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Kapitel 6

Fahles Licht schien ins Innere des Zimmers, als Bess von ihrem erholsamen Schlaf erwachte. Kurz streckte sie ihre Arme und schwang sich aus dem Bett. Madara war noch nicht zurückgekehrt. Es schien also noch nicht Abend zu sein.
Ihr knurrender Bauch zeigte ihr umso deutlich wie hungrig sie war.

Den Blick aus dem Fenster gerichtet, bemerkte sie hinter sich ein klirrendes Geräusch. Schnell drehte sie sich um und beobachtete wie unter dem Türspalt ein weißes Blatt geschoben wurde. Stirnrunzelnd starrte sie vom blanken Blatt hinauf zum Schloss.
Da wurde es ihr mit einem Mal Bewusst. Zwar hatte Madara die Tür verschlossen, doch steckte der Schlüssel noch im Schloss. Nur ein kräftiger Stoß gegen die Tür würde von Nöten sein, damit der Schlüssel hinaus flog und auf dem Blatt landete. Man musste lediglich das Stück Papier mitsamt des Schlüssels unter den Türschlitz schieben und schon besaß man den Schlüssel.

Bess kannte solche Tricks zu gut. Bevor ihre Mutter den Mr. Taggert heiratete, besaß sie ein völlig anderes Leben. Eines, deren Erinnerung schmerzten, denn damals wurde sie eher wie eine Prinzessin, als ein Dienstmädchen behandelt.

Blitzschnell rannte Bess zur Tür, zog den Schlüssel aus dem Schloss. Eine Sekunde später hörte sie auch schon wie jemand die Tür rammte. Lautes Fluchen ertönte. Wild hämmerte Bess Herz, während ihr Blick den Schlüssel musterte.
Sie hatte es tatsächlich geschafft! Zu mindest für den Moment, denn mit Sicherheit gäbe es andere Möglichkeiten die Tür aufzubekommen.

Rückwärts ging Bess immer näher ans Fenster. Sie hatte keine Ahnung was sie tun sollte, wenn die Tür aufflog. Die widerlichen Männer könnten sonst was mit ihr tun. „Bitte, komm zurück Madara", flüsterte sie.

Nach einem weiteren Hämmern folgte jedoch keines mehr. Unter dem Türschlitz schob sich erneut ein Blatt, diesmal ein Beschriftetes. Bess wartete bis sie sich sicher war, dass niemand mehr hinter der Tür stand, und nahm das Schriftstück an sich.

Auf einem Tisch im hinteren Teil des Zimmers, zündete sie eine Kerze an und legte das Papier auf die Oberfläche. Beim Lesen der einzelnen Wörter setzte ihr Herz immer mehr aus.

Wo auch immer du bist, kleine Bessaya, wir finden dich.
Gott, hat seine Augen überall.

Eine Gänsehaut breitete sich über Bess Haut aus. Außer ihrer Mutter kannte niemand mehr ihren ganzen Namen, dafür hatte sie gesorgt. Nicht einmal Mr. Taggert wusste davon. Wer war Gott? Und was wollte er von ihr?

Normalerweise hätte Bess einem solchen Schriftstück kaum Beachtung geschenkt, doch da jemand ihren wahren Namen zu kennen schien, bekam sie es mit der Angst zu tun.

Völlig in ihrer Starre bemerkte sie nicht, dass ihre Hand mit dem Zettel sich immer mehr der Kerze näherte. Erst als das Schriftstück in eiligen Zügen von Flammenzungen gefressen wurde, ließ sie sofort ihre Finger davon los.

Hastig griff sie nach dem Mantel und schlug auf das Feuer. Zwar konnte sie es löschen, doch außer einem verkohlten Stück Papier war von dem Schriftstück nichts mehr übrig.

Gott, hat seine Augen überall.

Dieser Satz blieb trotz allem fest in ihrem Kopf hängen. Wer hat das geschrieben? Und was bedeutete es? Wer ist Gott?

„Du bist schon wach", sagte urplötzlich eine Stimme neben ihr.
Madara hatte sich mit einer Tüte in der Hand ins Zimmer teleportiert.
Bevor er zum Tisch kam, positionierte Bess den Mantel so auf dem Tisch, dass er das wenige Überbleibsel des Papiers nicht sehen konnte.

„Hier", Madara stellte die Tüte auf den Tisch und nahm einen Teller voll Reistaschen heraus.
„Danke", sagte Bess und war überaus glücklich, dies in normalen Tonfall sagen zu können. Schließlich schlugen ihre Gedanken im Kopf Purzelbäume.

Von Hunger geleitet, nahm sie schnell ein paar Bissen der Reistaschen. „Möchtet Ihr nichts?", fragte sie verwundert, als sie bemerkte, dass Madara sie zwar beobachtete, aber selbst nichts aß.
Auch, hoffte sie ihn endlich mal ohne Maske zu sehen, denn er legte diese nie ab. Wie ihr Ehemann wohl aussah? Zuvor machte sie sich keine Gedanken darüber, doch je länger sie bei ihm war, desto mehr stieg die Neugier.

„Ich habe schon gegessen."

Die Hoffnung das Geheimnis hinter der Maske zu lüften, zerbrach auf Anhieb.

Schweigend aß sie die restlichen Reistaschen auf und ignorierte dabei, wie sehr sie beobachtet wurde.

„Was ist mit deinen Fingern passiert?", fragte Madara auf einmal. Fast hätte sich Bess an dem Bissen verschluckt, so überraschend kam seine Frage.
Sie musterte ihre Finger. Dummerweise war ihr Ringfinger ein wenig schwarz gefärbt von dem Missgeschick mit dem Schriftstück.

„Ich weiß es nicht", antwortete sie in der Hoffnung, er würde nicht noch mehr fragen.

„Achte mehr auf dich und deine Gesundheit", knurrte Madara. „Ich bin für dich verantwortlich."

„Ich werde mich bemühen", murmelte sie.

Mit einem Seufzer sprang Madara von seinem Platz auf, ging ins hintere Teil des Zimmers und breitete dort eine Decke über den einzigen Sessel des Raumes aus.
Ein wenig tat Bess es leid, dass Madara wegen ihr auf einem unbequemen Sessel schlafen musste. Nachdem sie gegessen hatte, setzte sie sich aufs Bett.

Ihre Worte verließen schneller ihren Mund, als sie nachdenken konnte. „Ihr könnt auch auf dem Bett schlafen. Es ist groß genug und ich kann weit zum Rand rutschen."

„Du willst, dass ich ebenso im Bett schlafe?",
fragte er verwundert.

„Naja, ihr seid mein Ehemann und..."

Plötzlich klang Madaras Stimme eisig. „Nach dem Gesetz bin ich dein Ehemann, das stimmt,
aber ich sagte dir, dass ich von keiner deiner Pflichten Gebrauch nehme."

Beschämt und bedrückt schaute Bess zur anderen Seite des Zimmers. Wie konnte sie erklären, dass sie sich Sorgen machte, dass jemand über Nacht einbrechen würde und keiner neben ihr lägen würde, um sie zu beschützen. Außerdem tat er ihr leid die Unbequemlichkeiten des Sessels sich ergehen lassen zu müssen.

„Ich erlaube Euch mit besten Willen ebenso im Bett zu schlafen, da der Sessel unbequem ist. Solltet Ihr mich jedoch berühren oder sonstiges, lernt Ihr meine Faust kennen."

Überrascht von Bess nettem Angebot und trotz der bei schweigenden Drohung schaute Obito auf. Hatte das gerade wirklich Bess gesagt? Das Mädchen, das sich zuvor hinter jeder Kleinigkeit versteckte? Langsam schien es, als würde sie auftauen. Hinter seiner Maske grinste Obito amüsiert, was natürlich Bess nicht sah.
„In Ordnung, ich werde mich sicher nicht deiner bemächtigen."

Bess nickte und rutschte bis ans andere Ende des Bettes. Sie drehte sich von Madara weg, damit sie ihn nicht ansehen musste. Zum Glück besaß das Bett zwei Decken. Bess hörte wie Madara hinter ihr etwas auf den Nachtisch legte.
Es hörte sich an wie seine Maske. Er hatte die Maske abgelegt!!

Alarmiert schwang sich Bess schwungvoll auf die andere Seite, doch Madara hatte bereits das Licht ausgemacht.

Im Dunkeln versuchte Bess ein wenig Madaras Gesicht zu erkennen, doch es gelang ihr nicht. Jedoch konnte sie seine Haare erkennen, die im Finstern natürlich die Farbe schwarz besaßen.

Seufzend drehte sich Bess wieder auf die andere Seite. Am Morgen werde ich vor ihm aufwachen und dann sehe ich endlich sein Gesicht, sagte sich Bess in Gedanken.

Trotz der Nähe zu ihm und dem erschauderten Schriftstück fand Bess schnell einen traumlosen Schlaf.
Mitten in der Nacht fror sie ungeheuer, weshalb sie schlaftrunken immer näher zur einzig scheinenden Wärmequelle rutschte.

Obito wachte sofort auf, als er eine Hand auf seiner Brust spürte. Alarmiert wollte er auf springen, doch dann bemerkte er Bess Atemzüge. Sie hatte ihren Kopf auf seine Brust gelegt und schien in ruhigen Atem zu schlafen.

Automatisch griff Obito nach seiner Maske und zog sie über sein Gesicht. Sicher war sicher. Er wollte nicht, dass dieses Mädchen sein Gesicht berührte oder wieder in Ohnmacht fiel, wenn sie es sah.

Schweigend musterte er sie. Draußen begann es bereits zu Dämmern. Obito verspürte plötzlich das Gefühl, als müsse er Bess Haarpracht berühren.
Er strich mit seiner Hand einige ihrer braunen Strähnen aus dem Gesicht.

Im Gegensatz zu Rins Haar war ihres um einiges heller. Bess Augen waren auch völlig anders. Rin schaute ihn immer mit ihren rehbraunen Augen an, während Bess blaue Augen meist eher trostlos und sorgenvoll wirkten.
Klar, dieses Mädchen musste bisher ungeheuer leiden, doch Obito wusste, dass sie nicht Rin war.
Und für ihn gab es nur die Eine.

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