommt knallrote Wangen und wirft ihrem Freund einen vernichtenden Blick zu. Obwohl ich keinerlei Scheiße gebaut habe, bekomme ich selbst ein beklemmendes Gefühl und entferne mich ein paar Schritte von meiner sonst so spaßigen Freundin. Der Herr am Boden findet für sein Vergehen anscheinend keine passenden Worte, denn der bleibt stumm und atmet ausschließlich vor sich hin.

Herr Mayer richtet sich langsam und in Etappen auf, bis er seine Füße auf dem Boden abstellen und seinen Oberkörper in einen aufrechten Stand begeben kann: "Mädels. Schaltet mal nen Gang runter. Es bringt doch jetzt nichts mehr, hier so herum zu wettern. Was passiert ist, ist passiert. Wir können es nicht mehr Rückgängig machen!" Cora dreht ihren Kopf in Zeitlupe zu Tom und läuft zwei Schritte auf ihn zu. Ihr rechter Fuß steht zwischen Stephan's Beinen, der mit riesengroßen Augen zwischen seine Beine schaut und versucht, sich ein Stück weiter nach hinten zu ziehen, um seine Kronjuwelen zu retten. "Jetzt hörst du mir mal zu, Herr Mayer! Ihr braucht gar nicht meinen, dass ihr uns mit eurem Tütütü hier so einfach abspeisen könnt. Ihr Testosteronbolzen führt euch immer auf, wie das Gesetz in Person und meint, dass ihr uns unterbuttern könnt, wie es euch gerade passt. Aber nicht mit uns! Ihr bekommt hier nur euer Echo zurück und vielleicht überlegt ihr das nächste Mal, bevor ihr euer Maul aufmacht. Wobei wir noch lange nicht so knacke im Kopf sind wie ihr und uns schon am frühen Morgen volllaufen lassen!" Cora steht mit ihrem Gesicht nur wenige Zentimeter von Tom entfernt. Ich weiß nicht genau, ob er jetzt etwas eingeschüchtert ist oder die Leitung noch so lange ist und es einfach dauert, bis die Information im Gehirn ankommt. Aber es überrascht mich, dass so gar keine Reaktion von ihm kommt.

"Herr Fabiano, was haben Sie eigentlich zu Ihrer Verteidigung zu sagen?", damit Franco nicht zu kurz kommt, knöpfe ich mir den auch zwischendurch vor. Dieser dreht sich mit einem breiten Grinsen zu mir um:
"Ich habe Tonia abgeschossen!" Fast lasse ich mich von ihm anstecken und ebenfalls zu einem Lächeln hinreißen.
Aber nur fast. "Das ist wirklich wunderbar, aber das gerechtfertigt nicht diese Sauferei! Hättet ihr denn nicht erst alle eurer Arbeit nachgehen und euren Erfolg am Abend feiern können? Da hätte keiner was gesagt oder in irgendeiner Weise gemeckert. Aber nein... Scheiß doch doch drauf, ob die im RTW ein Besatzungsmitglied weniger haben. Die paar Leben, die da durch die Finger rinnen, sind nicht so wichtig, wie die paar Flaschen Bier, die unbedingt euren Verstand benebeln wollten. Michael hatte sicherlich Freude heute, dass sich Herr Saufitäter lieber abgeschossen, als sich von der Arbeit abgemeldet hat!", mir geht fast die Luft aus, deshalb lege ich eine Pause ein und ziehe erst einmal ein paar Liter Luft in meine Lungen. Der Gesichtsausdruck des Italiener sagt mir, dass diese Worte schon gereicht haben. Anscheinend schiebt sich jetzt das schlechte Gewissen durch den dichten Nebel, der bisher den männlichen Kopf ausgefüllt hat.

Franco erhebt sich von der Pritsche und sammelt Stephan vom Boden auf, da der immer noch wie ein Käfer auf dem kalten Steinuntergrund liegt.
"Können wir jetzt bitte endlich nach Hause?", fragt Tom zähneknirschend, als er Cora etwas zur Seite schiebt und sich ebenfalls erhebt. Sieht so aus, als hat er wirklich genug. "Gleich. Zuerst geht ihr drei zu Marc und Moritz. Ihr entschuldigt euch, dass ihr euch so blöd benommen habt und die beiden ihre wertvolle Zeit opfern mussten. Des Weiteren bedankt ihr euch, dass die zwei euch in Schutz genommen und somit eure Ärsche gerettet haben. Außerdem lasst ihr euch gefälligst eine ordentliche Wiedergutmachung einfallen. Das ist das Mindeste. Nicht alle Kollegen würden einem derart aus der Patsche helfen!", wettert Cora gleich wieder los, dreht sich um und läuft auf mich zu.
"Aber die haben uns eingesperrt!", bringt ihr mein Bruder entsetzt entgegen, worauf Franco seine Hand auf dessen Mund legt: "Lass gut sein. Tu einfach, was sie gesagt hat!"

Wenigstens einer, der etwas von seinem Verstand zurückerlangt hat!

Wir lassen den Männern den Vortritt, die mit hängenden Köpfen den Weg in die obere Etage antreten. Cora lacht mir entgegen und hält mir unauffällig ihre Hand hin, in die ich lautlos einschlage. Zufrieden und ausgeglichen laufen wir den teilweise noch schwankenden Wesen hinterher und warten, bis sie ihren Auftrag ausgeführt haben. Als wir uns dem Haufen nähern, hören wir schon wie Marc die Sache abtut und den Herren versichern will, dass das ganze schon passt und sie den Vorfall unter den Teppich kehren. "Nene! Die drei Herren haben einen Auftrag bekommen und führen den auch aus!" "Aber die haben mich auch schon oft aus der Scheiße gerettet!" Marc verzieht gequält sein Gesicht und  appelliert an meine Gutmütigkeit.
"Hattest du da auch zwei Promille im Kopf, warst aufmüpfig und unverschämt zu deinen Kollegen und hast deinen Arbeitsplatz aufs Spiel gesetzt?" "Neeeein!" "Also. Die überlegen sich was und ihr nehmt das an. Basta! Los jetzt, nach Hause. Meine schwangeren Füße möchten sich ausruhen!" Unsere Übeltäter ziehen noch ein längeres Gesicht als zuvor und begeben sich nach draußen, an die frische Luft.

Stephan scheint die unalkoholische Luft nicht besonders zu bekommen und stützt sich an Christophers Auto ab, um seinen Brechreiz unter Kontrolle zu bekommen. "Uh, du bist mit dem Mercedes von Christopher unterwegs?" Tom versucht ein bisschen Ablenkung zu schaffen, doch ich gehe gar nicht großartig darauf ein, denn ich bin jetzt wirklich erledigt und habe mein heutiges Wortpensum vor einigen Minuten voll ausgeschöpft. Mein Bruder seufzt nur und setzt sich gleich auf die Rückbank, damit er aus dem Schuß ist. Franco tut es ihm gleich und lehnt sich erschöpft gegen die Scheibe. "Kommst du noch in die WG oder fährst du heim?", wende ich mich Cora zu, die leicht zu grinsen anfängt: "Ich fahre zu mir!" Herr Sindera dreht seinen Kopf sofort zu seiner Freundin und zieht eine Schnute: "Darf ich mit?" "Ich pflege dich aber nicht!" "Musst du auch nicht. Aber ich will bei dir sein!", er läuft langsam auf seine Freundin zu und checkt vorsichtig die Lage. Cora reicht ihm seine Hand, worauf Stephan einen erleichterten Seufzer ausstößt und seine Freundin eigentlich in eine Umarmung ziehen will. "Nein! Du gehst dann erst einmal duschen und Zähne putzen. Dann sehen wir weiter!" Cora lässt ihren Freund einfach auf dem Gehweg stehen, winkt mir zu und steigt in ihr Auto. Als der Polizist es auch in das Auto geschafft hat, dauert es nicht lange, bis die beiden verschwunden sind.

Ich kutschiere die Suffköpfe wortlos in die WG und bin froh, als ich endlich dort ankomme und das Sofa nicht mehr weit von mir entfernt ist. Im Flur treffe ich sofort auf meinen Vater, der mir einen Kuss auf die Stirn drückt und anschließend einen Arm um die Schultern meines Bruders legt: "Komm mal mit, mein Junge!" Von Tom ist nur ein lautes Seufzen zu hören, bevor er von Nico in die Küche gezogen wird.

Ach, wie schön das ist, wenn man mal nicht selbst der Arsch ist. Hahaha

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