61. Rote Rose
"Hey", flüsterte Zayn an Niall gerichtet, der bereits in einer der Bänke saß. Er war der erste mit seinen Eltern und Antonia. "Hallo Zayn", übernahm Antonia das sprechen und schenkte dem schwarzhaarigen ein leichtes lächeln," wie geht es dir?" "Geht so", murmelte Zayn und setzte sich neben Niall. "Wo ist Liam?", fragte nun Niall und schaute auf. Seine Augen waren rot, was aussagte, dass Niall bereits geweint hatte. "Ich weiß es nicht", antwortete Zayn ehrlich und schaute nach vorne," er brauchte am Freitag frische Luft und seid dem an habe ich nichts mehr von ihm gehört. Auf meine Anrufe reagiert er nicht, aber ich denke er wird gleich kommen." Niall nickte und fuhr sich durch die ungemachten Haare.
Es wurden immer mehr Menschen und die hälfte von ihnen kannten sie nicht. Wahrscheinlich gehörten sie zu Louis Familie.
"Hallo", sagte Liam und setzte sich neben Zayn, jedoch mit etwas abstand. Liams Eltern setzten sich eine Reihe hinter sie, wo auch Nialls Eltern saßen. "Liam", sagte Zayn überrascht und lächelte seinen Freund leicht an," wie geht es dir?" "Ich habe meinen besten Freund verloren, die Frage erübrigt sich oder?", antwortete Liam kühl und schaute Zayn nur kurz an. Er nickte verwirrt und schluckte schwer. Mit so einer Reaktion hatte der schwarzhaarige definitiv nicht gerechnet. Unsicher schaute er weg und spielte nervös mit seinen Fingern. Glaubte Liam eigentlich, dass er der einzige war, der Schmerz und Trauer empfand?
"Louis Eltern sind auch hier", sagte Niall und starrte nach vorne, wo Jay und Mark standen und sich von den verschiedensten Menschen in den Arm nehmen lassen. "Natürlich sind sie hier", erwiderte Liam ruhig," sie haben ihn trotzdem geliebt, auch wenn sie nicht seine Biologischen Eltern sind." Zayn sah zu Liam, der seinem Freund jedoch keine Aufmerksamkeit schenkte.
Liam schaute nach vorne und beobachtete Lottie, die alleine mit ihren Geschwistern in einer der Bänke saß. Von hinten sah es so aus als würde sie weinen und das nicht gerade wenig. Liam stand schweigend auf und ging nach vorne. Zayn und Niall schauten ihm verwirrt nach.
"Was hat er vor?", fragte Niall und zog die Nase hoch. "Ich habe keine Ahnung", antwortete Zayn und starrte zu Liam, der sich neben Lottie setzte und einen Arm um sie legte. Es war wahrscheinlich nicht der richtige Ort, um Eifersucht zu empfinden, aber Zayn konnte es in diesem Moment nicht abstellen, den er brauchte so etwas gerade auch, aber Liam zeigte ihm lieber die kalte Schulter. Und er hatte keinen Grund dazu, dies zutun.
Zayn schaute nach einer Weile einfach runter, schwieg und hoffte, dass dieser Tag so schnell wie möglich nur vorbei wäre. Antonia, die zwischen Niall und Zayn saß, bemerkte Zayns Verhalten ziemlich schnell und deutete es auch richtig, weswegen sie einfach einen Arm um den schwarzhaarigen legte und ihm diesen Moment schenkte, den er gerade brauchte. Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und lehnte sich gegen Nialls Freundin. Niall sagte auf die Geste nichts. er lächelte und legte seinen Kopf auf ihre Schulter.
Auch wenn sie nicht viel mit Louis zu tun gehabt hatte, war sie die Person, die Niall und auch Zayn die Kraft gab diesen Tag zu überstehen. Es war zwar nicht das, was Zayn wollte, aber er brauchte dies gerade.
Sie verweilten so, bis die Glocken der Kirche noch ein weiteres und dieses Mal auch das letzte Mal für Louis läuteten. Daraufhin setzten sie sich normal hin und warteten bis es anfangen sollte.
"Hast du Harry bescheid gesagt?", fragte Niall leise. "Ja, aber er wird nicht mehr kommen", antwortete Zayn, der sich dies auch schon gedacht hatte. "Weißt du wie es ihm geht?", fragte Niall neugierig und ergriff Antonias Hand. "Nein", antwortete der schwarzhaarige und schüttelte den Kopf," Liam und ich waren am Freitag bei ihm und ich habe ihm seinen Brief gegeben, aber danach habe ich nichts mehr von ihm gehört." "Vielleicht verkraftet er sowas eben lieber alleine", meinte Antonia," er kam sowieso nicht wie der aufgeschlossenste herüber." "Das ist wahr", murmelte Niall und nickte leicht," aber ich werde noch Mal nach ihm sehen." Zayn nickte, obwohl er nicht einmal wusste ob Harry überhaupt noch hier auf der Erde war.
Zayn schaute wieder nachvorne, wo Liam immer noch neben Lottie saß und ihr Trost spendete, obwohl Zayn dies ebenfalls gebrauchen konnte, aber dies schien Liam egal zu sein. Andere waren scheinbar wichtiger als sein eigener Freund.
Der Pastor trat heraus und die Menschen erhoben sich. Die Zeit ging schleppend voran und immer wieder musste Niall sein lautes Schluchzen unterdrücken, während Zayn die Tränen eher stumm über die Wange rollten. Zayn kam gar nicht hinterher die Tränen von seiner Wange zu wischen, weswegen er es irgendwann ließ und einfach weinte während er dort auf dieser Bank saß.
Irgendwann war die Messer vorüber und sie machten sich auf den Weg nach draußen. Der Sarg lag bereits im Boden und als Louis Familie sich vor das Loch im Boden stellte und herunter sah. Da lag bereits eine rote Rose auf dem Sarg.
Alles auf dem Friedhof ging ziemlich schnell vorbei, den Zayn stellte alles völlig auf Autopilot. Er bekam überhaupt nicht mit wie Antonia ihn mit zog und er die Blume in die Erde warf. Es ging alles so schnell, dass Zayn überhaupt nicht wirklich wusste was passiert war als sie wieder vom Friedhof herunter gingen. "Alles gut?", fragte Antonia und strich ihm über den Rücken. "Geht schon", flüsterte Zayn nickend und fuhr sich durch die Haare.
Liam und Lottie liefen an ihnen vorbei und da ergriff Zayn seine Chance und zog ihn am Arm zurück. In Liams Augen schimmerten keine Tränen nicht so wie in Zayns, aber es überraschte ihn nicht wirklich. "Was willst du , Zayn?", fragte Liam blieb stehen und verschränkte seine Arme vor seiner Brust. "Was ist los?", fragte Zayn verzweifelt und krallte sich an Liams Ärmel fest. "Ich weiß nicht", antwortete Liam und zuckte mit den Schultern. Zayn sah ihm an, dass er wütend war und das er irgendetwas sagen wollte, aber sich noch nicht zu hundert Prozent sicher war. "Ich habe dich gebraucht", flüsterte Zayn, dessen Stimme abbrach. Liam lachte bitter auf und schüttelte den Kopf. "Es hätte doch überhaupt nicht so weit kommen müssen", erwiderte Liam wütend," du hättest es doch verhindern können. Du wusstest das früher oder später etwas passieren würde und du hast nichts gesagt!"
"Louis wollte es nicht", sagte er und schluckte schwer," es war nicht meine Aufgabe dir dies zu sagen." Liam schwieg kurz und schüttelte daraufhin den Kopf. "Er war mein bester Freund", flüsterte er und schaute seinem Freund in die braunen Auge," ich kenne ihn seit ich denken kann und nun ist er weg. Er wird nie mehr wieder kommen, ich werde ihm nie wieder etwas erzählen können und du hättest es verhindern könne, aber das hast du nicht!" "Es tut mir Leid, Liam", flüsterte Zayn und ließ die dicke Träne über seine Wange rollen. Er wollte Liam umarmen, aber dieser ging eine Schritt zurück, sodass Zayn nur ins leere faste.
"Ich kann verstehen, dass du enttäuscht und wütend und traurig bist, aber ich wollte dies doch genauso wenig wie du", sagte Zayn, dem immer mal wieder eine Träne aus dem Auge lief. "Es ist im Endeffekt egal, den du hast es getan", erwiderte Liam und schaute Zayn kühl an. Als würde ihn diese Situation, dieser Tag einfach kalt lassen. "Jeder mach Fehler", flüsterte Zayn und wollte nach Liams Hand greifen, aber er griff erneut ins leere," du hast auch Fehler gemacht und ich habe dir verziehen!" "Bei meinem Fehler ist auch niemand gestorben", sagte Liam und schaute Zayn nickt mehr an," ich werde mit Niall und Antonia nach Amerika gehen." "Was?", fragte Zayn geschockt und ließ die Schultern hängen.
"Ich brauche Abstand von allem", antwortete Liam ehrlich," Ich brauche Abstand von dieser Stadt, von der Schule, von all den Erinnerungen und auch von dir!"
Zayn wusste überhaupt nicht was er darauf sagen sollte. "Wir sind doch gerade erst wieder zusammen gekommen", flüsterte er und wischte sich die Tränen von den Wangen. "Zayn, akzeptiere meine Entscheidung", erwiderte Liam," das mit uns ist vorbei." "Okay", stotterte er und wischte sich ein weiteres Mal die Tränen von den Wangen.
"Lebwohl", flüsterte Liam drückte Zayn einen Kuss auf die Stirn und ließ Zayn alleine auf dem Parkplatz stehen.
"Lebwohl", flüsterte er komplett unter Schock und schaute ihm nach," Liam!" Liam drehte sich beim Laufen noch einmal um. "Ich liebe dich!", rief er, doch Liam nickte nur.
Ab dem Tag an war er alleine. Jeden Tag war ein weiterer einsamer Tag. Und jeden Tag vermisste er Louis ein kleines bisschen mehr.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro