Kapitel 12
"Wie du willst kündigen?", fragte er völlig entsetzt. "Habe etwas besseres gefunden." Erstarrt stand er da. Irgendwie tat es mir ja schon leid, aber ich habe echt keine Lust auf ihn, wenn er eh keine Zeit für mich hat. Wir klärten alles mit der Kündigung und ich machte mich auf den Weg nach Hause. Na ja, ein positives hatte es. Ich musste ihn und seine Freundin nicht mehr ertragen.
Es vergingen Wochen und ich saß zum Großteil im Park oder Zuhause rum. Hier und da musste ich auch ein paar Aufträge erledigen, aber schwer war es nicht, weswegen ich auch nicht verstand, warum Yoongi mich unbedingt wieder dabei haben wollte. Gerade saß ich zu Hause auf meinem Bett uns starrte die weiße Wand an. Hoseok hatte sich versucht immer wieder bei mir zu melden, doch ich ignorierte es, was mir schon irgendwie leid tat. Er war so ein guter Mensch und hatte nichts mit all dem zu tun. Ich hingegen war ein schlechter Mensch. Sollte ich vielleicht mal auf seine Anruf reagieren? Einfach mal etwas anders machen außer zu Hause oder im Park zu sein? Eigentlich ist die Idee gar nicht so schlecht. Ich schnappte mir mein Handy und wollte Hoseok schreiben, doch es klingelte an der Tür. Genervt stand ich auf und ging zur Tür. Wer will denn bitte jetzt etwas von mir? Ich setzte schon an, die Person an zu meckern, doch brach sofort ab, als ich einen geknickten Namjoon vor mir stehen sah. Namjoon sah mich mit seinen schönen Augen traurig an. Auch wenn ich es schrecklich fand, dass es ihm nicht gut ging, muss ich zugeben, dass seine Augen noch schöner sind wenn er traurig ist. "Jin, ich-", setzte er an, doch ich hielt meine Hand auf seinen Mund. Ich trat zur Seite, damit er in meine Wohnung rein kommen konnte. Wir setzten uns ins Wohnzimmer. "Jin, Ich vermisse dich. Irgendwie ist alles komisch seitdem du nicht mehr da bist. Hoseok vermisst dich auch. Er bekommt ohne dich nichts mehr vernünftig hin. Wir brauchen dich beide und das dringend", schoss es aus ihm heraus. "Schön, ich glaube ihr vermisst eher meine Arbeit als mich", gab ich trocken von mir. "Was, nein so war das nicht gemeint." Ja klar und dass soll ich ihm glauben. Wer hat mich einfach links liegen gelassen? "Wie denn dann?" Namjoon schaute auf seine Hände, mit denen er nervös spielte. "Ehrlich gesagt brauche ich gerade eher jemanden zum reden und bei dir fühlte es sich immer so angenehm an, wenn ich dir von meinen Problemen erzählt habe", beichtete er. Ach, um mir seine Probleme anzuhören war ich wieder gut oder was? "Dann erzähl auch", sagte ich moton. Ich hatte schließlich nicht den ganzen Tag Zeit. Schließlich musste ich ja noch für mich kochen. "Ich habe mich wieder von Gray getrennt. Sie hatte mich mal wieder betrogen. Zwar dieses Mal nicht mit meinem besten Freund, aber trotzdem. Ich glaube, mein bester Freund oder besser gesagt du, konnest sie nichtmal leiden. Dabei dachte ich, dass sie es dieses Mal ernst gemeint hat. Ich war so dumm", machte er sich selber fertig. Ich selber wusste ehrlich gesagt nicht, ob ich mich über diese Nachricht freuen sollte oder ob ich sauer auf ihn und besonders auf Gray sein sollte. Auf ihn sauer zu sein wäre, glaube ich, jetzt nicht so angebracht, deswegen versuchte ich einfach über meinen Schatten zu springen und für ihn jetzt da zu sein. "Alles ist gut. Ich bin da." Ich stand auf und nahm ihn in den Arm. Er presste sein Gesicht gegen meine Brust. "Ich habe dich eigentlich nicht als besten Freund verdient", nuschelte er gegen meine Brust. Bei diesen Worten verstärkte ich meine Umarmung nur. "Jeder macht Fehler." Ich löste mich etwas aus der Umarmung und schaute ihn an. "Deswegen sollte man auch vergeben können." "Aber ich habe dich voll vernachlässigt. Hast du denn immer noch Angst abends alleine?", fragte er mich. Na ja, nachdem ich weiß, dass es Yoongi war, hat es ja aufgehört. Ich schaute schüttelte den Kopf. Er nickte nur. Danach sagte keiner mehr etwas. Irgendwie war es unangenehm, dass keiner etwas sagte. Ich überlegte krampfhaft, worüber wir jetzt reden konnten, doch mein Kopf war wie leer gefegt. "Wo arbeitest du denn jetzt?" Ich schaute ihn an. Ja Jin, dann lass dir mal eine gute Ausrede einfallen. Doch mir fiel, wie schon die ganze Zeit, nicht ein. "Ich arbeite, nicht wirklich." Super Ausrede. Applaus an dich. "Wenn du nicht wirklich arbeitest, wie kannst du denn deine Wohnung finanzieren?" "Ich verdiene genug mit der wenigen Arbeit." Ich schaute mich verwirrt an, beließ es aber dabei. "Möchtest du vielleicht wieder zu uns kommen, auch wenn du bei uns mehr arbeiten musst?", fragte er vorsichtig. Am liebsten hätte ich sofort ja gesagt, aber ich konnte nicht. "Namjoon, so leid es mir tut, aber ich kann meinen jetzigen Job nicht einfach kündigen." Eigentlich konnte ich gar nicht kündigen. "Als was arbeitest du?" Mist, mist, mist! Ich schaute nur auf meine Hände. Scheiße, wenn man keine passende Ausrede parat hat. "Jin, ich habe dich was gefragt", machte er nochmal auf seine Frage aufmerksam. "Ich kann es dir leider nicht sagen." Damit stand ich auf und wollte in die Küche gehen, um etwas zu trinken. Ich wollte diesem Gespräch einfach nur aus dem Weg gehen. Von der ganzen Aufregung, ist mein Hals ziemlich trocken geworden. "Wie du kannst es mir nicht sagen? Sag es doch einfach. Ich verstehe dein Problem nicht." Ganz ruhig, Jin. Ignoriere es einfach. "Verdammt, ich rede mit dir!" Nein, du bleibst ruhig. Er drehte mich an meiner Schulter zu ihm. Unweigerlich schaute ich ihm in seine Augen, in seine schönen strahlenden Augen. "Bitte, rede doch mit mir", flehte er mich schon fast an. Er würde entäuscht von mir sein, wenn ich es ihm sage. "Ich will doch nur, dass du so zu mir bist wie vorher, mir vertraust." Ich nickte. Er wird so entäuscht von mir sein, so gut wie jeder Mensch, der mir wichtig war.
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