Kapitel 20-In der Vergangenheit
Kate:
Wir waren irgendwo mitten in einem Wald. Obwohl es eher ein Urwald als ein normaler Wald in unserer Zeit war. Plötzlich raschelte es neben uns und ein großer hellbrauner Wolf erschien. Ich und Black sprangen auf und wir knurrten. Der Wolf oder eher gesagt, zumindest nach meinem Geruchssinn, die Wölfin wich einen erstaunten Schritt zurück. Black schob mich leicht hinter sich und knurrte wie ich weiter. „Verwandle dich", knurrte Black und der Wolf nickte. Als der Wolf sich verwandelt hatte, stand vor uns eine wunderschöne junge Frau. Allerdings trug sie Kleidung wie in der frühen Neuzeit. Also ein Mieder und ein weites Kleid. Mein Mund klappte auf und ich hörte auf zu Knurren. Ich stubste Black auch an, damit er aufhörte zu knurre. Er sah mich überrascht an. Ich nickte zu der Frau vor uns, die mich ebenfalls verwirrt an sah.
„Ich wusste gar nicht, dass es hier noch mehr Wölfe gibt. Es freut mich euch kennenlernen zu dürfen", sagte sie und knickste. Ich knickste ebenfalls und sagte: „Es freut mich ebenfalls sie kennen lernen zu dürfen Marie-Antoinette. Mein Name ist Kateline und das ist mein Gefährte Black. Es tut mir leid wenn wir euren Spaziergang gestört haben. Aber ich wäre euch sehr dankbar wenn ihr uns verraten könntet welches Datum wir haben", sagte ich und Black starrte mich an.
„Marie-Antoinette?", fragte er und ich nickte. „Ihr seid im Jahre 1778. Einen Tag vor Christis Geburt." „Christis Geburt?", hackte Black verwirrt nach. „Weihnachten", erklärte ich und bedeutete Marie-Antoinette weiter zu sprechen. Sie lächelte mir dankbar zu. „Mich würde es interessieren woher ihr meinen Namen kennt, da ihr nicht so ausseht, als kämt ihr von hier. Ihr seht aber auch nicht aus wie einfaches Volk. Dafür riecht und sprecht ihr zu gut. Fast so als hättet ihr eine gute Erziehung genossen. Zumindest sie Madmoiselle Kate." Sie lächelte mir zu.
„Ich erkläre euch den Umstand unseres Aufenthaltes. Ich und Sir Black sind, wie ihr, Wölfe. Allerdings nicht aus eurer Zeit. Ich bin eine Zeitspringerin und nahm meinen Gefährten durch unglückliche Zufälle mit in diese Zeit. Unsere eigentliche Zeit ist das 21. Jahrhundert. Genauergesagt das Jahr 2018. Mein Gefährte hat nicht, wie ich eine gute Erziehung genossen, da in unserer Zeit es nicht mehr üblich ist so zu sprechen und sich zu verhalten. Ich erbitte deshalb für mich und meinen Gefährten Kleidung, Nahrung und ein Bett. Unserer Kleidung ist unserer Zeit angepasst", erklärte ich es ihr. Marie-Antoinette hatte bei meiner Erzählung große Augen bekommen, beruhigte sich recht schnell aber wieder.
„Folgt mir", rief sie und verwandelte sich. Ich tat es ihr nach und sah Black an. Dieser starrte mich nur hypnotisiert an, bis ich ihn anstupste. Er verwandelte sich auch und ich staunte nicht schlecht. Er war um einiges größer und schwarz bis auf seine linke Hinterpfote, die weiß war. Er grinste üverheblich als er merkte, dass ich ihn anstarrte und ich machte mich eilig daran Marie-Antoinette zu folgen.
Ein Alpha. Ihr habt einen starken Gefährten-M. Wieso höre ich euch? Ich bin nicht in eurem Rudel-K. Ich bin eine Gedankenübermittlerin.-M. Ist euer Gefährte Ludwig der XVI?-K. Ja. Ist er. Ich habe Glück das mein Gefährte ebenfalls von Adel ist. Aber ihr seid noch unmarkiert. Warum?-M. Es gab diverse Differenzen zwischen uns.-K. Ich hoffe, dass sich das bald ändert und ihre eure Differenzen aus dem Weg schafft. Ich wünsche euch, dass ihr bald markiert werdet.-M. Während unseres 'Gesprächs' hatte ich gar nicht mitbekommen, dass wir das Ende des Waldes erreicht hatten. Wir verwandelten uns zurück und schlichen leise in der Morgenröte ins Schloss.
„Ihr werdet jetzt richtig angekleidet." Mit diesen Worten öffnete sie eine Tür in ein großes Zimmer. Es war offentsichtlich das Schneidereizimmer. Kaum das wir den Raum betreten hatten, kam eine etwas fülligere Frau auf uns zu. Wie kann die heute Morgen, ich meine WIRKLICH Morgen (Die Sonne ist gerade aufgegangen), so gut gelaunt und wach sein? „Bonjour Madmoiselle Antoinette. Wen habt ihr denn da mitgebracht?", fragte sie und ich hatte sie sofort ins Herz geschlossen.
„Woher kannst du Französisch?", fragte Black mich auf Englisch. Die beiden Damen starrten uns an. Ganz offensichtlich verstanden sie uns nicht. „Ich musste es lernen, bei Mr. Berkley", gab ich ihm als Antwort und stellte uns dann der Dame vor. Diese stellte sich als Madame Cheval vor. (Sie erinnerte mich wirklich an ein Pferd)
„Also wollen wir euch mal einkleiden." Sie drehte sich um und suchte Klamotten zusammen. Ich roch, dass sie auch ein Wolf war. „Ihr junger Herr geht in den Nebenraum. Dort werdet ihr eingekleidet. Ihr kommt erst wenn ich euch rufe. Wir wollen ja nicht, dass ihr eure Gefährtin unbekleidet seht. Ihr Madmoiselle Kate kommt mit mir und ich werde euch standesgemäß für den Hofe kleiden." Black lief leicht geschockt in den Nebenraum, während ich leicht kicherte.
Madame Cheval richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich. „So dann fangen wir mal an." Und das taten wir auch. Ich bekam ein Mieder (Was mir überhaupt nicht gefiel und noch dazu sehr ENG war!) und ein wunderschönes, rotes, weit ausladenes Kleid. Als sie mir auch die Haare hoch gesteckt hatte, rief sie nach Black. Ich lachte als ich ihn sah und er warf mir einen bösen Blick zu.
„"Du siehst ... gut aus", lachte ich, wobei mir das Mieder ein wenig die Luft abschnürrte. „Ja, ja. Ich sehe aus wie irgendein freakiger Hampelmann", maulte er schlecht gelaunt auf Englisch. Black trug ein Pluderhose und ein Hemd mit unterschiedlichen Knöpfen und eine Art Jacke darüber. (Ich hab grad keine Ahnung, wie ich beschreiben soll, was er trägt. Stellt euch einfach irgendso einen Typen auf einem uralten Gemälde vor. ;)) Die beiden Frauen sahen uns wieder verwirrt an.
„Vous parlez l'anglais? (Ihr sprecht Englisch?)", fragte Madame Cheval. „Oui, Madame. Wir sprechen einige Sprachen", antwortete ich. „Wie famos. Aber genug geplaudert. Erklärt ihr, Madame Kate, wieso ihr hier seid. Ihr könnt Madame Cheval vertrauen", sagte Marie-Antoinette und sah mich an. Ich nickte und Black stellte sich neben mich.
„Natürlich. Wir kommen nicht aus dieser Zeit Madame Cheval. Dies habt ihr bestimmt schon an unserer unschicklichen Kleidung gesehen. Wir kommen aus dem Jahre 2016. Ich nahm meinen Gefährten durch Verkettung unglücklicher Zufälle mit in diese Zeit. Meine Fähigkeit ist das Zeitreisen. Ich weiß nicht genau, wann wir zurück springen werden. Mein Gefährte ist das Leben am Hofe nicht gewohnt und er hat keine Ahnung von der Etikette. Ich denke allerdings, dass wir in zwei oder drei Tagen wieder verschwunden sein dürfen", berichtete ich und Madame Cheval klappte der Mund auf und sie sah abwechseln von Black zu mir.
Aber wie Marie-Antoinette auch beruhigte sie sich schnell wieder. Sie räusperte sich. „Ähm... Das ist sehr interressant Madame Kate. Ich denke bei eurem Gefährten wird es genügen wenn er sich ruhig verhält und nichts sagt. Ich werde euch ein Zimmer herrichten lassen." „Das ist wunderbar. Nun lasst uns aber in den Speisesaal gehen und ein Frühsütck einnehmen.", funkte Marie-Antoinette dazwischen. „Sehr gerne Madame" Und so kam es, dass wir an einem Dienstagmorgen, den wir eigentlich im Klassenzimmer sitzen sollten, in Versailles waren und mit Marie-Antoinette und ihrem Gefährten Ludwig dem 16. zu frühstück aßen.
Nach dem Frühstück ordnete Marie-Antoinette an, dass Black Benimm- und Etikettenunterricht bekommen würde. Da Black allerdings nicht ohne mich brav in den Unterricht gehen würde, müsste ich dabei sein. Marie-Antoinette meinte, mir könnte eine Auffrischung auch nicht schaden. Wir saßen in einem großen Salon und warteten auf unseren bzw. Blacks Lehrer. Es hatte Black nicht gefallen, dass es ein Mann ist, aber Marie-Antoinette meinte, er solle sich nicht so anstellen, woraufhin ihr Gefährte gelacht hatte.
„Ist der Unterricht interessant, mein Engel?", fragte Black mich und sah mich an. Wir saßen nebeneinander an einem langen Tisch, der mit eingravierten Blumenranken verziert war. „Pff. Nicht wirklich. Er ist total langweilig und uninteressant. Am schlimmsten ist es wenn du lebst wie du richtig zu sitzen und zu essen hat. Mega ätzend." Ich seufzte. Black wollte gerade noch etwas sagen als die Tür hinter mir auf ging und Black anfing zu knurren. Meine Güte was hat der denn schon wieder? Keine Ahnung. Eine Antwort erhielt ich als ich mich umdrehte. Denn soeben hatte der wohl heißeste Mann dieses Jahrhunderts den Raum betreten. Und der unseres Jahrhunderts ist unser Gefährte. Das stimmt.
Der Mann hatte eine Perücke auf und wie ich dank meiner Wolfsaugen erkennen konnte blaue Augen. Und er ist nur ein einfacher Mensch. Na und. Man darf doch auch mal Spaß haben. Ich starrte ihn immer noch an und er grinste und zeigte mir damit seine Grübchen. „Hör auf ihn anzustarren, Gefährtin", knurrte Black hinter mir und ich konnte ihn sogar verstehen. Der Mann machte vor Black und mir eine kleine Verbeugung und ich stand auf um einen Knicks zu machen.
„Bonjour, Madame. Mein Name ist Francois Chapau. Wie lautet euer Name?", fragte er lächelnd als er sich wieder aufgerichtet hatte. Er würdigte Black keines Blickes. „Ihr Name ist Kate Chaster und wie ich aus England. Außerdem ist sie meine Verlobte und ich fände es sehr gut, wenn sie aufhören würden sie anzustarren, denn ansonsten müsste ich ihnen alle Knochen brechen. Mein Name ist Black Shadow", zischte Black zähneknirschend, der nun auch aufgestanden war. Monsieur Chapau sah ein wenig erschrocken zu Black. Allerdings klärte sich sein Gesichtsausdruck und er sagte mit einem kalten Blick zu Black: „Sie sind dann augenscheinlich derjenige dem ich Manieren beibringen muss. Ihre Verlobte hat etwas Besseres als so einen ungehobelten, niederen Adelsmann verdient."
Er musterte Black, bevor er sich ein Lächeln ins Gesicht kleisterte und zu mir sah. „Ich denke, sie wissen am besten was er nicht kann und schnellstens lernen braucht." Black hatte sich hinter mir immer mehr angespannt. Der Mann vor mir wurde mir immer unsympathischer. Ich machte einen kleinen Schritt zurück und lehnte mich an Black. Dieser schlang seine Arme um mich und schnurrte leise als er meinen Duft roch.
Black:
Sie roch so gut. Franzose (Ich glaube, der hieß so. Aber mal ehrlich, wer nennt sein Kind bitte nach, der Bezeichnung für das eigene Volk?) vor mir sah mich mit einem undurchdringlichen Blick an. Er hatte offensichtlich nicht damit gerechnet, dass Kate ihre Zuneigung so offen zeigen würde. „Er kann sehr viel. Nur ist er das Leben am Hofe nicht so gewöhnt, da wir gerne unsere Ruhe haben. Ich denke es reicht, wenn er weiß, wie er zu essen und zu sprechen hat."
„In Ordnung, Madame. Dann fangen wir auch gleich mal an." Das taten wir auch. Ich lernte, wann ich welches Besteck zu benutzen habe, (Mal ehrlich, wer braucht so viel Besteck für EIN Essen?!) ich lernte, dass ich ihn nicht sietzen soll, (Was stellt der sich so an? Ich mein, der ist halb ausgerastet als ich ihn gesietzt habe. Diese Memme!) und noch einen Haufen anderen Mist. Spät abends aßen wir, in unserem von Marie-Antoinette zugeteilten Zimmer, zu Abend. „Der Tag war irgendwie echt seltsam. Aber auch lustig", grinste mein kleiner Engel, der mir gegenüber auf dem Bett saß. „Er war schon seltsam. Mir hat aber nicht der Typ, Franzose oder so, nicht gefallen. Wie der dich angesehen hat."
Allein schon bei dem Gedanken daran musste ich knurren. Kate legte mir eine Hand auf den Arm. „Reg dich nicht auf. In dieser Zeit nimmt man es mit dem treu bleiben nicht so genau. Außerdem heißt er Francois", erklärte mir Kate und strich weiter beruhigend an meinem Arm entlang. Dark beruhigte sich langsam. Bei meinen nächsten Worten sprach mehr Dark aus mir als ich. „Ich nehme es mit dem treu bleiben aber genau. Und du gehörst zu mir und das soll er respektieren und dich in Ruhe lassen", gab ich von mir.
Kate hörte auf an meinem Arm entlang zu streichen und sah mich wieder an. Sie lächelte. Dann beugte sie sich vor. Ehe ich begriff, was sie vorhatte, legte sie ihre vollen, weichen Lippen auf meine. In mir explodierte alles. Bevor ich den Kuss erwidern konnte, löste sie sich schon von mir und lächelte mich an. Sie wollte etwas sagen, doch ich knurrte und zog sie wieder an mich. Eine Sekunde später lagen ihre Lippen wieder auf meinen und ich fühlte mich als würde ich schweben. Ich küsste meine Mate.
Ich küsste tatsächlich meine Mate. Und sie erwiderte den Kuss. Als wir nach Luft schnappen mussten, lösten wir uns wieder voneinander. Ich war mir zu 100 % sicher, dass ich sie dämlich anlächelte. Auch sie grinste. „Wofür war der denn?", fragte ich die einzige Frage, die mir im Moment einfiel. Der Rest meines Kopfes war wie leergefegt. Sie hat uns geküsst, sagte Dark verwundert und ein wenig atemlos. Dann brüllte er los.
SIE HAT UNS GEKÜSST! Schnauze. Ich will ihre Antwort mitkriegen. Ich konzentrierte mich auf Kate, die leicht rot geworden war und auf die Bettdecke sah. Sie flüsterte, so leise, dass ich es nur Dank meines Wolfsgehörs mitbekommen hatte: „Ich fand deine Aussage, also das du es mit dem treu bleiben genau nimmst und so süß. Außerdem hast du das erste Mal gesagt, dass ich ZU dir gehöre und nicht DAS ich dir gehöre." Sie lächelte mich süß und schüchtern an.
Das war eine Seite, die ich an meinem Engel nicht kannte und ich hoffte auch in Zukunft mehr von ihr kennen zu lernen. Ich auch. Sie ist sooo wunderschön, perfekt und einfach für uns bestimmt. Ich lächelte wieder und zog Kate noch mal an mich. Es war irgendetwas unbestimmtes, was mich dazu zwang sie noch mal zu küssen. Wie als könnte ich, jetzt wo ich ihre Lippen einmal gekostet hatte, nicht mehr aufhören sie zu küssen, wie bei einer Droge. Kate war meine Droge. Als wir uns wieder von einander lösten, gähnte Kate herzhaft.
„Du kannst mir auch gleich sagen, dass ich so langweilig bin", lachte ich. Sie wurde wieder rot. Ich lachte noch mehr. „Lass uns schlafen gehen, mein Engel." Ich zwinkerte ihr zu und drehte sich weg und legte sich ins Bett. Ich legte mich zu ihr. Ich wollte sie gerade in meine Arme ziehen, als sie sich schon an mich kuschelte. Hören die Wunder gar nicht mehr auf? Hoffentlich nicht! Und so schlief ich zufrieden, unendlich glücklich und mit dem breitesten Lächeln ever ein.
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