42. echt aber falsch
Louis hatte nicht sonderlich viel geschlafen in den letzten beiden Tagen, den egal wie lange er versuchte diese Gedanken nicht an sich heran zu lassen, es funktionierte nicht. Er saß schlaflos in Harrys Bett und wartete darauf, dass der Morgen wieder heran brach. Es war erst kurz vor zwölf und Morgen wollten sie auf den Frühlingsmarkt, auf den Louis schon sein ganzes Leben wollte, aber nie durfte, weil seine Eltern es dort nicht gut genug fanden. Es war Vollmond, weswegen er nicht komplett im dunkeln saß. Sein Blick war starr an die Wand gerichtet und er wusste nicht wie viele Minuten schon verstrichen sind. Harry versuchte immer ihn abzulenken, wenn er merkte, dass er wieder daran dachte. Es half sogar, aber an solchen Momenten, war er nun einmal alleine. Die Bilder seiner Träume fraßen sich in seinen Verstand und er bekam sie nicht mehr heraus.
Sein Blick fiel heraus, aus dem Fenster. Sterne funkelten am Himmel und zogen Louis volle Aufmerksamkeit auf sich. Er zitterte ein wenig, da es im Haus nicht sonderlich warm war. Louis gähnte einmal laut auf, da ihm deutlich der Schlaf fehlte, aber immer wenn er die Augen schloss kamen die Bilder zurück, die er nicht sehen wollte. Er musste darüber stehen, er musste es für Harry tun.
Er stand auf, wickelte jedoch die Decke um sich und ging langsam und leise die Treppe herunter. Im Haus war es still, schon fast beunruhigend still. Louis betrat das Wohnzimmer, indem Harry schlief und ging vorsichtig zum Sofa.
Er wollte das eigentlich gar nicht tun, aber er wollte mal wieder schlafen.
"Harry", flüsterte er und kniete sich neben das Sofa, audem der Angesprochene schlief. Harry schlief jedoch wie ein Stein und rührte sich nicht.
"Harry!", wiederholte er sich, aber bekam erneut keine Reaktion.
"Harry!", wiederholte er sich erneut und stupste ihm gegen die Wange.
Der Angesprochene grummelte leise und versteckte sein Gesicht hinter seinen Armen. "Harry", flüsterte Louis nun, da er wusste, dass Harry wach war. Er ließ seine Arme sinken und schaute Louis an, der wiederum ihn abwartend ansah.
"Louis", murmelte Harry verschlafen und richtete sich leicht auf," warum bist du noch wach?" Louis zog die Decke enger um sich und schaute auf den Boden. "Ich kann nicht schlafen", flüsterte er ruhig. "Hast du schon wieder diese Träume?", fragte Harry und seufzte leise. "Ja", antwortete Louis traurig. "komm her", erwiederte Harry und Louis setzte sich neben ihn," erzähl ihn mir."
"Es war auf dem Frühlingsmarkt", fing Louis an und legte seinen Kopf auf Harrys Schulter ab," am Anfang war alles super, wie immer eben, aber dann stand sie da, schaute mich mit diesem Killerblick an, unterstellte mir Dinge, die ich nie getan habe, rannte auf mich zu und erstach mich." "Deine Schwester?", fragte Harry und legte einen Arm und den kleineren. "Ja", antwortete Louis, es ist jedes mal sie, immer und immer wieder."
"Seit wann hast du diese Träume?", fragte Harry und versuchte seinen besorgten Unterton zu unterdrücken.
"Die Träume an sich er seit Montag, aber diese Gedanken habe ich seit du es mir gesagt hast", antwortete Louis frustriert," ich will das es aufhört!" "Ich auch", stimmte Harry ihm zu. "Kannst du nicht irgendwas dagegen tun?", fragte Louis und schaute zu Harry hoch. "Wenn ich könnte hätte ich es schon längst getan, aber ich kann nicht", sagte Harry. "ist okay", meinte Louis und nickte leicht," kannst du mir irgendwas erzählen?"
"Was willst du den hören?", fragte Harry und lachte leise. "Ich weiß nicht, irgendetwas schönes", antwortete Louis legte seinen Kopf wieder auf Harrys Schulter und schloss die Augen. "Irgendwas schönes", wiederholte Harry grübelnd," ich kann dir von Erika erzählen, ich habe sie letztes Jahrhundert kennengelernt. Sie ist der sechste Engel." "Mh", brummte Louis, der noch immer seine Augen geschlossen hatte.
"Ich lernte sie, wie du dir schon denken kannst in den Zwanzigern kennen, sie war eine Tänzerin in einem unscheinbaren Club oder wie es damals noch hieß, in einer Bar namens Piano Bar ", fing Harry seine Erzählung an und schwelgte schon längst wieder in Erinnerungen," sie war bis zu diesem Zeitpunkt definitiv mein Lieblings Engel, den sie war einfach sie selbst, nicht der kirchlichste Mensch und einfach normal. Wir sind an diesem einen Abend, dass erste mal aufeinander getroffen. Ich hatte sie natürlich schon öfter gesehen, aber sie mich nicht, den ich war eben nur einer von vielen. Die meisten hätten sich sicherlich sofort in sie verliebt, aber ich tat dies nicht, den ich sah sieh als eine Freundin, nur eine Freundin, auch wenn sie zwischen uns viel mehr gesehen hatte. Ich konnte sie nicht überzeugen, sie liebte mich, aber scheinbar nicht genug. Doch dies tut heute auch nichts mehr zur Sache, dies ist vor hundert Jahren passiert."
Es blieb kurz Still. Louis lauschte gespannt Harrys Geschichten, die so unglaublich klangen, weil sie eben schon so lange nur eine Geschichten waren, aber er erzählte dies so, als wären sie erst gestern passiert.
"Ich lernte sie näher kennen, sie war wirklich ein Engel", Harry lachte leise und starrte weiter an die Wand, tief in seinen Gedanken versunken," sie brauchte ein bisschen, bis sie mich akzeptierte und keine Angst davor hatte, ich würde ihr etwas tun. Die Zeit war nicht so einfach wie heute. Ich lernte ihre Tochter kennen, ihr Name war Rosemarie, sie war ein bezauberndes Mädchen, sie hatte Rose zwar nur adoptiert, aber sie kümmerte sich um sie wie um ihr eigenes Kind. Erika hatte einen Mann, sie hat mir seinen Namen nie erzählt, aber er ist gestorben ein Jahr nach ihrer Hochzeit. Sie und Rose waren auf sich alleine gestellt, aber sie kamen damit klar. Rose liebte mich genauso sehr wie sie ihre Mutter liebte, was mein Herz ganz warm werden ließ. Sie hat mich sogar einmal Papa genannt, aber ich war davon so geschockt und bin gegangen. Ich hatte Angst genauso zu werden wie mein Vater."
"Du bist aber nicht wie dein Vater", flüsterte Louis, der nurnoch halb anwesend war und dies gar nicht wissen konnte, es aber trotzdem sagte.
"Ich weiß", erwiederte Harry nickend und schaute herunter," aber dies war eine Kurzschluss Reaktion."
"Wie hat sie darauf reagiert?", fragte Louis und kuschelte sich enger an Harry.
"Sie hat mir gesagt, dass es okay wäre und ich keine Angst haben brauche so zu werden wie er, sie kannte die ganze Geschichte bereit von mir und akzeptierte es", erzählte Harry und schaute, leicht lächelnd, zu Louis," sie war wirklich perfekt, man hätte sich in sie verlieben können, aber ich konnte dies nicht."
"Ist auch gut so", murmelte Louis, der sicherlich nicht einmal mehr verstand was er sagte.
"Wahrscheinlich", stimme Harry zu.
Hätte er sie geliebt, hätte er Louis nie so gesehen wie er es heute tat. Er liebte Louis und daran führte auch kein Weg mehr dran vorbei.
"Erzähl weiter", forderte Louis ihn auf, weswegen Harry leise lachte.
"Sie hat mich sogar zu ihren Eltern geschleppt, sie hat ihnen aber natürlich nicht erzählt was ich nun einmal bin, aber das war auch besser so", fuhr Harry leise fort," ich habe gerne ihren Freund gespielt, den auf irgendeine Art und Weise mochte ich es, aber ich wusste, dass es nicht richtig war, dass es nicht echt war."
Louis schlief bereits, hörte Harrys Worte nicht mehr. Er schaute zu dem kleineren herunter, der seinen Kopf auf seiner Schulter liegen hatte und lächelte glücklich.
"Aber das ist echt", flüsterte Harry, der noch immer ein Lächeln auf den Lippen liege hatte;" doch es ist falsch."
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