19. Ein Kuss
Louis lief die langen Gänge der Schule entlang. Sie waren leer, als ob alle gegangen wären und er jetzt alleine diese Schule besuchen würde. "Hallo?", rief er in den leeren Gang, was seine Stimme zueück hallen ließ," ist hier jemand?" Als ob ihm jemand antworten würde. Er ging einfach weiter, der Gang schien unendlich weiter zu gehen. "Ist hier wer?", fragte er laut," irgendjemand?" Sein Herz fing an schneller zu schlagen. Die Angst stand ihm bereits ihm Gesicht geschrieben.
"Hallo Louis", sagte eine viel zu bekannte Stimme. "Harry was machst du hier?", fragte Louis verwirrt und blieb stehen. "Es gibt da einiges zu besprechen", meinte er und hatte ein gruseliges grinsen auf den Lippen. "Wovon sprichst du?", fragte Louis verwirrt. "Glaubst du wirklich du kannst Zayn vertrauen?", fragte Harry und ging einige Schritte auf den kleineren zu. "Ja", antwortete Louis und nickte. "Was macht dich da so sicher?", fragte er und stand nun direkt vor Louis. "Was willst du mir mit diesem Gespräch sagen?", fragte Louis etwas überfordert. "Ich möchte das du endlich verstehst, dass du aufhören sollst mich anzu lügen!", rief er wütend, was Louis zusammen zucken ließ. "Tut mir Leid", murmelte Louis und schaute etwas ängstlich zu Harry herrauf. "Hör einfach damit auf", flüsterte Harry und schaute zu Louis herrunter. "Ich habe aber das Gefühl ich müsste mir irgendwem darüber reden", flüsterte Louis leise.
Harry legte eine Hand auf Louis' Wange und schaute ihm weiterhin in die Augen. "Dann rede mit mir darüber, aber nicht mit irgendwem anders",erwiederte Harry und schaute für einen kurzen Moment auf Louis' Lippen.
"Wieso eigentlich ich?", fragte Louis und hielt dem Blickkontakt stand. "Ich weiß es nicht", antwortete Harry ehrlich. "Wieso nicht irgendwer anders?", fragte Louis. "Für manche Dinge gibt es keine Erklärung", antwortete Harry. "Gibt es hier für eine?", fragte Louis und schaute kurz auf Harry's Lippen. "Nein", antwortete Harry und lächelte leicht. Dies ließ Louis' Herz wieder schneller schlagen. "Warscheinlich nicht", fügte Harry noch hinzu und beugte sich noch ein kleines Stück herrunter.
"Ich mache es", flüsterte Louis. Harry nickte und lächelte. Er legte vorsichtig seine Lippen auf die von Louis. Louis erwiederte diesen Kuss, als wäre es das normalste, was passiert.
Erschrocken schreckte Louis hoch. "Ein Traum", flüsterte er und strich mit seinen Fingern über seine Lippen," nur ein Traum." Er ließ sich wieder in die Kissen fallen. Einen Blick auf die Uhr verriet ihm das es bereits 8 Uhr Morgens war. Er setzte sich wieder auf und seine Gedanken schweiften zu dem Traum. Die Tatsache das sie sich geküsst haben bereitete ihm Bauchschmerzen. Louis war nicht gegen soetwas, sonst könnte er niemals mit Zayn und Liam befreundet sein, aber die Vorstellung von ihm selbst in dieser Situation, konnte er nicht akzeptieren. Die Tatsache das es Harry ein Junge war, den er küsste war ja schon schlimm genug, aber weiß Gott was Harry eigentlich war, machte es nicht besser.
Louis schüttelte den Kopf und schlüpfte aus seiner Decke. Verschlafen ging er in die Küche und nahm sich etwas von dem Kaffee, den seine Mutter warscheinlich schon gekocht hatte. "Guten Morgen", sagte Jay, die die Küche betrat," und hast du gut geschlafen?" Louis drehte sich zu ihr um,nippte an seinem Kaffee und nickte. "Ja", antwortete er und schaute etwas abwesend aus dem Fenster. "Ich weiß das dich irgendwas bedrückt mein Engel", sagte sie ruhig," du weißt das du mit mir über alles reden kannst oder?" "Ja danke Mum", antwortete Louis und setzte ein kleines Lächeln auf," es ist nichts, nur-" "Nur was?", fragte sie nachdem Louis einfach mitten im Satz aufgehört hatte. "Was kann es bedeuten wenn ich von einem Kuss träumen?", fragte Louis unschlüssig und umklammerte seine Tasse.
Jay setzte ein ruhiges lächeln auf. "Daher weht der Wind also", sagte sie lächelnd," kenn ich die glückliche?" Louis atmete tief ein und aus und zuckte mit den Schultern. "Komm wir gehen ins Wohnzimmer", bot sie an und deutete auf das Wohnzimmer. Louis nickte und folgte ihr. Sie setzten sich beide auf das große grau Sofa, was mitten im Raum stand. "Vielleicht sprichst du einfach mal mit ihr", meinte Jay," vielleicht kannst du sie ja mal zum Essen einladen, scheinbar magst du sie ja." "Mh", brummte Louis und starrte in seinen Kaffee. "Wie heißt sie?", fragte seine Mutter neugierig. "Was?", fragte Louis, der überhaupt nicht wusste was er darauf antworten sollte.
Es war vielleicht nicht unbedingt die beste Idee seiner Mutter davon zu erzählen. Louis nahm noch einen Schluck von seinem Kaffee und wünschte sich ganz weit weg.
"Ach ist auch egal", meinte sie lächelnd," ich lerne sie bestimmt mal kennen!" "Mh", brummte Louis und stand auf," ich mache jetzt mal einige Hausaufgaben, ruf mich wenn es Frühstück gibt!" "Natürlich mein Engel", erwiederte sie lächelnd. "Kannst du bitte aufhören mich so zu nennen?", fragte Louis etwas zu hysterisch. "Was ist den jetzt los?", fragte Jay verwirrt. Louis seufzte erneut und fuhr sich über die Augen. "Bitte lass es einfach", sagte er leise und verließ das Wohnzimmer. Das letzte was er hörte war ein leises ok von seiner Mutter.
Dieser Stress machte Louis fertig. Seine Stimmungen schwankten hin und her und eigentlich wollte er sich gar nicht so verhalten, aber er konnte nicht gut mit Stress umgehen. Er fing zu schnell an zu weinen und hampelte hysterisch umher.
Der Tag verlief relativ normal. Auch wenn Louis immer wieder an den Traum zurück dachte. Ständig sah er sich und Harry vor seinen Augen. Was auch noch dazu kam, war dass Louis in dem Traum Harry zugesagt, dabei war Louis sich nichtmal richtig sicher. Er wollte Harry helfen, aber auf der anderen Seite wollte er es nicht.
Am nächsten Tag, nachdem Louis duschen war, hatte er beschlossen erst Morgen mit Harry darüber zu reden. Er brauchte einfach noch diesen einen Tag mehr, den er sich einfach mal selber nahm.
"Hallo Oma", begrüßte Louis seine Oma, die am Nachmittag zu ihnen kam," tut mir Leid das ich am Mittwoch nicht da war." "Wo warst du?", fragte sie streng. Innerlich verdrehte Louis die Augen, aber außerlich lächelte er sie ruhig an. "Bei einem Freund, wir mussten noch etwas für die Schule lernen, aber heute bin ich ja wieder da!", meinte Louis und lächelte immernoch. "Ja das sehe ich", murmelte sie," wollen wir dann jetzt los?" "Natürlich, ich hole eben die anderen", antwortete Louis und verschwand schnell wieder in dem Haus. Dann machten sie sich, wie jeden Sonntag, auf in die Kirche.
Louis hatte ein ungutes Gefühl, er hatte das Gefühl dort nicht mehr hinzugehören. Er fühlte sich so fehl am Platz. Lag das an seinem Traum oder an der Tatsache, dass Harry seine Hilfe brauchte? Louis wusste es nicht, um ehrlich zu sein wollte er es auch garnicht wissen. Eigentlich wollte Louis nur sein Leben zurück haben welches er hatte bevor er auf Harry getroffen war. Die Hohen Mauer der Kirche schienen ihn zu erdrücken, als wollten sie ihn zerquetschen und somit töten.
Auf dem Nachhause Weg, im Auto, saß Louis stumm am Fenster und starrte herraus in die schwarze Umgebung. "Was ist heute los mit ihm?", fragte ihre Oma und schaute kurz in den Rückspiegel," er ist heute so anders, auch seine Anwesenheit fühlt sich anders an." Jay nickte, aber schaute sie nicht an, da sie ihren Blick auf der Straße hielt. "Ich weiß ich habe es auch schon bemerkt", sagte sie, als ob Louis sie nicht hören konnte," aber er hat sich scheinbar in ein Mädchen verliebt." "Mum", flüsterte Louis," das stimmt nicht!" "Sei nicht so schüchtern, dass ist doch schön", meinte seine Oma lächelnt," vielleicht hält das ja mit euch beiden besser als mit Lottie und Harry."
Alleine bei seinem Namen fing Louis Herz an schneller zu Klopfen.
"Mh", brummte Louis und lehnte seinen Kopf gegen die Scheibe. "Und selbst wenn nicht, du findest schon die richtige", sagte seine Mutter lächelnd. "Da gehe ich von aus", flüsterte Louis und schaute in den Sternenhimmel. Da oben, da oben gehörte er hin, aber dort oben durfte er nicht sein.
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