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Kapitel 7. Lügen und Ausflüge

~*~

Aber ihre peinlichen Gedanken zerstreuten sich, als sich die Tür öffnete und Harry und Ron den Krankenflügel betraten, ein paar Bücher unter den Armen und einen erleichterten Gesichtsausdruck zur Schau stellend, als sie sahen, dass ihre beste Freundin wieder bei Bewusstsein war.

~*~

„Was ist passiert?", fragte sie die Jungen, als sie neben ihrem Bett stehen blieben. Beide sahen ein wenig müde aus, wahrscheinlich aus Sorge.

Harry räusperte sich und wollte gerade antworten, als Ron ihm zuvorkam: „Du hast wieder Kopfschmerzen bekommen und wir haben dir aufgeholfen und dann bist du einfach zusammengebrochen, wir haben uns solche Sorgen gemacht!", und als hätte er bemerkte, dass sie von seinem Redeschwall überfordert war, drosselte er sein Tempo und fuhr fort: „Die anderen haben auch nach dir gefragt. Und... wir haben dir die Hausaufgaben mitgebracht, falls es dir besser geht."

Ihr schwirrte der Kopf, wahrscheinlich noch immer durch den Nebel bedingt, der ihr Hirn umgab. Sie nickte also und sah die Besucher weiterhin an, die die Bücher neben ihr ablegten.

„Worüber haben wir davor gesprochen?", ihre Erinnerung war lückenhaft. War es der Kopfschmerz, der sie derart vergessen ließ? Worin bestand überhaupt die Ursache für den Kopfschmerz?

„Ron hat doch diesen Gegenstand in seinen Sachen gefunden... darüber haben wir uns unterhalten. Und dass wir uns dazu in der Bibliothek belesen wollen. Und über Rons Besuch im Krankenflügel, weil er damals vom Besen gefallen ist.", ja. Jetzt wo er ihr davon erzählte, konnte sie sich, wenn auch schwammig, daran erinnern. Es war eigenartig, fühlte sich aber schlüssig an, also verfolgte sie diese Gedanken nicht weiter.

„Ja. Ich muss noch bis morgen bleiben, hat Madame Pomfrey gesagt."

„Kein Problem, Hauptsache es geht dir besser.", sagte Harry. Sie lächelte leicht und richtete ihre Augen auf den kleinen Stapel Bücher, der aus Alte Runen leicht gemacht, Verwandlung für Fortgeschrittene und Tausend Zauberkräuter und -pilze bestand. „Ich hab dir die Aufgaben aufgeschrieben."

Augenblicklich fragte sie sich, woher sie von ihren Hausaufgaben in Alte Runen wussten, daher fragte sie auch genau das: „Wer hat euch meine Hausaufgaben für Alte Runen gegeben?"

„Das war der seltsamste Tag meines Lebens! Malfoy ist nach Zaubertränke zu uns gekommen und hat sie uns gegeben, weil du nicht da warst!", aufgekratzt gestikulierte Ron, während er davon erzählte. Auch Hermine konnte es kaum glauben, aber noch war sie zu müde, um mehr als eine gehobene Augenbraue zu erwidern. „Also, ganz Malfoy-Frettchen-mäßig hat er uns den Zettel nur hingeworfen und für Hermine gebrummt, aber wow."

Sie hätte tatsächlich nicht damit gerechnet, dass er das tun würde. Sie sollte ihm wohl wirklich einen Liebesbrief schreiben. „Nett von ihm.", war alles, das sie antworten konnte. Er musste an diesem Tag bemerkt haben, dass sie ihre Hausaufgaben nicht komplett beendet hatte.

„Er war sonst nie nett, also ja.", Harry grinste. „Aber glaub ja nicht, dass es das gewesen ist. Eine gehässige Auseinandersetzung blieb nicht aus."

„Was ist passiert?", wollte sie wissen und versuchte sich vorsichtig aufzurichten. Übelkeit wallte in ihrem Magen auf, daher ließ sie sich zurückfallen.

„Es war nichts Weltbewegendes, eigentlich nur ein Streit über das Quidditch-Feld."

„Urquhart wollte es länger besetzen, obwohl sie schon zwei Stunden da waren. Der glaubt doch nicht, dass wir auf unser Training verzichten, nur weil es sein Team vergeigt und einen Unfall provoziert hat.", augenrollend verschränkte Ron seine Arme vor der Brust.

Jetzt, wo er das sagte, stellte sie fest, dass sie allein im Krankenflügel lag. Andererseits war der Unfall von Summerby schon lang her, natürlich musste er früher oder später wieder einsteigen, aber das betraf die Mannschaft der Slytherins keineswegs. „Um das Können von Greengrass auszubauen?", vermutete sie deshalb vage. Die anderen nickten.

„Soll er sie doch ersetzen. Ich frage mich immer noch, warum er sie aufgenommen hat.", grübelte Ron. Eigentlich wollte Hermine nicht weiter darüber sprechen. Sicher war es ein schlimmer Unfall gewesen und sicher war Summerby stark verletzt worden, aber würde es etwas daran ändern, dass sich die Schüler dieser Schule auf die halsbrecherischen Besen setzten? Sicher nicht. Eigentlich interessierte sie sich für den Streit genauso wenig. Und sie stellte fest, dass sie ihn bald sehen wollte. Auch, wenn ihre letzte Begegnung alles andere als angenehm geendet war. Zumindest für sie.

„Naja wer weiß.", sie zuckte ihre Schultern. „Gibt's sonst was Neues?"

(...)

Es regnete in Strömen, als sie die Krankenstation im ersten Stock endlich verlassen durfte und durch die, inzwischen weiteraus weniger warmen, Korridore ging. In den letzten Stunden ihres Aufenthalts hatte sie einen Brief für Malfoy geschrieben. Sie war sich nur noch nicht ganz sicher ob und wenn ja, wann sie ihm den geben sollte. Er war nichts Besonderes, enthielt lediglich ein ‚Ich bin keine von deinen vielen Verehrerinnen. G.', und noch immer haderte sie mit sich. War es diese Art von Mann oder Junge, die sie anzog? Herrisch, ein bisschen arrogant, verschlossen, aber durchaus flirtend? Noch konnte sie zu seinem Zustand, den er Freunden entgegenbrachte, nicht viel sagen.

Als sie einen Blick auf den Zettel warf, den Harry und Ron von Malfoy erhalten hatten, fand sie darin einige Hinweise zu den letzten beiden Aufgaben, die sie in seiner Anwesenheit nicht beendet hatte. Sie kam nicht umhin darüber zu grinsen, die Aufzeichnungen betrafen lediglich die Deutungen, die ihr in der letzten Zeit schwergefallen waren und das musste er gemerkt haben...

„Miss Granger, auf ein Wort!", wurde sie von McGonagall auf dem Korridor vor dem Krankenflügel angesprochen. Verdutzt hielt sie inne; da war ja was. „Miss Granger es tut mir sehr leid, wo es Ihnen doch gerade nicht gut geht. Aber leider müssen Sie in den nächsten Tagen drei Mal hintereinander patrouillieren. Ich hoffe, das stellt kein Problem dar.", suchend huschen die Augen der alten Hexe über ihr Erscheinungsbild, prüfend, ob es ihr dafür bereits gut genug ging.

„Das ist kein Problem, Professor. Ich habe beinahe damit gerechnet.", antwortete sie.

„Geht es Ihnen besser? Madame Pomfrey sprach von starken Kopfschmerzen."

Zunächst nahm sie an, dass sie sich sorgte, aber neben der Sorge erkannte sie auch einen unangenehm stechenden Anteil in ihrem Blick. Ging es ihr tatsächlich um Hermines Wohlergeben? Aber das musste es, das ging es ihr immer.

„Ja, ich fühle mich viel besser. Ich kann heute Abend mit jemandem die Gänge kontrollieren."

Ein festes und erleichtertes Nicken: „In Ordnung. Geben Sie auf sich acht.", verabschiedete sie sich und machte bereits wieder kehrt, also tat Hermine es ihr gleich. Sie war sich nicht sicher, ob sie sich den prüfenden Gesichtsausdruck der Professorin nur einbildete. Aber sie kam auch nicht dazu, darüber nachzudenken, da sie Malfoy über den Weg lief, der scheinbar dorthin gehen wollte, wo sie gerade herkam.

„Oh, hey.", sagte er und blieb unschlüssig stehen.

„Hallo.", ja, das war ein sehr gelungener Gesprächseinstieg. Sie schluckte.

„Es geht dir besser?", fragte der Blonde. „Ich wollte gerade...", er deutete mit einer Hand hinter sich, Richtung Krankenflügel. Er wollte nach ihr sehen? Tief atmete sie ein, sie hatte gar nicht damit gerechnet, dass er nach ihr sehen würde. „...etwas bei Madame Pomfrey abholen."

Ihre Schultern sanken, genauso wie ihr leise Freude, die sie beinahe geflutet hätte. „Ja, klar. Dann will ich dich nicht aufhalten."

„Du hältst mich schon nicht auf, Granger. Wenn ich gehen will, dann gehe ich.", er lachte trocken auf, worauf sie ihre Augen himmelweit verdrehte. Sie hätte niemals auf ein paar nette Worte hoffen sollen.

„Wie auch immer. Ich gehe mit den anderen nach Hogsmeade. Bye.", gab sie daher zurück, winkte knapp und kehrte um, ohne ihn erneut anzusehen.

„Hey, warte!", rief er, worauf sie sich umdrehte. Noch immer verharrte er an derselben Stelle, seine Hände in den Hosentaschen vergraben. „Lernen wir Morgen?"

„Morgen geht nicht.", log sie. Sie wusste nicht, ob sie es nach dieser Peinlichkeit vor ein paar Tagen erneut mit ihm allein aushalten würde, ohne zu schreien. „Aber wir können gern direkt am Dienstag Hausaufgaben machen."

Sie könnte am heutigen Abend und über den Sonntag ihre Hausaufgaben erledigen und ihm aus dem Weg gehen.

Er presste seine Lippen aufeinander und nickte. „Okay. Dann bis später."

Womit er sich dieses Mal abwandte und auf die Flügeltür zuschritt.

(...)

Gemeinsam gingen die vier, wie verabredet, in das kleine Dorf außerhalb der Ländereien Hogwarts'. Auch wenn es noch immer ein wenig nieselte, die Umhänge schützten sie gut genug davor, durchzuweichen.

„Ich finde es erstaunlich, dass du uns nach Hogsmeade begleitest.", witzelte Ron, mit ihr gemeinsam hinter den Turteltauben herschlendernd.

„Ja Ron, ich lerne zu viel und gehe zu selten raus, vielen Dank.", murrte sie, aber es war nur halbernst gemeint.

„Das musst du doch zugeben.", beharrte der Weasley. Sicher gab sie es zu, aber dass sie immer und immer wieder Rechtfertigungen äußern musste, war ziemlich anstrengend.

„Eure Aufzeichnungen sind wenig hilfreich, also muss ich das alles nacharbeiten. Aber weil ich auch ein Gewissen besitze, gehe ich mit euch ins Dorf und mache die Hausaufgaben-"

„-danach? Was ist mit der Flurkontrolle?", kritisch hob er eine Augenbraue und wedelte mit einem seiner Zeigefinger vor ihrer Nase herum. Ihre Augenbrauen senkten sich.

„Dann kann ich eben nicht so lang bleiben. Du hast es geschafft.", moserte sie übermütig. Bestimmt hatte er das nicht gewollt, aber es hörte sich so an, als hoffte er, dass sie im Schloss blieb. „Was ist los mit dir?"

„N-nichts!", stotterte er, ging an Harry und Ginny vorbei und führte die kleine Gruppe nun an. Das Paar sah sie irritiert über ihre Schultern hinweg an, worauf sie nur mit einem Achselzucken antwortete. Ginny ließ sich ein paar Schritte zurückfallen und flüsterte verschwörerisch:

„Ich glaube er hat ein Date."

Hermine schnappte nach Luft, während es in ihrem Bauch heißt aufkochte. Es war unmöglich, dass er ein Date hatte. Warum hörte sie nur immer als Letzte von allem?

„Nicht wahr!", rief sie daher ein bisschen zu laut. Die Rothaarige nickte heftig.

„Ich hab ihn einen Zettel lesen sehen, er hat richtig belämmert gegrinst. So hat er Lavender auch immer angesehen."

Plötzlich hatte die Brünette keine Lust mehr darauf, in das Dorf zu gehen. Dennoch blieb sie, begleitete ihre Freunde, aber setzte sich zeitnah ab, damit sie in Wunderling's Buchhandel allein sein konnte.

Der kleine Laden hielt sich wacker, auch wenn die wenigsten hier einkehrten, um die neueste Literatur zu erstehen. Sie selbst nutzte jede Gelegenheit, um an diesem Ort vorbeizuschneien. Beim Eintreten begrüßte sie den alten Herren, der lesend hinter der Kasse saß, seine rechteckige Brille befand sich tief auf seiner Nase und er nickte ihr zu, ohne zu lächeln. Hermine hatte schon längere Zeit die Vermutung, dass ihm das Haus gehörte und der Laden wie sein eigenes Wohnzimmer fungierte, nur dass es den netten Nebeneffekt barg, dass Menschen eintraten und Bücher kauften.

Tief atmete sie den Geruch nach Staub, Papier und Stoff ein, der durch die Luft tanzte. Wahllos nahm sie einzelne Bücher aus den Regalen und las die Klappentexte, während sie wieder einmal ein kleines Bonbon in ihrem Mund hin und her schob. Noch war sie sich nicht sicher, was sie lesen wollte: Belletristik? Ein Sachbuch oder vielleicht... Ihre Finger verkrampften sich, als sie das Glöckchen an der Tür erklingen hörte und Malfoy eintreten sah. Bisher hatte er sie nicht entdeckt, also versteckte sie sich in einer der hinteren Ecken und studierte die Buchrücken besonders interessiert. Vielleicht würde er sie gar nicht ansprechen, dachte sie.

Aber ein Seitenblick genügte und ihr Pupillen landeten auf seinem spöttischen Gesichtsausdruck.

„Ich sagte doch, bis später.", höhnte er und stellte sich neben sie, möglichst gelassen strich er mit einer Hand seine Haare aus der Stirn, die darauf wieder in ihre Ausgangsposition fielen.

„Ich wusste nicht, dass das eine Drohung war.", beiläufig nahm sie ein Buch in ihre Hand und betrachtete den Einband. Die unantastbaren 28 – Reinblütiger Fanatismus. Der Stoffeinband war schwarz meliert, die Schrift unscheinbar und weiß. Sie runzelte ihre Stirn, denn irgendetwas kam ihr an diesem Titel bekannt vor. Was waren Reinblüter?

„Und wie das eine war.", sein amüsierter Gesichtsausdruck wich einem interessierten, als er bemerkte, dass Hermine den Einband des Buchs noch immer betrachtete. Er lehnte sich zu ihr und las den Titel. „Was ist das?"

„Ich weiß es nicht.", murmelte sie und öffnete die Seiten. Interessiert überflog sie die einzelnen Kapitel, wobei eines jeweils einer Familie gewidmet zu sein schien, beginnend bei einem Stammbaum der letzten drei Generationen. Travers... Prewett... Ollivander...Malfoy!"

„Was?", alarmiert näherte er sich noch ein paar Zentimeter und überflog die aufgeschlagene Seite. Es beinhaltete den typischen Stammbaum. Abraxas Malfoy zeugte Lucius Malfoy, der Narcissa, Tochter von Cygnus Black III und Druella Rosier heiratete und Draco Malfoy hervorbrachte. „Was ist das?", heftig riss er das Buch aus ihren Händen, wobei es beinahe zu Boden gegangen wäre.

„Hey, ich habe gerade darin gelesen!", zischte sie aufgebracht und streckte sich danach aus, aber er drehte sie von ihr weg und wimmelte sie mit seiner freien Hand ab, in der anderen hielt er das ungewöhnliche Schriftstück.

Die Familie Malfoy ist eine alteingesessene, reinblütige Zaubererfamilie, die in der südwestlich-englischen Grafschaft Wiltshire wohnt. Ihr altfranzösischer Name-", er hatte genug von der wütenden Furie, die versuchte, ihm das Buch abzunehmen, also schob er sie grob von sich. „Jetzt hör doch mal auf! Ist das deine oder meine Familie, die hier in einem Buch steht, das anscheinend von Fanatismus handelt? Und in seltenen Fällen ist Fanatismus etwas Gutes gewesen.", motzte der reinblütige Zauberer. Augenblicklich stoppte sie in ihrer Bewegung und nickte ihm zu, er sollte weiterlesen. Einen letzten säuerlichen Blick ließ er ihr zukommen, dann wandte er sich den Buchstaben zu. „-‚Malfoy' bedeutet Arglist oder Böswilligkeit. Der Stammvater des englischen Zweiges der Familie, Armand Malfoy, kam mit der Invasion der Normannen nach England, somit reichen die Wurzeln der Familie bis ins 11. Jahrhundert zurück. Okay, das überspringe ich mal. Hmm. Obwohl die Familie immer die Reinblütigkeit der Zaubererschaft gutheißt und die Überzeugung vertritt, dass die Zaubererschafft die Vorherrschaft über die Muggel haben sollen, sind sie sich nicht zu schade, sich unter das-", er stockte. „Was soll das sein?"[c]

„Was bedeutet Reinblütigkeit? Zeig mal-", ohne Gegenwehr zu erweisen, riss sie es doch aus seinen Fingern und blätterte zum Vorwort, gleich nach dem Inhaltsverzeichnis, welches sie ebenfalls kurz überflog. „Die Familie Weasley ist hier auch verzeichnet.", ihr Mund verzog sich unwillkürlich, sie schlug die nächsten Seiten um und las: „Die Ideologien des Rassismus in der magischen Welt erheben magische Menschen über alle anderen Lebewesen. Wer reines Zaubererblut habe, sei von Natur aus überlegen... Rassistisch gesehen sind Zauberkräfte nur in Zaubererblut enthalten. Wenn Muggelblut das Zaubererblut ‚verunreinigt', sind entsprechend weniger Zauberkräfte darin. Nach dieser rassistischen Sicht gibt es eigentlich keine richtigen Zauberer und Hexen außerhalb der alten Zaubererfamilien: Nur wer reines Zaubererblut hat, kann demnach in vollem Umfang magisch sein."[d], sie ekelte sich noch mehr und schlug das Buch zu. „Was ist das denn für ein Blödsinn?"

Er starrte noch immer auf den Einband, der nun zu sehen war, nachdem sie das Buch geschlossen hielt. „Meinst du das stimmt?"

Ein überaus unwohles Gefühl beschlagnahmte sie. Es fühlte sich an, als hätte diese Theorie einmal einen wesentlichen Bestandteil in ihrem Leben eingenommen, aber sie konnte sich, wie viel zu häufig in der letzten Zeit, nicht daran erinnern.

„Nie gehört.", antwortete sie leichthin und reichte es ihm. „Vielleicht sollten wir das einfach zurückstellen und gehen."

„Ich werde es kaufen.", brummte er, kramte ein paar Münzen aus seiner Hosentasche und warf sie dem alten Kauz auf die Theke, bevor er das Geschäft verließ. Das Mädchen folgte ihm so schnell sie konnte, denn er machte, aufgrund seiner langen Beine, recht große Schritte.

„Was willst du denn damit?", keuchte sie, als sie versuchte neben ihm zu gehen. Zielstrebig stampfte er tiefer in das Dorf, packte sie jedoch dann an ihrem Ärmel und zog sie in eine Seitenstraße, weg vom Getümmel, welches sie bereits argwöhnisch beobachtete. Granger und Malfoy, die sind sonst nie zusammen in der Öffentlichkeit.

„Uargh, Malfoy!"

„Halt den Mund und hör mir zu.", schnarrte er ihr entgegen. Sie machte ihren Arm aus seiner Hand los und verschränkte sie dann vor ihrer Brust. Mit einem unmissverständlichen Gesichtsausdruck zeigte sie ihm, dass er sprechen sollte. „Mein Name steht da drin. Ich werde dem nachgehen. Jemand kann sowas nicht einfach über meine Familie behaupten."

„Dann müsste ja was dran sein, aber ich kann mich beim besten Willen nicht-"

„-erinnern?", unterbrach der Slytherin heiser. „Wer sind deine Eltern?"

„I-ich-", sie setzte stotternd zu einer Antwort an.

Seine Miene verfinsterte sich: „Ganz genau. Warum ist mein Vater in Askaban? Wohl kaum, weil er vergessen hat seine Zaubersteuer zu zahlen."

„Dein Vater ist in Askaban?", ihre Augen weiteten sich immens. Sie konnte nicht glauben, dass das der Wahrheit entsprach. Daher konnte sie seine Skepsis nachvollziehen. „Aber du hast recht. Man muss schon schlimmeres verbrechen, um da eingesperrt zu werden...", nachdenklich sah sie auf den Boden.

„Ich hätte es dir nicht sagen dürfen...", zweifelnd über sich selbst schloss er gequält seine Augen.

„Doch!", rief sie plötzlich, fuhr aber leiser fort. „Doch. Lass es uns herausfinden. Vielleicht ist was an der Sache dran. Kann ich es nochmal sehen?"

Er nickte ungläubig und reichte es ihr. Sie studierte die Innenseite des Einbands, trat neben ihn, sodass er es ebenfalls sehen konnte, dabei schmuggelte sie ihren kleinen Zettel in seine Umhangtasche. Beinahe hätte sie den Schnipsel mit ihrer banalen Botschaft vergessen, aber als sie ihm folgte, war es ihr wieder eingefallen.

„1987 ist es erschienen. Die Autoren sind... Carlotta Pinkstone und Blenheim Stalk.", länger dachte sie über diese Namen nach, dann erkannte sie sie. „Carlotta Pinkstone setzt sich schon lang für die Aufhebung des Gesetzes zur Geheimhaltung der Magie ein und Blenheim Stalk ist ein Muggelexperte. Mir erscheint das Buch dann trotzdem etwas abwegig, aber..."

„Es könnte ja sein, dass dieses Buch der Aufklärung dienen soll."

„Aber dann würden wir ja... von all dem nichts wissen."

„Das hört sich nach einer großen Sache an. Es kann nicht sein, dass wir...", er stockte, sah sie an. Heiß durchfuhr sie ihr Blut, kroch in ihre Wangen und Ohren, die vom rauen Herbstwetter kalt waren. Erst jetzt bemerkte sie, dass der Niesel unaufhörlich vom Himmel fiel und sie benetzte. „Ich muss los.", raunte er, wich ihren Pupillen aus, nahm ihr das Buch ab und kehrte um.

„Wir lernen am Dienstag?", fragte sie hinter ihm, er winkte mit seiner Hand, was vermutlich ja bedeuten sollte. Dann fröstelte es ihr.

Kopfschüttelnd über diesen seltsamen Tag trat sie aus der Gasse und wandte sich nach rechts, ging zum drei Besen. Vorbei an Mitschülern und Lehrern, die sich im Dorf aufhielten, erreichte sie die Quietschende Tür, durch die sie den warmen Innenraum betrat. Aber sie wollte nicht weiter gehen, denn links am Fenster saßen, romantisch, bei zwei heißen Butterbier, Ron und Hannah. Auf der anderen Seite des Raumes: Harry und Ginny, die lachten und mit verschlungenen Fingern dasaßen, gemeinsam durch eine Zeitschrift blätternd. Bestimmt eine über Quidditch, dachte sie.

Sie wollte weder das eine noch das andere Treffen stören, weshalb sie langsam und rückwärts das drei Besen verlies und mit gedämpfter Euphorie ins Schloss zurückkehrte, wo sie zumindest im Schlafsaal allein sein konnte.

(...)

Bis zu ihrem Rundgang schaffte sie es wenigstens ihre Hausaufgaben für Kräuterkunde, betreffend der fleischfressenden Kartoffelpflanze, zu erledigen, also fühlte sie sich nicht ganz so schlecht, als sie zum abendlichen Rundgang am Tor eintraf. Auch Malfoy war anwesend, aber an diesem Abend würde sie wohl nicht das Vergnügen mit ihm teilen, abgesehen davon, dass er sie ignorierte. Professor Vektor, Lehrerin für Arithmantik, unterteilte die Pärchen und so sollte sie ihre Patrouille mit Caspar Bowler erledigen, der sie süffisant anlächelte. Verkniffen erwiderte sie es und wartete darauf, dass sie gehen durften.

Caspar Bowler, ein Hufflepuff, Abschlussjahrgang, war groß, straßenköterblond, sein Haar wellte sich und fiel schräg über seine Stirn, verdeckte fast eines seiner Augen. Aufgrund regelmäßiger sportlicher Aktivitäten konnte er einen muskulösen Körperbau aufweisen. Insofern man den mit achtzehn Jahren haben konnte. Häufig waren es seine stechend blauen Augen, die den Mädchen in den Korridoren hinterhersahen und sie förmlich entkleideten. Die gerade Nase dazwischen und der immer-lächelnde Mund, verpassten ihm das perfekte Sonnyboy Image. Einzig ein paar Leberflecken störten seinen nahezu perfekten Teint und seine leichte Hasenscharte, die allerdings operiert wurde und deshalb nur als blasse Narbe an seiner Oberlippe erschien. Einerseits war sie von ihm abgestoßen, andererseits ließ es ihn verwegen und wild wirken, aber- Stopp.

„Miss Granger, woher rührt der feindselige Gesichtsausdruck?", schmeichelte er, als er sie mit wiegenden Schritten erreichte. Die anderen Vertrauensschüler verstreuten sich bereits im Schulhaus.

Caspar würde diese außerordentlich seltene Gelegenheit nutzen und versuchen, sie um seinen Zauberstab zu wickeln. Als er die Doppeldeutigkeit seiner Gedanken erkannte, musste er beinahe lachen, beherrschte sich aber, denn er wusste, wie es um den Charakterzug der Ernsthaftigkeit im Leben der Hexe stand.

„Bringen wir es hinter uns und gehen in den fünften Stock.", murrte die Brünette unzufrieden und setzte sich in Bewegung.

Der Sonnyboy ließ sich dennoch nicht irritieren: „Warum so abweisend?", aber sie interessierte sich nicht für ihn, der sie weiterhin zutextete. „Komm schon. Sollen wir eine ganze Stunde schweigen? Anstelle dessen könnten wir uns doch so nett unterhalten.", versuchte er es erneut. Er betrachtete die Brünette, die ihr Haar zu einem wüsten Zopf gebunden trug, der beim Gehen hin und her schwang.

Sie sah zu ihm. Großer Fehler. Sein glänzendes, verführerisches Lächeln schlug ihr entgegen, wie eine Faust. Er sah viel zu gut aus.

„Mir wird bewusst, dass wir uns nie wirklich unterhalten haben. Erzähl mir doch etwas von dir. Ich würde dich gern kennenlernen."

„Versuch es gar nicht erst. Ich bin uninteressant. Ein Lexikon. Warum solltest du dich für mich interessieren?", entgegnete sie routiniert. Ihr Selbstbewusstsein war nicht dergleichen niedrig, aber sie war nie diese Art Mädchen gewesen, dem die anderen zu Füßen lagen.

„Ich glaube schon, dass du interessant bist.", flirtete der Blonde, der neben ihr die Stufen erklomm. Sie konnte sich nicht an den Tag erinnern, an dem er beschloss jedes Mädchen zu belästigen und aus seinem Schatten zu treten. Aber wenn sie sich erinnern könnte, würde sie diesen Tag lediglich verfluchen.

„Caspar, ich möchte nichts über dich wissen.", schnippisch zeigte sie mit ihrem Finger auf ihn, sie sah es jedoch in seinen Augen, dass er nicht nachgeben würde.

In schwebender Pein, Himmelhoch jauchzend, Zum Tode betrübt – Glücklich allein, Ist die Seele, die liebt. So schrieb es doch Goethe, nicht wahr?", rezitierte er. Verwirrt stand sie auf der letzten Stufe vor dem fünften Stock.

„Goethe schrieb auch: Und der wilde Knabe brach, 's Röslein auf der Heiden; Röslein wehrte sich und stach, half ihm doch kein Weh und Ach, mußt' es eben leiden.", denn dieses Spiel konnten sie auch zu zweit spielen. Woher sie sich so gut mit deutscher Literatur auskannte, konnte sie selbst nicht sagen. Sie musste es irgendwann gelesen haben. Anerkennend hob er eine blonde Augenbraue, grinste ein noch größeres Grinsen, sagte jedoch nichts. „Können wir einfach den Rundgang antreten? Ich muss Morgen eher aufstehen und Hausaufgaben machen."

Er hob seine Hände mit den Handflächen nach außen: „Schon gut. Du hast gewonnen. Aber denk nicht, dass ich dich zukünftig in Frieden lasse. Ich habe eine Schwäche für so schlaue Damen wie dich."

Damen. Diverse Herren unterstellten ihr jüngst, dass sie sich nicht wie eine Dame verhielt. Amüsiert erinnerte sie sich an dieses Gespräch mit Malfoy, der meinte ein Gentleman sein zu können.

„Schade, dass ich keine Schwäche für aufdringliche Typen wie dich habe.", gab sie ehrlich zurück. Er konnte bleiben, wo der Pfeffer wuchs. Inzwischen war sie wohl an jemand anderem interessiert.

„Das heißt, obwohl wir heute den 5. Stock kontrollieren, gehen wir nicht zusammen ins Vertrauensschülerbad?", säuselte er, weshalb sie heiser lachte.

„Wovon träumst du nachts?"

Sie bogen um die nächste Ecke. Keine Menschenseele befand sich außerhalb der Schlafräume.

„Ohoo, wenn du mich so fragst: genau davon.", er lachte ebenfalls, aber eher angetan.

„Dachte ich mir."

~*~

A.N.: Heyho! Ich hab meine Hermine re-designed und finde ihre Frisur jetzt um einiges besser, haha. Ist auch einfacher zu zeichnen. Ich hoffe ihr hattet Freude an dem Kapitel, im übernächsten geht es dann richtig zur Sache! - Nicht sexuell, weil das hier ist P16 (hust), aber mit der Handlung, um nicht zu viel zu verraten! :)

Habt einen schönen Sonntag, hier noch die benutzten Quellen, weil direkte Zitate und so.

[c] https://harry-potter.fandom.com/de/wiki/Familie_Malfoy

[d] https://harry-potter.fandom.com/de/wiki/Rassismus_in_der_magischen_Welt

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