Taehyung

Zu zweit gingen wir zu der Bushaltestelle. Rosé und Chris waren schon da und warteten auf den Bus. Angeregt wie immer unterhielten sie sich.

Ich war gerade am Handy beschäftigt, als ich eine Jungenstimme hörte. "Jung-kook? Bist du es?" Ich hob den Kopf. Ein hübscher junger Mann kam fröhlich auf ihn zu, Jung-kook war überrascht aber glücklich und was ich war, könnt ihr euch ja schon denken.

"Seung-cheol?" Langsam kamen sie sich näher und schauten sich an. "Ich habe dich schon fast vergessen" Sanft strich Jung-kook ihm eine Strähne hinters Ohr. Ich stopfte mein Handy in meine Hosentasche und ging zu den beiden rüber. "Jung-kook. Wer ist das?" "Das ist Seung-cheol." Sagte er, den Blick fest auf den fremden gerichtet. "Meine erste große Liebe. Ich hatte ihn ganz vergessen, damals, in der zehnten Klasse." "Deine erste was?" Seung-cheol ignorierte mich komplett. "Jung-kook, jetzt sind wir endlich wieder vereint. Das Schicksal hat uns zusammen geführt."

Wohl eher der bescheuerte Bus, mit welchem er hier gerade angekommen ist.

"Seung-cheol, ich habe..." Jung-kook zögerte. Er warf einen Blick auf mich. Ich seufzte und nickte. "Ich habe so lange auf diesem Moment gewartet." Er warf mir dankbar einen Blick zu, ehe er sich wieder diesen blöden Typen zuwandte. Jetzt endlich schien er mich auch zu bemerken. "Ah, du musst ein Kumpel von ihm sein." "Ja." Sagte ich gedehnt. "Ein ganz normaler Kumpel, wie jeder andere. Davon hat er ja so viele." Eigentlich nicht.

Plötzlich kamen Rosé und Chris auf uns zu. "Wer ist das?" Fragte Rosé abwertend. Rosé, du bist einfach die beste.

Chris starrte ihn einfach nur an. Ich schaute ihn an und begriff sofort. Chris stand voll auf ihm. Blöder Freund.

"Das ist Seung-cheol." Erklärte Jung-kook aufgeregt. "freut mich euch kennenzulernen. Macht ihr hier Urlaub in Paris?" Er wollte Rosé die Hand geben, doch sie wandte sich ab. Im Gegensatz zu Chris. Dieser wollte seine Hand gar nicht loslassen. "ja, genau. Vielleicht können wir ja gemeinsam den Urlaub verbringen. Du lebst doch schon so lange in Paris und kennst dich hier gut aus." Schlug Jung-kook vor. "Klar. Gerne. Ich kann euch ja erst zu eurem Hotel begleiten und dann können wir essen gehen."

"Echt? Wie lange bist du jetzt hier schon in Paris?" Fragte Chris begeistert. "Schon fast vier Jahren." Erzählte seung-cheol stolz. "Schon fast vier Jahre." Äffte Rosé nach und ging zum Bus, der soeben angekommen ist. Ich folgte ihr. Jung-kook und Chris klebten förmlich an diesem seung-cheol. Dieser genoss die Aufmerksamkeit der beiden und ignorierte Rosé und mich.

Im Bus saßen wir nebeneinander. Die drei saßen weiter vorne und plauderten. Rosé starrte aus dem Fenster. "Ich kann den Typen nicht leiden." Begann ich unser Gespräch. "Ich auch nicht. Voll der Macho. Ich hätte echt nicht gedacht, dass Chris auf sowas steht."

Ich legte mein Arm um ihre Schulter. "Es tut mir leid, wirklich. Das mit Chris und wegen vorhin." Rosé seufzte und lehnte sich an mich. "Ich weiß Tae. Ich habe dich lieb." Ich zog sie näher an mich. "Ich dich auch."

"Du Tae?" Rosé schaute mich an. "Mh?" "Bist du traurig, wegen Jung-kook?" "Ich weiß es nicht. Es scheint, als will das Schicksal nicht, dass wir zusammen sind. Vielleicht sollte ich das akzeptieren." "Liebst du ihn?" "Klar, sonst wären wir kein paar. " Ich schaute zu den drei rüber. Gerade lachten sie ausgelassen und schienen glücklich.

"Weißt du Rosé? Wenn du einen Menschen wirklich liebst, dann willst du, dass er glücklich ist. Denn dann ist man es auch. Auch wenn die Person mit jemand anderem glücklich ist. Ich will das Jung-kook glücklich ist. Wenn er mit ihm glücklicher ist, dann bin ich auch glücklich. Auch wenn es schmerzt."

"Du wärst ein toller Partner. Jung-kook muss ein Idiot sein, dass er das nicht erkennt." "Danke Rosé." Ich konnte mein Blick nicht von Jung-kook abwenden. So fühlt sich also Eifersucht an. Liebeskummer.

Mein Herz war zerbrochen. In tausend teilen.