Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

15. Ein Begleiter Ein Leben Lang

Kapitel 15 - Ein Begleiter Ein Leben Lang

Lillys Sicht

Müde trottete ich hinter Thorin her. Er hatte mich heute Morgen in aller Frühe aus dem Bett geschmissen und mir noch nicht einmal mitgeteilt, wo es überhaupt genau hinging. Ich muss wohl nicht extra betonen, dass ich müde war und eigentlich nur schlafen wollte. Dementsprechend war auch meine Laune für diesen Trip.
„Komm schon Lilly. Bis Mittag müssen wir da sein, ansonsten liegt unser Abstieg im Dunkeln und das ist nicht ganz ungefährlich"
Ich gähnte einmal lange. „Deine Motivation ist wirklich nicht zu fassen", murmelte ich immer noch leicht schlaftrunken. „Du hast wohl noch nie etwas von Ausschlafen gehört"
Thorin sah über seine Schulter zu mir und grinste mich breit an. „Du bist nicht zum ersten Mal mit mir unterwegs. Das solltest du eigentlich wissen"
„Auch wieder wahr", grummelte ich. „Ich hätte es besser wissen müssen und einfach im Bett bleiben sollen"
Auch wenn ich Thorins Gesicht nicht sehen konnte wusste ich, dass gerade seine Augenbraue in die Höhe schoss. „Nicht quengeln, sondern laufen", erinnerte er mich knapp. „Außerdem hat man von der Bergspitze einen faszinierenden Ausblick"
„Von der Bergspitze?", wiederholte ich entgeistert. „Du weißt schon, dass die Bergspitze ziemlich weit oben liegt?"
„Tatsächlich?", kam seinetrockene Antwort.
„Haha", murrte ich. „Könntest du mir eventuell den Grund verraten, warum zum Teufel ich in diesen frühen Stunden auf einen Berg krakseln muss?"
„Könnte ich", sagte Thorin gut gelaunt und lief einfach weiter.
„Idiot", murmelte ich, doch mir blieb wohl nichts anderes übrig, als ihm zu folgen

***

„Bist du dir sicher, dass du so eine Strecke schon schaffst?", fragte ich Thorin, der bis jetzt ein gutes Tempo vorgelegt hatte, doch ich konnte den Schweiß sehen, den er durch die steigende Anstrengung nicht mehr verbergen konnte. Besorgt sah ich ihn an, doch er nickte nur stur mit dem Kopf. „Er wird sich noch den Hals brechen, wenn er sich weiter etwas beweisen will", murrte ich vor mich hin und stapfte hinter ihm die Steigung hinauf.
„Das habe ich gehört", rief Thorin leicht eingeschnappt über die Schulter.
Ich verdrehte die Augen. „Wenn's doch wahr ist"
„Thorin lass uns doch endlich eine Pause machen", forderte ich ihn eine Stunde später erneut auf. „Bitte"
„Ich sagte doch mir geht es gut", erklärte Thorin und machte sich nicht einmal die Mühe sich zu mir umzudrehen.
„Schön", fauchte ich aufgebracht. „Mir aber nicht" Das war nur zur Hälfte gelogen. Hauptsächlich wollte ich, dass sich Thorin eine Pause gönnte, aber ich musste zugeben, dass mein Bein langsam, aber sicher auch an Kraft verlor. Es war leider noch nicht so stabil wie angenommen.
Prompt blieb Thorin stehen und musterte mich eingehend. „Es tut mir leid", murmelte er und kam auf mich zu. Seine Hand legte sich auf meinen Rücken und er drückte mir einen Kuss auf den Haaransatz. „Na komm, wir machen eine Pause"
Ich nickte erleichtert und stapfte ihm nach...typisch Mann!
„Verrätst du mir jetzt endlich, wohin wir eigentlich gehen?", fragte ich ihn bestimmt schon zum hundertsten Mal, nachdem wir uns unter einen Baum auf die Wiese gesetzt hatten. Es war schon merkwürdig. Auf der Rückseite des Berges, war die Natur unberührt und nicht zu einer kahlen Landschaft verbrannt und da es Frühling war, grünte es und überall blühten Blumen auf...eigentlich schon fast kitschig.
„Zum Rabenhorst", erklärte Thorin und nahm einen Schluck Wasser. Sein bleiches Gesicht bekam langsam wieder Farbe und ich atmete beruhigt aus.
„Zum Rabenhorst? Warum denn dort hin?", hakte ich nach und legte mich der Länge nach auf die Erde, während ich meinen Kopf in Thorins Schoß bettete und mir die Sonne ins Gesicht strahlen ließ.
Thorins Finger fuhren mir durch die kurzen Haarsträhnen. „Du sagtest, du wärst einsam. Das möchte ich ändern"
„Beim Rabenhorst?", stellte ich noch einmal die Frage. Thorin schmunzelte und nickte, während er weiter sanft meinen Kopf streichelte.
„Ja, dort suchst du dir einen Begleiter"
„Du meinst einen Raben?"
„Ja, einen Raben"
Da ich immer noch fragend dreinblickte musste er kurz schmunzeln.
„Diese schlauen Vögel haben in meinem Volk eine lange Tradition. Sie überbringen Nachrichten und können zu Lebensgefährten werden"
„Aber warum hat dann nicht jeder Zwerg einen Raben?"
Abwesend zupfte Thorin an ein paar meiner Haarsträhnen. „Nun, sie sind dem Königshaus vorbehalten"
„Aber ich gehöre nicht zum Königshaus"
Thorin schmunzelte. „Noch nicht, aber bald" Er beugte sich zu mir hinunter und küsste mich. Ich schloss die Augen, aber konnte diese zärtlichen Liebkosungen meiner Lippen nicht so wirklich genießen, denn in meinem Kopf hämmerte nur ein Thema.
Am liebsten hätte ich mir die Hand ins Gesicht geschlagen, es war einfach nur unfair. Ich war einfach nur unfair. Ich hatte es den ganzen Aufstieg über geschafft dieses Thema zu verdrängen, es irgendwo in der letzten Ecke meines Gedächtnisses eingesperrt, denn ich hatte mich wohl gefühlt. Na gut, abgesehen von der sportlichen Betätigung einen schmalen, steilen Pfad bergaufwärts zu besteigen...aber ansonsten hatte ich mich frei gefühlt. Da waren nur wir beide – ich weiß das klingt jetzt schnulzig – aber ich hatte mich weder alleine im Berg beschäftigen oder mich gegen blöde Zwerge behaupten müssen, noch mir Gedanken über Heimreise oder sonstige Verkettungen beschissener Situationen machen müssen...und jetzt, da er so liebevoll und fürsorglich war...einfach bei mir war...da schmerzte mir mein Herz nur umso stärker. Er plante unsere Zukunft und ich ihn zu verlassen.
„Warum bleiben wir nicht einfach hier?", seufzte ich, als sich Thorin wieder von mir gelöst hatte.
„Hier? Unter dem Baum?", Thorin lachte leise auf. „Warum sollten wir hierbleiben?"
„Weil ich dich hier ganz für mich alleine habe", murmelte ich und sah ihm direkt in die Augen. „Hier muss ich dich nicht teilen"
Thorin sagte nichts, sondern streichelte mir nur weiterhin durch das Haar, während ich nur daran denken konnte, was ich für ein egoistisches Miststück war. Wie konnte ich hier im Gras liegen, mit ihm über die Zukunft sprechen und mich ihm nahe fühlen, während ich gleichzeitig darüber nachdachte ihn zu verlassen?
Es fühlte sich an, als würde etwas in mir mich gegen den Boden drücken. Egal wie ich mich entscheiden würde, ich würde etwas verlieren. Entweder meine besten Freunde, meine Familie, meine Heimat oder den Mann, den ich so sehr liebte, dass es schmerzte. Egal wie ich mich entscheiden würde, ein Stück von mir würde verloren gehen. Aber konnte ein Grund, sei er auch noch so gewichtig, etliche andere aufwiegen? ‚
Ich schob diese Gedanken demonstrativ zur Seite. An diesem Tag wollte ich mir nicht den Kopf zerbrechen und die Zeit genießen, die ich mit ihm hatte. Schließlich konnte es sein, dass uns nicht mehr viel blieb. Stattdessen betrachtete ich ihn, hielt diesen kleinen Moment fest und versuchte, mir alles so gut es nur ging einzuprägen. Die Sonne, die warm auf seine helle Haut schien und im starken Kontrast zu seinem dunklen Haar stand, das ihm bis über die Schultern fiel. Seine langen Wimpern, die dunkle Schatten auf die hohen, markanten Wangenknochen warfen und das helle blau seiner Augen fast schon leuchten ließ. Ich liebte die Farbe seiner Augen, die je nach Gefühlslage die Nuancen veränderte. Vom warmen Funkeln, bis zum zornigen Blitzen, schienen seine Augen immer am besten seine aktuelle Stimmung widerzuspiegeln. Am liebsten mochte ich es, wenn er lächelte, und zwar so, dass sich diese kleinen Fältchen an den Augenwinkeln bildeten, und seinen sonst so scharfen Blick abmilderten. Dieses Lächeln zeigte er nicht oft und wenn man es einmal zu sehen bekam, dann war es etwas Besonderes. Ich mochte sogar seinen Bart, der wild, aber gleichzeitig gepflegt aussah und die scharfen, edlen Konturen abmilderte und in diesem seine Lippen leicht zu verschwinden schienen. Seine Lippen, die nicht weich waren, sich aber so gut auf meinen anfühlten, als würden sie sonst nirgendwo anders hingehören.
„Du schaust so", durchbrach Thorin nun meine Gedanken. „An was denkst du?"
„Dass ich zum kotzen kitschig bin", murmelte ich, doch als Thorin mich verwirrt anblickte, fügte ich etwas milder hinzu: „Und daran, dass ich gerade nirgendwo lieber sein würde"
Und da war es, dieses Lächeln. Dieses Lächeln mit den kleinen Fältchen, dass seine Augen mit einer Intensität strahlen ließ, dass es mir ganz warm wurde.

***

Der Abstieg war sogar noch schwerer als der Aufstieg. Und damit hatte ich nicht gerechnet. Die Dämmerung hatte schon eingesetzt und wir hatten noch nicht einmal die Hälfte des Weges zurückgelegt. Auf meiner Schulter thronte ein kleiner Rabe, der munter krächzend ab du zu um uns herumschwirrte. Ich war kein Vogelmensch und hatte nie auch nur im Traum daran gedacht mir jemals einen Vogel zuzulegen, denn ich hatte mich für diese Tiere nicht interessiert und sie eher als langweilig empfunden. Diesen kleinen Raben aber, hatte ich sofort lieb gehabt. Er war überraschen zutraulich, ließ sich streicheln und füttern. Ich hatte auch das absurde Gefühl, dass er mich verstehen konnte, er schien sogar darauf zu antworten. Ich wollte es kaum zugeben, doch es machte mir Spaß ihm Nüsse in die Luft zu werfen, die er im steilen Flug auffing und aß. Ich hatte ihn Prometheus getauft und der kleine Vogel hörte fast sofort auf diesen Namen, was mich sehr überraschte. Thorin meinte jedoch, dass dies nicht ungewöhnlich sei, denn diese Tiere seien schlau und würden sich schnell an ihre Besitzer gewöhnen.
Je dunkler es wurde, desto schwieriger war es den Weg zu erkennen. Die Steine stellten Hindernisse dar, die man teilweise nicht sehen konnte und die Vorsicht, mit der Thorin den Pfad beschritt zeigte mir, dass der Weg nicht ungefährlich war. Im Dunkeln konnte man schwer feststellen, wohin man treten sollte, denn schließlich musste man aufpassen nicht zu stolpern oder gar auf einen losen Stein zu treten.
Der Wind fauchte um uns herum und jeder meiner Versuche ein Feuer zu entfachen, das uns den Weg beleuchten konnte, schlug fehl.
Nicht nur einmal rutschte ich auf dem losen Schotter auf und schlitterte mehrere Meter den schmalen Pfad hinunter. Dies war nicht ungefährlich und mit jedem Schritt zweifelte ich daran, dass ich jemals sicher am Fuß des Berges ankommen würde.
Als ich erneut ausrutschte und mich gerade noch so an der Wand des Felsens abfangen konnte hielt Thorin inne. „Bist du in Ordnung?", vergewisserte er sich.
Ich nickte, während sich Prometheus, der bei meinem stolpern wild krächzend von meiner Schulter geflatterte war, sich nun wieder auf dieser niederließ.
„Ja", murmelte ich leicht benommen und starrte den Steinen hinterher, die bei meinem fast-Sturz in den Abgrund gerollt waren. In der Dunkelheit konnte ich den Boden schon nicht mehr erkennen, doch mir lief es kalt den Rücken hinunter, als ich daran dachte, dass ich das hätte sein können. „Nur die Müdigkeit"
Ich atmete tief durch, um mein klopfendes Herz zu beruhigen, während mir beim Gedanken an den Sturz immer noch schwummrig wurde.
„Wir werden hier übernachten", bestimmte Thorin knapp.
„Wirklich? Hier auf dem Berg?" Nicht gerade begeistert starrte ich ihn an, doch es war wohl besser, als den Berg hinunter zu stürzen. Also nickte ich ergeben. „Das wird dann wohl eine kalte Nacht werden"
Thorin sagte darauf nichts und stapfte weiter. „Wenn ich mich recht entsinne, dann müsste hier in der Nähe ein Überhang des Berges sein. Dieser sollte uns vor dem Wind schützen"
Und es stimmte, es schien wie eine Art Felsendach zu sein, keine Höhle, aber doch so breit, dass man darunter nicht nass werden würde, sollte es regnen. Ich schnippte mit den Fingern und ließ kleine Flammen um meine Hand wirbeln, die der Wind zuvor immer gelöscht hatte. Flackernde Schatten ließen die Umgebung unheimlich wirken, doch es gab uns das nötige Licht uns einen Platz an der steinigen Felswand zu suchen.
Ich fühlte mich an den Beginn unserer Reise zurückgesetzt, als die ganze Gemeinschaft unter dem freien Himmel geschlafen hatte und hier hoch oben auf dem Berg, schien man den Sternen noch ein Stück näher zu sein.
„Wird man dich morgen nicht vermissen?", fragte ich Thorin, der es sich auf dem Rücken liegend – so gut es auf dem steinigen Geröll eben ging – gemütlich gemacht hatte.
„Vermutlich" Er verschränkte die Arme im Nacken. „Aber sie werden ohne mich auskommen müssen"
Ich ging zu ihm und setzte mich still neben ihn. Das Licht des abnehmenden Mondes brach sich hell in seinen klaren, blauen Augen.
„Es tut mir leid", sagte er dann plötzlich.
Überrascht blickte ich ihm in die Augen. „Was denn?"
„Ich habe dich vernachlässigt, das ist mir klar"
„Ich habe dir keinen Vorwurf gemacht", protestierte ich.
„Ich weiß" Thorin seufzte. „Ich war so mit meinen Pflichten beschäftigt, dass ich dich vergessen habe" Er hielt inne. „Du gehörst zu mir und ich werde dir helfen, dich hier zurecht zu finden"
Ich starrte ihn an und ignorierte mein Herz, dass sich schuldbewusst zusammenzog. Mit mir selbst kämpfend schloss ich meine Augen und küsste ihn. Teils, weil mich seine Worte rührten, teils, weil ich nicht wollte das er weiter sprach. In diesem Moment wurde mir klar, dass nicht nur mein Herz brechen würde, sollte ich Mittelerde verlassen.
Schweigend legte ich mich an seine Seite und sah zu Prometheus. Der kleine Rabe hatte seinen Kopf unter den Flügel gesteckt und schien zu schlafen. Ich blinzelte leicht und ließ den Tag Revue passieren. Das gleichmäßige Heben und Senken der kleinen Brust des Vogels beruhigte mich irgendwie.
Wenn ich daran dachte hier zu bleiben fühlte ich etwas Schweres, das auf meiner Brust lag. Aber wenn ich daran dachte von hier fort zu gehen, dann fühlte sich dies auch nicht richtig an. Thorin merkte das etwas nicht stimmte und er machte sich Sorgen, auch wenn er es nicht zeigte...und diese Gewissheit vertiefte nur mein schlechtes Gewissen. Er hatte sich Mühe gegeben, sich für mich Zeit genommen, obwohl er selbst genug um die Ohren hatte.
Es wäre um so vieles einfacher, wenn es ihn einfach nicht scheren würde, was ich tat und wie es mir ging...stattdessen kümmerte er sich um mich. Er bedrängte mich nicht, doch er zeigte, dass er für mich da war.
Ich drehte mich zu ihm hin und vergrub mein Gesicht an seiner Brust. Die Bestimmtheit war leisen Zweifeln gewichen.

(2 300 Wörter)

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro