39. Unausgesprochene Worte
Sie blickte ihn verdutzt an. "Harry", zischte Louis Vater und stand von seinem Stuhl auf. Louis sagte nichts, beobachtete Harry's Gesichts Züge, die ihn arrogant wirken ließen. Er war alles andere als arrogant, aber Harry wusste das sie alle machen konnten was sie wollten, sie wären am Ende die, die dafür bezahlen würden, nicht er. "Wieso machen Eltern immer so viel falsch?", fragte Harry und schob seine Hände in seine Hosentasch," ich verstehe es nicht, gibt es so eine unausgesprochene Wette, wer seinem Kind am meisten verletzt gewinnt?" "Wovon redest du?", fand Jay nun auch ihre Worte wieder. Sie war überrumpelt von dem geschehen, was sich vor ihren Augen abspielte.
"Harry, bitte", flüsterte nun Louis und wandte seinen Blick auf seine Familie, die ihn mit diesem Blick anschaute, den man niemals zu Gesicht bekommen wollte. Er konnte es noch nichteinmal deuten, aber er fühlte sich noch mehr fehl am Platz, als vorher. Harry schaute kurz zu Louis, aber dann wieder zu Jay.
"Wieso müssen Eltern aus ihren Kindern immer Menschen machen, die sie gar nicht sind?", fragte Harry.
"Harry", flüsterte Louis und wandte sich ihm zu. Er wollte nicht, dass er weiter sprach, er wollte nicht, dass diese Gedanken, die er nach Jahren jemandem anvertraut hat, so ausgeplaudert werden.
Harry ließ diese Worte so stehen, er führte sie nicht fort, er wusste er hatte schon viel zu viel gesagt, aber dies waren die Worte, die er seinen Eltern nie sagen konnte und er wollte es so gerne. Er wollte ihnen die Meinung sagen und egal wie sehr er seine Mutter und seine Schwester immernoch liebte, sie hatte nichts dagegen getan und sind ihm somit ebenfalls in den Rücken gefallen.
Genau in diesem Moment fiel Harry etwas auf. Er und Louis hatten dasselbe Schicksal. Dies war sicherlich kein Zufall, dies war sicherlich geplant, aber sollte Harry etwas dagegen tun? Er konnte doch froh sein, aber dieser letzte Engel steckte ihn auch ganz schön in eine Zwickmühle, Louis steckte ihn in diese Zwickmühle, aber Harry würde alles für ihn geben, den scheinbar war dies seine letzte Chance.
"Louis wovon spricht er?", fragte Jay und ging ebenfalls auf ihn zu. Sie blieb vor ihm stehen, die Tränen standen ihr in den Augen auch Louis ließ die komplette Situation nicht kalt. Er seufzte und fuhr sich über die Augen, um die Tränen zu verhindern die so gerne über seine Wange rollen wollten.
"Ich hab hier immer das Gefühl jemand sein zu müssen, der ich nicht bin", sagte er ehrlich und schaute herunter. Harry blieb still schaute sich das Geschehen an, aber sagte nichts darauf. "Geht, alle beide", sagte Marc kühl und deutete auf die Tür," raus sofort!" Der Schrei hallte durch die Räume, die sich daraufhin mit einer Stille füllten, die unangenehm und schwer war. "Geht, sofort", sagte er und schaute die beiden wütend an. "Liebend gern", zischte Louis und drehte sich auf seinen Fersen um," ich hole mir noch ein paar Sachen und gehen wir." Gedanklich hängte er noch ein, dann gehen wir nachhause, dran.
Louis ging wütend die Treppen herrauf, schnappte sich eine größere Tasche als beim letzten Mal und warf ein paar Sachen hinein. "Wieso hast du das gemacht?", fragte Louis wütend und schaute zu Harry. "Ich habe dir gesagt, ich komme wenn es ein Problem gibt", antwortete er und zuckte mit den Schultern. "Das meine ich doch gar nicht", zickte Louis," wieso hast du das zu ihr gesagt?" Harry zuckte erneut mit den Schultern. "Gerade zu ihr", flüsterte Louis, der noch immer Tränen in den Augen hatte. Harry blieb stumm, schaute einfach nur zu Boden und hörte Louis dabei zu, wie er die Klamotten in die Tasche wurf. "Ich hab nie mit ihnen darüber gesprochen, weil ich wusste sie würden es nicht verstehen", sagte er in die Stille, war aber immernoch wütend," vorallem er versteht es nicht und das wusste ich."
"Egal was man macht, man macht es falsch", murmelte Harry und fuhr sich durch die Haare.
Louis hielt in seiner Bewegung inne und drehte sich in Harry's Richtung um. Das blaue T-shirt, was er vor wenigen Sekunden noch in der Hand hielt fiel zu Boden und Louis stieg einfach drüber.
"So war das nicht gemeint", flüsterte er und schlang seine Arme um Harry's Oberkörper," Tut mir Leid."
Seine Stimme war so leise, dass sie diesen Raum niemals verlassen würde, diese Worte sind nur in diesem Raum geblieben, den Harry war die einzige Person, der sie hören sollte, niemand anderes sollte es. "Du weißt ich meine es nicht so", sagte Louis und lehnte seinen Kopf gegen Harry's Brust. Er schloss die Augen, genoss den Moment und wünschte sich ein ganz normales Leben, er wünschte Harry ein ganz normales Leben.
"Ich wollte diese Worte, die ich unten ausgesprochen habe, immer zu meinen Eltern sagen, habe es aber nie, weil ich mich nie getraut habe und gerade musste ich es einfach sagen", gab Harry zu und legte seine Arme ebenfalls um Louis," ich weiß es war falsch, aber ich hatte das Gefühl an den unausgesprochenen Worten zu ersticken, die ich seit einem Jahrtausend in mir trage."
"Ist schon okay", versicherte Louis ihm das und schaute herauf und Harry herunter," jeder macht Fehler." Harry wusste, dass dies hier sein größter war, den er spielte ein Spiel, welches er nur verlieren konnte.
Harry beugte sich zu Louis herrunter, wollte den größten Fehler hinter sich bringen. "Lass uns gehen", sagte Louis und ließ von Harry ab. Wie hingestellt und nicht abgeholt, stand Harry mitten im Raum. Er hätte ihn wirklich geküsst, hätte er nichts gesagt. So weit war es also schon gekommen. Jeden Engel vor ihm, wollte er nie küssen, er hat es auch nie von sich aus getan, aber nun wollte er es, er wollte es mehr als alles andere, obwohl er wusste welches Risiko er einging, aber auf der anderen Seite. Was sollte schon passieren? Niemand wusste es zu einhundert Prozent, den nie kam jemand in diese Situation.
Harry folgte Louis aus dem Haus und die Frau, ander er eben vorbei gehuscht war, putzte noch immer die Treppe. "Auf wiedersehen Maria", sagte Louis und schenkte ihr ein kurzes Lächeln, was nicht echt war, aber er hatte es versucht. "Tschüss Louis", sagte sie und wunk ihm zu," stell nichts dummes an." Louis lachte und schüttelte den Kopf. In Harry's Magen machte sich ein schlechtes Gewissen bereit, den er wusste nun war vielleicht alles gut gegangen, aber beim nächsten Mal konnte alles auch völlig in die andere Richtung gehen.
"Danke", sagte Louis nach einigen ruhigen Minuten. "Ich hab dir gesagt ich komme und helfe dir", erwiederte Harry. "Trotzdem", meinte Louis," sie hätte mich nocheinmal geschlagen." "Sie wird dafür noch bezahlen, glaub mir", sagte Harry und umklammerte das Lenkrad fest. "Wie meinst du?", fragte Louis, auch wenn er es sich schon denken konnte. "Naja in der Hölle", antwortete Harry," ich habe dir ja schoneinmal erklär, dass die Hölle wie ein Gefängnis ist, du wirst in deiner Zelle mit deiner größten Angst konfrontiert und das ist Folter, seelische Folter." "Bitte tu ihr nicht so weh", waren die letzten Worte die auf dieser Fahrt, indem Auto gesprochen wurden.
Harry konnte dies nicht bestimmen, den er hatte das System nich erfunden das war sein Vater, trotzdem würde er es versuchen, wenn er die Chance dazu hätte.
In Harry's Haus angekommen stellte Louis seine Tasche ins Schlafzimmer, ging dann aber wieder herrunter. Harry stand in der Küche und stellte Teller auf den Tisch. "Was gibt's?", fragte Louis und half Harry den Tisch. "Suppe", antwortete Harry und stellte die Brühe auf den Tisch. Sie aßen das, was Harry Suppe nannte und schmeckte halb so schlimm wie es aussah. "Du weißt, wir müssen noch über das von letzter Woche sprechen", sagte Harry und schaute Louis an. "Ja ich weiß", murmelte er. Danach kehrte Stille ein und sie aßen auf, bevor sie ins Wohnzimmer gingen.
"Tut mir Leid wie ich reagiert habe", sagte Harry leise," aber ich weiß einfach nicht was mit dir passiert, wenn du in die Hölle kommst und wenn du in den Himmel gehst, dann weiß ich, dass du sicher bist." "Schick mich nicht nochmal irgendwohin, wo ich nicht hingehöre", flüsterte Louis, der vor Harry stand," bitte." "Dir kann dasselbe passieren, wie einem Menschen", stellte er klar. "Das ist mir egal", antwortete Louis," weißt du ich wäre lieber bei dir in der Hölle, als einsam im Himmel."
Harry verstand die Worte erst viel später und er musste lächeln, den es machte ihn glücklich, Louis machte ihn glücklich. Er legte Louis eine Hand auf die Wange und schaute direkt zu ihm herunter. Louis Herz schlug ihm bis zum Hals, erwollte ihn küssen, aber er hatte Angst davor, dass nach diesem Kuss alles anders läuft. Was wenn Harry gar nichts für ihn empfand?
Harry sah Louis bedenken, er sah sie in seinen Augen und er könnte ihn jetzt Küssen und diese Bedenken vergrößer oder erlöschen, aber er könnte es auch lassen. Er ließ die Hand wieder sinken und setzte einen Schritt zurück. Natürlich entging ihm Louis Blick nicht. Dieser Blick, der mit dem hier definitiv nicht zufrieden war. Er wollte diesen Kuss, er würde ihn auch irgendwann bekommen.
"Hast du deine Freunde gefragt ob wir am Samstag auf den Frühlingsmarkt gehen wollen?", fragte Harry um vom Thema abzulenken. Er hat so als hätten die letzten Minuten nicht stattgefunden. "Nein, ich hatte heute noch keine Chance, aber ich mache das Morgen", antwortete Louis leise. Harry hörte die Traurigkeit in seiner Stimme und wollte am liebsten die Zeit zurück spulen und ihn küssen. Doch Harry hielt es für besser es nicht zutun, auch wenn beide es wollten.
Manchmal reicht soetwas eben nicht aus, manchmal würde dieser Kuss alles noch viel schlimmer machen.
A/N Harry tut mir Leid :(
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