Ganz plötzlich
Jassie
Ich sah das Bild von Chris und mir länger an und in mir breitete sich eine angenehme Wärme aus und unmittelbar nach dem Abschicken des Bildes rief Rose mit Facecam an. Nachdem ich lange ein und ausgeatmet hatte, ging ich ran. „Oh mein Gott!! Jetzt erkläre mir mal wie das zur Stande kam." Sofort drückte sich Chris ins Bild und winkte Rose und Ronnie zu. „Hey Leute." Ronnie nahm scheinbar das Handy in die Hand. „Boa Junge!!! Was geht ab? Warum huckt Jassie bei dir? Gibt's da was, was ich nicht weiß?" In kurzen Sätzen erklärte Chris die Situation, dazwischen hopste Anna noch ins Bild und äußerte ihre Gedanken. „Sind die zwei nicht niedlich zusammen? Und wie sie sich immer angucken, dass solltet ihr zwei mal sehen." „Ey gut. Bei der nächsten Party seit ihr beiden eingeladen, ihr alle. Ja das heißt auch du Anna und Shannon." Das Jubeln war lauter denn je von Shannon.
Bei mir dagegen zog sich in mir alles zusammen. Ich mochte Ronnies Party, ich mochte all die Leute, aber diese Sache konnte ich Blake nicht erklären. Er hasste diese Gesippschaft, er hasste alles an den Scheiß, auch damals den Trubel um Ronnie und Rose konnte er nicht verstehen. Für ihn war Rose ein Nichts und Ronnie war für ihn nur ein Krimineller der noch länger hätte im Knast sein sollen und er hätte es vielleicht sein sollen der abgestochen wurde im Gefängnis. Andy war in seinen Augen einfach ein arroganter Bastard und Mai war eine untalentierte Musikerin die sich nur hochgebumst hat in der Musikindustrie. Bei der letzten Party war es ganz unerträglich, spätestens als ich mit Danny einfach nur da saß und ich ihm beim singen zusah. Die Eifersuchtsszene war die reine Folter gewesen, Ronnie schmiss ihn aus dem Haus, aber er verstand wieso ich mitgegangen bin weil er eben halt mein Mann war.
Ronnie war zwar nicht im Raum, aber sah dennoch meine Blick. „Reiß dich einfach los Jassie. Lass diesen Wichser hinter dir und wenn er dich verfolgt bis zu meinem Haus, dann regeln wir das ganz schnell." Chris legte seinen Arm um mich, zog mich zu sich und küsste mir auf den Kopf. „Das bekommen wir hin, dass auch Jassie dazu kommt." Man hörte Rose im Hintergrund quicken. „Seid ihr so niedlich." Anna stimmte in dem Quicken mit ein, ich wurde so rot wie eine Tomate und versteckte mein Gesicht in Chris Brust. Sein Parfüm stieg mir wieder in die Nase, es machte nicht grad besser. Dann hörte ich wie sich noch jemand dazu schaltete in das Gespräch. „Wow! Wow! Wow! Jassie bis du das?" Voller Schock sah ich zu dem Handy, was Chris in der Hand hielt. Andy blinzelte mehrmals, aber zeigte uns sein schönes Lächeln. Das Gespräch ging in die nächste Runde, aber allmählich wurde uns bewusst das es Zeit war. Die Band musste sich für die Show fertig machen und wir Mädels mussten langsam in Richtung der Innenhalle gehen.
Shannon und Anna gingen vor und meinten sie holten uns schon Bier, ich dagegen stand noch eine Weile an der Tür und wandte mich Chris zu. Seine große Hand schmiegte an meinem Gesicht, unbewusst griff ich um seine Hand. Es war so falsch, es war so entsetzlich falsch. Ich hatte doch einen Mann mit dem ich schon so lange zusammen war. Ich liebte ihn doch so sehr und da kam einfach Chris auf die Bildfläche und plötzlich wurde es nur noch verrückter. Was war geschehen? Ich wollte fliehen, ich wollte aus dieser Hitze rennen, diese Bubble war so warm und gemütlich. Alles im Widerspruch, nicht wahr? „Es tut mir leid Jassie. Ich weiß wie schwer dir das fällt." Ich merkte wie er seine Hand wegziehen wollte, aber ich hielt sie fest. „Nein...mach das nicht. Gib mir noch diese paar Minuten." Sein Blick verriet mir, dass er nicht damit gerechnet hatte. „Gib mir ein Kuss...Chris." Chris ließ sich diese Bitte nicht nehmen und zog mich auf die Zehenspitzen und gab mir einen intensiven Kuss.
Danach dauerte es nicht lange bis er sich seiner Band zuwandte und ich zu meinen Freundinnen rannte. Sie standen schon mit dem Bier in der Hand am Eingang der Halle. „Ich hoffe diese paar Minuten waren schön mit dem Chris." Als Antwort sah ich an den zwei einfach vorbei. Sie gingen auch nicht weiter darauf ein sondern wir gingen den ganzen Menschen hinter her und erfreuten uns über die Stimmung in der Halle. Die Vorband war echt der Hammer, sie heizten die Menge unfassbar gut auf und brachten noch mehr Stimmung in diese Halle, aber egal wie sehr ich in diese Musik aufging, die Berührungen von dem Sänger verschwanden nicht aus meinem Kopf. Die Kraft seines Armes war immer noch deutlich auf meinen Schultern zu spüren.
Voller Trance bewegte ich mich mit der Menge, nahm die Musik in mir auf und nahm nicht mal wirklich wahr wie heftig die Moschpits waren. Ich wollte nicht glauben, wie es eigentlich grad war, ich verbot es mir selbst, aber dieser Versuch war alles andere als erfolgreich. Blake war immer der erste Mann in meinem Leben, ich wollte ihn nie betrügen, ich hatte noch nie daran gedacht, aber ich wollte nur bei Chris sein. War ich bescheuert? Er war der Frontmann einer extrem erfolgreichen Band, ich sah ihn bisher nur dreimal von Nahem und dann doch sowas.
Zwischenzeitig wollte eigentlich nur abhauen, aber ich konnte es nicht und daher feierte ich mit meinen Freundinnen und versuchte das Konzert zu genießen. Nachdem Konzert trafen wir uns wieder am VIP Bereich. Shannon und Anna waren direkt Feuer und Flammen und bekundeten wie toll sie es fand, ich lächelte die Jungs zu und sagte, wie beim letzten Mal wie toll es war. Chris gab uns allen ein Bier und bedankte sich bei jedem von uns. Wir prosten uns allen zu und ganz automatisch stand ich neben dem 1,85 Meter großen Mann. Sein Arm war um meine Taille gelegt, ich schlug sie nicht weg, denn im Grunde wollte ich doch genau das. Anna machte weitere Fotos von uns, von sich und uns allen. Sie schickte mir direkt alle und damit Blake sie nicht sah steckte ich die Bilder in das verschlüsselte Album. Ich merkte den Blick von dem Sänger, aber er sagte nichts dazu denn er wusste wieso ich das tat. Wieso konnte er mich schon so lesen wie ein Buch? War meine Maske doch nicht gut genug? Bei anderen hatte es immer funktioniert, nur nicht bei ihm.
Irgendwann meinte ich zu den zwei anderen das ich jetzt doch wirklich Heim musste, denn sonst war es wirklich gefährlich für mich. Die Enttäuschung stand ihnen ins Gesicht geschrieben und ich konnte es vollkommen verstehen, aber sie konnte auch meine Lage verstehen. Die Band begleiteten uns noch aus, aber so bald wir auf den Parkplatz angekommen waren, blieb mir das Herz stehen, denn ich sah das Auto von Blake und wie er mit einer Zigarette davor stand. Mein ganzer Körper fing an zu zittern und meine Angst fühlte sich an als wären Steine in meinem Magen. Chris stellte sich als Schutz schon halber vor mir als wir die Treppen runter gingen und ihm immer näher kamen. Shannon und Anna waren genau so angespannt, aber ich wusste wie sehr sie ihn hassten und ihn schlagen wollten. Angepisst warf Blake seine Zigarette auf den Boden und drückte sie mit dem Fuß aus.
„Du dumme Fotze hättest auch was sagen können. Was ist verdammt nochmal so schwer dran?" „Du hättest es doch eh nic-." „Nein hätte ich auch nicht! Ich möchte gar nicht wissen was du Backstage bei denen gemacht hast. Ihr Schlampen habt sie garantiert dazu angestiftet!" „Halt meine Freundinnen daraus. Lass sie verdammt nochmal in Ruhe." Dann schaltete sich Chris noch mit ein. „Es ist nichts passiert. Wir haben einfach nur geredet und ein Bier getrunken, also chill mal. Kannst auch netter zu deiner Frau sein, oder ist das so schwer?" „Erzähl du mir nicht wie ich mit meiner Frau reden soll, du blonder Affe. Und wie du es gesagt hast, sie ist meine Frau. Also Finger weg."
Ich wollte schon ein Schritt zurück, als Blake auf uns zu kam, leider war er schneller, auch Chris war nicht schnell genug gewesen. Dadurch konnte mich Blake an meinen Handgelenke festhalten und mich von den anderen wegreißen. Sein Griff tat entsetzlich weh, seine Fingernägel drückten sich in mein Fleisch. Ich verzog das Gesicht. „Ich hoffe es tut richtig weh, du dumme Kuh!" Er warf mich halber gegen das Auto. Meine Schulter und mein Rücken litten daran. „Du kleiner Wichser!!!" Die Schreie meiner Freundinnen waren nicht zu überhören. „Lasst es besser sein Mädels. Du auch Chris..bitte...macht nichts...mir geht es halbwegs gut." Das Feuerzeug von Blake schlug neben mir ein. „Wir fahren direkt zurück!!! Und ihr habt sie ja gehört." Mein Herz pumpte und ohne es zu kontrollieren fing ich an zu weinen. „Hör auf zu heulen du scheiß Göre." Mit diesen Worten zerrte er mich ins Auto.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro