21
POV Oikawa
Ich schlief.
Ich schlief solange, bis mein Handy ein fürchterliches Lied abspielte und mich aufweckte. Murrend kuschelte ich mich an Iwa, der alle Viere von sich gestreckt hatte. Mir ist warm... Dachte ich und wollte am Liebsten einfach liegen bleiben. Mein Körper fühlte sich so matschig und träge an. Ich vergrub meinen Kopf an meinem Freund und kümmerte mich nicht weiter um den Wecker. Iwa grollte genervt. Ich spürte, wie er sich über mich lehnte und nach meinem Handy fischte. Schlaftrunken schaltete er das Lied aus. Dann ließ er sich zurück ins Bett fallen. "Babe... Wir müssen uns dringend über deinen Wecker unterhalten... Wenn ich das nochmal höre werfe ich dein Handy an die Wand." Brummte er und legte die Arme um mich. Ich war viel zu müde, um ihm eine Antwort zu geben. Ein paar Wochen lang waren wir jetzt schon zusammen und ich bereute diese Beziehung in keinster Weise.
"Hey, Shittykawa." Er bewegte sich. "Du bist total heiß." Brummte er und ich lächelte schwach. "Ich weiß..." Nuschelte ich. "Du glühst förmlich." Sagte er. Ich öffnete die Augen und sah direkt in seine. Iwa legte mir eine Hand auf die Stirn und strich mir dann seufzend durch die Haare. "Du hast Fieber." Er gähnte und küsste mich auf den Kopf. Ich blinzelte verwirrt. "Hm? Ich kann jetzt kein Fieber haben... Ich hab heut ein wichtiges Shooting." Wiedersprach ich, doch er schnaubte nur. "Mir völlig egal, was du heute hast. Ich werd dich ganz sicher nicht krank zur Arbeit gehen lassen." Er befreite sich von mir, stand auf und ging aus dem Zimmer. "Iwa-Chaaan." Jammerte ich leise. Wieso war er denn jetzt gegangen? Komm wieder her... Als Iwa auch nach 5 Minuten nicht wieder kam, begann ich mich müde aufzurappeln. Mein ganzer Körper wimmerte vor Müdigkeit. Irgendwann hatte ich mich soweit, dass ich aufrecht an der Bettkante saß und ins Leere starrte. Komm schon, konzentrier dich... Einfach gleich was einwerfen und dann geht das schon. Versuchte ich mich zu motivieren.
"Ich hab doch gesagt, dass ich dich nicht arbeiten gehen lassen werde." Iwa stand vor mir, eine Tasse dampfenden Tee in der einen und ein feucht, kaltes Tuch in der anderen Hand. Er stellte die Tasse ab und legte mir das Tuch auf die Stirn. Er ist so niedlich... Dachte ich gerührt. Er deutete auf den Tee. "Trink das. Es hilft zumindest ein bisschen." Dann nahm er mein Handy und entsperrte es. "Wen muss ich anrufen, wenn ich Bescheid geben will, dass du krank bist?" Fragte er und scrollte planlos durch meine unzähligen Kontakte. Das ist lieb, aber ich kann nicht einfach so absagen. Ich lächelte müde und sah ihn nachdrücklich an. "Iwa, ich-"
"Tooru." Er unterbrach mich und hielt meinen Blick eisern stand. "Wen muss ich anrufen?" Fragte er sehr ruhig und ich gab nach. Ich hab keine Chance...
"Meine Managerin. Hanami Kitora." Antwortete ich.
"Trink deinen Tee." Sagte er und tippte den Namen ein. Ich nahm die Tasse, während er meine Managerin anrief.
Es klingelte ein paar Mal, bevor ich Hanamis Stimme durch das Telefon hörte. "Uhm, ja hi. Sorry, ich bin nicht Tooru. Ich bin Iwa, sein... Sein Freund." Erklärte Iwa und sah auf den Fußboden. "Ich wollt nur Bescheid geben, dass Tooru krank ist und nicht arbeiten gehen kann." Ich hörte, wie Hanami fragte, ob es wirklich so schlimm und dass es heute ein wirklich wichtiges Shooting sei. Er verdrehte die Augen und erklärte, dass ich mit Fieber im Bett lag und ja, auch wirklich krank sei. Meine Managerin seufzte und sagte dann etwas von wegen, sie würde es schon irgendwie alles umorganisieren und wünsche mir gute Besserung. Iwa brummte, verabschiedete sich und legte auf. Dann sah er zu mir. "Ist das bei euch irgendwie so ein Ding, krank zur Arbeit gehen zu wollen?" Fragte er leicht genervt. Ich lächelte schwach. "Wenn einer krank ist, bedeutet das eben immer für viele Leute unnötigen Aufwand." Meinte ich und hielt immer noch die Tasse Tee in Händen. Er schüttelte den Kopf und murmelte "Seltsames Pack.". Dann deutete er auf den Tee. "Du sollst das trinken und dir nicht damit die Hände wärmen, Shittykawa." Brummte er. Ich seufzte. "Ja Mama..." Sofort bereute ich meine Worte. Seine Augen blitzen auf und er starrte mich gruselig an. Ich hob schützend eine Hand. "Nichg hauen, ich bin krank." Jammerte ich. "Trink. Deinen. Tee." Wimmernd setzte ich die Lippen an und schlürfte etwas Tee. Sofort spuckte ich das grünliche Gebräu wieder aus. "Bäh was ist das denn?" Ein wiederlich bitterer Geschmack hatte sich in meinem Mund ausgebreitet und ich verzog das Gesicht. "Das kann ich nicht trinken, das schmeckt furchtbar." Sagte ich und sah sie Tasse angewidert an. Iwa seufzte. "Nur Scherereien machst du mir. Würdest du nicht so gut Kaffee kochen können, hätte ich dich schon längst rausgeworfen." Brummte er ironisch. Ich wollte mich schon beschweren, als er mir die Tasse abnahm, selbst etwas davon trank und sich dann über mich beugte. Eine Hand lag in meinem Nacken und mit seinem Daumen strich er über meine Wange. Dann küsste er mich und mein Herz machte einen kleinen Satz. Mit Leichtigkeit gelang es ihm in meinen Mund vorzudringen und ich spürte, wie der Tee von seinem in meinen Mund floss, so dass ich gezwungen war zu schlucken.
Iwa löste sich von mir. "Na also. Geht doch." Sagte er und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Er ist so gemein. Er weiß genau, dass ich es liebe, wenn er mich so küsst und er hat es schamlos ausgenutzt! Dachte ich still. Dann fiel mir etwas ein. "Sollten wir nicht lieber Abstand halten? Sonst wirst du auch noch krank." Warf ich ein. Iwa gähnte nur und rieb sich den Nacken. "Oh nein, wie schlimm... Dann muss ich wohl oder übel Zuhause bleiben. Natürlich nur für den Fall, dass ich mich angesteckt habe." Sagte er monoton. Ich musste schmunzeln. Er konnte wirklich niedlich sein, wenn er sich so um einen kümmerte. "Ich bin gleich wieder da. Leg dich hin." Etwas sehnsüchtig sah ich ihm nach, legte mich aber wieder hin. Ich versuchte meinen Tee herunter zu würgen und hatte in etwa die Hälfte geschafft, als Iwa wieder kam, einen Zeichenblock unter dem Arm. "Was hast du gemacht?" Wollte ich wissen und stellte die Tasse Tee ab. Er stieg zu mir ins Bett. "Hab meinen Kunden abgesagt." Erklärte er und lehnte sich an die Rückwand des Bettes. Ich lächelte und kuschelte mich an ihn. "Ich liebe dich." Murmelte ich und sah zu ihm hoch. Er grinste leicht. "Besser ist das." Erwiderte er belustigt und nahm seinen Zeichenblock. Unzufriedenheit breitete sich in mir aus und ich zog mich an ihm hoch. "Iwa-Chaaaan..." Jammerte ich und er hob die Augenbrauen. "Was ist?" Ich sah ihm direkt in die Augen. "Sag es..." Ich stützte mich auf seinem Bauch ab, doch er blieb stumm. "Iwaaaa. Du bist doof." Maulte ich müde und er gab endlich nach. Er strich mir schmunzelnd über den Rücken und küsste mich sanft. "Jaja, ich liebe dich auch." Ich piekte ihn in den Bauch. "Sag das nicht so lieblos." Beschwerte ich mich und sah ihn streng an. Iwa verdrehte die Augen. "Solange du weißt, dass ich es ernst meine, sage ich das so wie ich es will." Dann wandte er sich seinem Zeichenblock und begann zu zeichnen. Seufzend robbte ich wieder weiter runter, achtete darauf ihm nicht im Weg zu sein und beobachtete, wie er zeichnete.
Ich sah ihm zwar nicht zum ersten Mal zu, war aber immer wieder beeindruckt, mit welcher Leichtigkeit und Präzision er die Striche über das Papier tanzen ließ. Und das Endprodukt war jedes Mal atemberaubend schön.
So verstrich der restliche Tag. Ich schlief viel oder sah Iwa zu. Nur zum Essen standen wir auf.
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