
Die Welt ist doch zu klein
Jassie
In den darauffolgenden Tagen ließ mich Blake größtenteils in Ruhe, aber trotzdem sagte er öfters seine Sprüche. Am Anfang war alles so schön gewesen und mittlerweile war es nur noch ein Albtraum. Meine Schichten in der Bar zogen sich wie Kaugummi. Immer wieder kamen Leute und fragten mich was los sei oder ob alles okay sei mit Blake. Ich wisch den ganzen Fragen aus denn ich hatte keine Lust darauf zu antworten. Für heut Abend hatte ich geplant mit meinen Freundinnen in eine Kneipe was trinken zu gehen.
Shannon nahm meine Hand in ihre Händen als wir zusammen an dem Tisch saßen. Ich hatte ihr von dem Abend mit dem Konzert erzählt und hatte meinen Freundinnen das Bild mit Chris gezeigt. Diese Leichtigkeit die ich in dem Moment gespürt hatte, hatte ich in der Gegenwart von Blake schon lange nicht mehr gefühlt. Obwohl ich zur Zeit keine blauen Flecken hatte, spürte ich die innerlichen Schmerzen, alles in mir tat weh und ich konnte nicht mehr. „Es tut einfach nur noch weh." „Warum tust du dir das weiterhin an? Ich verstehe das einfach nicht, er behandelt dich so schlecht." Shannon war sehr aufbrausend und war einfach nur fassungslos über meine Entscheidungen. Auch Anna war mehr besorgt als alles andere.
Plötzlich sahen sämtliche Leute zur Tür und paar der Frauen atmeten schwer ein und wieder aus. „Ist das wirklich war oder steht Chris Motionless grad an der Theke?" Diese Frage kam von einen der Blondinen die an dem Tisch neben uns saßen. In dem Moment als ich diese Worte gehört hatte, drehte ich mich zur Theke und sah tatsächlich Chris. Wie gebannt starrte ich den Sänger an. „Das kann doch nicht wahr sein." Mein Plan war es nicht aufzufallen, aber scheinbar hatte ich mein Satz etwas zu laut gesagt, denn Chris drehte sich zusammen mit Ricky um. Chris grinste, legte eine Hand auf Rickys Schulter und sagte irgendwas zu ihm und dann kam er auf uns zu. Shannon und Anna sahen sich panisch an, die Schweißperlen vor Aufregung bildeten sich schon auf ihren Stirnen.
„Das nenne ich mal einen Zufall, gell Jassie war dein Name?" Nun ergriff auch mich die Panik, aber ich versuchte ganz ruhig zu bleiben. „Hey...ehm...ja...das ist wirklich ein krasser Zufall. Was machst du in so einer Kneipe?" „Mich ziehen solche Bars einfach an. Ricky und ich hatten uns spontan dafür entscheidet. Hat sich gelohnt." Ich wollte schon fragen ob mich jemand kneifen könnte, weil ich nicht daran glaubte was grad passiert war. „H-hat sich gelohnt?" Wie ein kleines Kind stotterte ich mich da was zusammen. „Ja...beim letzten Mal hatten wir nicht genug Zeit gehabt miteinander zu reden. Backstage ist sowas immer schwierig und ich wollte dich etwas fragen." Bevor ich ihn antwortete tauschte ich einen Blick mit meinen Freundinnen aus und bat ihm sich doch zu setzen.
„Was willst du denn fragen?" Mein Herz schlug immer schneller, für mich machte es einfach keinen Sinn. „Wieso hast du nicht nach einem Bild gefragt als dein Freund dabei war? Oder wieso hast du ständig zu ihm geschaut bevor du geantwortet hast?" Chris Worte hallten in meinen Kopf wieder und ich war erstaunt darüber wie ihm das aufgefallen ist. „Ihre Beziehung zu Blake ist mehr als nur schwer." Geschockt drehte ich meinen Kopf zu Shannon. Mit meinem Blick fragte ich sie was das sollte. Ohne es wirklich zu begreifen griff ich um meinen Arm, es fühlte sich an als würde meinen ganzer Körper jucken. „Sorry Jassie, aber das musste jetzt sein." Ich wagte es nicht in die Richtung des Sängers zu blicken. Ohne hinzuschauen antwortete ich ihm. „Es ist einfach momentan schwierig. Blake ist kein einfacher Me-." „Blake ist ein Wichser." Annas Aussage war klar und deutlich.
Dann spürte ich die Hand des Blonden auf meine Schulter und alles in mir zog sich zusammen. „Wir lassen besser das Thema. Dafür können wir zusammen was trinken. Ricky kommt grad mit dem Bier hier rüber." Anna quietschte kurz auf als sie Ricky erblickte, ich wusste sie fand den Gitarristen sehr ansprechend. Das wiederum brachte mich zu lächeln. „So unser Bier Chris." Dabei schob der Schwarzhaarige dem Frontmann das Bier rüber und setzte sich. Wir drei Mädels stellten uns dann richtig vor, die Jungs mussten das natürlich nicht machen. Ohne nachzufragen gab Ricky Anna eine unterschriebene Autogrammkarte. In Annas Augen bildeten kleine Herzchen, man konnte deutlich hören wie ihr kleines Herz höher schlug.
Wir lachten viel und ich sagte Chris wieder wie gut mir das Konzert gefallen hat. Anna und Shannon standen irgendwann gemeinsam mit dem Gitarristen auf um Darts spielen zu können. Er und ich blieben sitzen und sahen uns einfach nur an. „Dir steht das blonde echt gut aber irgendwie vermisse ich doch das schwarze und die ganzen Piercings." Chris sah mich aus dem Augenwinkel und grinste dabei. „Vielleicht färbe ich meine Haare irgendwann wieder schwarz. Mal sehen. Die kürzeren schwarze Haare oder die langen?" Er wollte es ganz genau wissen. „Beides, aber doch am liebsten die langen."
Sofort trank ich mein Bier aus und winkte dem nächsten Kellner zu. Mit jeder Minute stieg meine Laune und so fragte ich nach ob er auch ein Schnaps haben möchte und er stimmte zu. „Zwei mal ein gezapftes großes Bier und zwei Pfirsich Schnaps. Alles auf mein Deckel." Der Sänger wollte schon protestieren, aber ich ließ nicht mit mir diskutieren, daher akzeptierte er einfach, dass alles auf mein Deckel kam. „Sehr spendabel von dir Jassie." „Deine Musik gibt mir schon lange ein gutes Gefühl, daher denke ich mir das es das mindeste ist dir ein Bier und ein Schnaps auszugeben." Dabei versuchte ich in seine braunen zuschauen aber ich konnte es nicht lange anhalten. „Ist so viel schlimmes passiert?" Seine Stimme und seine Frage trafen mich genau ins Herz. „Zu viel..vieles was ich noch nicht verarbeitet habe." „Ich weiß zwar nicht was es war oder ist, aber ich bin froh drum dir mit meiner Musik helfen zu können." Dann spürte ich wie er mein Kinn griff und mich zwang ihn anzuschauen, für gewöhnlich hatte ich vor so einem Griff extreme Angst, denn Blake tat sowas um mir kurz danach weh zu tun.
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