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Eine Nacht in der Bibliothek

Oh nein, da hatte sie tatsächlich die Uhrzeit vergessen und nun war es bereits nach 10 Uhr! Sie war so vertieft in ihren Aufsatz gewesen, dass sie nicht mitbekommen hatte, wie sich die eh schon leere Bibliothek geleert hatte und nun war sie alleine hier, saß an einem Tisch voller Bücher und Pergament und ein paar Kerzen, die sie mit ihrem Zauberstab angezündet hatte! Wenn sie jemand erwischen würde, würde das mächtig Ärger geben und dann wäre ihr Image hin!

Schnell packte sie das Pergament mitsamt Tinte und Feder in ihre überfüllte Schultasche und stand auf. Die Bücher könnte sie morgen wieder in die Bücherregale einsortieren, Mrs. Pince würde nachsichtig mit ihr sein. Sie löschte die Kerzen und ging mit hastigen Schritten auf die große Doppeltür zu, die Absätze ihrer Stiefel hallten auf dem Steinboden nach. Sie ergriff die Türklinke und drückte sie herunter, doch die Tür schwang nicht auf.

Irritiert versuchte Hermine es noch einmal, doch die große Tür gab nicht nach. Da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen - die Bibliothek wurde neuerdings ab der Sperrstunde magisch verriegelt, sie konnte gar nicht in den Gryffindor-Gemeinschaftsraum zurückkehren! Missmutig ging sie zurück zum Tisch und ließ sich auf den dazugehörigen Stuhl fallen. Das Mädchen hatte keine Lust, in einer unbequemen Position auf dem Stuhl zu sitzen und auf Schlaf zu hoffen und so gab sie sich innerlich selbst eine Ohrfeige.

Harry, Ron und Ginny würden sich fragen, wo sie blieb, doch Ginny könnte vielleicht 2 und 2 zusamen zählen und wissen, dass sie in der Bibliothek feststeckte. Wenn sie morgen irgendwer erwischen würde, würde sie gewaltigen Ärger kriegen, und so nahm sie sich vor, besonders früh aufzuwachen, um sich auch früh aus der Bibliothek zu schleichen.

Hermine ließ ihre Tasche zu Boden sinken und legte das Kinn auf den Tisch, die Arme darunter verschränkt. Wäre sie doch bloß früher mit dem Aufsatz fertig geworden, dann hätte sie dieses Schlamassel jetzt nicht. Warum hatte Mrs. Pince sie nicht aus der Bibliothek gescheucht, so wie sie es sonst auch immer tat? Vielleicht hatte sie sie ja vergessen gehabt, aber so versteckt saß Hermine doch nicht.

Okay, Mrs. Pince war nicht die Nettigkeit in Person, doch mit Hermine war sie bis jetzt ganz gut ausgekommen. Sie würde so etwas nicht mit Absicht machen, da war sie sich sicher! Es gab zwei Möglichkeiten, wie ihr das hier passieren hätte können, entweder Mrs. Pince hatte sie vergessen gehabt, genauso wie Hermine die Uhrzeit, oder jemand hatte sie absichtlich davon abgelenkt, Hermine aus der Bibliothek zu scheuchen...

Aber was hätte das für einen Nutzen? Ihr vielleicht eine Lehre erteilen, oder wollen, dass sie Ärger bekam, oder dass Harry und Ron sich Sorgen machten, wobei Ron sowieso mehr aufs Essen als auf alles andere fokussiert war? Sie lehnte sich im Stuhl zurück und starrte an die Decke. Im Stillen dankte sie dem Schicksal, dass sie vor dem Bibliotheksbesuch beim Abendessen war, so würde sie wenigstens nicht mit knurrendem Magen schlafen müssen.

Das Mädchen schloss die Augen, doch der Stuhl war zu unbequem und auf den Tisch wollte sie sich nicht legen, geschweige denn auf den kalten Boden. Also öffnete sie ihre haselnussbraunen Augen wieder, stand auf und ging auf und ab. Zum Schlafen könnte sie sich in einen der Lese-Sessel setzten, doch wenn sie schlief, würde sie wahrscheinlich erst spät am Morgen aufwachen, das bequeme Material verstärkte diese Tatsache noch. Wenn sie auf etwas anderen schlief, würde sie wegen dem unbequemen Untergrund früher aufwachen, doch sie hatte nicht die geringste Lust, sich die ganze Nacht abzuquälen.

Also blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als gar nicht zu schlafen, wenn sie keinen Ärger bekommen wollte. Mit einem Seufzen tigerte sie weiter durch die Bibliothek, mit langsamen Schritten und schlechter Laune.

Plötzlich hörte sie Schritte, aber nicht ihre eigenen, sondern die eines anderen. Mit gespitzten Ohren drehte sich sich um und blieb stehen, den Zauberstab erhoben, bereit, sich zu verteidigen. Wer war außer ihr noch in der Bibliothek? War es vielleicht Filch, bei seinen nächtlichen Streifzügen? Oder jemand anderes, vielleicht Harry unter seinem Tarnumhang?

Sie sah einen dunklen Umriss einer Person, die auf sie zukam und wich zurück. Ihr Herzschlag, sowie ihre Atmung wurden hektischer und ihre Hände wurden schweißnass, obwohl sie vor der Dunkelheit eigentlich keine Angst hatte. Doch ihr Gefühl sagte ihr, dass diese Person nichts gutes zu bedeuten hatte, und ihr Gehirn versuchte sich zwischen Angriff und Flucht zu entscheiden.

Die Person kam weiter auf sie zu und Hermine wich zurück, bis sie gegen ein Bücherregal stieß. Als die Person einen knappen Meter vor ihr stehen blieb, entzündete sie ihren Zauberstab und hielt ihn der Person direkt vors Gesicht, sodass diese schützend ihre Hände vor die Augen hielt.

Nun konnte Hermine den Unbekannten erkennen, fast weißblonde Haare und eine große, muskulös gebaute Figur. Die Hände sanken langsam hinunter und gaben ein äußerst blasses Gesicht mit hohen Wangenknochen, spitzem Kinn und blinzelnden, schiefergrauen Augen zu erkennen, die mit Blinzeln versuchten, sich vor dem Licht zu schützen.

"Wie lange willst du mich noch anstarren, Granger? Lösche endlich das Licht!" forderte er mit herablassender und kühler Stimme. Hermine hatte ihn erkannt, aber warum war ausgerechnet er in der Bibliothek, dazu noch um diese Uhrzeit? "Malfoy?" fragte sie ungläubig und senkte den Zauberstab. "Höchstpersönlich."

"Was machst du hier?" "Das gleiche wie du." antwortete er spitz und musterte sie, seine Augen hatten sich wieder an die Dunkelheit gewöhnt. Hermine verdrehte die Augen. "Du weißt schon, was ich meine. Was machst du hier in der Bibliothek?" "Das, was man in einer Bibliothek normalerweise tut."

Das hätte sie auch ohne zu fragen gewusst. "Seit wann gehst du freiwillig in die Bibliothek? Ich hab dich noch nie hier gesehen, und ich bin fast jeden Tag hier!" "Was ziemlich übertrieben von dir ist. Und schon immer, du hast mich bloß nie bemerkt." Sie zog die Augenbrauen hoch, was ihn dazu veranlasste, das gleiche zu tun.

"Und seit wann hält sich die, ach so brave und regeltreue Gryffindor-Streberin, nach der Sperrstunde außerhalb des Gryffindor-Turms auf?" "Vermutlich aus dem selben Grund wie du, ich habe die Zeit vergessen." Malfoy schnaubte ungläubig und Hermine löschte das Licht, steckte den Zauberstab ein und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Was? Ich bin auch nicht perfekt!" Sie ging an ihm vorbei zur Tür und rüttelte noch einmal daran, doch wieder gab jene nicht nach und blieb verschlossen. "Das habe ich auch nicht angezweifelt." antwortete er ihr und ging ihr nach, blieb jedoch ein paar Meter vor der Tür stehen. "Das nützt nichts, Granger, die Tür ist magisch verschlossen und geht erst morgen früh wieder auf." "Was du nicht sagst." gab sie zurück, ließ von der Tür ab und ließ sich auf den Stuhl von vorhin fallen.

Sie hatte nicht die geringste Lust darauf, eine Nacht mit Draco Malfoy in der Bibliothek zu verbringen, ein paar Minuten mit ihm trieben sie schon in den Wahnsinn. Und er wollte das bestimmt auch nicht, sie war ja nur das unbedeutende und nervende Schlammblut, welches dazu noch eine Streberin war. Malfoy setzte sich auf den gegenüberliegenden Stuhl und starrte auf die Holzplatte, Hermine tat es ihm nach.

Allerdings hielt ihr Schweigen nur ein paar Minuten an, denn beide hörten ein Scheppern und Hermine sah erschrocken in die Richtung, aus der es kam, während Malfoy entspannt blieb. "Was war das?" fragte sie unsicher mit gesenkter Stimme. "Wahrscheinlich Peeves, der treibt des öfteren Nachts sein Unwesen in der Bibliothek." Hermine wandte sich ihm mit misstrauisch verengten Augen zu. "Woher weißt du das?" Malfoy erwiderte ihren kalten Blick mit einem belustigten Schnauben und antwortete: "Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass das hier meine erste Nacht zwischen verstaubten Büchern ist?"

Nun war es an Hermine zu schnauben. "Hätte ich mir ja denken können." Sie fixierte wieder die Tischplatte, als ein Buch unmittelbar neben Hermine, die erschrocken aufkeuchte, mit dem Boden kollidierte. Sie sprang auf und entfernte sich so schnell wie möglich von dem Bücherregal, aus dem das Buch geworfen wurde.

"War das auch Peeves?" Ihre Stimme klang ängstlich, obwohl sie eigentlich nur wenig Angst vor Geistern hatte. "Kann sein." Malfoy schien sich an ihrer Angst zu ergötzen und setzte einen hönischen Ausdruck auf. "Findest du das etwa lustig?" zischte sie ihn wütend an. Doch irgendwie war sie auch froh, dass er da war, alleine hätte sie die Nacht nicht durchgestanden.

"Ehrlich gesagt, ja." "Seit wann bist du denn ehrlich?" Er verdrehte die Augen und wandte sich demonstrativ von ihr ab, während das verunsicherte Mädchen versuchte, so viel Abstand wie möglich zwischen sich und die Bücherregale zu bringen.

Seit wann las Malfoy in der Bibliothek Bücher? Sie hatte ihn noch nie bemerkt, obwohl sie außer der verbotenen Abteilung jede noch so kleine Ecke kannte. Wahrscheinlich war er auch in der verbotenen Abteilung gewesen, anders konnte sie es sich nicht erklären, denn so leise und geschickt konnte er nicht gewesen sein, um sich vor ihr hinter den Bücherregalen zu verbergen. Hatte er sie beobachtet?

"Du warst in der verbotenen Abteilung, oder?" Malfoy drehte sich wieder mit ausdrucksloser Mine zu ihr um und musterte sie erneut. "Woher willst du das wissen?" "Ich kenne dich seit 5 Jahren, außerdem zeugt schon deine Familienabstammung von deinem Interesse an schwarzer Magie. Und Bücher darüber gibt es nur in der verbotenen Abteilung, die Erlaubnis dafür hat dir vermutlich Snape gegeben."

Seine Mine war immer noch ausdruckslos, nur seine Augen verrieten, dass sie genau ins Schwarze getroffen hatte. "Ich könnte deine Behauptung jetzt abstreiten, aber dann würdest du die ganze Nacht mit mir diskutieren, und ich habe wirklich besseres zu tun." "Was denn zum Beispiel? Erstklässer und Schlammblüter schikanieren?"

Nun war sie wieder wütend und lief hin und her, wie ein Tiger im Käfig, unbeachtet dessen, dass sie jederzeit von einem Buch abgeworfen werden könnte. "Zum Beispiel. Aber lassen wir mal das "Schlammblut" weg, einverstanden?" gab Malfoy zurück und Hermine blieb verdattert stehen.

Hatte sie sich verhört? Hatte er wirklich gesagt, dass er keine Muggelstämmigen schikanierte, oder sie zumindest nicht mehr "Schlammblut" nannte? "Mund zu, Granger." Erst jetzt bemerkte Hermine, dass sie Malfoy mit offenem Mund angestarrt hatte. Sie errötete und schloss den Mund, nur um ihn wieder aufzumachen, um Malfoy etwas zu fragen. "Woher kommt der plötzliche Sinneswandel?" Malfoy schnaubte und ein belustigter Ausdruck erschien auf seinem, nun nicht mehr ausdruckslosem Gesicht. "Kein Sinneswandel. Zwar mag ich Muggelstämmige nicht besonders, aber hassen tue ich sie auch nicht, deswegen habe ich beschlossen, sie nicht mehr rund um die Uhr zu beleidigen."

Hermine schaute ungläubig in Malfoys graue Augen, konnte darin aber keine Lüge erkennen. Immer noch verwirrt setzte sie sich auf den Stuhl gegenüber von ihm, und sah ihn weiter irritiert an. "Ich habe auch ein Herz, Granger, auch, wenn du es nicht glaubst." Sie sah die Ehrlichkeit in seinen Augen, seinen wunderschönen, schiefergrauen Augen, in denen sie sich verlieren könnte...

Stopp! Was dachte sie da, es war Malfoy, Draco Malfoy, der, der sie all die Jahre, die sie sich schon kannten, verletzt und erniedrigt hatte! Warum dachte sie das? Nur weil er gesagt hatte, dass er sich bezüglich Muggelstämmigen geändert hatte, hieß das noch lange nicht, dass sie keine Feinde mehr waren, sie war immerhin die beste Freundin von Harry Potter, Malfoys Erzfeind!

"Ich weiß nicht, was ich glauben soll." gab sie ehrlich zu und senkte den Blick. "Warum?" fragte er mit interessierter Stimme, in welcher nicht das geringste Anzeichen von Spott, Hohn oder Arroganz zu erkennen war. Hatte er sich wirklich geändert? Er führte gerade ein halbwegs normales Gespräch mit ihr, und hatte sie noch kein einziges Mal Schlammblut genannt, er musste sich in dieser Sache gebessert haben! "Naja" fing sie unsicher an. "Harry kam letztes Jahr aus dem Irrgarten zurück, den toten Cedric bei sich und behauptete felsenfest, dass Voldemort zurück sei."

"Das behauptet er immer noch." warf Malfoy ein und sah auf einen unbestimmten Punkt neben ihrer Schulter. "Ja, und ich glaube ihm ja auch, doch das Zaubereiministerium will es einfach nicht wahrhaben, dass er zurück ist. Es tut alles mögliche, um Harry und Dumbledore zum Gespött der Leute zu machen, was ich einfach nur schrecklich und unfair finde. Auf der einen Seite halte ich gegen das Ministerium und gegen den Minister, da ich Harry glaube und ihn unterstütze, er ist mein bester Freund und es war wirklich nicht leicht für ihn, doch auf der anderen Seite verstehe ich die Leute und das Ministerium, sie haben einfach nur Angst um ihre friedliche, schöne Welt, die sie mit so viel Mühe aufgebaut haben und die sie nicht zerstören wollen, nicht schon wieder und selber fällt es mir auch nicht leicht zu akzeptieren, dass der schlimmste und brutalste Zauberer zurück ist und unsere Welt erneut ins Chaos stürzen will. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was ich glauben will."

Sie endete und sah ihn gespannt an. Wie würde er reagieren? Würde er sie verstehen, oder würde er sie auslachen? Sie hatte sich ihm gerade geöffnet, sich von ihrer verletzlichen Seite gezeigt und er konnte entscheiden, zwischen Hass und Vertrauen. Und Hermine wusste nur zu gut, dass ihm Hass nicht sonderlich viel ausmachte.

"Und du glaubst den Wort eines einzelnen?" Seine Stimme war wieder ausdruckslos geworden, genauso wie seine Augen, die immer noch den unbestimmten Punkt fokussierten. "Harry hat alles sehr detailliert beschrieben, warum sollte er sich so etwas ausdenken? Es gab Beweise, Cedric war tot und nichts deutete auf ein anderes Ende, als das mit dem Todesfluch hin. Harry möchte wirklich keine Aufmerksamkeit, ihn hat das schwer getroffen und er möchte es auch nicht wahrhaben, dass Voldemort zurück ist."

Sie schwiegen sich an, Malfoy starrte immer noch auf den Punkt, den nur er sehen konnte und Hermine rückte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her. Das Scheppern war verschwunden, Peeves musste sich einen anderen Teil des Schlosses gesucht haben, um dort sein Unwesen zu treiben. Still dankte Hermine dem frechen Poltergeist, dass er ihr Gespräch nicht belauscht hatte, denn sonst würde er am nächsten Tag johlend die Gedanken Hermines verdrehen und damit durch die große Halle, die vollen Korridore und Klassenzimmer fliegen, und dann würde jeder in ganz Hogwarts etwas anderes von ihr glauben, und das wäre das Letzte, was Hermine zur Zeit brauchen konnte.

Schließlich unterbrach Malfoy die Stille. "Du glaubst also daran, dass der dunkle Lord zurück ist." "Ja, in letzter Zeit verschwinden immer wieder Muggel und Zauberer und Hexen, er muss einfach dahinter stecken. Du etwa nicht?" Malfoy blickte von dem Punkt neben ihrer Schulter zu ihr und ihre Blicke trafen sich kurz. Schnell wandte er sich ab, sodass sie den größten Teil seines Gesichts nicht mehr sehen konnte, doch Hermine hatte es gesehen.

Schmerz, Schmerz und Erinnerung, Schmerz an eine Erinnerung...

"Malfoy, nur Anhänger Voldemorts nennen ihn so." Ihre Stimme zitterte, obwohl sie versuchte, sie ruhig zu halten. Wenn er wirklich das war, was sie glaubte, und sie waren die ganze Nacht alleine in der Bibliothek...

Nun konnte Hermine sein Gesicht wieder sehen, sein wunderschönes Gesicht, das vor Anstrengung, die Gefühle zurückzuhalten, verkrampft war und seine Augen, die Schmerz ausstrahlten. Was hatten sie ihm angetan? "Draco..." hauchte sie, sonst würde er ihre, vor Angst zitternde Stimme hören. Ihr Gehirn arbeitete gegen ihren Willen auf Hochtouren, legte einen Plan zurecht, zur Flucht und zum Angriff, doch sie würde nicht kämpfen und auch nicht fliehen, denn Draco war in seinem Innersten ein guter Mensch.

Plötzlich stand er auf, so schnell und mit solcher Wucht, dass er den Stuhl umschmiss, doch ohne ihn zu beachten, ging er auf eines der Bücherregale zu und blieb, mit dem Rücken zu ihr gewant, stehen.

Hermine stand ebenfalls auf und ging zu ihm. Er hatte die Augen geschlossen, das Gesicht immer noch verkrampft vor Anstrengung und Schmerz, auf seiner Stirn waren Sorgenfalten erschienen, die ihn allerdings nicht älter machten.

Vorsichtig legte sie ihm eine Hand auf die Schulter und sprach ihm mit leiser und beruhigender Stimme zu. Sie versuchte es zumindest, denn noch immer zitterte diese. "Du bist ein guter Mensch, Draco. Du wirst das richtige tun und..." Er unterbrach sie.

"Nein, Ich werde nicht das Richtige tun!" Draco presste sie an das Bücherregal und hielt ihr den Zauberstab unters Kinn, ehe er sich zu ihr hinab beugte, so dass sich ihre Gesichter fast berührten.

Sein Atem auf ihrer Wange und ihrem Ohr hinterließ ein Prickeln, das Hermine erschaudern ließ. "Hast du Angst?" fragte er hönisch und sie spürte, wie seine Lippen sich zu einem spöttischen Grinsen verzogen.

Sie schluckte und fasste all ihren Mut zusammen. "Nein. Ich habe keine Angst vor dir." "Warum nicht? Ich könnte dir etwas antun, wir sind die ganze Nacht allein." hauchte er in ihr Ohr und verhinderte mit seinem Körpergewicht, dass sie fliehen konnte. Aber das hatte sie nicht vor, sie wusste, dass er kein schlechter Mensch war und über seinen eigenen Schatten springen konnte.

"Du wirst mir nichts tun." flüsterte sie mit halbwegs starker Stimme, die Augen halb geschlossen. "Woher willst du das wissen? Sieh mich an." forderte er und sie spürte, wie er ihre Arme zu beiden Seiten ihres Körpers festnagelte.

Hermine öffnete die Augen und sah direkt in seine, verlor sich beinahe in ihnen. "Weil du ganz anders bist, als du vorgibst, zu sein." Seine grauen Augen wurden dunkel und hielten ihren Blick gefangen.

"Wirst du weglaufen?" Seine Lippen hatten sich leicht geöffnet und seine Atmung hatte sich beschleunigt, ebenso wie die von Hermine. "Nein, ich werde dableiben."hauchte sie und ihre Lippen berührten sanft die seinen.

Seine elegant geschwungenen, weich und perfekt aussehenden Lippen...die sich auf ihre legten. Hermine erwiederte und ließ seine Zunge ein, fing einen sinnlichen und leidenschaftlichen Tanz mit ihr an.

Ihr Herz signalisierte ihr, dass sie das richtige tat, ihn tröstete und ihm helfen würde, das richtige zu tun, weg von der dunklen Seite zu kommen. Es war richtig und nur das zählte.

Viel zu schnell lößten sie sich voneinander und sahen sich in die Augen, Dracos graue Augen funkelten und sein Gesicht schmückte ein zartes Lächeln.

"Ich werde dir helfen, Draco." sagte sie und legte eine Hand auf seine Wange, die er mit seiner sanft festiehlt und mit den Fingern zärtlich darüber strich.

"Versprichst du es?"

"Ich verspreche es."











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