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Spring day

Frühling.. Eine fröhliche Zeit. Die zwitschernden Vögel besuchen wieder freudig unser Land, erholt von ihrem jährlichen Urlaub. Verschlafene Tiere erwachen, knabbern an ihren Ersparnissen. Menschen, Menschen wandern, glücklich zu leben und enthusiastisch auf neue Abenteuer, durch die Straßen. Sie treffen Freunde, knüpfen Kontakte. Sie leben.

Menschen. Sie gehen aus dem Haus, arbeiten, strengen sich an und kämpfen Tag für Tag um ihr Leben. Ein breites Lächeln ziert ihre Mundwinkel. Ein lautes „Hallo!" verlässt freundlich ihre Lippen.

Die gute Laune bleibt. Die gute Laune ist wie ein tägliches Outfit. Ein Outfit, welches man ohne es zu waschen, ohne es zu wechseln, tagein, tagaus trägt.

Es ist abgetragen, kaputt, dreckig..

Und da ist er. Ein kleiner Junge im Zentrum von Paris. Bloß wenige Fetzen bedecken seinen dürren, schmutzigen Körper. Zerrissene Schuhe erweisen den nötigen Zweck, haben weder Stil noch geben sie jegliche Wärme ab.

Am Flussufer der Saine, genießt er die morgendliche Brise und lässt die sanften Sonnenstrahlen seine Haut streicheln. Hinter ihm erstreckt sich die gigantische Point Alexandre III., einer der schönsten Brücken in Paris. Ein leises Seufzen verlässt seine trockenen Lippen und eine leichte Gänsehaut bedeckt seine nackten Arme, woraufhin er die dünne, mit Flicken bedeckte Decke, fester um seine eigene Gestalt schlingt.

Er ist froh. Froh, dass der Frühling beginnt. Froh, dass der elende, kalte Winter nun vorbei ist. Er freut sich, dass er inzwischen wieder mit den Tieren reden kann, dass er dem wundervollen Gesang der Vögel lauschen kann. Er freut sich darauf, am Morgen von der warmen Sonne begrüßt zu werden. Der Kleine freut sich auf den Frühling.

Während die Pariser Musiker wieder auf den Straßen toben, junge Paare Händchen haltend durch die Straßen spazieren, einfach alle aus ihrem langen Winterschlaf erwachen, war der kleine Junge schon immer wach. Bei jeder einzelnen Jahreszeit spaziert er durch die Straßen. Ob Sonne oder Regen, er lebt im Freien. Er versteckt sich niemals, nie und nimmer, vor den feinen Tropfen der Wolken. Er ist dieses Leben gewöhnt.

Manchmal wünscht er sich ein Leben, ein Leben wie Das jedes Kindes. Ein warmes Zuhause, eine liebende Mutter. Jeden Abend von neuen Delikatessen kosten zu dürfen, ein Privileg, welches jeder für selbstverständlich hält, gilt allein seinen schönsten Fantasien. Er träumt davon zur Schule zu gehen, Freunde zu haben, mit welchen er gerne ein Eis essen geht. Zu gerne würde er im Winter einen schönen Weihnachtspullover tragen, mit einer liebevollen Familie ein großes Festmahl genießen.

Doch eines stört den Jungen. Die fälschliche Freude der Menschen. Das falsche Lächeln, welches alle tragen, obwohl sie doch alles besitzen, was sie sich erträumen. Es stört ihn, dass die Kinder seines Alters, gefesselt von ihren Handys und ihren Spielkonsolen, sich kaum aus ihren Häusern trauen. Sich weigern, die Außenwelt zu entdecken. Es stört ihn, dass die Menschheit unzufrieden ist, dass sie weinen. 'Ihr habt doch alles. Warum seid ihr unglücklich?', denkt sich der Kleine Tag für Tag.

Bloß eine kleine Katze, welche ihm freundlicherweise Gesellschaft leistet, versüßt ihm den Tag. Bloß ein Laib Brot, welches ihm höchstwahrscheinlich aus Mitleid gegeben wird, lässt ihn breit lächeln. Also wieso, wieso können die Menschen nicht einfach glücklich sein? Warum leben sie nicht ihr Leben? Warum verweigern sie jegliche Hilfe, gehen Freundschaften aus dem Weg und verbarrikadieren sich in ihren eigenen Sorgen? Wieso lassen sie Depressionen und Angststörungen zu, wenn sie doch ein so schönes Leben leben können?

'Habe ich überhaupt das Recht zu urteilen?', murmelt der Bursche und muss in demselben Augenblick stolz kichern. Er ist stolz, denn das Wort 'urteilen' konnte er erst am Tag zuvor in einem Gespräch von edel aussehenden Passanten aufschnappen. Ebenso ist er stolz darauf zu wissen, wie oft die Kirche läutet, wenn es zwölf Uhr am Mittag ist.

,,Hallo?", hört der Junge eine weibliche Stimme nicht weit entfernt sagen. Überrascht dreht er sich um und erblickt eine junge Frau, welche wenige Meter von ihm entfernt steht. Ihr Haar ist lang und feuerrot. Sie trägt einen langen luftigen Rock mit lauter farbenfroher Blümchen. Um ihren Hals liegt einer lockerer Strickschal in einem zarten Beige. Der Blick des Jungen wandert ihre Gestalt ab. Er meint, er habe sie noch nie gesehen. An ihren Füßen entdeckt er schwarze Sandalen mit einem wirklich sehr hohem Absatz.

'Das sind sicher zehn Zentimeter oder so', denkt er sich, bloß ratend, da er solche mathematischen Größen nicht einschätzen kann. Doch trotzdem ist er stolz. Er ist stolz darauf, die Maßeinheiten zu kennen. Er könnte hier und jetzt euphorisch Millimeter, Zentimeter und sogar auch Kilometer der Größe nach aufsagen. Fröhlich könnte er damit prahlen, dass ein Meter hundert Zentimeter sind. Er würde so gerne mit seinem Wissen mehr machen, anstatt es nur zu wissen. Dass er nicht weiß, wie groß zehn Zentimeter tatsächlich sind, stört ihn dennoch.

,,Ist dir nicht kalt?", fragt die Frau weiter und kommt einige Schritte näher. Der Junge schüttelt verdutzt den Kopf. Noch immer hockt er am Flussufer des Flusses, seine verdreckten Füße sind wenige Zentimeter von dem eiskalten Wasser entfernt. ,,Wo sind denn deine Eltern?", wollte sie wissen.

Und wieder erfüllte ihn der Stolz. Er ist stolz darauf Eltern zu haben, die ihn lieben und über ihn wachen. Auch wenn nicht jetzt, auch wenn nicht hier. Sie liebten ihn. Und sie tun es noch.

,,Sie sind nicht da", murmelt er leise und fängt an, mit einem kleinen Stein zu spielen, welcher neben ihm liegt. ,,Nicht da hmm..", sie scheint zu überlegen. Wenige Sekunden später kommt sie einige Schritte vor und kniet sich zu dem Jungen hin. Kurzerhand nimmt sie ihren Schal ab und legt ihn sanft um den dürren Körper des Jungen. „Hm?", macht er verdutzt. Wieso macht sie das? Weshalb spricht sie überhaupt mit ihm?

Nun ist er wieder stolz, denn es gibt tatsächlich jemanden, wer mit ihm sprechen mag. Es gibt tatsächlich einen Menschen, der sich nicht vor ihm ekelt oder sich schämt. Die Frau vor ihm, gibt ihm weder den allzu bekannten mitleidigen Blick, noch spuckt sie ihm vor die Füße und bewirft ihn mit Essensresten. Es ist ein schönes Gefühl, als Mensch anerkannt zu werden.

Es gibt so unglaublich vieles, worauf dieser Junge stolz ist. Es ist unzählbar, wie viel. Er ist letztendlich stolz darauf zu leben. Nein, zu überleben. „Wie ist denn dein Name, mein Junge?", ihr Ton ist liebevoll. Beschützend. Tröstend. Kein einziger Hauch von Bedauern oder Hass. Wohl eher... Verständnis?

Der Junge jedoch antwortet nicht. Zu sehr ist er gefesselt von dieser eindrucksvollen Person vor ihm. Ihre entblößten Arme sind zierlich, fast schon schlaksig, und nicht zu sprechen ist von ihrer hellen reinen Haut, welche gar wie Porzellan aussieht. Ihre Augen, groß und ehrlich. Man könnte sie mit denen eines Hundes vergleichen. Voll von Treue und Loyalität. Das tiefe Blau in ihrer Iris bohrt sich in den Verstand des Jungen. Niemals sah er so einen schönen Blauton. „Weißt du", seufzt die Fremde, „ich war auch mal wie du.. Auf der Straße. Alle Pariser Einwohner sowie auch Touristen blickten auf mich hinab, sahen mich als nicht Teil der Menschheit. Obdachlose sind in den Augen der Reichen keine Menschen. So ist es nun mal in unserer Gesellschaft". Der Junge versteht wenig, dennoch lauscht er aufmerksam ihrer, für ihr Erscheinungsbild etwas ungewöhnlich rauen tiefen Stimme. ,,Mein Name ist Adalie. Ich schlief jeden Tag unter dieser Brücke, bis ich elf Jahre alt war und von einer herzensguten Person aufgenommen wurde" erzählt sie weiter und lächelt warm.

Sie hatte auch kein richtiges Zuhause? Sie hatte auch wenig zu essen?

,,Willst du mit mir kommen?". Der Junge glaubt kurz, er höre nicht, richtig? Er fühlte sich ganz plötzlich so leicht. Sein Herz beginnt aufgeregt lauter Saltos zu machen, während seine Mundwinkel sich ungemein heben. Jetzt ist es pure Freude, die er verspürt. Der kleine, naive Junge ist überglücklich, dass er jetzt wohl auch in einem warmen Bett schlafen darf. Er sah diese immer auf Werbeanzeigen und träumte immer davon, mal auf so einem ein Nickerchen zu halten. Wird sein Traum nun endlich wahr?

Begeistert nickt er heftig mit seinem Kopf. Die nette Frau lacht herzhaft bei seinem Anblick. Sie hat sich damals auch wie ein Honigkuchen Pferd gefreut, als ohre mittlerweile verstorbene Stiefmama sie aufgegabelt hat. ,,Aber zuerst will ich deinen Namen wissen", grinst sie und streckt ihre Hand aus. Kurz blickt der Junge diese bloß fragend an, bis es ihm einfällt. Er sah dies oft bei Passanten, die sich auf der Straße treffen. Sie sagen so Hallo. Also ergreift er nun auch ihre Hand und erwidert ihr Lächeln. „Gabrielle".

Am allermeisten ist er aber stolz darauf, Eltern gehabt zu haben, die ihn bedingungslos liebten und seinen Namen jedes Mal aufs Neue liebevoll ausriefen.


I hope you like it <3

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