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Ein Buch schreiben

Ein Buch zu schreiben macht unglaublichen Spass. Worte kommen und gehen, sind dauernd auf der Reise, suchen passende Situationen. Manchmal jedoch fallen sie auf Papier und werden dauerhaft. Sie sind dann jederzeit lesbar und können angezweifelt, interpretiert und angegriffen werden.

Ein Buch zu schreiben ist aber auch harte Arbeit. Der Autor braucht Pausen, die klammen Finger müssen gerieben und gedehnt werden. Aufstehen, umhergehen, Kaffee holen, weiterschreiben, Fenster öffnen, Kaffee holen - so geht es den ganzen Tag. Die Worte fallen mal schneller dann wieder bloss zögerlich. Oft sind es zuerst die falschen Begriffe und der Autor muss sie mühsam durch treffendere ersetzen, seine Geschichte formen und gestalten. Vergleichbar mit einem Maler, der seine Leinwand mehrmals übermalt, bis das fertige Werk dasteht, webt der Autor immer kleinere Details in seine Geschichte hinein, bis sie als Einheit erscheint.

Jetzt übernimmt der Stolz die Gefühlswelt des Autors. "Ich bin der Grösste! Ich hab's geschafft! Wow, welch tolle Geschichte!" So spricht er zu seinem Spiegelbild im Badezimmer nach dem Aufstehen. Nach einigen Tagen weicht der Stolz dann den ersten Zweifeln. "Wird jemand die Geschichte lesen? Was werden sie sagen? Wird sich die Geschichte eventuell sogar verkaufen lassen?" In diesen Tagen sind die Freunde und die Familie sehr wichtig. Sie helfen dem Stolz wieder zu alter Stärke und motivieren den Autor, seine Geschichte zu veröffentlichen.

Ab jetzt ist die Arbeit vergleichbar mit der Gründung eines Start-Ups. Der Gründer, ehemals Autor genannt, hat eine Idee. Diese soll ihm zu Erfolg und Einkommen verhelfen. Um den Prozess zu starten, braucht es Gläubiger, Sponsoren. Bei einer Buchveröffentlichung sind das die Verlage. Sponsoren wollen überzeugt werden. Sie müssen einen Eigennutzen erkennen können, sonst werden sie nicht investieren. Ab jetzt ist es nicht mehr wichtig, wie strahlend das Gemälde erscheint, wie fantasievoll die Idee ist, es zählt bloss noch die berechenbare Rendite.

Verlage sind Banken. Sie haben die finanziellen Mittel, einem Start-Up auf die Beine zu helfen, wenden diese aber nur an, wenn sie dadurch ihre Mittel vermehren können. Verlage wollen selten die Welt um sie herum schöner gestalten, sie wollen am Ende des Monats den Profit anhand ihrer Bilanz sehen können. Der Autor wird zum Klinkenputzer und rennt von Verlag zu Verlag. Das mit der Zeit nervige und auch demotivierende "pniP", welches der Autor mal netter, mal arroganter zu hören bekommt, erinnert ihn an seine Jugend. Damals hat er Bewerbung für Bewerbung geschrieben, bloss um immer wieder zu hören, man habe die Stelle leider schon durch jemand anderen besetzt, trotz der guten Qualifikationen. "Passt nicht ins Programm, leider, obwohl der Roman durchaus Potential hätte."

Wie bei jedem Start-Up muss der Gründer vor allem an sich und seinen möglichen Erfolg glauben. Wenn das nicht gelingt, dann werden die Worte auf dem Papier leer werden. Die Geschichte wird verstauben, verblassen. Ein Jahr gearbeitet ohne dafür belohnt worden zu sein, das ist hart. Jetzt ist es besonders wichtig, dass der Autor nicht aufgibt. Irgendwo ist die eine Tür, die er öffnen kann. Auch wenn er tausend geschlossene Türen davor zu öffnen versucht.

Ein Buch zu schreiben ist wunderschön. Was danach folgt ist harte Arbeit, Existenzkampf, Business und oftmals leider bloss Frust. Aber der Autor setzt sich hin und schreibt ein zweites Buch.

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