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10. Alles Was Man Vergessen Hat Schreit Im Traum Nach Hilfe

Kapitel 10 - Alles Was Man Vergessen Hat Schreit Im Traum Nach Hilfe

Lillys Sicht

Mit einem Aufschrei wachte ich auf. Panisch fuhr ich herum, doch es gab weder den Lärm einer Schlacht oder Leichen, die mit leerem Blick in den Himmel starrten, noch irgendwelche Orks, die mit gefletschten Zähnen und gezückten Schwertern auf mich zustürmten, um mir mordlustig ihre Klingen in den Leib zu stoßen. Ich hatte nur geträumt – mal wieder nur geträumt. Ich atmete tief durch um das hektische Pochen meines Herzens zu beruhigen. Mein ganzer Körper zitterte und ich fuhr mir mit der Hand über die schweißnasse Stirn, während Angst und Panik, die ich noch vor wenigen Sekunden verspürt hatte langsam verebbten.
Ich warf einen Blick auf Thorin, der jedoch – Gott sei Dank – noch tief und fest zu schlafen schien. Leise um ihn nicht zu wecken griff ich nach meinen Krücken und humpelte zitternd in das angrenzende Bad. Ich fühlte mich schwach und ausgelaugt, als ich die Türe hinter mir zuzog und mich auf den Rand des großen Waschtroges sinken ließ. Mit einem schnippen brannte die Kerze neben mir und warf flackernd ihr spärliches Licht auf die unebenen Felswände. Diese Alpträume waren mir nicht neu. Seid der Schlacht kamen sie in regelmäßigen Abständen, zwar nicht jede Nacht, jedoch häufig genug um mir die Erlebnisse der Vergangenheit fest in die Windungen meines Gehirns zu brennen...mich einfach nicht vergessen zu lassen. Manchmal waren es nur harmlose Alpträume, die mich aufschreckten und nur kurz wachhielten, aber es gab auch Nächte, so wie heute, an denen mir die Erinnerung durch Mark und Bein fuhr, während ich mein Empfinden, wie in einer Schockstarre nicht von der Realität unterscheiden konnte. Ich fühlte mich zurückgesetzt. Zurück in eine schreckliche Vergangenheit. Zitternd lehnte ich mich über den Waschtrog, der noch zur Hälfte mit Wasser gefüllt war und spritze mir mit bebenden Händen das kühle Nass ins Gesicht. Keuchend schloss ich die Augen und atmete tief durch, bevor ich sie wieder öffnete und mein Spiegelbild in der sich leicht bewegenden Wasseroberfläche erblickte. Ich sah müde und irgendwie ziemlich zerbrechlich aus, mit stumpfen Augen und fahlen Gesichtszügen. Mir fiel auch die Linie auf, die sich quer über meine Gesichtszüge zog und schlagartig wurde mir schlecht. Azogs Narbe rief eine Übelkeit in mir hervor. Würgend presste ich mir die Hand gegen den Mund, als mir auch schon die Galle die Kehle hinaufkroch und ich mich in eine Schüssel erbrach. Mit vor Ekel verzogenem Gesicht nahm ich einen Schluck Wasser und spülte mir kräftig den Mund aus. Was sollte nur aus mir werden, wenn ich mein eigenes Spiegelbild nicht ertrug? Ich schauderte, als meine Gedanken zu dem weißen Ork glitten, der sich mit fletschenden Zähnen und rasselndem Atem in meinem Gedächtnis verankert hatte. Ich wurde von ihm gezeichnet. Meine Hände zitterten als ich die Narbe auf meinem Gesicht nachfuhr. Er hatte mir seinen Stempel mitten ins Gesicht gedrückt, eine Erinnerung, die mich mein ganzes Leben an ihn erinnern würde. Erneut würgte ich. Der ganze Abscheu, vermischt mit Angst, Panik und sogar Wut, zeigte sich mit der Entleerung meines Mageninhalts. Erschöpft ließ ich mich auf den Boden gleiten. Meine Gedanken wirbelten umher und verwirrten mich. Ich konnte langsam nicht mehr zuordnen, was wirklich geschehen war und was mein Verstand nur hinzudichtete.
Ächzend stemmte ich mich schließlich nach oben und griff nach meiner Kleidung. Schlafen konnte ich so oder so nicht mehr.

***

Ich kehrte erst zurück, als die Sonne schon hoch im Zenit stand. Thorin saß aufrecht im Bett, um sich herum ein Wirrwarr aus Dokumenten, die er sich durchlas und auf einige seine Unterschrift setzte.
„Was ist das denn alles?", fragte ich, als ich mich durch die Tür zu ihm ins Zimmer schob.
Thorin seufzte und rieb sich über die Schläfe. „Von Kriegsschulden über Todesopfer, bis hin zu den Bezahlungen der Aufräumarbeiten und den Sanierungen im Berg, außerdem sind das hier die Kosten die Thranduil für die Nahrung verlangt, die er uns im Moment zukommen lässt" Er hielt einen dicken Packen Dokumente hoch, bevor er auf den nächsten deutete. „Und das sind die Kosten der Kriegsanleihen, die Dáin aufnehmen musste um sein Heer zu finanzieren"
„Wow", murmelte ich und besah mir das viele Pergament, in dem er schon fast zu ertrinken drohte. „Hört sich sehr spannend an"
Thorin schmunzelte. „Naja, da Óin mir verboten hat mich außerhalb dieses Bettes aufzuhalten, kann ich die Zeit ja wenigstens nützlich investieren" Er legte die Feder und die Dokumente beiseite und musterte mich eindringlich. „Du siehst müde aus"
Ich zuckte die Schultern. „Das frühe Aufstehen", schwindelte ich. „Und mein Bein macht mir zu schaffen"
Thorin nickte verstehend, doch dann schmunzelte er. „Was hast du da eigentlich an?"
„Ach ja", ich sah an mir hinunter. „Ich habe deine Kleidung auf meine Größe zugeschnitten. Aber ich hatte das schon gestern an"
Thorin gluckste leise amüsiert. „Ich dachte, das wäre deine Schlafbekleidung", er lachte. „Aber wirklich sehr originell, das passt zu deinen Haaren"
Überrascht sah ich ihn an. „Wirklich?", verlegen fuhr ich mir langsam durch meine kinnlangen, blonden Strähnen. „Azog hat mir den neuen Haarschnitt verpasst, weißt du noch?" Ich schluckte leicht. Es war, als würde der weiße Ork nicht aus meinem Leben verschwinden wollen.
Thorin nickte. Sein Blick war auf mein Gesicht gerichtet, schien es zu betrachten.
„Aber ich dachte Zwerge bevorzugen lange Haare, die sie flechten können", murmelte ich um mich abzulenken.
„Ja eigentlich stimmt das schon, aber sie werden ja wieder wachsen"
Sein Blick traf mich so intensiv wie noch nie zuvor.
„Ich..." Ich räusperte mich verlegen. „Kannst du bitte aufhören mich so anzusehen?"
Thorn hob fragend eine Augenbraue. „Wie denn?"
Ich stand teils verlegen, teils aufgebracht auf. „Na...es ist mir einfach unangenehm"
Nun runzelte Thorin verwirrt die Stirn. „Ich verstehe nicht ganz"
Ich seufzte und schüttelte den Kopf. „Tut mir leid", murmelte ich. „Es ist nur, ich..." Ich brach ab und schüttelte bestimmt den Kopf, ehe ich ein Lächeln aufsetzte. „Es ist nichts"
Thorin legte skeptisch den Kopf in eine leicht schräge Position. Sein Stirnrunzeln vertiefte sich. „Na gut", murmelte er. „Wo warst du eigentlich den ganzen Vormittag über?", fragte er schließlich.
Erleichtert über den Themenwechsel seufzte ich leise auf. „Ich war bei Sarah" Diese kleine Notlüge musste sein. Ich stierte auf meine Hände, während mich das altbekannte Gefühl des schlechten Gewissens über mich hereinbrach. Ich hatte erneut gelogen und Sarah hatte ich auch vernachlässigt.
„Sarah?" Thorin sprach ihren Namen wie eine Frage aus, jedoch schien es eher eine rhetorische Frage zu sein, als würde es ihn eigentlich nicht wirklich interessieren, doch bevor ich antworten konnte sah er mich plötzlich direkt an. „Wo sind meine Neffen?"
Ich starrte zurück und dann wurde mir siedend heiß klar, dass er noch nicht aufgeklärt wurde.
Ich öffnete den Mund, doch alles was ich herausbrachte war ein unbeholfenes „Was...?" Doch dann schüttelte ich den Kopf und räusperte mich entschlossen. Jetzt musste ich für ihn da sein, ansonsten...wie würde er wohl auf die Schreckensnachricht reagieren, wenn er erfuhr, dass seine beiden Neffen gefallen waren?
„Dir hat noch niemand etwas gesagt?", fragte ich behutsam und erwiderte Thorins Blick aus durchdringenden blauen Augen.
Er schüttelte leicht den Kopf. „Als ich Óin nach ihnen fragte, meinte er bloß, dass ihr Zustand kritisch sei"
In meinem Kopf hämmerte es. Ich schluckte mühsam die Tränen hinunter und beschloss, dass es das Beste sei, das Pflaster mit einem Ruck abzureißen.
Ich griff seine Hände, atmete tief durch und sagte drei kleine Worte.
„Sie sind tot"
Thorin blickte mich weiter an, doch es war, als hätten seine Augen ihren Glanz verloren. Seine Hände verkrampften sich um meine.
„Wie?"
„Ich weiß es nicht", meine Kehle fühlte sich trocken an. „Aber sie sind gestorben wie Krieger"
Ein heiseres Lachen entkam Thorins Kehle. „Ich hatte nichts anderes erwartet" Er sah mich fest an, doch dann schien es, als würde seine Fassade mit einem mal bersten und ich spürte wie ein Zittern durch seinen Körper ging. Er sackte in sich zusammen. Erschüttert sah ich zu, wie stumm Tränen über die eingefallenen Wangen rannen. Ich hatte Thorin noch nie so derartig verletzt gesehen, von Trauer und Schmerz beinahe gebrochen. Sein Kopf sank in meinen Schoß und ich konnte nichts tun um sein Leid irgendwie zu lindern, außer ihm beruhigend durch das Haar zu fahren und ihm leise flüsternd zuzureden.
Bis das Zittern seines Körpers aufhörte dauerte es und als er seinen Kopf wieder erhob sah er müde und um Jahre älter aus.
„Was erzähle ich nur meiner Schwester?", fragte er, doch schien eher mit sich selbst zu reden als mit mir. Er starrte mit leerem Blick auf irgendeinen Punkt an der Wand.
„Du machst dir Vorwürfe, nicht wahr?", fragte ich ihn leise.
„Das hätte nicht passieren dürfen"
„Du hättest nichts tun können", murmelte ich sanft, doch Thorin schien das nicht zu hören.
„Ich hätte das verhindern sollen. Ich war für sie zuständig...ich gab Dis mein Wort, dass ihnen nichts geschehen würde", flüsterte er heißer, wobei er noch immer die Wand fixierte. „Und jetzt..."
„Verdammt", ich legte meine Hand an seine Wange und drehte seinen Kopf bestimmte in meine Richtung. „Sieh mich an" Ich schluckte und nahm in den Arm. „Du hättest nichts tun können", sagte ich noch einmal sanft aber bestimmt. Thorin schüttelte den Kopf und ich wusste sofort was er sagen wollte.
„Der Krieg wäre so oder so ausgebrochen, Thorin" Ich löste mich von ihm und zwang mich selbst Blickkontakt zu halten. „Es ist nicht deine Schuld...ja, sie sind für dich gestorben, aber sie haben sich selbst dafür entschieden. Du ehrst sie nicht, wenn du ihnen die Freiheit nimmst sich selbst entschieden zu haben"
Thorin schwieg und sah mich nur an. „Wo sind sie beerdigt?"
„Noch gar nicht. Ich habe darauf bestanden damit zu warten bis du wieder aufwachst. Sie liegen in luftdichtverschlossenen Särgen"
Thorin nickte. „Danke"
Ich sah ihn mild an und lächelte. „Du musst dich für nichts bedanken, das war ich dir schuldig"
Ein Klopfen ertönte und mit einem Mal schoss Thorins Kopf nach oben. Über seine Züge hatte sich etwas Hartes gelegt und seine Mimik wirkte entschlossen. Nur seine Augen spiegelten die Trauer wieder, die er soeben erfahren hatte.
„Wer auch immer das ist, ich schicke ihn weg", murmelte ich. Ich wollte nicht, dass Thorin seine Trauer überspielte, sondern, dass er über sie hinwegkam, doch dieser schüttelte den Kopf.
„Nein, das kann ich nicht"
Und in diesem Moment wurde mir klar, dass er sich als König keine Schwäche leisten durfte, geschweige denn sie auf irgendeine Art zu zeigen. Und dann verstand ich auch, wie sehr er mir vertrauen musste indem er mich an seiner Verletzlichkeit teilhaben ließ.
„Na gut" Ich schluckte und seufzte. „Aber ich werde trotzdem auf dich aufpassen"
Ich rechnete mit Widerspruch, umso mehr überraschte es mich, dass Thorin mich einfach nur liebevoll ansah und noch einmal „Danke" sagte.
Die Tür öffnete sich und circa ein Dutzend Zwerge kam herein, während ich mich in einem Sessel am Kamin sinken ließ. Ich spürte, wie die Wärme mich einlullte, mich schläfrig machte. Ich hatte diese Nacht so gut wie nicht geschlafen und dieser Platz war so warm, weich und bequem. Perfekt...und noch bevor der erste anfing zu sprechen war ich eingeschlafen.


***

Ich zuckte heftig zusammen und öffnete die Augen. Müde blinzelte ich und blickte in die Gesichter mehrerer Zwerge, die mich alle regelrecht anstarrten.
„Was...?", verwirrt blickte ich sie alle an, während ich meinen Traum aus meinen Gedanken drängte.
Balin stand neben mir und legte mir seine Hand auf die Stirn. „Du hast geschrien und gezuckt, ist alles in Ordnung?"
Mein Kopf brummte und schmerzte. Ich griff mit den Händen an meine Schläfe und spürte, dass ich geschwitzt hatte. „Ich...ja, natürlich, nur ein schlechter Traum", stammelte ich und schluckte stark, spürte meinen trockenen Mund. Ich fühlte mich überhaupt nicht wohl, ganz und gar nicht wohl. Thorins Blick begegnete dem meinen. Er hatte die Stirn in tiefe Falten gelegt und musterte mich besorgt.
„Entschuldigung", murmelte ich kraftlos. „Ich wollte nicht stören"
Ich wollte nach meinen Krücken greifen, doch ehe ich die Hand ausstrecken konnte, spürte ich wie sie zitterte. Viel zu stark. Es schnürte mir die Kehle zu, während ich versuchte mich zu beruhigen, spürte wie meine versuchten, sich an das Atem zu erinnern.
„Ich denke wir sind für heute fertig", hörte ich Thorins Stimme. Sie klang verschwommen und aus weiter Ferne. Ich stützte mein Gesicht in meine Hände und begann tief ein- und auszuatmen. Es fühlte sich kalt und nass an. Hatte ich geweint?
'Nur ein Traum, es war nur Traum'
Ich kniff die Augen zusammen und versuchte mich zu beruhigen. Die Panik wich und mit ihr die starke Übelkeit, aber nur langsam, während ich spürte wie die Scham in mir empor kroch und mir die Tränen in die Augen schossen.
Eine Hand griff mich unter der Schulter eine zweite an der Taille, doch ich zog kein einziges Mal die Hände von meinem Gesicht. Das nächste was ich spürte war etwas Weiches an meiner Wange. Leise, undeutliche Stimmen, die sich im Hintergrund berieten, während ich mich so klein machte, wie es nur ging...dann war es still.

(2 147 Wörter)

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