54. Der erste Tag
Harry schaute dabei zu wie Louis die Tür schloss und am liebsten hätte er ihn aufgehalten, aber er konnte nichts sagen. Es fühlte sich so an als würde jemand die Luft aus seiner Lunge pressen und ihn nicht mehr atmen lassen. Harry hoffte Louis würde sich noch einmal umdrehen, aber das tat er nicht. Er schloss die Autotür und verließ Harrys Grundstücke.
Nun war Harry alleine. Wenn er könnte würde er sich selbst schlagen für die Worte die er zu ihm gesagt hatte. Er hätte so etwas nicht sagen dürfen. Er wollte es eigentlich auch gar nicht, aber es kam einfach heraus auch wenn er es gar nicht wollte.
Er wollte ihm eigentlich sagen, dass er ihn liebte, dass er wirklich gefühle für ihn hatte, aber er dachte es wäre besser ihm das Herz zu brechen, weil er dachte sonst würde Louis seins brechen. Eigentlich brach er es sich somit selber, den er hatte diesen Schmerz in Louis Stimme gehört, der ihm das Herz direkt noch einmal in tausend teile brach.
Er verstand es nicht. Sonst hatte nie jemand so einen Effekt aus ihn, aber Louis hatte die Macht ihn zu zerstören, aber das wusste er noch nicht einmal.
Harry ging aus dem Flur, zurück ins Wohnzimmer und schaute aus dem Fenster. "Scheiße", flüsterte er und schlug auf das Sofa.
Er fühlte sich schlecht, weil er wusste wie sehr Louis sein Verhalten verletzt hatte. Aber was sollte er schon machen? Nun war es geschehen und er konnte es nicht einfach rückgängig machen.
Harry war nicht gut darin sich zu entschuldigen. Er hat es noch nie wirklich getan und nun wusste er nicht ob er es überhaupt konnte. Vielleicht wollte Louis auch gar nicht mehr mit ihm reden, wer wusste das schon.
Harry legte sich in das Bett, in dem Louis sonst immer schlief und sich eng an das Kissen kuschelte, aus Angst er würde Morgen woanders aufwachen. Er liebte es Louis beim schlafen zu beobachten und egal wie gruselig sich das anhörte, er tat es jeden Abend, den ja er liebte Louis. Er hatte sich Hals über Kopf in den Engel verliebt.
Und daran war eigentlich nichts falsch. Man konnte sich nicht aussuchen in wen man sich verliebte, aber trotzdem durfte Harry diese Gefühle nicht fühlen, aber es war schon lange zu spät.
Er hatte sich verliebt. In den Engel mit den blauen Augen, dem wunderschönen Lachen und der vielleicht nicht ganz so normalen Angewohnheit ihn gerne mal anzulügen.
Als Harry in seinem Bett lag und an die Decke schaute, dachte er an den gestrigen Abend zurück. Er hatte Louis geküsst. Er hatte das getan, was er schon ziemlich lange machen wollte, aber es nie für den richtigen Zeitpunkt gehalten hatte. Gestern hatte Louis neben ihm gelegen und sich an ihn gekuschelt, wie er das immer mit dem Kissen getan hatte und Harry liebte dies noch mehr, als wenn er sich an das Kissen kuschelte.
Harry hatte bei Louis das Gefühl wieder Zuhause zu sein oder eher gesagt in einem besseren Zuhause zu sein, wo er so sein konnte wie er wollte und nicht von seinem Vater zu jemanden gemach wird, der er offensichtlich gar nicht war.
Er wusste er hatte es vermasselt. Er hatte Louis verletzt, ihm das Herz heraus gerissen und noch einmal drauf getreten.
"Es tut mir so leid", flüsterte Harry in die Dunkelheit, auch wenn er wusste, dass Louis ihn nicht hören würde. Er war wirklich nicht gut in Entschuldigungen, aber er wusste er musste dies wieder gerade biegen. Er konnte nicht dem Schicksal alles überlassen, weil sonst würden sie sich vielleicht niemals vertragen.
Harry fragte sich warum er überhaupt gelogen hatte. Warum er Louis nicht einfach die Wahrheit gesagt hat. Wieso hat er ihm nicht einfach erzählt, dass er ihn liebt? Warum hat er es für sich behalten und Louis erzählt er hätte niemals etwas für ihn empfunden?
Harry seufzte. Er wollte, dass Louis wieder neben ihm liegt und in seinen Armen einschläft und in ihnen wieder aufwacht, wie heute Morgen. Louis hatte gesagt, dass er sich daran gewöhnen könnte und Harry hatte nicht gelogen als er sagte, dass er sich auch daran gewöhnen könnte.
Er schloss die Augen, wollte vergessen was er gesagt hatte, aber es klappte nicht. Vor seinen Augen tauchte Louis auf, wie er ihn das erste Mal gesehen hat.
Harry stand an seinem Schließfach und schaute über den Gang. Sein Blick blieb an dem Jungen mit den wuscheligen braunen Haaren hängen, der sich fröhlich grinsend mit einem etwas größeren anderen braunhaarigen unterhielt und wie wild umher gestikulierte.
Die beiden bleiben kurz stehen und der etwas größere kramte irgendetwas aus seinem Spind, während der Wuschelkopf immer weiter redete und dabei fröhlich lächelte.
Auf Harrys Lippen bildete sich ein Lächeln und er wusste noch nicht einmal warum. Das Lächeln des Jungen war einfach so ansteckend. Er konnte sich gar nicht von ihm abwenden und starrte ihn weiter an. Aber die beiden braunhaarigen schienen Harry nicht zu bemerken, den sie liefen sich unterhaltend an ihm vorbei.
Natürlich schaute Harry den beiden kurz nach, aber schenkte seine Aufmerksamkeit schnell den Mädchen, die ihm immer mal wieder einen grinsenden Blick zu warfen. Manchmal hasste er es, dass direkt alle ihn ansahen und vielleicht war gerade das, dass faszinierende an den beiden braunhaarigen. Sie schauten den Lockenkopf nicht an, sie beachteten ihn noch nicht einmal und vielleicht war es der Grund, warum Harry die beiden interessant fand.
Auch wenn er der einen interessanter fand als den anderen.
Harry lächelte kurz und öffnete wieder seine Augen. Nun wusste er warum er ihn so interessant fand, er war ein Engel und eigentlich hätte es Harry direkt auffallen müssen, den einfach die Art wie er lächelte, wie er den kompletten Raum zum strahlen brachte, wenn er lachte. Es hätte Harry auffallen müssen, aber er hatte eben nicht geglaubt, dass er der Engel war.
Louis war kein normaler Engel, er war etwas besonderes, den kein Engel hatte es jemals geschafft, dass der Teufel sich in ihn verliebte, aber Louis hatte es geschafft und das gleich am ersten Tag.
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