Kapitel 5
Was sollte ich tun?
Ich lag in meinen Bett und blickte gegen die Zimmerdecke.
Mit jemanden zusammen sein, den ich nicht liebte, dies konnte ich sehr wohl und ich habe mir auch schon eine Person ausgesucht. Allerdings hatte ich nicht Lust auf eine weitere Auseinandersetzungen mit Cathley. Die zwei gestern genügten mir.
Dienstag hatten wir und die Uhr zeigte 05:25 an.
Seufzend lag ich im Bett und ließ meine Gedanken schweifen. Noch 35 Minuten hatte ich, bis ich aufstehen musste. Dies musste ich aber dann wirklich. Noch hatte ich Zeit, noch konnte ich schlafen, aber einschlafen konnte ich nicht mehr. 35 Minuten um mir einen Plan zu überlegen. Einen Plan, wie Elis am besten zu meinen Freund machen konnte. Er war nett. Einerseits erleichterte es die Sache, andererseits machte es sie um so schwerer. Er war sympatisch, es würde schwer werden ihm im Nachhinein wieder zu verlassen. Bedauern tat ich es schon, dass ich es machen würde. Noch wusste ich nicht, wie lange ich das ganze durchziehen musste. Eine Woche, ein Monat, ein Jahr? Ich schätzte mal so bis zu drei Monaten. Vielleicht bis mir die nächste Aufgabe gestellt werden würde. Vielleicht.
Bestimmt waren schon zehn Minuten vergangen, als ich mich schließlich dazu entschloss aufzustehen und Notizen zu machen. Notizen über eine Sache, die ich am liebsten gleich wieder vergessen würde...
Ein Ausstieg aus dem Ganzen war allerdings nicht möglich.
Um fünf vor sechs hörte ich Schritte. Wahrscheinlich war einer der anderen auch schon wach.
Die absurde Idee ein Tagebuch zu schreiben, kam mir in den Sinn. Welcher Mensch schrieb heute noch Tagebuch? Welcher Mensch nutzte noch ein normales unbeschriebenes Buch und einen Stift, um seine Gedanken, Gefühle, Träume und Wünsche aufzuschreiben? Um aufzuschreiben, was passiert war und wie man sich fühlte? Heutzutage hatten die meisten eh Handys, Laptops, Computer, Tabletts oder sonstiges. Wahrscheinlich schrieben die wenigstens heutzutage noch mit Hand.
Doch ich mochte es. Dieses Gefühl, einen Stift in der Hand zu halten, der Rechtschreibung fähig und Herr über etwas zu sein. Einfach unbeschreiblich und mega.
Nachdenklich fülle ich das Müsli in eine der Müslischüsseln und trage diese -gefüllt mit Topas- an den Tisch und schenkte mir Milch ein. Eine alltägliche Situation bei mir. Ich liebte den Geschmack von Milch, ich konnte ein Glas pure Milch trinken. Bedauerlich musste ich an meine eine andere Freundin früher denken. Auch sie liebte Milch und trank ab und zu die Milch, welche eigentlich für ihre Katze bestimmt war. Die Zeiten früher waren schön gewesen. Früher...
Gedankenverloren löffelte ich das Müsli. Was sollte ich bloß tun? Was konnte ich bloß tun? Ich fühlte mich so schlecht, dabei konnte ich noch nicht mal wirklich etwas für. Einer von ihnen hatte immer noch das Video und dieses Video wollte ich so schnell wie möglich aus dem Gedächtnis streichen. Kein einziges im Video gesagte Wort stimmte. Es war nur ein Beitrag für etwas, es war doch nur gestellt und dennoch nahm es fatale Folgen, folgen an die ich nicht denken wollte.
Wie schon gestern begleitete mich Ferry bis zur Schule. Kurz bevor wir den Eingang passierten, hielt er mich kurz zurück. "Du wirst dir Mühe geben, du versuchst zumindest dich mit Cath zu vertragen, bitte."
"Ich versuche es, aber versprechen kann ich es nicht." Kurz hielt ich inne. Meine nächste Frage konnte alles zerstören. Konnte, musste aber nicht. "Liebst du sie?"
"Wen? Cath? Natürlich liebe ich sie. Vielleicht kannst du es nicht verstehen, aber glaube mir, sie hat auch ihre guten Seiten."
"Wird sie mir im Weg stehen?"
"Bei was?", verwirrt sah er mich an.
"Bei meiner ersten Aufgabe. Eine Aufgabe, die du gestellt hast, wenn ich mich recht erinnere."
"Solange du die Finger von Elis lässt, ist alles okay, zumindest bei mir."
"Du kannst nicht von mir verlangen, ihn aus dem Spiel zulassen. Du hattest die Wahl und ich werde meine treffen. Ob sie dir passt oder nicht"
"Aber dies kann ich unmöglich zulassen, ich meine, er ist mein bester Freund und du wirst ihn bitter verletzen."
"Das muss ich wohl."
"Aber dabei kann ich doch unmöglich zu sehen."
"Zuspät. Zumal musst du ihn nicht mal anschauen. Du musst dabei nicht zusehen, deine Augen können durchaus auch woanders hinsehen."
"Bitte, ich meine es ernst. Wenn du ihm auch nur das leiseste bisschen weh tust, Lal, verdammt."
"Mir ist egal, ob er Schmerzen dabei empfindet oder nicht. Und jetzt hör auf es so darzustellen, als ob ich die einzige Person wäre, die eiskalt sei. Zumal muss auch ich leiden. Auch ich trage Schmerzen mit mir. Ich habe auch noch mein Gewissen. Mir bleibt keine andere Wahl. Tut mir leid, ich kann nichts daran ändern." Mit diesem Worten ließ ich ihm am Eingang stehen und eilte rein.
Meine Beine zitterten, mein Herz klopfte, es war mir zu viel.
"Hey Lita." Elis kam mir entgegen.
"Oh hi Sile."
"Elis, nicht Sile. Auch wenn mein Name rückwärts vielleicht Sile lautet, so heiße ich immer noch Elis."
"Ja Elis."
"Ist alles okay? Du siehst ziemlich mitgenommen aus." Besorgt musterte er mich.
"Ja, alles gut, mir war nur kurz schlecht." Schlecht war nicht gerade das passendste Wort, aber dennoch.
"Oh, okay. Kann ich dir irgendwie behilflich sein, geht es wieder?"
"Ja." Es tat mir weh, zu wissen, dass ich ihn schamlos ausnutzen würde oder wie man es sonst bezeichnen konnte.
"Hast du mit Ferry geredet?"
"Es geht ihm gut", versicherte ich, wusste aber nicht, ob es wirklich so war.
"Okay, gut. Er wirkte ziemlich aufgebracht. Er kann es nicht leiden, wenn seine Freundin beleidigt wird."
Diese Aussage machte mich stutzig. "Heißt das, es kommt öfters vor?"
"Sie ist vor zwei Jahren ungefähr hergezogen. Relativ schnell kam sie dann mit Ferry zusammen, was vielen nicht passte. Eine Person setzte das Gerücht in die Welt, dass sie etwas mit Alonso hätte, eine Person in einen der unteren Jahrgängen. Er ist zwei Jahre jünger als wir oder vielleicht auch nur eins. Wie auch immer. In unserem Jahrgang ist er jedenfalls nicht."
"Alonso?", fragte ich.
"Ja, Alonso. Er geht auf unsere Schule. Seine Haarfarbe würde ich dunkelblond beschreiben, aber vielleicht auch schon braun. Nähere Auskunft kann ich dir aber nicht geben. Scheinbar hat er zu der Zeit was mit Ferry gemacht, wodurch sich Cath und er auch kannten. Sie haben irgendwann mal was gemeinsam gemacht und danach kursierte ein Bild von den beiden im Internet. Oder so. Somit entstand das Gerücht und Ferry hat den Kontakt mit Alonso gekippt. Seitdem habe ich die beiden nicht mehr zusammen gesehen. Ferry hatte keine Lust auf irgendwelche Gerüchte."
"Also treffen sie sich nicht mehr?"
"Dies ist nicht auszuschließen. Alonso und Ferry waren voll gut miteinander. Früher sind sie öfters in der Schule gemeinsam rumgelaufen und haben in den Pausen und wahrscheinlich auch außerhalb viel zusammen gemacht. Seit dem eben genannten Zeitpunkt, hat sich Ferry allerdings immer mehr von Alonso abgetrennt und hat seit dem Zeitpunkt ausschließlich nur was mit uns gemacht. Zumindest in den Pausen. Er war wie ausgewechselt, aber Cath haben wir dennoch als Anhängsel."
"Magst du sie nicht?", erkundigte ich mich.
"Doch schon. Man gewöhnt sich relativ schnell an sie und mittlerweile hat sich auch alles wieder beruhigt."
"Dies tut mir leid."
"Schon gut."
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