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Ulf nickte. "Das ist es, warum Ihr es nicht gesehen habt, warum Ihr es nicht sehen wolltet. In dem Augenblick, als ich kam, war offensichtlich, dass Hildegard Zugang zu ihrem Talent gefunden hatte, dass sie Euch wie ein Kampfmagier entgegentreten konnte. Aber es war nicht geschehen, wie Ihr es erwartet hattet, nicht, wie Ihr es wolltet, daher habt Ihr es nicht wahrhaben wollen. Atgarion, Hildegard ist nicht Ihr, und sie ist nicht Itrata – noch seid Ihr Itrata."

"Sind das die klaren Antworten, die Ihr mir versprochen habt?", fragte Atgarion. "Antworten, die nur klarer sind, weil sie das Offensichtliche sagen?"

"Ist es offensichtlich?", fragte Ulf. "Wolltet Ihr Euch nicht an Hildegard für etwas rächen, was Itrata Euch angetan hat? Ihr habt versucht, Hildegard zu Itrata zu machen, um Euch an ihr zu rächen. Gebt es zu – und begreift, dass es nicht gelingen kann!"

Atgarion antwortete nicht.

"Eine Eurer Bestrebungen hat sich erfüllt, Atgarion", sagte Ulf. "Ergreift die Gelegenheit! Macht etwas Neues daraus!"

"Wozu?", sagte Atgarion. "Nicht nur, dass sich eine meiner Bestrebungen eben nicht erfüllt hat, Ihr wollt mir jetzt auch jegliche Hoffnung nehmen, dass es jemals geschehen könnte!"

Hildegard verspürte ein Gefühl, das wohl nur der Friedensbann unter anderen, sonst stärkeren Gefühlen zu Tage bringen konnte: Mitleid. Es gefiel ihr nicht, das Atgarion gegenüber zu empfinden.

"Ich will Euch keineswegs Hoffnung nehmen", sagte Ulf. "Wobei man darüber streiten kann, ob Hoffnung auf Rache wahre Hoffnung ist. Vielleicht könnt Ihr anderweitig mit Eurer Erfahrung mit Itrata ins Reine kommen. Jetzt gerade gibt es Dringlicheres. Ihr habt immer noch einen Krieg zu führen. Sowohl Euch, Atgarion, als auch dir, Hildegard, bietet sich eine ungeahnte Möglichkeit!"

"Welche soll das sein?", fragte Atgarion.

"Setzt Hildegards neu entdecktes Talent ein, um Eure Seite noch stärker zu machen! Verbündet Euch, um das gemeinsame Ziel zu erreichen – für euren Ruhm, Atgarion, und für die Freiheit der Freien Städte, Hildegard!"

"Verbünden?", fragte Hildegard misstrauisch. "Wie soll das aussehen?"

"Nun", sagte Ulf. "Eine naheliegende Möglichkeit wäre, eine persönliche Verbindung einzugehen. Schließlich seid ihr Held und erwählte Maid."

"Heiraten?", fragte Hildegard entsetzt.

"Nein!", sagten Hildegard und Atgarion wie aus einem Munde.

Ulf nickte langsam. "Ich habe mir schon gedacht, dass das angesichts der Umstände etwas viel verlangt ist. Dann wäre die nächstliegende Möglichkeit eine eher geschäftsmäßige Verbindung."

"Und was meint Ihr damit?", fragte Hildegard vorsichtig.

"Nun, in den allgemein üblichen Begriffen ausgedrückt, würdest du, Hildegard, als neu entdecktes Kampfmagier-Talent, beim erfahrenen Meister in die Lehre gehen."

Hildegard und Atgarion starrten Ulf sprachlos an.

"Es ist wirklich sehr naheliegend", sagte Ulf, "und wäre für alle sofort verständlich – das Heer, die Städter, selbst eure Feinde!" Er blickte zwischen Hildegard und Atgarion hin und her, die sich nun gegenseitig anstarrten. "Eure gemeinsamen Feinde, meine ich. Und es ist durchaus sinnvoll. Dein Talent ist stark, Hildegard, aber es kann nicht schaden, von jemandem mit Erfahrung angeleitet zu werden."

"Ich soll mich ihm als Lehrmeister unterwerfen?", sagte Hildegard. "Nach allem, was er mir und den anderen erwählten Maiden bereits angetan hat?"

"Ich verstehe deine Vorbehalte", sagte Ulf. "Bei einem Lehrvertrag gibt es aber drei Beteiligte: den Meister, den Lehrling und die Familie des Lehrlings. Ich will an die Stelle der Familie treten und dein Pate sein. Als solcher bestehe ich darauf, Atgarion, dass Schmerz um seiner selbst willen kein Teil der Lehre ist. Es waren nicht die Schmerzen, die Hildegards Talent zum Vorschein gebracht haben, und sie werden auch für ihre weitere Ausbildung nur soweit zum Tragen kommen, wie es für Kämpfer unvermeidlich ist. Das müsst Ihr schwören, Atgarion, denn das Gefüge der Welt steht immer noch auf dem Spiel!"

"Darf ein Lehrherr nicht seinen Lehrling züchtigen?", fragte Atgarion.

"Nicht dieser Lehrherr, der Ihr seid", sagte Ulf. "Du, Hildegard, musst sehr wohl vor anderen deinem Lehrherrn den Respekt zeigen, den man von einem Lehrling seinem Meister gegenüber erwartet. Aber auch Ihr, Atgarion, müsst Respekt vor Eurem Lehrling haben. Je schneller sie lernt, ein vollwertiger Kampfmagier zu sein, desto besser für alle."

"Wisst Ihr, wie lange ich gebraucht habe, meine Fähigkeiten zur Meisterschaft zu bringen?", fragte Atgarion.

"Nein", sagte Ulf. "Und es ist nicht wichtig. Seid ein besserer Lehrmeister als Itrata. Denkt Euch bessere Lehrweisen aus, und lasst Hildegard mitdenken. Ihr habt nicht viel Zeit, und es steht viel auf dem Spiel."

"Was ist, wenn der Krieg endet?", fragte Hildegard. "Wenn unsere vereinten Kräfte ausreichen, alle Städte zu befreien und den Herzog zum Rückzug zwingen, das Heer aufgelöst wird – was dann? Muss ich dann immer noch Lehrling sein und Atgarion dahin folgen, wo auch immer er im nächsten Krieg kämpft?"

"Eine gute Frage", sagte Ulf. "Wir sind an keine Gildenregel gebunden, wir können das frei bestimmen. Mir scheint es ein guter Gedanke zu sein, die Lehre mit dem Ende des Krieges enden zu lassen. Das mag beiden Seiten sogar ein Ansporn sein, auf ein baldiges Ende hinzuarbeiten."

Unwillkürlich nickte Hildegard; Atgarion ebenso.

Ulf lächelte. "Das würde sicherlich vielen zugutekommen. Dann vereinbaren wir es so, und ich mache noch ein Angebot obendrein: Wenn der Krieg beendet ist, lade ich euch beide in den Wilden Wald ein. Ich werde gern versuchen, euch besser verstehen zu lassen – wenn ihr wollt. Was sagt ihr dazu?"

Hildegard zögerte. Der Wilde Wald rief sie. Das Verstehen lockte. Aber wollte sie den Preis bezahlen? Sie sah Atgarion an. Sie wollte sich ihm nicht unterwerfen müssen, ihn nicht auch noch als ihren Lehrmeister anerkennen. Anderseits hatte sie so die unerwartete Aussicht, den Krieg endgültig zu entscheiden, für die Freiheit der Freien Städte. Für Irmgard.

Hildegard seufzte und wandte sich wieder Ulf zu. "Ich werde gern kommen."

"Das freut mich!", sagte Ulf nickend. "Und Ihr, Meister Atgarion?"

Atgarion antwortete nicht. Was wahrscheinlich Wut war in seinem Gesicht, glich unter dem Bann... Traurigkeit.

"Atgarion", sagte Ulf sanft. "Ich kann und will Euch keine Rache versprechen. Aber ich biete Euch die Möglichkeit, Itrata in allem gleichzukommen, sie sogar zu übertreffen. Ihr seid bereits ein furchtgebietender Kampfmagier wie sie, nun werdet ihr auch Lehrmeister wie sie, und mit Leichtigkeit ein besserer. Ihr könnt mit Eurem Lehrling zusammen denkwürdigere Siege erringen als sie. Und Ihr könnt weit mehr Verstehen erlangen, als Itrata jemals erhoffen konnte."

Atgarion gelang es, seine Miene Missmut ausdrücken zu lassen. "Es ist nicht wirklich so, als ob Ihr mir eine Wahl lassen würdet", sagte er. "Aber ich nehme Eure Einladung als Versprechen, dass Ihr meine Mitwirkung bei diesem Spiel in Wissen bezahlen werdet. Darin werde ich Euch beim Wort nehmen."

"Nun gut", sagte Ulf. "So sei es. Dann schließen wir den Vertrag. Wir alle drei müssen hier und jetzt schwören, ihn einzuhalten. Dieser Schwur ist bindend! Außerdem müssen wir so bald wie möglich eine öffentliche Zeremonie abhalten, in der die Schwüre vor aller Augen wiederholt werden. Das sollte weiteren Vorkommnissen wie dem Auflauf vorhin zuvorkommen. Ich werde mich dabei von Bernd vertreten lassen; ich sage ihm gleich Bescheid."

"Wer ist Bernd?", fragte Hildegard.

"Oh, verzeiht", sagte Ulf. "Ich meine natürlich den Großen Bernhardin."

"Den Zauberer des Grafen?", fragte Hildegard ungläubig.

"Ja, genau den", sagte Ulf und schmunzelte. "Er wurde heute Abend in gewisser Weise schon erwähnt."

Hildegard runzelte die Stirn. "Ich kann mich nicht daran erinnern."

"Es ist nicht so wichtig", sagte Ulf. "Lasst uns nicht zu viel Zeit verlieren und jetzt zu den Schwüren kommen."

Ulf sprach die Schwurtexte vor, Hildegard und Atgarion wiederholten sie mit ausgestreckten Schwurfingern, dann leistete Ulf seinen eigenen Schwur. "Sehr schön", schloss er. "Wiederholt das bei der Zeremonie. Ich bin sicher, es wird sich ein würdiger Rahmen dafür finden."

"Wie wäre es auf dem Großen Markt, wo die Auswahl der Maid stattgefunden hat?", sagte Hildegard.

"Ausgezeichnete Idee", sagte Ulf. "Wir schließen den Kreis. Wenn du weitere Vorschläge hast, zögere nicht, sie Bern...hardin zu unterbreiten. Ich muss nun fort, ich habe eine dringende Verabredung. Auf nicht zu fernes Wiedersehen!" Er deutete eine Verbeugung an und verschwand, und mit ihm der Friedensbann und sein gleißendes Licht.

Einen Moment war alles still. Dann klopfte es an der Tür. "Meister?"

"Was ist jetzt schon wieder?", brüllte Atgarion zurück.

"Der Graf lässt nach euch schicken. Es sei dringend."

Das ging schnell, dachte Hildegard.

"Komm herein", rief Atgarion.

Der Diener öffnete die Tür, blieb dann aber stehen. "Meister, warum ist es hier..."

"Rede nicht so viel, sondern sorge für neues Licht."


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