Ein Wort, ein Fluch und ein Lachen
"Crucio!" Ein Wort, ein Fluch. Es scheint so leicht, doch ist es das auch? "Crucio!" Es hallte immer wieder in mir nach. Der Schmerz übermannte mich. Er war so stark, dass ich nichts mehr um mich herum wahrnahm. Das Bild vor meinen Augen verschwamm zu einem einzigen Farben Wirrwarr. Nur noch eine Stimme drang zu mir durch. Es war ein Schrei, von einer Stimme, die ich nur allzu gut kannte. Es konnte nur Frank gewesen sein. Mein Mann, welcher unter Schmerzen litt. Frank, der schrie, nur weil jemand einen Zauberstab auf ihn gerichtet hatte.
Ob er es wirklich war, wusste ich nicht. Vielleicht hatte mein Kopf mir einfach einen Streich gespielt. Eine meiner größten Ängste war es, dass ihm oder unserm Sohn etwas passiert. Unser Sohn; Neville. Mein Schatz, er war mein Ein und Alles. Ihm durfte einfach nichts geschehen, denn das würde ich mir nie verzeihen. Genauso würde auch Frank denken. Dieses Farbenspiel -welches aus dem so unglaublich verzerrten Bild meiner Augen bestand- drehte sich. Es wollte nicht still stehen. Meine so farbenfrohe Sicht veränderte sich ständig. Es war auf so eine unglaublich komische art wunderschön. Wenn ich nicht unter diesen Qualen gelitten hätte, hätte ich bestimmt angefangen zu lächeln. Absurd, denn würde ich nicht unter diesem Fluch leiden, hätte ich dies nie gesehen.
"Longbottom! Was ist denn los? Wieso hörst du auf dich zu wehren? Oder hast du es schon aufgegeben?" Diese grässliche Stimme drang zu mir durch. Sie war doch verrückt! Wenn ich aufgeben würde, wär ich doch schon lange am Ende. Oder war ich das vielleicht schon? Hatte ich aufgegeben? Nein! Das würde ich nicht tun, denn ich muss es irgendwie schaffen aus diesem Fluch zu kommen! Für meinen Sohn. Für Neville. Denn wenn Frank wirklich unter den selben Umständen leidet, hätte Neville keinen mehr. Was würde dann aus ihm werden? Ich darf es einfach nicht zulassen! Unter Schmerzen schrie ich auf, fing wieder an mich zu bewegen. Sie durfte nicht gewinnen, er durfte es einfach nicht. Dafür würde ich mein Leben auch lassen, wenn es darauf ankommen würde. Auch wenn ich meiner kleinen Familie dadurch den Rücken kehren würde...
Ob ich jetzt da war oder auch nicht, vielleicht machte es keinen großen Unterschied, doch einen Versuch war es allemal wert. Ich würde alles tun, damit mein kleiner Schatz eine sichere Zukunft haben würde. Ich würde mich auch selber opfern. Doch war das noch lange kein Grund jetzt aufzugeben. Ich würde noch immer weiter kämpfen. Mit diesem Entschluss in mir, riss ich meine Augen auf, nur um wieder dieses farbenfrohe Wirrwarr zu sehen, welches durch diese verrückte Person ausgelöst wurde. Doch wer war die Verrückte hier? Es war mir auch eigentlich egal. Ich muss es nur irgendwie hieraus schaffen. Es musste doch irgendeinen Weg geben! Das konnte doch nicht einfach so hoffnungslos verloren sein...
Reichte es nicht, dass nach jedem Moment, in welchem ich dachte, dass die quälenden Schmerzen abklingen würden , sie mindestens doppelt so stark wieder kamen? Musste ich nun auch dieses schrille Lachen hören? Von dieser Person, welche solchen Spaß daran hatte mich zu quälen? Und dann waren da auch noch die Schreie von Frank, welche ich andauernd hörte. Er hörte sich nicht gut an. Er musste unter den selben Bedingungen leiden, wie ich. Denn anders war es mir nicht zu erklären, weshalb ich ihn ständig so leiden hörte. Frank. Aber das würde doch bedeuten, dass er auch nicht aus dieser Situation heraus kommt. Wir konnten doch aber nicht beide gehen... Was würde aus Neville werden? Er war doch noch so klein.
Franks Schrei ertönte erneut. Er zeigte von so vielen Qualen, dass ich meine schon fast vergaß. Was interessierte es mich schon, ob ich leide, wenn ich höre, wie er schreit? Mein Kopf reagierte so wie er es unter normalen Umständen getan hätte. Doch waren dies keine normalen Umstände und meine Augen sahen nur das farbenfrohe Bild vor sich. Sie machten keinen Unterschied zu formen. Nur die Farben waren zu erkennen. Doch war Frank ganz in meiner Nähe. Wieso konnte ich ihn denn nicht ausmachen? Weshalb konnte ich ihn nicht erkennen? "Na Longbottom, haben wir wieder Kraft gefunden? Ich sag es dir, wenn du deinen ach so geliebten Mann sehen könntest. Er schreit wie ein schwacher Idiot. Aber was will man den auch anderes von euch erwarten? Ihr seid einfach schwach." Schon wieder lachte sie. Diese Lache würde mich noch verfolgen, das sah ich schon vor mir. Nur diese Lache. Morgens, mittags und abends. Immer wird sie da sein.
Unendlich kam mir Die Zeit voller Schmerz vor. Doch irgendwann ließ er nach. Er hörte auf. Ich war unendlich froh, denn ich wurde langsam verrückt. Ich hörte sie ständig lachen und Frank ständig schreien. Irgendwann fing auch noch an Neville zu weinen und das machte mich endgültig fertig. Mein Kind sollte nicht weinen, denn er hatte keinen Grund. Mama und Papa würden wiederkommen. Rund um mich herum hörte ich Geräusche. Es kam mir so vor, als würde viel passieren. Doch was passierte? Ich wollte es sehen, doch sah ich nur dieses Wirrwarr. Bunte Farben, welche ineinander übergingen. Kaum eine Form nahm ich war. Nur als ich bewegt wurde, spürte ich dies, doch mehr passierte auch nicht. Nur diese Farbe, welche mich anstrahlten.
Lachen. Immer wieder dieses Lachen, welches ich hörte. Doch nirgends war sie, weshalb ihr Lachen eigentlich nicht da sein dürfte. Farben. Überall waren warben, welche auch irgendwie ein Bild ergaben. Doch was wollten sie mir zeigen? Manchmal hörte ich auch eine Stimme etwas sagen: „Hallo Mama. Hallo Papa. Ich wünschte, dass ihr bei mir sein würdet. Warum musste das passieren? Hätte euch keiner helfen können? Ihr fehlt mir so doll. Ich möchte euch und nicht Grandma..." irgendwann verschwimmt auch diese Stimme. Entweder bekam ich nichts mehr mit, oder die Person wurde rausgeschickt. Dabei mochte ich es, wenn sie sprach. Die Stimme beruhigte mich immer. Sie holte mich immer zurück, weg von ihr und ihrer Lache. Weg aus den gemischten Farben und meinen Gedanken. Ich mochte es wirklich, deshalb war ich immer so traurig, dass diese Person nicht öfter kam. Sie kam mir so vertraut vor. Sie erinnerte mich an Zeiten, welche schon längst vergangen waren.
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