Kapitel 2
Die Woche verging so langsam. Hoseok war von Tag zu Tag anstrengender geworden, aber es war noch aushaltbar. "Jin, hättest du mal kurz Zeit?", fragte Namjoon mich. Wo kam der denn jetzt bitte her. Er stand plötzlich einfach neben mir. Ich verdrehte die Augen und folgte ihm. Wir gingen in den Raum neben der Küche, wo immer unsere Sachen sind, wie Jacke und alles. Dort standen ein Tisch und vier Stühle. Er deutete mir an, dass ich mich setzten sollte. Okay, jetzt habe ich etwas Angst. "Jin, ich habe gemerkt, dass du es anscheinend schwer hast dich hier einzuleben. Ich weiß nicht woran es liegt, aber das spielt jetzt keine Rolle. Ich habe gemerkt, dass du immer genervt bist. Nur warum? Ich oder eher gesagt wir haben dir nichts getan." Ich dachte es wäre jetzt wirklich etwas schlimmes, aber sich über sowas Gedanken zu machen ist echt nur reine Zeitverschiebung. "Nimm es nicht so persönlich", war lediglich meine Antwort. "Ich möchte aber nicht, dass es so ist. Ich verstehe und habe mich auch immer gut mit meinen Mitarbeitern verstanden. Ich möchte mich auch mit dir verstehen und dass wollen die anderen auch, zumindest habe ich das gehört. Ich glaube, du kannst ganz nett sein." Glaub mir, ich bin nicht nett. Ich bin alles andere als nett.
Ich sagte dazu nichts. Was sollte ich da auch groß sagen? "Jin, morgen ist Montag, unser Ruhetag, wie du vielleicht weißt und ich möchte etwas mit dir machen. Keine Widerrede." Was sollte das denn? Das ist mein einziger freier Tag in der Woche. An dem will ich meine Ruhe haben! Leider musste ich. Also willige ich widerwillig ein. "Wir treffen und morgen um eins hier. Und wenn du nicht kommst, dann hole ich dich persönlich bei dir Zuhause ab", versuchte er mir zu drohen. Schon putzig, wenn er versucht ernst und bedrohend zu wirken. Man kann ihn nicht wirklich ernst nehmen. Na ja, lassen wir mal lieber diese Gedanken. Das entwickelt sich in eine gruselige Richtung.
Abends war ich erst um zwei Uhr Zuhause. Der Heimweg, war nicht gerade der Beste. Ich habe vor ein paar Tagen eine Abkürzung gefunden, welche durch viele dunkle Gassen führt. Normalerweise liebe ich es, doch heute war irgendetwas anders. Ich weiß nicht warum, aber ich hatte das Gefühl, dass mich irgendjemand verfolgte. Ich drehte mich immer wieder um, aber natürlich war da keiner. Vielleicht was, das noch mein Instinkt von früher, aber ich hatte sowas, seit ich endlich meine Vergangenheit hinter mir gelassen habe, nicht mehr. Man warum habe ich mich nicht einfach von Namjoon nach Hause fahren lassen. Seit meinem ersten Tag verlassen wir fast immer zeitgleich das Lokal und er fragt mich jedesmal, ob er mich nicht mir nach Hause nehmen. Ich habe immer abgelehnt. Ich genoss gerne die Ruhe und Dunkelheit auf meinem Heimweg, doch heute bereue ich es irgendwie. Je mehr ich über die ganze Sache nachdachte, desto sicherer wurde ich mir, dass ich es mir nicht eingebildet habe. Aber wem habe ich denn etwas getan? Ich hatte meine Schulden damals doch alles beglichen.
Die ganze Nacht konnte ich kein Auge zu machen. Ständig hatte ich Panik. Jedes Mal wenn irgendetwas knackte, hielt ich mich schon bereit, dass irgendjemand in meinem Zimmer auftauchte. Leider hatte ich keine Waffe, womit ich mich wehren konnte, außer einem Kissen und einer Decke. Die werden nicht gerade sehr hilfreich sein.
Langsam wurde es wieder hell. Erleichtert fing ich an aus zu atmen. Ich weiß nicht, aber ich fühlte mich irgendwie gerade dadurch sicherer. Langsam stand ich auf und rannte auf die Toilette. Oh mein Gott endlich ist der Druck weg. Danach sah ich mich in meiner ganzen Wohnung um und wie erwartet war hier niemand. Beruhigt ging ich wieder in mein Zimmer und legte mich schlafen. Etwas konnte ich noch schlafen, bevor ich mich Namjoon traf. Wenn er nicht wäre, könnte ich sogar mehr schlafen, aber nein, ich musste mich ja mit ihm treffen.
Ein Klingeln weckte mich. Ich brauchte etwas, bis ich feststellte, dass es die Klingel von der Haustür war. Sofort sprang ich auf und sprintete zur Tür. Etwas außer Atem und immer noch sehr müde und verschlafen öffnete ich die Tür. "Jin, wir wollten uns seit einer Stunde vor meinem Restaurant treffen wo-" Er hielt inne, als er mich sah. Super Begrüßung, Namjoon, danke. Da sag einer nochmal ich bin nicht freundlich.
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