25
POV Iwaizumi
Ich spürte wie er sich auf mir regte, spürte wie seine Finger über meine Wange zu meinen Lippen strichen, wie er seine Hand an meine legte und merkte, wie seine Haare mein Kinn kitzelten. Und obwohl ich dies alles mitbekam, gab ich vor zu schlafen. Ich genoss die zärtlichen Berührungen, die Tooru mir schenkte und blieb einfach ruhig liegen. Er streckte sich vorsichtig und küsste mich ganz sanft. Liebevoll zeichnete er die Konturen meines Gesichts nach und als er seine Hand weg nahm, brummte ich leise. "Nicht aufhören." Tooru lachte etwas. "Guten Morgen Iwa-Chan." Murmelte er und machte es sich bequemer. "Morgen." Ich schlüpfte mit der Hand unter sein T-Shirt und schmiegte mein Gesicht an seine Hand. "Süß." Kicherte er und ich bekam zur Belohnung noch einen Kuss. Ein wohlig warmes Gefühl blubberte durch meinen ganzen Körper. Ich blinzelte meinen Freund an und grummelte leise. Dann richtete ich mich etwas auf, schob Tooru von mir runter und legte ihn neben mich auf den Rücken. Verwundert sah er mich an. "Hab ich was falsch gemacht?" Ich antwortete nicht, sondern legte meinen Kopf auf seine Brust. "Iwa?" Ich lauschte seinem Herzschlag, schloss die Augen und rollte mich auf ihm zusammen. "Ist alles okay?" Er klang besorgt. "Klappe Shittykawa." Murmelte ich gegen seine Brust.
Es gab Momente in unserer Beziehung, da hatte ich das Bedürfnis mich fallen zu lassen und mich auf ihm auszuruhen. Ich wusste nicht, wie er es geschafft hatte, mir dieses Gefühl zu geben, aber ich nannte es einfach Toorus Magie.
Bis jetzt hatte ich es jedoch noch nicht über mich gebracht, mich tatsächlich ganz fallen zu lassen, aber da gab es diesen Teil in mir, der sich danach sehnte, auch mal schwach sein zu dürfen. Mein Therapeut hatte diesen Teil von mir als den 15 jährigen Iwa identifiziert.
Aber ich hatte beschlossen Tooru zu vertrauen und ihn mehr von mir kennenlernen zu lassen.
Ich schloss also die Augen und ließ mich von ihm einlullen. Von seinem süßlichen Geruch, von seiner Wärme und von seinen sanften Berührungen. Nichts anderes konnte meine innere Welt so ruhig werden lassen, wie er in diesem Moment.
Tooru strich durch meine Haare und über meinen Nacken und schwieg. Ich konnte hören, wie sein Herz ein wenig schneller zu schlagen begonnen hatte und lächelte. "Mach mir doch keine Angst." Murmelte er. Ich brummte.
Dann hörten wir ein Schaben an der Tür. "Oh..." Ich hob meinen Kopf. "Open up." Sagte ich deutlich, so dass Bucky mich durch die Tür hören konnte. Einen Augenblick später klickte die Tür und mein Hund kam schwanzwedelnd ins Zimmer gelaufen. Er lugte über den Rand des Bettes und sah mich fragend an. Schmunzelnd klopfte ich neben mich auf Toorus Oberschenkel und Bucky sprang aufs Bett. Er bellte leise und begrüßte meinen Freund mit seiner Nase, bevor er sich dicht neben mich legte und es sich auf Tooru gemütlich machte. Dieser lachte, als ich den Arm um meinen Hund schlang und mit ihm kuschelte. Ich liebe sein weiches Fell. Dachte ich und kraulte seinen Bauch. "Hey Tooru..." Nuschelte ich und sah ihn nicht an. Er sagte nichts, sondern wartete einfach ab. "Ich mag unsere kleine Familie." Ich hatte mein Gesicht in Buckys Fell vergraben. Ich spürte Toorus Lippen auf meinem Kopf. "Habe ich heute Geburtstag oder so? Geez Iwa ich erleide gleich einen Zuckerschock, was ist heute morgen nur los mit dir? So lieb und niedlich bist du doch sonst nicht drauf?" Ich verdrehte die Augen. "Hätte ich nur nichts gesagt." Brummte ich. "Neeeeein, so war das nicht gemeint." Sagte er und spielte mit meinen Haaren. "Ich mach mir nur ernsthaft ein bisschen Sorgen um dich. Du bist normalerweise einfach anders drauf." Sagte er und ich konnte tatsächlich Sorge in seiner Stimme mitschwingen hören. Ich seufzte und richtete mich auf, so dass ich auf ihn herab sah. Einen Augenblick haderte ich noch mit mir, überwand mich dann aber doch. "Manchmal bin ich echt fertig, von - weiß nicht - meinem Leben. So wie jetzt gerade. In diesen Momenten fällt sogar mein Schutzwall aus Coolness und Gelassenheit von mir ab und ich werde ein kleiner, müder, verletzlicher und sehr ehrlicher Iwa. Und dann muss ich mich halt wieder aufladen. Naja, was soll ich sagen... du hast es irgendwie geschafft zu meinem Aufladespot zu werden." Ich konnte nicht sagen wer von uns die geröteteren Wangen hatte. "Ich hab beschlossen dir zu vertrauen, also lass deine blöden Sprüche heut einfach stecken, kapiert?" Ich beugte mich zu ihm runter, küsste ihn und legte mich dann wieder auf seine Brust. "Wenn du was sagen willst, dann sag mir, dass du mich liebst oder so." Brummelte ich und schmiegte mich wieder an Bucky.
Ich hörte seinen Herzschlag aufgeregt hüpfen. Eine ganze Weile sagte er gar nichts und konzentrierte sich auf seine Atmung.
Ich konnte nicht verhindern, dass sich ein Teil in mir unwohl zu fühlen begann. Vielleicht war das eine dumme Idee gewesen. Vielleicht hätte ich ihm das nicht aufbürden sollen. Was, wenn er mich nicht mochte, wenn ich ein so schwächliches Häufchen Elend war? Ob er nun schlecht von mir dachte? Wer würde schon jemanden daten wollen, der von seinem eigenen Leben erschöpft war?
Hab ich einen Fehler gemacht? War es falsch ihm so viel von mir zu zeigen? Ich hab echt Angst davor wieder in so ein scheiß Loch zu fallen, wenn er mich jetzt verlässt. Fuck! Warum hab ich nicht einfach weiterhin den Coolen spielen können? Ich hatte diesen Teil von mir nicht ohne Grund so hartnäckig vor allen Idioten versteckt gehalten. Ich hatte nicht ohne Grund angefangen, mit meinem Vertrauen so wachsam umzugehen. Denn ich hatte weder die Kraft noch die Lust dazu, mich nochmal von jemandem zerbrechen zu lassen.
Mein Herz klopfte schmerzhaft und je länger Tooru schwieg, desto mehr Panik kroch mir die Knochen hoch. Ich krallte mich in Buckys Fell. Besorgt stubste er mich an und fiepte leise. Gedanken überfluteten meinen Kopf und verdrehten meine Gefühle. Ich weiß es doch! Ich weiß doch genau warum ich meine Deckung nie aufgebe! Weil ich sonst viel zu angreifbar bin!
Mein Körper hatte sich völlig verkrampft und eine Panikattacke drohte mich zu überrollen, da legte Tooru seine Hand zurück auf meinen Kopf.
"Ich mag unsere kleine Familie auch sehr..."
Mit einem Schlag war wieder alles ruhig. Als hätte er, mit nur einer kleinen Handbewegung, ein tosendes Meer zu einem spiegelglatten See gemacht.
"Ich liebe dich, Hajime."
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro