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Kapitel 11

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Hustend und würgend schlug ich die Augen auf. Ich brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass ich nicht mehr auf einem Pferd vor dem Königssohn saß. Ich war in einer liegenden Position und wurde hin und her geschaukelt. Irgendwas steckte mir im Hals. Ich hustete noch ein paar Mal, dann zog ich ein Apfelstück aus meinem Mund. Igitt, wie eklig! 

Ich blinzelte einige Male und bemerkte, dass ich Himmel und vereinzelt Äste über mir sah. Als ich den Kopf vorsichtig drehte, entdeckte ich einen Männerkopf fast neben meinem. Ich war so geschockt, dass ich nicht einmal schreien konnte. Meine Finger zitterten so sehr, dass das Stück Apfel neben mich fiel. Und nun wurde mir auch bewusst, dass ich tatsächlich lag, und zwar in einem Glaskasten. Ich drehte den Kopf zur anderen Seite. Ja, da war auch ein Mann. Er starrte so wie der Mann zu meiner Linken nach vorn. 

Ich hob meinen Kopf an und entdeckte zu meinen Füßen zwei weitere Männer. Diese vier trugen ganz offensichtlich den Glaskasten, in dem ich lag. Vorsichtig tastete ich mit den Händen unter mir. Da war ebenfalls Glas. Es gab kein Kissen und kein Polster. Eine Sänfte war es somit nicht. Es wäre auch reichlich sonderbar, mit dem Kopf voran getragen zu werden. Hätte ich nicht geschlafen, wäre meine Sicht reichlich eingeschränkt gewesen. 

Mit gerunzelter Stirn tastete ich nach dem Apfelstück. Als ich es endlich gefunden hatte, hob ich es an und hielt es vor meine Augen. Es sah frisch aus. Als hätte ich es soeben abgebissen. Dabei hatte ich gar nichts gegessen, bevor ich mich auf den Weg zum Königssohn gemacht hatte. Und ich konnte mir nicht vorstellen, dass Aschenputtel ausgerechnet auf dem Ball ein Stück Apfel gegessen hatte. So ganz nebenbei bemerkt hätte ich es dann viel früher herausgehustet. 

Ich drehte die Seite mit dem Fruchtfleisch um und blickte auf die Schale. Rot. Eine Erinnerung durchstreifte meine Gedanken. Mein Herz schlug schneller. Nein! Das konnte unmöglich sein. Nur weil ich Märchen liebte, musste das Schicksal doch nicht so grausam zu mir sein, oder etwa doch? 

„Schneewittchen", flüsterte ich und Angst keimte in mir auf. Ich lag im gläsernen Sarg. Die vier Männer waren Diener von einem Königssohn, die mich zu seinem Schloss tragen sollten. Wenn das Märchen stimmte, war eben einer über einen Strauch gestolpert, was das Apfelstück aus meinem – Schneewittchens – Hals befreit hatte. 

Natürlich graute mir nicht vor dem Königssohn. Es gäbe eine prachtvolle, herrliche Hochzeit, so schön, dass jedes kleine Mädchen davon träumen konnte. Doch ich kannte leider den weiteren Verlauf des Märchens. Meine Stiefmutter, die mir meine Schönheit neidete, würde kommen und musste sich zu Tode tanzen. Die Gebrüder Grimm hatten das für eine gerechte Strafe gehalten. Natürlich, meine Stiefmutter hatte mich ja dreimal zu töten versucht. Was heißt versucht. Schneewittchen war dreimal gestorben. Nur war sie immer wieder lebendig geworden. Auch so eine märchenhafte Sache. Im realen Leben bedeutete Tod gleich Tod, da wurde man nicht wieder munter und lebte sein Leben ganz normal weiter. Und Mörder wie Schneewittchens Stiefmutter hatten nur im Märchen nichts anderes als den Tod verdient – aber doch nicht in meiner früheren realen Welt. Ich lebte schließlich nicht in einem Land, in dem Richter die Todesstrafe aussprechen konnten. Es gab keine schlimmere Strafe als Freiheitsentzug durch Gefängnis. Und nun sollte ich miterleben, wie meine Stiefmutter auf meiner Hochzeit grausam bestraft wurde? 

Für einen Moment war ich versucht, einfach die Augen zu schließen und zu hoffen, dass Fauna, Flora und Sonnenschein noch irgendetwas einfiel, um mich aus dieser Situation zu befreien. Ich musste nur reglos in diesem gläsernen Sarg liegen bleiben. Der Königssohn würde mich irgendwo im Schloss absetzen und mich jeden Tag anhimmeln. Es gäbe keine Hochzeit, keine prächtigen Feierlichkeiten. Meine Stiefmutter wäre nicht eingeladen und ... Und genau da kamen meine Pläne ins Straucheln. 

Ich war nicht mehr tot. 

So ein Ärger! 

Meine Stiefmutter würde irgendwann in ihren Spiegel blicken. Natürlich würde der ihr ehrlich mitteilen, dass sie nicht mehr die Schönste war, sondern das Schneewittchen bei irgendeinem Königshof. Sie würde auftauchen und den nächsten tödlichen Anschlag gegen mich umsetzen. Gegen den konnte ich nichts ausrichten, weil es den laut Märchen nicht gab. Vielleicht beschwor ich damit einen extremen Märchenkonflikt hervor. Ich wusste ja nicht, was passierte, wenn ich wichtige Teile veränderte – zum Beispiel Schneewittchens Hochzeit und die Bestrafung der Stiefmutter. 

Ein Stöhnen entrang sich meiner Kehle. Genau jetzt fielen mir meine Stiefschwestern ein. Nein, nicht meine, jetzt war ich ja Schneewittchen. Die Stiefschwestern von Aschenputtel hatten nicht ihre Fersen und Zehen abgehackt, weil ich geflohen war. Sie hatten also diese gerechte Strafe nie erhalten. War das nicht bereits märchenverändernd? Aber wie ich das echte Aschenputtel einschätzte, die war da ganz abgebrüht, die würde tatenlos zusehen, wie die Tauben auf ihren Schultern den beiden Mädchen die Augen aushackten. Und die dummen Personen würden es einfach geschehen lassen. Manchmal waren Märchen wirklich unsinnig! Und dabei sollten es Märchen für Erwachsene sein und nicht für gutgläubige, naive Kinder. 

Ich schwor mir wieder einmal, dass ich nie wieder Märchen lesen würde, wenn die Feen mich endlich in mein eigenes Leben zurückbrachten. Und wenn ich irgendwann mal Kinder hatte, bekamen diese zu tausend Prozent keine Märchen von den Gebrüdern Grimm zu lesen. Disneys zauberhafte und kindgerechte Märchen waren auf jeden Fall die bessere Wahl. Aber im Augenblick halfen mir diese Gedanken nichts. Ich musste einen Weg finden, wie ich mich aus diesem Märchen retten konnte. Doch zuallererst musste ich märchenhaft handeln. Also griff ich nach oben, stemmte den Glasdeckel hoch und richtete mich auf. 

„Ach Gott, wo bin ich?", rief ich, genauso, wie es im Märchen vorgeschrieben war. Die Diener blieben stehen, und der Königssohn, der neben dem Sarg geritten war, blickte zu mir mit strahlenden Augen. Wieso hatte ich ihn nicht wahrgenommen? Vielleicht weil sein Pferd weiß war und darum irgendwie so gewirkt hatte, als wäre es ein Stück vom Himmel? Eine bessere Erklärung fiel mir nicht ein. 

„Du bist bei mir", sagte er mit volltönender Stimme, bei der mir ein wohliger Schauer durch den Körper rieselte. Diese Stimme war zum Dahinschmelzen. 

Die Diener setzten den Sarg vorsichtig auf dem Boden ab. Der Königssohn sprang eilfertig von seinem Pferd und kam zu mir. Als er sich bückte und mir die Hände reichte, sah ich in sein Gesicht. Voller Staunen stellte ich fest, er sah genauso aus wie der Königssohn von Aschenputtel! Er hatte die gleichen dunklen Haare, die gleichen betörenden Augen. Dass er die gleiche Stimme hatte, wusste ich bereits. 

Er half mir hoch und erzählte mir, was mit mir geschehen war. Dass meine lieben Zwerge um mich getrauert hätten, mich nicht unter die Erde bringen konnten, weil ich so frisch und lebendig ausgesehen hätte. Ich hörte gar nicht mehr zu. Ich kannte die Geschichte. Vertrauensvoll legte ich meine Hände auf seine Brust und lächelte ihn bezaubert an. Er war wirklich unglaublich attraktiv. Verzückt lauschte ich seiner Stimme, deren Klang sich wie ein warmer Umhang um mich legte und mich noch enger mit ihm verband. Ob ich dieses Mal mehr Zeit mit ihm verbringen durfte? Ich konnte die Hochzeit hinauszögern. Schließlich stand nirgendwo im Märchen, wie viele Tage nach Schneewittchens Rückkehr vom Tode die Feier sein würde. 

„Ich habe dich lieber als alles auf der Welt", rief der Königssohn im Überschwang seiner Gefühle und riss mich damit aus meinen eigenen Gedanken. Röte stieg mir in die Wangen, zumindest fühlten sie sich heiß an. Wie konnten mich sein schönes Aussehen und seine atemraubende Stimme nur so verwirren? „Komm mit mir in meines Vaters Schloss", rief er weiter, hob mich hoch und wirbelte mich einmal herum. Ich lachte voller Vergnügen und genoss es, als er mich an seinem breiten Brustkorb langsam wieder zu Boden gleiten ließ. Es war wundervoll, ihm so nah zu sein. Mein Herz raste vor Glück und durch meinen gesamten Körper schoss ein heißes Kribbeln und Prickeln. „Du sollst meine Gemahlin werden." 

„Ja", hauchte ich. Denn mehr brachte ich nicht über die Lippen. 

Er führte mich zu seinem Pferd, hob mich hinauf und schwang sich hinter mich. Das kam mir alles so vertraut vor. Wieder beschlich mich Angst. Dieses Mal jedoch, weil ich fürchtete, das Märchen könnte gleich für mich zu Ende sein. Ich wollte noch nicht fort. Hier war ein Mann, der mich anhimmelte, ich war schön und würde als seine Braut die erlesensten Kleider tragen, die leckersten Speisen erhalten und die besten Getränke bekommen. Und ganz nebenbei brauchte ich nichts weiter tun, als ihn lieb anlächeln, um Komplimente zu erhalten, seine Finger an meinen zu fühlen und vielleicht geküsst zu werden. Was konnte ich mir denn noch mehr wünschen? 

Vielleicht war mein Blick ein klein wenig zu verliebt. Auf jeden Fall strahlte er genauso zurück und ich schmolz innerlich dahin. Er beugte sich zu mir hinunter, und ich hob ihm mein Gesicht entgegen. Oh, ja ich wollte geküsst werden. Und dieses Mal würde ich den Kuss ewig andauern lassen. Statt meine Hände nur auf seiner breiten Brust abzulegen, fuhr ich mit ihnen seine Schultern nach oben. Als er seine Lippen ganz zart auf meinen Mund herabsinken ließ, entwich mir ein leises, wohliges Stöhnen. Meine Hände wollten gerade seinen Hals umfassen. Doch dieses Prickeln und Kribbeln in meinem Inneren war so intensiv, dass ich die Augen schließen musste. Meine Hände verharrten reglos auf seinen Schultern und mein Herz überschlug sich fast schon. Kaum legte er seine linke Hand an meine Wange, hörte mein Herz einen winzigen Augenblick zu schlagen auf, so berauschend war dieser Kuss. 

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