Kapitel 23: Ein Aufbruch
Ruhig lehnt Itachi mit dem Rücken gegen einen Baum und starrt in den dunklen Nachthimmel an dem heute nicht einmal die Sterne leuchten wollen. Das kleine Lagerfeuer vor ihm knistert leise und wärmt sein Gesicht. Die Nächte werden immer kälter und schon bald würde Schnee fallen.
Kisame legt ein paar weitere Holzstücke in das Feuer, doch Itachi kümmert das wenig.
In ein paar Stunden müssen sie eh aufstehen und das Feuer löschen.
Und obwohl beide wissen, dass das Feuer nur noch für relativ kurze Zeit brennen wird, bemühen sie sich, es am Laufen zu halten.
Sie sitzen hier und genießen die Wärme...
Obwohl Itachi gewusst hat, dass er Hana irgendwann verlassen muss, hat er sich in sie verliebt.
Er hat auch ihre Wärme genossen...
Wie dumm.
Es ist inzwischen fast zwei Monate her, dass er gegangen ist, und Itachi denkt noch immer jeden Tag an sie. Es geht sogar so weit, dass er Nachts von ihr träumt.
Von ihrem Lächeln und den strahlend grünen Augen.
Von ihren weichen Händen und den zarten Lippen.
Kisame wedelt mit seiner Hand vor Itachi's Gesicht und zieht so dessen Aufmerksamkeit auf sich.
"Hallo? Hörst du mir überhaupt zu?", fragt er.
Oh... Kisame hat etwas gesagt?
Das ist Itachi komplett entgangen.
Sein Teampartner seufzt tief.
"Was ist nur los mit dir? Du bist schon so, seit du wieder zu Akatsuki gekommen bist? Nein. Es wird immer schlimmer."
Was los ist?
Er vermisst Hana.
Er will zu ihr und sie in die Arme nehmen. Ihr sagen, dass er sie liebt und es nicht nur auf einen Zettel schreiben.
"Tut mir leid...", antwortet der Schwarzhaarige nur und betrachtet weiter das kleine Lagerfeuer vor ihm.
Hana beobachtet den Sonnenaufgang von ihrem Küchenfenster aus und gähnt müde. Sie kann kaum noch schlafen und wenn sie dann doch einmal in den Schlaf fällt, träumt sie von Itachi.
Es zerreißt ihr das Herz.
Der Wasserkessel pfeift leise und Hana nimmt ihn gedankenverloren von der Kochstelle.
Er will zu ihr zurückkommen.
Vielleicht.
Sie gießt das heiße Wasser in ihre Tasse und rührt in dem Tee.
Und wenn ihm etwas passiert?
Oder schon etwas passiert ist?
Wenn er nicht zurück kommen wird...
Wie Kenji-nii.
Sie würde es nicht verkraften noch einen geliebten Menschen zu verlieren.
Sie würde es nicht verkraften Itachi komplett zu verlieren.
In einer Sache ist Hana sich sicher: Sein Entschluss zu Gehen hat etwas mit Hidan zu tun.
Muss es einfach!
Erst nachdem Itachi's bester Freund aufgetaucht war, hat er sich so merkwürdig benommen.
Ist etwa sein bester Freund in Schwierigkeiten?
Wo ist er hingegangen, wo er sie nicht mitnehmen kann?
Wieso hat er ihr verschwiegen, was los ist?
Und was war das für ein merkwürdiges Zeichen in Itachi's Augen gewesen, kurz bevor alles schwarz geworden ist? Solche Augen hat sie noch nie gesehen.
Nach dem Kuss...
Hana nimmt den letzten Schluck von ihrem Tee und stellt die leere Tasse einfach neben die Spüle.
Seufzend macht sie sich daran, eine Heilsalbe herzustellen.
Mit Itachi hat das mehr Spaß gemacht...
Alles hat mit ihm mehr Spaß gemacht...
Auch diesen Abend liegt sie wieder wach. Nachdem der Tag quälend langsam vergangen war, kommt jetzt die Nacht, welche um einiges schlimmer ist.
Sie kann sich nicht ablenken.
Es ist jedes Mal das selbe, seit fast zwei Monaten.
Genau wie früher in ihrer Kindheit weint sie sich nun regelmäßig in den Schlaf.
Doch nicht diese Nacht.
Nein.
Hana steht auf und durchstöbert suchend ihren Schrank. Hier irgendwo musst doch..?
Ah, da.
Sie zieht einen Rucksack heraus und fängt an, alles Mögliche hinein zu räumen.
Proviant, Geld, Kleidung, ihr medizinisches Equipment...
Kurz zögert sie, bevor sie auch ein paar ihrer alten Schriftrollen, ihr Stirnband mit dem Zeichen von Iwa-Gakure und eine kleine Tasche mit Wurfnadeln einpackt.
Sie zieht sich um, wirft sich einen dunkelbraunen Umhang über und schlüpft in ihre Schuhe. Aus einer Vitrine in ihrem Schlafzimmer holt sie ein Katana, dessen Griff mit dunklem Leder umwickelt ist und bindet es sich um die Hüfte. Die Klinge steckte in einer blutroten Scheide an dessen Ende eine schwarze Kordel hängt.
Das ist das Katana ihres großen Bruders. Sie hat es nach der Trauerfeier für die Gefallenen bekommen und es seit diesem Moment an aufbewahrt.
Hana kann zwar nicht so gut damit umgehen wie Kenji-nii aber besser, als unbewaffnet loszuziehen.
Schließlich weiß sie nicht, was sie erwarten würde auf ihrer Suche.
Ihre Suche nach der Wahrheit.
Hana verlässt die Hütte und wendet sich nach Süden. In diese Richtung liegt das Dorf Konoha-Gakure. Ob man ihr hier wohl helfen kann?
Sie will wissen, was das für merkwürdige Augen waren...
Und sie will Itachi suchen. Egal, wie lange es dauern würde.
Und sie würde ihn finden.
Hana muss ihm doch sagen, was sie für ihn empfindet.
Sie hat es satt ihr ganzes Leben lang nur untätig zuzusehen wie die Menschen, die sie liebt, leiden.
Wie sie einfach verschinden, einer nach dem anderen.
Diesmal würde sie etwas tun.
Für Itachi.
Entschlossen läuft sie los.
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